Kapitel 55
Resa hatte ihn mit Lazaro in einen der Gärten gefunden. Als Lazaro seine Mutter gesehen hatte, war dieser sofort zu ihr gelaufen: ,,Wie geht es Meggie?" Resa hatte sich zu ihren Sohn gehockt und über seinen Arm gestrichen: ,,Sie war kurz wach, aber jetzt schläft sie wieder." Lazaro sah traurig aus: ,,Warum haben sie ihr so weh getan? Das macht man nicht!" Mo konnte ein leichtes lächeln nicht unterdrücken. Bedacht, seinem Sohn nicht zu zeigen wie besorgt er war, stellte er sich hinter Resa: ,,Sie haben gedacht das es in Ordnung wäre, weil sie es nicht besser wussten." Lazaro sah nicht zufrieden aus, Resa stand jedoch auf und lenkte ihn damit ab. ,,Was hältst du davon wenn wir nach deinem Neffen sehen?" Augenblicklich hellte sich Lazaro's Gesicht auf: ,,Es ist ein Junge? Wie heißt er?" Resa streckte ihre Hand nach ihrem Sohn aus: ,,Das wird Meggie uns noch sagen müssen. Lass uns Farid und Doria noch schnell holen. Weißt du wo sie sind?" Lazaro nickte eifrig: ,,Ja, komm." Resa drehte sich zu Mo um: ,,Ich habe Meggie versprochen das jemand da ist wenn sie wieder aufwacht." Mo gab ihr einen Kuss auf die Stirn: ,,Ich werde da sein." Wenige Minuten später saß Mo auf einem Stuhl neben Meggies Bett und sah ihr beim Schlafen zu. Als sie noch klein gewesen war und er schlecht schlafen konnte hatte er ihr manchmal stundenlang beim Schlafen zugesehen. Damals hatte sie ruhig geschlafen, doch heute schien sie von Alpträumen geplagt. Er konnte noch Spuren von Tränen auf ihren Wangen sehen, es schmerzte ihn, weil er wusste das er dafür verantwortlich war.
Irgendwann musste auch er eingeschlafen sein. Geweckt wurde er von der Stimme seiner Tochter, sie klang leise und angestrengt, was kein Wunder war, angesichts der Wunde an ihrem Hals. ,,Mo." Sofort war er wieder hellwach und beugte sich etwas in ihre Richtung, damit sie ihre Stimme nicht so anstrengen musste. Er legte seine Hand auf ihre: ,,Hey meine kleine, wie geht es dir?" Vorsichtig stich er eine Strähne aus ihrem Gesicht, im gleichen Moment zog Meggie ihre Hand zurück. Mo Verstand ihre Reaktion rein sachlich gesehen, aber früher hatte sie ihn gerne in ihrer Nähe gehabt, wenn es ihr schlecht ging und auch Kontakt gesucht. ,,Ich glaube ich habe etwas Hunger, wie lange liege ich hier schon?" Mo stand auf: ,,Du hast nur ungefähr einen Tag verschlafen, die Operation mitgerechnet. Auf dem Flur sollte noch jemand sein, ich werde schnell veranlassen das man dir etwas zu essen bringt." Er sah hinaus in den Flur und fand dort den starken Mann: ,,Würdest du Meggie etwas zu Essen holen?" Der starke Mann sah ihn freudig an: ,,Heißt das sie ist wieder wach?" Mo nickte und trat aus der Tür um sie hinter sich zu schließen. Er sprach nun im Flüsterton: ,,Sie ist zwar wach, aber ich erkenne sie nicht wieder. Diese Meggie ist so anders als mein kleines Mädchen." Der starke Mann sah ihn Mitleidig an: ,,Sie hat sehr viel durch machen müssen, wahrscheinlich mehr als wir jeh erfahren werden. Ich denke was sie gerade am meisten braucht ist Zeit und eine Familie die sie auffängt wenn sie nicht mehr kann." Mortimer sah aus dem Fenster und seufzte: ,,Wahrscheinlich hast du recht. Danke." Mitfühlend klopfte der starke Mann Mo auf die Schulter: ,,Ich werde schnell etwas zu Essen holen und Resa bescheid geben." Damit verschwand er und Mo ging wieder in Meggies Zimmer. Diese lag immernoch, sichtlich schwach, in ihrem Bett und sah aus dem Fenster. Vorsichtig setzte er sich wieder neben seine Tochter. Nach einem kurzen Moment des Schweigens, brach er die Stille: ,,Woran denkst du?" Meggie wendete sich wieder ihrem Vater zu: ,,Ich würde gerne nach draußen gehen, die Luft hier drinnen drückt ein wenig." Mo unterdrückte den Drang ihr über die Haare zu streicheln: ,,Ich kann mit dir in den Schlossgarten gehen wenn du etwas gegessen hast." Wie als wäre das sein Stichwort gewesen, öffnete der starke Mann die Tür und brachte einen Teller Suppe mit einer Scheibe Brot zu ihnen: ,,Hier, Roman meinte etwas festeres würdest du noch nicht essen können." Meggie lächelte ihn an, jedoch erreichte es nicht ihre Augen. Sie setzte sich etwas auf und nahm den Teller entgegen: ,,Danke, das war lieb von dir." Vorsichtig begann sie die Suppe zu löffeln. Mo wandte sich an den starken Mann: ,,Würdest du uns helfen nach dem Essen in den Garten zu gehen?" ,,Natürlich, ich sage Resa schnell bescheid das sie dort hin kommen soll." Damit verschwand er wieder durch die Tür.
Meggie hatte eine Weile gebraucht bis sie die Suppe hatte aufessen können. Das Brot hatte sie unberührt auf den Teller gelegt, so wie sie ausgesehen hatte, war allein das schlucken von Flüssigkeiten schmerzhaft für sie. Meggie bestand darauf selbst zu laufen, obwohl Mo deutlich sehen konnte, das ihre Beine ihr Gewicht noch nicht ganz tragen konnten. Sie schien das meiste Gewicht auf den starken Mann zu verlagern, vermutlich in der Hoffnung das Mo dies nicht bemerkte. Auf halben Weg sackten Meggie ihre Beine weg, hätte sie sich nicht an ihnen festgehalten, dann währe sie unsanft auf dem Boden aufgekommen. So hing sie in den Armen des starken Mannes: ,,So jetzt ist gut, du lässt dich von uns tragen Meggie!" Mo sah seine Tochter streng an, während diese sich an den Armen die sie hielten hochzog. Bestimmt und mit erhobenen Kinn sah sie ihm in die Augen: ,,Nein, ich kann das!" Mo schüttelte seinen Kopf: ,,Das tust du nicht, sieh dich doch an." Mo trat auf sie zu und wollte eine Hand auf Meggies Wange legen, jedoch zuckte sie leicht, weshalb er die Hand wieder sinken ließ. ,,Süße, du bist jetzt in Sicherheit, du musst dich nicht mehr Verstellen." Meggie schüttelte den Kopf: ,,Aber die Gepanzerten . . ." Zu Mortimer's Verwunderung schnitt der starke Mann ihr das Wort ab: ,,Sie unterstehen deinem Kommando." Meggie sah ihn an: ,,Ja, aber niemand folgt einem schwachen Menschen." Mo mischte sich wieder ein: ,,Genau, und deshalb solltest du deine Grenzen kennen und sie auch zeigen, das ist währe stärke. Und jetzt lass dich tragen, Lazaro wartet bestimmt schon."
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