prologue
DIE WELT GING UNTER. Sie alle würden sterben noch bevor der Winter hereinbrach, denn die Hand der Apokalypse lag bereits an der Kehle des Lebens, bereit, alles zu beenden. Niemand würde überleben, kein Sterblicher, kein falscher Gott, denn die Unsterblichkeit war endlich in der Gegenwart der Gier.
Der Tod kniete vor dem Untergang, war nur sein Diener. Die Apokalypse nahm sich alles und hielt nicht zurück vor denen, die zur Ewigkeit verflucht waren.
Morticia hatte es ihm gesagt. Hatte mit ihren Worten versucht, Verständnis in den Mann zu reden, den sie mehr liebte als ihr wertloses Leben. Sie war auf verblendete Ignoranz gestoßen, auf Loyalität zu etwas Illoyalen.
Rostige Nägel hatten sich in ihr Herz gebohrt, wurden langsam hineingepresst, bis sie auf der anderen Seite wieder hinausfielen und ihr Herz nur aus Löchern bestand, aus den mehr Blut mit jedem Schlag floß. Mit jeder Sekunde, in der ihre Herzen beieinander waren, wurde mehr Kummer und Schmerz gesät.
»Nein«, hatte ihr auf der Zunge gelegen, als sie in dem alten Hochzeitskleid ihrer Mutter vor dem Altar gestanden hatte und das Licht des Göttlichen auf sie hinab gefielen war; alles in ihr nur vor Liebe starb. »Nein, ich will dich nicht in meinem Leben haben, denn ich will, dass du bei mir bist, und mein Leben gehört mir nicht.«
Er hatte nie verstanden, wenn es um sie ging. Hatte seine Augen vor den Geheimnissen verschlossen oder vielleicht hatte sie ihm die Sicht genommen, indem sie ihre Hände auf seine Augen gelegt hatte.
Die Welt ging unter und er stand mitten drin; als würde er das Chaos lieben. Den Tod mehr als das Leben, doch weniger als ein Leben mit ihr. Er verstand die Endgültigkeit nicht und würde ihre Entscheidungen nicht verstehen.
»Lass mich nicht zwischen dir und all dem wählen.«, hatte er ihr gesagt, als er ihren Kummer missverstanden hatte. »Du bist mein Glauben, meine Absolution, doch bitte... Zwing mich nicht zu wählen.« Er hatte ihr Gesicht umfasst und Morticia wusste, dass weitere Geheimnisse eine Mauer zwischen ihnen errichten würden. Blitze erhellten die Nacht und ihr müdes Gesicht. Mit jedem Tag sah sie mehr aus wie ihre Seele.
Tot. Kühl. Verdammt.
Menschen rannten an ihr vorbei, schubsten sie in ihrer Panik herum. Menschen übersahen ihre Mitmenschen, sobald die Furcht des Todes ihren Geist mit eiserner Faust gepackt hatte. Sie spürte den Schmerz nicht, sah ihm nur weiter in die Augen.
Sie glaubte, verletzt zu sein, denn ihr Kleid zierte rote Verfärbungen und in ihre Nase drang der Geruch des Blutes. Doch war sich nicht mehr sicher, ob es ihres war.
Morticia sollte sich bei ihm entschuldigen, aber ihr fielen die Worte nicht mehr ein, weil sie nur noch die Richtigkeit in ihren Taten erkannte. Jemand schrie ihn an, doch er konnte sich ebenfalls nicht rühren.
Die Welt hielt ihren Atem nicht an, wartete nicht auf ein kleines Mädchen und nur Lucifer schaute ihr zu, als sie ihren Zauberstab hob und auf die blonde Braut richtete, die dem Chaos nur träge zusah.
Vergib ihr, Gott, dies war ihre letzte Sünde. Vergib ihr, denn alles tat sie nur für dich.
Ich hoffe der Prolog hat euch gefallen, auch wenn er wahrscheinlich sehr verwirrend sein muss.
Morticia und Lucifer sind einfach kleine süße Zuckerperlen, die vieles regeln könnten, wenn sie einfach mal miteinander sprechen würden<3
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