Kapitel 12

Vor ihr ankerte ein relativ großes Boot, dessen Holzbretter bei jeder Bewegung knarzten. Sie sah zu Basta auf: ,,Das Schiff geht doch schon bei der kleinsten Welle unter! Ich dachte ihr sollt mich lebend zu ihr bringen und nicht als aufgedunsene Leiche, wie die ihres Mannes." Basta jedoch lachte: ,,Dieses Schiff hält mehr aus als du denkst Prinzessin, Ich lebe schliesslich auch noch." Ein gemurmeltes: ,,Ja leider wieder." Konnte sie sich nicht verkneifen. Ihre Begleitung zog die Augenbrauen hoch, er schien es nicht richtig verstanden zu haben, glücklicherweise. ,,Auf dem Schiff ist noch eine kleine Überraschung für dich, Ich hoffe sie wird dir gefallen." Das verhieß nichts gutes. In diesen Moment hoffte Meggie inständig das ihre Gedanken der vergangenen Nacht falsch waren. Über ein wackliges Brett ging Basta voraus auf das Schiff, da hinter ihr noch ein paar Gepanzerte waren und sie immer noch gefesselte Hände hatte, blieb ihr nichts anderes übrig als Basta zu folgen. Liebend gerne währe sie wieder umgedreht als sie sah welche Überraschung sie auf dem Schiff erwartete.

Besorgt sah Mo hinter den Büschen hervor, auf den weg der nicht weit von ihm entfernt am Stadttor von Ombra endete. Auch wenn Basta und die Gepanzerten schon längst hätten da sein sollen, war noch keiner von ihnen zu sehen. Was war wenn sie nicht vorhatten zurück nach Ombra zu kommen? Würde er Meggie dann je noch lebend sehen? Mo wurde dafür sorgen das sie wohlbehalten wieder nach Hause kommt. Endlich kurz vor Sonnenuntergang kammen sie in Sicht. ,,Jungs, sie kommen!" Mo sah hinter sich, Staubfinger, Farid und Doria sprangen sofort auf und nahmen neben ihm ihre Stellungen ein. Sie wollten sicher sein das es Meggie gut ging. Je näher Basta und seine Leute kamen, des so mehr Frust stieg in Mo auf. Nirgendwo konnte er Meggie sehen, wo war sie jetzt? Was hatten sie mit ihr gemacht? Staubfinger bemerkte seine Gedanken und schüttelte den Kopf, er wusste genau was Mo vorhatte. Er währe beinah hinter dem Gebüsch raus gesprungen und hätte Basta zur Rede gestellt. Aber wie zu erwarten ließ Staubfinger ihn nicht. Es war besser so, das wusste auch er, aber dennoch machte es ihn wütend nicht zu wissen was mit Meggie war. Morgen musste er wieder zu Resa und Lazaro auf den Hof, sein Sohn brauchte ihn jetzt.

Geknickt und entmutigt machten die vier sich auf den weg um wieder zum Hof zu gelangen. Noch vor ein paar Minuten waren sie bei Fenoglio, Darius und Elinor um ihnen von allem zu berichten und diese versprachen am nächsten Morgen nach zu kommen. Auch bei Violante waren sie noch einmal gewesen, jedoch konnte auch sie nicht herausfinden wo sie Meggie hin gebracht hatten. Farid machte sich große Sorgen, auch wenn er wusste das Meggie nicht mehr seine Freundin war, er liebte sie trotzdem. Er konnte auch deutlich sehen das Zauberzunge die ganze Zeit nur an seine Tochter dachte und daran wie er sie retten konnte. Aber was sollten sie machen, ohne zu wissen wo Meggie überhaupt war...

Das Schiff schwankte gefährlich hin und her. Nachdem Capricorn sie auf dem Schiff empfangen hatte, was ein ziemlicher schock gewesen war, ist sie in einen Lagerraum gebracht wurden. Hier war sie jedoch nicht allein, bestimmt ein dutzend Bauern und 5 Kinder saßen auch in ihrer Nähe. Natürlich wusste jeder von ihnen wer sie war, dementsprechend geschockt waren sie als sie Meggie sahen. Sie sah diese eine Frage in jedem Gesicht: Wie hatten die Gepanzerten sie gefunden? Es traute sich jedoch keiner ihr diese Frage zu stellen und auch sie beantwortete sie nicht. Jeder hatte Angst das bei dem kleinsten Geräusch jemand kommen würde, was im schlimmsten fall Capricorn währe. Das sie die einzigste war bei der die Hände gefesselt waren, machte alles nicht besser. Basta hatte Capricorn von ihrem Kampf erzählt bevor er von dem Schiff gegangen und dieses abgelegt hatte. Vermutlich dachten sie jetzt das sie ohne die fesseln versuchen würde anzugreifen. Mit einem Dolch, von dem sie nichts wussten, einem von den sie wussten und gegen gut zwanzig Gepanzerte, fünf dieser in weiß gekleideten Männer und Capricorn? Sie hätte sowieso keine Chance gehabt. Besorgt sah sie sich in diesem Lagerraum um, ausser ihnen war nichts hier unten, alles hätte als Waffe benutzt werden können. Aber auch die Gesichter der anderen gefangenen waren sehr traurig und pessimistisch. Vor allen die Gesichter der Kinder schmerzten sie, Meggie musste dadurch immer wieder an Lazaro denken, jegliche freude war aus ihren Augen verschwunden, dort wahr jetzt lediglich noch für Traurigkeit platz. Dann fasste sie all ihren Mut zusammen und sprach die anderen an: ,,Weswegen seid ihr hier?" Eine etwas ältere Frau antwortete, eines der Kinder schien ihres zu sein: ,,Sie wollen die Kinder für ihre Bergwerke und uns haben sie mitgenommen weil wir ihnen unsere Kinder nicht überlassen wollten." Meggie nickte, sie würde so etwas nicht zulassen, die Kinder mussten schuften und die Eltern würden gehängt: ,,Keine sorge ich finde ein weg um es zu verhindern, mein Vater wird uns helfen." Entsetzt sahen sie Meggie an: ,,Aber Nachtigall, euer Vater darf nicht auf ihre Seite, er würde sofort gehängt." Nach einiger Zeit in der Meggie Mo geholfen hatte die Dörfer und einzelne Höfe zu versorgen hatten diese angefangen sie Nachtigall zu nennen. Bei jedem wahr bekannt wie gut sie singen kann. Und da auch ihre Eltern der Eichelhäher und die Schwalbe waren gaben sie ihr auch einen Vogel Namen. Es fehlte nur noch das auch Lazaro solch ein Namen bekam und sie dann die Vogel Familie wurden. Meggie kam nach diesen gedanklichen Ausflug wieder zurück in die Realität: ,,Er darf nur nicht gefunden werden, wahrscheinlich schmiedet er gerade schon einen Plan." Kurz trat wieder stille ein, bis Meggie fragend aufsah: ,,Habt ihr Hunger?" Ein leichtes nicken kam von den Kindern und die Mütter sahen sie flehentlich an: ,,Gut dann werde ich uns was besorgen." Mühselig stand sie auf, was etwas kompliziert mit den Händen auf den rücken war und ging in Richtung Tür, kurz davor blieb sie stehen und holte tief Luft: ,,Capricorn, komm sofort hier her!" Es war deutlich Gelächter zu hören und Capricorn der alle anschreie, sie sollen gefälligst damit aufhören. Kurz darauf wurde vor ihr die Tür aufgerissen und ein ziemlich wütend aussehender Capricorn sah sie an: ,,Was?" ,,Ich habe Hunger, ziemlich großen sogar." Abschätzig sah er sie an: ,,Und was soll ich da machen?" Eigentlich hätte sie jetzt ihre Arme vor der Brust verschränkt, aber das ging gerade schlecht: ,,Mir etwas bringen und wenn ihr einmal dabei seid könnt ihr für die anderen etwas mitbringen." Capricorn sah hinter sie und fing an zu lächeln: .,Du hast keinen Hunger, dieses pack hat dich darum gebeten. Daraus wird nichts, sie bekommen erst wieder etwas wenn die Sonne unter gegangen ist." Meggie schüttelte den Kopf: ,,Du irrst dich ich habe sehr wohl Hunger." Er schien ihr immer noch nicht zu glauben, doch gerade in dem Moment, in welchen er wieder etwas sagen wollte, knurrte ihr bauch, jetzt war sie einmal dankbar für dieses Geräusch. ,,Nun gut, Ich werde euch etwas bringen lassen. Deine fesseln behältst du aber an, überleg dir schon mal wie du isst, keiner von uns wird dir helfen." Damit drehte er sich wieder um und ging.
Nur wenige Minuten später kamen zwei in weiß gekleidete Männer zu ihnen und gaben ihnen Brot und Wasser, Meggie bekam noch eine Suppe dazu, die mehr nach Wasser als nach etwas anderem schmeckte. Eine der Frauen hatte angeboten ihr beim Essen zu helfen und natürlich teilte Meggie die Suppe, jeder der wollte durfte sich etwas davon nehmen. Wenig später kamen die beiden dann wieder und sammelten alles wieder ein, nicht das noch etwas als Waffe benutzt werden konnte.

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