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Es war Weihnachten.

Irgendwie war alles wie immer, Tim war Heiligabend Zuhause bei seiner Familie gewesen und es war vertraut und schön gewesen. Seine Eltern waren fürsorglich wie eh und je, seine Schwester vertraut nervig und Max zwar ungewöhnlich schweigsam, aber sie hatten ein paar nette Gespräche gehabt und zusammen sogar ein, zwei Stunden Minecraft gezockt. Als Max ihn nach Stegi gefragt hatte, hatte er bloß gelacht.

Jetzt war er wieder in seiner kleinen, leeren Wohnung und es war still und Tim irgendwie alleine.

Er hatte Stegi eine Nachricht geschickt - Heiligabend, nach dem Geschenke-Auspacken - und Stegi hatte ein »Dir auch« zurück geschickt.

Er hatte Stegi ein Geschenk geschickt - schon vor ein paar Tagen, wie all die Jahre zuvor auch - und er hatte gewartet, aber es war kein Päckchen gekommen.

Er war Stegi nicht böse, war nicht ein Mal beleidigt. Er konnte ihn ja nicht zwingen, genau so sehr an ihnen und ihrer Freundschaft zu hängen, wie Tim es tat.

Aber er war enttäuscht.

Vielleicht nur, weil von Stegi nicht ein Mal ein Danke zurück gekommen war.

Vielleicht auch nur, weil das nun der erste, handfeste Beweis war, wie viel mehr Stegi Tim noch bedeutete als Tim Stegi.

Vielleicht aber auch, weil das natürlich die Frage aufwarf, seit wann Tim so viel tiefer empfand - freundschaftlich empfand - als Stegi es tat - und ob das nicht vielleicht sogar schon immer so gewesen war. Und auch, wenn alles in Tim diese Befürchtung ablehnte (Stexpert - ihre Freundschaft war toll gewesen, einmalig und er sollte aufhören, nun Dinge dort reinzuinterpretieren, die da nie gewesen waren) - eine Restangst blieb.

Er hätte keinen Beweis gebraucht, um zu sehen, dass mit ihnen gerade etwas passierte, was er ganz und gar nicht wollte.

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