who's
Hallo, Stegi.
Ich weiß, ein Brief ist so ziemlich das Letzte, das uns Beide gerade verbinden sollte. Ich habe dir noch nie einen Brief geschrieben. (Und heute würdest du mir auch nicht mehr deine Adresse geben - bereust du es, es damals getan zu haben?)
Dieser Brief hier hat auch einfach pragmatische Gründe. Es gibt kein anderes Medium, von dem ich, wenn ich es heute abschicke, genau weiß, dass es frühestens morgen ankommt. Und genau das ist das, was ich gerade brauche.
Wenn alles geklappt hat, wirst du all das, was hier drin steht, eh schon wissen. Ich schreibe diesen Brief und werfe ihn ein - damit ich gezwungen bin, dieses Gespräch auch wirklich zu führen. Damit ich mich nicht noch mehrere Wochen davor drücken kann.
Wenn du das hier also liest und keine Ahnung hast, wovon ich spreche - dann war ich entweder zu feige, oder irgendetwas ist dazwischen gekommen.
Ich möchte dir einige Dinge erklären. Wie die letzten Monate für mich waren, warum es jetzt so kommen wird, wie es kommt. Ich finde, die Zeit, die wir zusammen hatten, lässt es dich wert sein, mit dir darüber zu reden. Ich weiß aber auch, dass das nicht jeder so sieht.
Du hast irgendwann aufgehört, in den TS zu kommen. Ich weiß nicht genau, wie das passiert ist oder wann der erste Tag war, an dem wir uns gar nicht gesprochen haben. Aber als ich begriffen habe, was dort gerade begonnen hat, habe ich mir Sorgen gemacht. Weißt du, unsere Freundschaft hat mir immer viel bedeutet. Inzwischen haben wir fast gar keinen Kontakt mehr - und wenn wir uns sehen, in Gesellschaft von Anderen, tust du fast so, als hättest du mich nie gekannt. Wenn jemand über Stexpert witzelt, verstehst du gar keinen Spaß mehr. Und wenn wir doch noch ein Mal alleine sprechen, endet es doch fast immer im Streit. (Irgendwie ironisch - es hat damit begonnen, dass wir nichts miteinander anfangen konnten und endet damit, dass du nichts mehr mit mir anfangen kannst)
Ich habe Angst. Nicht davor, dass unsere Wege sich endgültig trennen, nicht davor, dass es dir egal sein könnte. Ich habe lange genug gesehen, dass es dich nicht interessiert und das ist irgendwie okay. Wovor ich Angst habe ist, was du mir antun wirst. Manchmal willst du mir weh tun, das weiß ich. Und dann sagst du Dinge von denen du dir bewusst bist, dass sie mich verletzen. Natürlich bist du damit nicht der Einzige. Aber du bist der, der mich am Besten kennt und der es am Besten schafft, mir mit Worten weh zu tun. Du weißt, wovor ich Angst habe und setzt mich dem gezielt aus. Und das ist der Grund, warum ich Angst vor dir habe.
Minecraft, Youtube, das Zocken ... das war immer irgendwie du und ich. (Vielleicht schaffst du es ja auch, diese ganze Zeit, das alles nicht nur negativ zu sehen. Nicht nur negativ darüber zu sprechen und einfach im Kopf zu behalten, wie glücklich wir waren. Ich würde uns gerne in Erinnerung behalten, wie wir damals waren, nicht, wie wir heute sind - du nicht?) Natürlich habe ich die letzten Monate weiter gemacht, alleine ... aber es macht keinen Spaß mehr. Ich habe mit den Leuten vom Server alles besprochen, sie werden ihn für mich weiterführen, ich klinke mich aus. (Übrigens - ich habe niemandem erzählt, warum es so ist, wie es ist. Von mir wird niemand ein negatives Wort über dich zu hören bekommen (und ja, ich weiß, dass das nicht auf Gegenseitigkeit beruht. Ich weiß, wie du über mich sprichst, sogar in den Streams). Aber unsere Zuschauer sollen dich sehen dürfen, wie ich dich kannte - und nicht so, wie du in letzter Zeit zu mir bist)
Am Sonntag kommt ein Video online, in dem ich mich verabschieden werde. Ich habe eingesehen, dass das mehr als nur so eine Phase ist, dass du einfach mit mir und all dem abgeschlossen hast. Das ist okay, aber ohne dich werde ich auch meinen Kanal nicht mehr betreiben. Vielleicht wird es ja wirklich Zeit, wie du gesagt hast, sich von diesem »alten Kram« (Minecraft, Youtube, Stexpert - irgendwie gehört das doch alles zusammen) zu trennen, und »etwas Richtiges« zu machen. (Ich weiß nicht, ob es dich interessiert, aber ich habe zum Studienende einen Job angeboten bekommen bei einer großen Firma im IT. Kaputte Laptops reparieren, Mitarbeitern bei Problemen aushelfen - so richtig spießerhaft und langweilig, wie ich es nie gewollt hatte - aber wie du ja gesagt hast: Ich muss erwachsen werden.)
Ich weiß, das ist viel zu sentimental und ich kann mir nur allzu gut vorstellen, wie du die Augen verdrehst und es lächerlich findest - aber du verdienst ein Lebwohl.
Lebwohl, Stegi
Dein Tim.
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Ein Kapitel kommt noch (gegen 22:00 Uhr) - dann isses auch schon wieder vorbei.
I heard you're doing great, i herad you're smiling. ~ Am I the only one who's ...?
Und nun?
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