⠀ ⠀ ⠀ I. i fear no evil
ALS DAS BLUT DURCH DEN dünnen Stoff drang und die Gedanken in ihrem Kopf wie Geier um ein krankes Tier zu kreisen begannen, sehnte sie sich danach, dass sich eine Hand um ihre Kehle legte oder die Klinge ihres Messers gegen ihr eigenes Fleisch richtete, um ihr Blut mit dem ihres Opfers zu vermehren und sie damit dem Himmel näher zu bringen.
Würde sie nun sterben; für ihren Glauben, den letzten Atemzug nehmen, würde man ihr vergeben. Eine Sünde, die von Gottes Stimme beauftragt wurde, mit ihrem Blut davon waschen.
Ihre Hände zitterten, als sie die Feuchte wegwischte, die ihre blasse Haut beschmierte. Sie dachte daran, wie es ihn entzürnen würde, sie so verschmutzt zu erblicken. Er hatte ihre Haut immer geliebt; niemals ihr Fleisch an den Orten geschändet, an denen er es sehen musste.
Leere braune Augen trafen auf tote grüne, bevor sie von dem Körper herab rutschte und über den schlammigen Boden kroch, bis ihr Rücken gegen einen Grabstein stieß und sie zusammen zuckte.
In all der Zeit löste sie ihren Blick nicht von dem Mann. Sie wachte so über ihn, als würde er wie Christi auferstehen, um sie wegen ihrer Sünden zur Buße zu zwingen. Aber die Sünder würden keine zweite Chance bekommen.
In der tiefen Nacht war alles Blut nur eine dunkle Masse; kaum ein Unterschied zu erkennen zwischen ihm und dem Schlamm, der durch den tagelangen Regen entstanden war, der Wiltshire unentwegt heimgesucht hatte.
Morticia fürchtete sich nicht davor, von fremden Augen entdeckt zu werden, behielt sich und die Leiche unbedeckt; ihre Angst lag alleine vor Gott nieder. Wie ein Opferlamm wartete sie auf ihre Richtung. War dort Genuss in ihrer Seele? Genuss der Rache?
Der kleine Friedhof der Gemeinde lag düster und kalt; der leblose Körper des Priesters wurde von seiner Seele verlassen und hinab in den Hades gezogen, der nichts weiter als eine bloße Nachahmung der wirklichen Welt war. Sie hätte ihn auch am Leben lassen können und er hätte dasselbe Leiden erfahren wie in der ewigen Verdammnis, die ihn erwartete.
»Ist es nicht etwas spät, um noch draußen zu sein, Lämmchen?«, drang eine Stimme über die heilige Totenstille, wie ein Glockenschlag bei Mitternacht über den Marktplatz. Jedoch rührte Morticia sich nicht; blieb weiter in ihrer versteinerten Haltung und starrte auf die Leiche.
Sie hatte ihn getötet. Hatte das Messer in seinem Fleisch vergraben, immer und immer wieder.
Ihr Herz aber begann bei dem Klang in Erinnerungen zu rasen; wurde erfüllt von der Hoffnung, er wäre gekommen, um ihrem Urteil zuvorzukommen. Hoffte, er wäre der Todesengel, der sie umbrachte, bevor sie es selbst konnte und sich für ewig in den Hades verdammte.
Sie hörte seine Schritte; wie seine schweren Schuhe auf dem steinernen Weg aufkamen; spürte, wie er ihr immer näher kam und wie er anhielt, als der die Szene betrachtete. Ob er es bereits fühle, dass sie ein Leben genommen hat? War seine Seele so schwarz und verdorben, dass er es spürte, wenn ein Gleichgesinnter starb?
In der Ferne fauchten Katzen einander an, während Wind durch die Trauerweide vor der Kirche tanzte und den mitternächtlichen Herbst einen Hauch von Unbehagen verliehen.
Er blieb vor ihr stehen, versperrte mit seinem schwarzen Umhang ihre Sicht und als er sich hin hockte, wandte sie ihr Gesicht ab, um ihn nicht ansehen zu müssen. Zu der Geruchsinfonie aus Dreck und Blut stieß sein Parfüm hinzu und ihr Kinn wurde gepackt. Das Leder seiner Handschuhe so kalt auf ihrer brennenden Haut.
Der gefallene Engel kannte sie nur zu gut; verbrachte Stunden, sie an der Seite seines Herren zu beobachten, während sie sich im Auge des Sturmes aus Chaos und Untergang befanden. Seine Augen sind immer auf ihr, als würde er nur darauf warten, sie zu töten.
Er nahm an, ihr sei etwas zugestoßen. Zu schwach, um etwas anzurichten. Vermutet, sie verletzt und nahe dem Tod zu finden. Würde er sie aus der Umarmung des Todes befreien, obwohl sie einander hassten? Nur weil sein Lord ihre Nähe genoss?
Lestrange zwang sie dazu, ihre Augen auf ihn zu richten und als sie sich nicht mehr wehren konnte, ergriffen sie nun doch Gefühle und zerrten sie aus ihrem apathischen Zustand. Das Eisblau seiner Augen schien so grausam in diesem Moment.
Er war eine Schönheit, doch das Böse war immer schön, um die Naiven in Ketten ihrer eigenen Dummheit zu legen. Die Grausamkeit seiner Taten könnte in Vergessenheit geraten, wenn er das Aussehen etwas Göttliches besaß. Eine weitere Sünde auf seiner Liste der Untaten.
Morticia hatte ihn nie gemocht, sich jedoch niemals getraut, ihn zu verabscheuen, obwohl sie es sollte. ›Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet! Denn wie ihr richtet, so werdet ihr gerichtet werden.‹ Würde sie anfangen ihn zu verabscheuen, musste sie in demselben Herzschlag dies auch mit ihrem engsten Vertrauten tun.
Dennoch würde sie nicht aufhören, eine tiefere Finsternis in seinen Augen zu erkennen, als in den Augen Riddles. Würde niemals aufhören, ihn für das schlimmere Übel zu halten.
»Willst du mir verraten, was geschehen ist oder soll ich raten?«, fragte er mit so rauer Stimme, wie ungeschliffener Stein und Morticia befreite trotzig ihr Gesicht aus seinem Griff. Ihre Brust hob sich in einem rasenden Tempo und sie blickte neben sich auf den kahlen, von Blättern bezierten Rasen.
Lestrange neigte seinen Kopf leicht zur Seite, behielt seine Augen neugierig auf sie fokussiert, während er ihr Schweigen beobachtete. Seine Lippen verzogen sich zu einem Lächeln, als könnte er ihre Angst riechen.
»Wie hast du mich gefunden?«, drangen Worte über ihre Lippen und er erhob sich wieder und befreite ihr Herz von der Schwere, die durch seine Nähe immer auf ihr lastete. Morticia würde ihren Kopf nicht heben und ihm die Genugtuung verschaffen, sich wie ein Gott zu fühlen. Sie wollte nicht zu ihm aufschauen müssen, nach Erbarmen flehend.
»Ich habe vor einer Weile ein Lokalisierungszauber auf deine hübsche Kette gelegt.«
Er passte nicht hierher und es kränkte sie, dass es ihn nicht zu kümmern schien. Ein Hänger betrat nicht die Grabstelle seiner Opfer, auch wenn die Gräber des Friedhofes nicht ausreichen würden, um die Unschuldigen zu bestatten, deren Leben er ohne Reue geraubt hatte.
Geheiligter Boden der Ruhe, auf dem der gefallene Engel wandelte und mit jedem Schritt beschmutzte, doch war es das Blut, was sie vergossen hatte, das nun in ihm versickerte.
»Wieso?«
Ihre Worte blieben zwischen ihnen hängen, während er auf den toten Mann hinab blickte, wie ein Kaiser auf sein Volk, das verhungert kauerte, und sie mit unbedeutender Ignoranz strafte. Alles in ihr sollte toben, doch schaffte sie es nicht einmal, ihre Hand zu heben.
»Ich will dir immer zu Hilfe eilen können.«, antwortete Lestrange mit einer Lüge und die Wahrheit brauchte er auch nicht auszusprechen. Morticia kannte sie bereits. Misstrauen würde es nicht beschreiben können, doch blieb ihr kein anderes Wort.
Der gefallene Engel sah sie an der Seite des dunklen Sohnes; sah wie hoch das Vertrauen war, dass er ihr schenkte und konnte nicht verstehen, wieso. Wie konnte sie, die verhasste Morticia Craigh, an der Seite eines Monsters verweilen, während sie vorgab, alle anderen zu verabscheuen, die mit der gleichen Maske durch die Welt wandelten.
Lestrange sah in ihr eine Lügnerin. Eine Gefahr für alles, was seinem verrotteten Herzen wichtig war. Er war davon überzeugt, Mattheo sei geblendet und konnte niemals die wahren Absichten Morticias erkennen.
Wenn seine Augen auf sie gerichtete waren, wartete er darauf, dass sie ein Messer zog und es Mattheo in den Rücken rammte. Er wartete auf einen Grund sie endlich für ihren Verrat hinzurichten.
Der Kirchturm lautete zur Mitternacht und Lestrange zückte seinen Zauberstab, richtete die Spitze auf die Leiche des Priesters. »Nicht.«, hielt sie ihn auf und konnte nicht verstehen, warum er ihren Worten Gehör schenkte.
Verwirrt neigte er seinen Kopf, als sie weiterhin auf dem Boden sitzen blieb und ihren Blick nicht von dem Mann löste. »Keine Magie.«
Nun lachte er schnaubend, doch steckte seinen Zauberstab zurück in seinen dunklen Umhang. »Verfickte Christen. Dir ist schon aufgefallen, dass du auch eine Hexe bist, oder?«, spuckte er beinahe. Weiterhin starrte sie auf die toten Augen des Mannes, der sie zu etwas anderem gemacht hatte.
Morticia war blind für die Magie. Während Gedichte über die Aura der Hexer geschrieben wurden, die wie die Reiter der Apokalypse die Endzeit einleiteten, blieb sie unwissend und verstand nicht, wovon die Mädchen sprachen.
Sie spürte keine Verbindung. Spürte keine Dunkelheit, die sie nicht mit eigenen Augen sehen konnte. Nicht einmal ihre eigene Magie spürte sie in ihren Venen, akzeptierte es nur, wenn die Kraft sich ihrem Willen beugte.
»Was machst du hier, Lämmchen? Obwohl ich dich wohl kaum mehr Lamm nennen kann, betrachtet man den toten Priester. Wechseln wir auf die Seite des Bösen?« Sie hörte das Lächeln in seiner Stimme und wollte ihn anflehen, sie umzubringen. Sie wollte ihre Hände in seinem Umhang vergraben und an ihm zerren; ihn anflehen, endlich alles zu beenden.
Sie sollte sich ihren Tod nicht herbeiwünschen. Sollte nicht weitere Sünden ihr eigenes nennen.
»Erzähl es nicht Mattheo. Bitte.« Nun blickte Morticia doch zu ihm hoch, erkannte hinter seinem gefälschten Charme sein Misstrauen. Alles, was sie getan hat, hatte all seine Vermutungen nur bestätigt.
»Hast du Angst, dass er dich dann nicht mehr als unschuldiges, süßes Püppchen betrachtet? Keine Sorge, er mag seine Mädchen etwas mörderisch.«, säuselte er mit Sarkasmus getränkter Stimme.
»Erzähl es ihm nicht. Ich bin nicht wie ihr. Ich will nicht, dass er es denkt.«
Lestrange stieß ein Lachen aus, das durch die Nacht hallte und sie aufgrund der Unangemessenheit zusammen zucken ließ. Die dunkle Kapuze verbarg sein Gesicht beinahe vollkommen, doch vergrub sie ihre Nägel in ihren Handflächen, da die Narbe in seinem Gesicht trotz allem noch zu sehen war.
»Ihr seid Monster. Sünder. Ich bin nicht so.«, schwor sie mit Trotz, um ihn endlich davon abzuhalten zu lachen. Lestrange sah sie mit einem amüsierten Grinsen an. »Du hast einen Mann Gottes auf heiligem Boden umgebracht, Lämmchen. Sein Blut klebt an deinem gesamten Körper und du zeigst kein bisschen Reue. So sehr es auch dein kleines christliches Herz bricht: Du bist genauso Sünderin wie wir anderen.«
Die Worte ließen sie keuchen. Die Dreistigkeit, zu der er sich traute, raubte ihr die Luft aus den Lungen. »Nein. Ich töte keine Unschuldigen. Ich töte keine Menschen und schwimme in dem Gefühl der Überlegenheit! Ihr seid alle Monster, gekommen um die Menschen zu bestrafen, ich bin nicht so.«, exkulpiere sie leise und Lucifer blickte zu ihr herunter; zeigte das erste Mal, seitdem er sie kannte, was er tatsächlich für sie empfand.
Schon immer hatte sie verstanden, warum die Menschen vor Lucifer Lestrange Angst hatten. Warum sein Zug immer der letzte war. Doch nun spürte sie die Angst am eigenen Leib. Spürte, wie es wie sie erstarren ließ.
Sie drängte sich etwas näher an den Grabstein, während sie zu ihm hoch sah.
»Tatsächlich? Du hast es nicht genossen? Dieses Gefühl der Macht? Du hast es nicht genossen, als du das Leben dieses Mannes genommen hast? Wie du endlich die Überlegende warst?«, fragte er flüsternd und Morticia starrte ihn verabscheuend an.
»Verschwinde aus meinem Kopf.«
»Bring mich doch dazu, kleine Morticia.«
Sie erhob sich zögernd, wankte auf ihren Beinen, als eine Übelkeit sie ergriff, die sie beinahe wieder in die Knie zwang. Er hatte Unrecht. Sie hatte es nicht genossen, während das Messer in die Brust von Vater Micah gedrungen war.
Hatte es nicht genossen, als er Blut gespuckt und sie angefleht hatte, wie sie ihn immer.
Sie hatte Gottes Werk erfüllt. Sie hat einen Sünder bestraft.
»Verrätst du es jemanden?«, fragte sie ihn und legte ihren Kopf in den Nacken, um ihn anzusehen. Obwohl sie stand und sich nicht als kleine Frau bezeichnen würde, war sie schon immer neben ihm klein und gebrechlich gewesen. Morticia war nichts anderes in seinen Augen.
Lämmchen. Wehrlos und verletzlich.
»Der dunkle Lord toleriert keinen Mord und du bist nicht hübsch genug, als das ich für dich lügen würde.«, log Lucifer wie der Sünder, der er war. »Obwohl du mit dem ganzen Blut beinahe attraktiv genug bist, um eine kleine Ablenkung zu werden.« Lüstern ließ er seine blauen Augen über ihre Figur gleiten, doch es waren nur weitere Tricks des Teufels.
»Du unterstehst dem dunklen Lord aber nicht mehr.«, umging sie seine anderen Worte und ihre innerliche Leere beunruhigte sie kaum. Ein Windhauch umzog sie, aber sie spürte schon lange die Kälte nicht mehr.
Morticias Augen fielen wieder auf die Leiche. Es war ein makaberes Kunstwerk. Sein Gesicht von Schnitten verunstaltet, so dass niemand ihn mehr als den Priester erkennen konnte, und seine Hände waren über seinem Kopf von einem Dolch durchbohrt.
Würde jemand das Chorhemd beiseite schieben, was kaum mehr als weißer Stoff zu erkennen war, würde er das Hexenpentagramm eingeritzt auf seiner Haut entdecken.
»Nein, meine Loyalität gilt der Ministerin, die Mord noch weniger toleriert.«, erinnerte Lestrange und brachte sie dazu, ihn wieder anzusehen. Er ging einen Schritt auf sie zu und obwohl er ein Lächeln auf seinen Lippen trug, versprach sein Blick Finsternis.
»Wie ist sie? Draco spricht über sie, aber er verteidigt nur seine Schwester, Mattheo schwärmt nur über die Frau, die er liebt, und nicht über die Frau, die zur rechten Hand des Untergangs geworden ist, und im Propheten steht auch nur Gutes über sie, doch der ist nur noch Propaganda für einen längst verlorenen Krieg.«
»Sie ist der einzige Grund, warum dieser Krieg noch nicht verloren ist.«, verteidigte er und sie konnte eine ähnliche Verbundenheit in seiner Stimme vernehmen, wie wenn Mattheo über sie sprach. Doch anders als bei Mattheo, war es keine Liebe. Alleine die unsterbliche Loyalität zu seiner Herrin. Lestrange schien nur zu dienen und sich selbst verloren zu haben.
»Sie ist genauso Schuld an dem Leiden wie jeder andere, der nichts dagegen macht.«
Morticia ging an ihm vorbei und beugte sich über den Priester, riss den Dolch aus seinen Händen. »Glaubst du an Gott?«, fragte sie den gefallenen Engel und dieser sah sie an, als hätte sie ihn nach seiner liebsten Farbe in einer Welt aus Weiß und Schwarz gefragt. »Wieso sollte ich, wenn ich jeden Tag Dinge sehe und tue, die ein Gott niemals zulassen würde?«
Sie schob den Dolch in ihren Mantel und band ihr Haar zu einem Zopf, starrte nur noch den Priester an. »Ich hatte eine andere Antwort erwartet.« Ihre Hände legten sich um die Fußknöchel des Mannes.
Lestrange summte hinter ihr, während er beobachtete, wie sie versuchte, die Leichte über den Schlammboden zu ziehen. »Soll ich dir helfen?«, fragte er und sie schnaubte, als sie erneut bemerkte, für wie schwach er sie hielt.
Sie schliff den Priester mit sich, bis sie wieder neben den gefallenen Engel stand und blickte diesem in die Augen. »Ich habe Dinge erlebt, die du dir nicht vorstellen kannst; Dinge, von denen ich niemals verstanden habe, wieso Gott sie nicht verhindert hat, doch habe ich keine Sekunde aufgehört ihm zu vertrauen.«
Bilder tauschten in ihrem Verstand auf und sein Blick verriet nicht, ob er in ihrem Kopf war und alles mit ansah.
»Du klingst verrückt, Lämmchen. Du siehst komplett wahnsinnig aus.« Er beugte sich zu ihr herunter und ihre Gesichter trennten nur wenige Zentimeter. »Ich schwöre zu deinem verfickten Gott, du wirst jede Sekunde anziehender.«
Morticia wollte ihn für seine Unverschämtheit zügeln, doch blieb sie stumm und schliff den toten Priester weiter mit sich. Der Friedhof war klein, reichte jedoch für das Dorf aus, in dem sie aufgewachsen war.
Nicht weit entfernt war ebenfalls das Anwesen der Malfoys, doch haben sich die Welten nie gekreuzt. Nie hatte sie die Chance gehabt, einen wahren Blick auf die Ministerin zu erhaschen, die ihr so nah sein musste.
Sie schliff die Leiche mit sich, bis sie auf dem steinernen Weg angekommen war, der zu dem großen Eingang der alten gotischen Kirche führte. Der ganze Stolz des Dorfes. Gläubige aus ganz Großbritannien pilgern mit dies als Ziel, in Zeiten des Kummer, um hier ihre Gebete Gott nahe zu bringen.
»Kannst du eine Kirche betreten, ohne dass du in Flammen aufgehst?«, fragte sie ihn und Lucifer, der ihr mit katzenartigen Schritten gefolgt war, nahm keine Sekunde seine tiefblauen Augen von ihr. »Vernahm ich da etwa ein Hauch von Humor?«
»Eine ernstgemeinte Frage, Lestrange.«, verbesserte sie ihn kühl.
»Meist bin nicht ich es, der in Flammen aufgeht.«
Morticia verzog ihre dunklen Lippen, während sie die Füße von Vater Micah einen Moment losließ, um die Treppen hinauf zu huschen und die alte Tür mit ihrem gesamten Gewicht aufzustemmen. Kaum hatte sich die Forte wenige Zentimeter geöffnet, drang der modrige Geruch ihrer Kindheit in die Nase und sie verschloss ihre Augen für einen Moment der ersuchten Vergebung.
»Darf ich fragen, was du mit einer Leiche in einer Kirche willst? Es klingt fast wie ein schlechter Scherz. Willst du ihn anständig herrichten, bevor du ihn in einem namenlosen Grab bestattest? Ich könnte dir helfen, kleine Morticia. Ein Wort von dir und ich verbrenne die Leiche.« Er stand noch immer am Fuße der Treppe, beobachtete sie so aufmerksam, als wäre sie tatsächlich nur ein Lamm, das er reißen wollte. »Aus den Augen, aus dem Sinn.«
Sie antwortete ihm erneut nicht und hatte auch nicht vor, es jemals zu machen. Ihre Lippen sollen verschlossen bleiben, bis ihre letzte Stunde geschlagen hat. Ihre Schultern schmerzten, während sie Vater Micah die Steintreppe der Kirche hinauf schliff. Immer wieder hielt sie an, als ihr Körper es nicht mehr schaffte, einen neunzig Kilo Mann zu transportieren.
Erst als sie den hellen Stein des Mittelschiffs erreicht hatte, bemerkte sie erst, wie viel Blut er hinterließ. Die Arme über dem Kopf und sein Blut, wie sein Kissen, für seinen ewigen Schlaf. Ewiges Leiden. Ewiger Schmerz.
Ihre Augenlider zuckten, als ihr Blick wieder auf Lestrange fiel. Doch sie war sich nicht mehr sicher, ob er ein Mann war. Eine dunkle Gestalt, mit wehendem Umhang, und dem Hauch des Todes, der sich zu seinen Opfern hindurch drang und ihre Nerven betäubte.
Ihre Augen huschten zu dem Kreuz, welches über der Türschwelle hing und ihr fortgeschrittener Wahnsinn redete ihr sein, das Staub von der Decke rieselte, als wollte sich das mächtige Gebäude eher in den eigenen Tod stürzten, als solch ein Monster zu beherbergen.
»Wie viele Bauern wohl verhungert sind, weil sie an die Kirche Steuern zahlen mussten, um diese Kirche zu finanzieren, anstatt ihre Familie zu versorgen?«, fragte er mit schallender Stimme und Morticia ließ Vater Micah nicht los, bis sie beinahe am Altar angekommen war.
Seine Stimme an solch einem Ort zu hören, ließ Glocken in ihren Ohren dröhnen. Vergib ihr Vater. Vergib ihr Vater. Vergib ihr Vater. Eine Kirche sollte ein Ort des Schutzes sein; ein Ort, wo Verbundenheit von Gleichgesinnten geteilt wurde, doch er machte ihn zu einem Ort der Blasphemie und des Schreckens.
»Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet. Der dunkle Lord macht dasselbe, wenn nicht seine Methoden noch grausamer sind.«
Lucifer sah sie an, lächelte von ihren Worten verführt. Die dunkle Kapuze von seinem Gesicht fallend, offenbarte sie seine vollkommene Erscheinung. Die Gemälde der Engel erblasten in ihrer Schönheit neben der, des gefallenen Engels.
»Er hat sich selbst als bösen Gott ernannt, wie Napoleon sich zum Kaiser gekrönt hat. Berät sich der große Rat nicht in einer Kirche, die für ihn von Mugglen errichtet wurde?«, fragte sie mit der gleichen Temperatur, die in den alten Gemäuern herrschte, und fühlte die Augen Gottes auf sich, als sie mit dem Teufel und einer Leiche sein Haus entweihte.
Lestrange ließ seine Augen über das Innere der Kirche gleiten; nahm nicht den Drang wahr, sich so weit wie möglich von diesem Ort zu entfernen. »Nicht wirklich. Der dunkle Lord hat sich nicht als bösen Gott ernannt. In deinen Augen waren deine Taten auch nicht böse, nehme ich an.«
»Vergleich mich nicht mit diesem Monster.« Morticia hob ihr Kinn, um ihren Standpunkt zu verteidigen; ignorierte, dass er sie niederreißen würde, wie eine Armee aus hunderttausend Mann einen einzigen Ritter.
»Ich meine damit, dass ein wahres Monster niemals weiß, dass es ein Monster ist.«
»Du klingst illoyal.«, wisperte sie plötzlich außer Atem, als Lucifer über den toten Priester stieg und erst einen Meter vor ihr zum Stehen kam. Sein Parfüm drang in ihre Nase ein und verriet ihren Körper; alles verriet sie. Lucifer beugte sich etwas zu ihr herunter, unterstrich damit, dass sie nur an seiner Güte hing. »Ich unterstehe ihm nicht mehr.«
Sekunden vergingen, bis sie es schaffte, wieder zur Sprache zu kommen. »Damit belügst du dich selbst. Es gibt nur einen Mann, der nicht unter der eisernen Faust des dunklen Lords schmort und dieser ist er selbst. Doch sind es Dämonen in seinem Kopf, denen er an seiner Stelle unterlegt ist. Niemand ist frei in dieser Welt. Ich genauso wenig wie du, Gefallener.«
Seine Pupillen wurden größer, Schwarz verdrängte blau und sie konnte dabei zusehen, wie er zu dem Monster wurde, von dem die Frauen der Welt verführt werden wollten. »Gott. Du bist so heiß, wenn du philosophisch wirst.«, flirtete er provokant und kam ihr noch einen Schritt näher, um sie dazu zu zwingen, zurückzuweichen. Doch tat sie es nicht. Starr blieb sie stehen und überrascht von ihrer Reaktion, hob Lestrange seine Hand.
Seine Finger glitten vorsichtig über die blutige Haut ihres Dekolletés, als er das silberne Kreuz um ihren Hals hängend umfasste. Ein Schauer fand seinen Weg über ihre Gestalt und ihr Herz pochte gegen seine Berührungen.
»Ich weiß, dass du mich hasst.«, flüsterte sie zurück, während sie sich so fühlte wie ein Monster. Keine Reue war in ihr. Keine Empathie. Nur Akzeptanz dafür, dass sie nun grausam war, obwohl ihre Taten berechtigt waren.
»So wie du mich.«
»Ich hasse, was du bist. Ein Monster. Ich hasse es, wie du diesen Namen trägst, als wäre er ein Segen, obwohl er eigentlich eine Sünde ist. Dass du dieser Abscheulichkeit zu Ehren wirst.«, hauchte sie voller Verachtung und Lestrange grinste, biss sich auf seine Unterlippe, während ihr Kreuz noch immer zwischen seinen Fingern verweilte.
Er drang sie einen Schritt zurück und dann noch einen und noch einen und noch einen, bis sie die Stufen des Chorraumes in ihren Hacken spürte und hinauf stieg; niemals ihre Augen von seinen nahm. War sie ihm ausgeliefert? Oder entschied sie sich dazu, sich nicht zu wehren?
»Welchen Namen, Lämmchen? Hm, welchen Namen? Du musst ihn schon aussprechen, ich weiß sonst nicht was du meinst.« Ein Keuchen entkam ihr, als seine Berührungen Höllenfeuer auf ihrer Haut verbreiteten und sie mit Sünden schwärzten.
»Lucifer.«
Lestrange umfasste ihr Kinn, strich mit seinem Daum über ihre Unterlippe und sie stieß mit ihrem Rücken gegen das Taufbecken. »Perfekt.«, raute er ihr zart entgegen und Morticia hörte, wie Stoff riss und doch wollte sie nicht sehen, was geschah. Konnte sich nicht von seinem Gesicht lösen.
»Du weißt warum ich dich hasse, oder?«, fragte er und schon spürte sie, wie er beinahe zärtlich den in Weihwasser gedrängten Stoff anhob und über ihre blutbedeckte Haut fuhr; das Zeugnis ihrer Sünde hinfort wischte.
»Du glaubst, ich würde Mattheo verraten wollen.« Ihre Worte kamen so leise über ihre Lippen, dass sie fürchtete, er würde sie nicht hören. »Du hältst mich für eine Lügnerin, da ich solche Menschen wie euch verabscheue und doch seine Seite nicht verlasse. Du hasst mich, weil du glaubst, ich plane etwas.«, antwortete sie und umfasste mit ihren Händen den kalten Stein des Taufbeckens, um ihren Händen eine Aufgabe zu geben.
Morticia hatte Angst, dass ihre Hände nach ihm ausstrecken würden.
Konzentriert wischte er über ihre Wangen, vorsichtig über ihre Lippen, dass es sich beinahe anfühlte, als würde er sie küssen; hinunter an ihrem Hals entlang bis zu ihrem Dekolleté. »Ich hasse dich, weil Mädchen wie du, nicht in diese Welt gehören. Du versteckst dich hinter gutherzigen Schweigen, doch ich sehe dich. Ich hasse dich, weil du noch nicht getötet wurdest; weil—«
»Dann tue es.« Sie legte ihre Hand auf seine und hielt sie fest, als wäre er ihr einziger Halt in einem Sturm um Leben und Tod. »Bring mich um. Du hast darüber nachgedacht. Jede Sekunde darüber nachgedacht, die wir gemeinsam teilen. Bring mich um, Lestrange.«
In ihrem Verstand brannte nur noch ein Wunsch. Ende. Sie wollte nicht mehr mit den Sünden leben; konnte nicht die Dinge tun, die von ihr verlangt wurden.
Lucifer sah sie an, als hätte er sich immer getäuscht. Als würde er sie erst jetzt sehen. Etwas veränderte sich in ihm und er hob seine Augenbrauen. »Ich töte keine Frauen und vor allem nicht, wenn sie mich anflehen, als würden sie auf nichts sehnlicheres warten.«
Morticia grinste etwas und ihr Wahnsinn umgarnte sie wie Bänder eine Mumie. Bald wären nur noch ihre Umrisse erkennbar sein, alles andere unter Lein unkenntlich gemacht. »Ich sah dich Frauen töten. Das ist es nicht. Du traust dich einfach nur nicht.«
Ein weites Lachen entkam ihrer rauen Kehle, bevor sie seine Hand losließ und Lestrange den Stoff beiseite legte. »Soll dies eine Herausforderung sein?« Sein Blick verdunkelte sich und der Charme des gefallenen Engels verschwand hinter Wut, die in ihm jeden Tag brennen musste, wie Fegefeuer. Irgendwann würde es ihn umbringen. Sie alle würden sterben durch das Fegefeuer, das auf die Erde kommen würde, um die Sünder zu holen.
»Ich sollte dich in dem Taufbecken ertränken. Dich mit dem Messer umbringen, mit dem du deinen verfickten Priester umgebracht hast.«, knurrte er und Morticia huschte von ihrem Platz der Hilflosigkeit, doch Lucifer ließ es nicht zu und packte ihre Hüfte.
»Rede.«, knurrte er und zwang sie dazu, ihn anzusehen. »Ich will Antworten und wenn du dein hübschen Mund nicht gleich auf machst, hole ich sie mir aus deinem Kopf.«
Angst wollte in Morticia ausbrechen; sie wollte durch ihren Körper tanzen und alle Glieder lähmen, doch blieb sie aus. Ihre Psychose hatte sie erfasst und sie war erneut der Mensch, den sie ihr gesamtes Leben gewesen war.
Sie hatte ihn nie angesehen und den Anblick des Mannes gefürchtet, der als Schwert des falschen Gottes nur Kummer und Schmerz herbeiführte. Der gefallene Engel war nur etwas, was sie nicht mochte. Was sie störte.
Ein Dorn in ihrem Auge.
»Du kannst es versuchen, Lestrange. Doch nicht einmal der dunkle Lord selbst würde fündig in dem Chaos werden, das ich meinen Verstand nenne.«, flüsterte Morticia durch den Schall der Kirche und befreite sich aus seinem Griff.
Er sah sie an, als würde er ihre Existenz vernichten wollen. Doch wieso sollte sie sich nun vor ihm fürchten, wenn Tod und Leiden alles waren, was ihr Herz wollte?
Morticia ging erneut zu Vater Micah und überlegte, seine Leiche erneut zu schänden. Gottes Wille war es gewesen, sein Leben zu beenden, würde er sie jedoch verdammen, wenn sie sein Willen im Schutz einer Kirche vollbrachte?
Unheiliges Blut befleckte den heiligen Boden.
»Vergib mir, Vater, für die Sünden, die ich in deinem Namen begehe.«, flüsterte sie, als sie zu dem vergoldeten Kreuz blickte, das den Chorraum zierte. Alle Gebete der Welt würden es nicht rechtfertigen, doch musste sie vertrauen darauf, dass sie das Richtige tat.
Erneut umfasste sie den Fuß des Priesters und zog ihn hinter sich her; spürte Lestranges Blick wie brennender Eisen auf ihrer Haut. »Ich habe schon immer vermutet, dass du wahnsinnig bist, doch du überrascht mich mit jedem Tag etwas mehr.«, kam es von Lestrange, der gelangweilt an dem Altar lehnte und ihr dabei zu sah, wie sie den Priester in den Beichtstuhl zwang.
Wie viele Stunden hatte sie darin verbracht und ihr Leben gebeichtet, gegen das sie nicht ausrichten konnte? Wie viele Stunden hatte er damit verbracht, sie zur Buße zu zwingen, für Dinge, die nicht in ihrer Hand lagen?
Morticia keuchte und schloss die Tür; versuchte ihre Kindheit mit wegzusperren. »Rede mit mir, Lämmchen.«, flüsterte Lucifer in ihr Ohr, als er mit einem Mal hinter ihr stand und klang so verzweifelt wie ein unschuldige Seele, die sich noch immer im Limbus verweilte.
Sie hatte gelernt, nicht auf die Lügen des Bösen zu hören; drehte sich um und entgegnete seinem Blick mit Leere. So schön war er und so fatal war es, seine Berührungen zu erhoffen.
»Wieso bist du Todesser geworden?«
»Wieso bist du Mörderin geworden?«
»Bin ich nicht.«, sagte sie und Lestrange strich eine Strähne ihres schwarzen Haares aus ihrem Gesicht, die sich aus ihrem Zopf gelöst hatte, schob diese hinter ihr Ohr. Langsam lehnte er sich vor, brachte sein Gesicht auf ihre Höhe. »Leb weiter in der Leugnung, doch wir wissen beide, dass jemanden umzubringen und seine Leiche dann in einer Kirche zu verstecken, dich zu einer macht.«
Ihre Haut war zu eng für ihren Körper; ihr Herz zu klein für die Last. Ihr Verstand nicht klar genug, um etwas zu erkennen. »Er hat es verdient.« Schmerzen zerbrachen alles, was sie einmal gewesen war. »Manche Dinge müssen getan werden. Manche Menschen müssen bestraft werden.«
Sie ließ ihn erneut stehen, bevor ihre Beine die Kraft verloren und sie zu Boden fiel, um für ihre Sünden aufzukommen. Mit trägen Schritten lief sie über die Blutspuren und setzte sich auf eine der Kirchenbänke, starrte hinauf auf das Kreuz, während sie sich bewusst wurde, dass sie ebenfalls blind für den Geruch des Blutes geworden ist.
Morticia konnte nicht atmen und wollte es nicht mehr. Würde sie an Ort und Stelle ersticken, wäre alles vorbei. Gott, bitte nimm ihr die Lasten.
»Sie werden dich finden. Sie werden dich bestrafen.«, raute Lestrange, der nun über ihre Schulter sprach, wie der Teufel selbst. »Dafür werde ich nicht lange genug leben.«, antwortete sie nur und umfasste ihre Kette.
Ihr Vater hatte sie ihr geschenkt und niemals hatte sie sie abgenommen; immer zuerst sie gewaschen, nachdem Blut von ihrer Haut getropft war.
Lucifer, der die Aberration genutzt hatte, um sich hinter sie zu stellen, lachte leise und holte sie aus ihren Gedanken, die noch düsterer waren als seine Seele. »Selbstmörder kommen nicht in den Himmel.«
»Ich werde es nicht sein, der mich richtet.«, schwor sie mit leichter Hoffnung und spürte, wie er seine Hände neben ihr auf der Lehne der Bank abstützte. »Du bist verrückt.«
»Du hast einen Mann zweigeteilt, weil er die Wahrheit über das System gesagt hat. Nicht ich bin verrückt und wenn doch, sind wir es alle.«, wiederholte sie die grausame Tat, die sie hatte mit ansehen müssen. Blinde Loyalität einem namenlosen Mann gegenüber.
Die ganze Welt war verrückt. Alle akzeptierten nur noch ihr Schicksal als Bauern in einem Spiel des dunklen Lords oder verschlossen ihre Augen vor der Welt, da nicht er seine Worte ihn allen offenbarte, sondern seine Marionette mit manipulativen Worten die Menschheit zur falschen Ruhe überredete.
»Du begehst Verrat, Liebes.« Lestrange wickelte ihren Zopf um seine Hand und zerrte ruckartig ihren Kopf in den Nacken; zwang sie erneut dazu, ihn anzusehen. Seine andere fuhr vorsichtig über ihre gespannte Kehle und sie presste ihre Beine aus Sünde zusammen. »Dann soll mein letzter Atemzug, bevor du mich richtest, nur dein sein, Lucifer.«, versprach Morticia mit einem Grinsen und im nächsten Moment hatte er sie gepackt und hob sie hoch.
Als wäre sie nur eine Puppe für ihn; kaum Gewicht in seinen Händen, setzte er sie auf die Lehne der Kirchenbank und packte ihr Kinn, während sein Arm sich in der Geste eines Liebhabers um ihre Taille wickelte. »Bringst du mich etwa dazu, dich umzubringen?«
»Wir sprachen doch bereits davon. Du würdest es dir nicht trauen.«, hauchte sie zurück und anstatt ihr das Gegenteil zu beweisen und ihrem grausamen Plan zu folgen, ließ Lucifer seine Lippen gegen ihre krachen.
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