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»Stegi?«
»Hmm?« Der blonde Youtuber klang desinteressiert. Wie eigentlich immer.
»Kannst du ... können wir reden? Ich brauche jemanden, der ... mir zuhört. Du musst nichts machen, einfach nur ... da sein.«
Stegi am anderen Ende der Leistung seufzte leise, anscheinend weit genug vom Mikrofon entfernt, dass er dachte, Tim würde es nicht mehr hören.
»Klar. Was ist los?«
Am liebsten hätte Tim jetzt schon wieder abgebrochen, einfach die Klappe gehalten und den TS verlassen, aber er brauchte Stegi gerade wirklich.
»Ich ... gerade ist alles ein bisschen ... kompliziert. Max, er ...« Tim stockte. Stegi kannte seinen Bruder, aber das hieß noch nicht, dass er selbst nachvollziehen konnte, wie Tim sich fühlte. Trotzdem. Er brauchte gerade einfach seinen besten Freund. »Max hat versucht, sich umzubringen.«
»Was? Warum?«
Stegi klang erschrocken, wirklich überrascht.
»Ja. Wir wissen es nicht und er will es uns nicht verraten. Aber die Ärzte sagen ... dass er krank ist.«
»Tut mir leid, das wusste ich nicht.«
Wie denn auch. Er sprach ja freiwillig kaum mehr mehr als ein paar Sätze mit Tim. Irgendwie ließ das Stegis Beileitsbekundung nicht aufrichtig erscheinen.
»Naja. Und jetzt ... ich bin Zuhause, hier geht alles drunter und drüber. Ich kann das hier nicht, meine Eltern meinten auch, ich müsse nicht bleiben, wenn es für mich nicht ginge und ... meine Schwester ist auch da und hat auch versprochen, da zu bleiben. Also ... ich könnte weg, aber ... ich will nicht heim. Ich will nicht alleine sein.«
»Willst du ... Tim, du kannst nicht zu mir. Tut mir leid, aber ... nur weil ich mich den Kölnern gezeigt habe ... ich will das nicht. Ich will mich nicht wahllos jedem zeigen, der gerade meint, mich sehen zu wollen.«
Tims Hals fühlte sich zugeschnürt an.
Wahllos jeder, der gerade meinte, ihn sehen zu wollen.
Das war dann wohl er. Das war er für Stegi. Er versuchte, diesen verdammten Kloß wegzuräuspern.
»Das verlange ich auch gar nicht. Ich habe dir versprochen, du musst gar nichts machen, nur zuhören.«
»Okay. Tut mir leid. Das mit Max und ... ich würde dir gerne helfen.«
»Mhmmm ...« Tim versuchte, stark zu bleiben, seine unterdrückte Wut nicht raus zu lassen. Würde Stegi ihm wirklich helfen wollen, würde er einen Weg finden. Er hatte früher immer einen Weg gefunden.
»Naja, ähm ... Danke. Fürs Zuhören.«
Es war nicht mehr wie früher, langsam musste Tim das einsehen. Er konnte nicht einfach eben mal schnell mit dem alten Stegi sprechen, nur weil er ihn gerade verdammt sehr brauchte. Es gab gar keinen alten und neuen Stegi. Es gab Stegi und das hier war er und Tim musste verdammt noch Mal aufhören, der Vergangenheit hinterher zu trauern.
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Wir gehen in die letzten 5 Kapitel!
Habt ihr im Laufe der Geschichte eine Veränderung bei Stegi / Tim bemerkt? Wenn ja, welche?
Wie würdet ihr euch an Tims Stelle fühlen / wie würdet ihr reagieren?
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