𝕂𝕒𝕡𝕚𝕥𝕖𝕝 𝟡

𝕏𝕖𝕟𝕚𝕒𝕤 .𝕆.𝕍.

Unerträglicher Schmerz zuckte durch meinen Körper. Ich spürte wie ich in Ketten gelegt war, ich versuchte mich zu befreien, aber es ging nicht. Die Ketten brannten sich in mein Fleisch. Insgeheim hoffte ich, dass es nur einer meiner vielen Albträume war, aber dafür hätte ich schlafen müssen und ich war hellwach.

Ich öffnete die Augen und sah Gitterstäbe vor mir und hinter ihnen den wütenden Mob.
Ich hielt Ausschau nach Gideon, aber ich fand ihn nicht. Panik kam in mir auf, wo war er?

»Na, suchst du deinen Freund?«. Ein Mann mit einer Fackel stand vor meinem Käfig, ich knurrte ihn leise an und er lachte. »Willst du mir etwas tun, kleiner Wolf? Du bist gefesselt, du kannst mir nichts tun.«. Er lachte abermals und ich kochte vor Wut. Wer zum Teufel war das??!

Plötzlich nahm ich einen mir bekannten Geruch war, aber es war nicht Gideon. Ich ließ den Blick schweifen und er fiel auf Jordan. Er hatte sich unter die Menge gemischt. Als er mich sah, hörte ich seine Stimme in meinem Kopf. »Ganz ruhig, Xenia, ich werde euch hier rausholen. Versprochen!«. Ich nickte kaum merklich, so dass es nur sehr aufmerksame Menschen sehen konnten.
»Was haben sie mit uns vor?«, fragte ich ihn.

»Sie bringen Gideon her und danach wollen sie euch zwingen euch vor der Menge zu verwandeln, damit die Leute einen Beweis für die neu aufkommende Wölferei haben. Wenn ihr es nicht tut, wird einer von euch verletzt, aber ich traue es Ihnen auch zu, dass sie weiter gehen. Die Raveers sind skrupellos und wissen die Angst anderer Menschen sehr gut als Waffe einzusetzen.«.

Auf einmal wurde Jordan von der Masse weggedrängt, die laut zu grölen anfing. Kurz darauf nahm ich Gideons Geruch wahr. Ich versuchte mich in die Richtung zu drehen, aber sofort schmerzte es überall an meinem Körper. Trotzdem konnte ich einen Blick erhaschen. Er war auch an seinen Händen in Ketten gelegt. Seine Gesichtszüge waren hart, doch ich konnte spüren, dass es ihm genauso Schmerzen bereitete wie mir. Er wurde von einem Mann gezerrt, der ebenfalls eine Fackel trug und jetzt sah ich die Ähnlichkeit! Der Mann bei mir am Käfig und der Mann bei Gideon, so wie die anderen drei Männer, die um meinen Käfig standen, trugen eine Rabenfeder um den Hals und wenn man genau hinsah, sah man ein kleines Tatoo in Form eines Raben hinter dem rechten Ohr. Ich wurde aus meinen Beobachtungen gerissen, als mich jemand unsanft hochzog und festhielt. Ich musste ein Wimmern unterdrücken, das ich mühevoll in ein Knurren verwandelte. Die Käfigtür wurde geöffnet und Gideon wurde hinein gezerrt, unsere Blicke trafen sich und ich sah all den Schmerz, die Besorgnis und das Leid in seinen Augen, was ich auch die ganze Zeit spürte.

Ich horchte auf, als jemand zu reden, ja fast zu schreien, begann. »Diese beiden«, er zeigte mit dem Finger auf uns, »sind keine Menschen! Sie wurden dabei erwischt schwarze Magie praktiziert zu haben, indem ihnen Krallen wuchsen, womit sie den Sohn des Schmieds verletzten. Sie hatten Reißzähne und Augen in der Farbe von Schwefel. Sie werden hiermit der Wölferei beschuldigt!«.

»Geht es dir gut? Haben sie dir irgendwas angetan?«, fragte Gideon in meinem Kopf. Er klang wütend, aber nicht auf mich, eher auf sich selbst. Doch das musste er nicht. Keiner von uns hatte es kommen sehen. Ich versuchte ihm zu antworten, aber schaffte es nicht, womit er anscheinend gerechnet hatte, denn er redete weiter. »Wir kommen hier raus. Jordan wird uns helfen. Ich war schon öfter in so einer Situation, wenn sie wollen, dass wir uns verwandeln und uns die Ketten abnehmen, hauen wir ab. Durch die Käfigtür kommt man leicht hindurch.«.

Ich war so auf Gideons Stimme konzentriert, dass ich garnicht merkte wie der Typ weiterredete. Nun zeigte er wieder auf uns, eher gesagt auf Gideon. »Los! Gestehe und verwandel dich!«.

»Nein.«, erwiderte Gideon laut und hart.

»Nein? Willst du etwa, dass wir deiner süßen Freundin hier was antun?«.

Einer der Männer zog ein Messer hervor und hielt es mir an den Hals. Ich hörte Gideon leise fluchen. Das gehörte nicht zu unserem Plan.

»Also, gestehst du jetzt oder müssen wir ihr das Messer erst in den Bauch rammen? Der Teufel hat euch doch bestimmt höheres Heilvermögen geschenkt, nicht? Ach ja, stimmt, die Klinge ist ja aus Silber. Da wirkt es ja nicht.«. Der Mann lachte, er hielt sich wohl für besonders lustig.

Ich sah wie Gideon mit sich rang. Plötzlich fuhr er zu mir herum. Mein Keuchen hatte ihn alarmiert, als sie mir das Messer halb in den Bauch gestoßen hatten.
»Okay, ich tu's! Aber lasst sie in Frieden.«, sagte Gideon schwach. Ich sah ihn verständnislos an. Ich würde ihn nicht hier zurücklassen.

»Keine Sorge, ich lass dich nicht alleine.«, hörte ich ihn in meinem Kopf.

Gideon wurden die Ketten abgelegt und es kamen Brandwunden zum Vorschein. Er zog sein T-Shirt aus, damit sie ihm glaubten.

»Lasst sie erst frei!«, sagte er, doch der Mann grinste nur.

»Das hättest du wohl gerne, damit du mit ihr abhauen kannst. Ne, ne, ne, wir lassen sie erst frei, wenn du dich verwandelt hast.«, sagte der Mann.

Mir wurde das Messer tiefer in den Bauch gedrückt und ich keuchte wieder. Ich hörte Gideon erneut fluchen und dann sprach er wieder mit mir. »Okay, ich verwandle mich und erledige die Raveers. Jordan sagt er wird kommen und dich von deinen Fessel befreien. Er ist der einzige von uns, der Silber anfassen kann.«.

Ich nickte, um ihm zu zeigen, dass ich verstanden hatte. Jordan bemerkte es auch. Dann ging alles ganz schnell. Gideon stand plötzlich als großer, schwarz- grauer Wolf da und ich konnte dunkle Verzierungen auf seinem Fell erkennen. Sobald mein Bewacher es sah, zog er das Messer aus meinem Bauch heraus und entfernte sich. Als er weit genug entfernt war und die Tür praktischerweise offen gelassen hatte, ging Gideon auf seinen Bewacher los und biss ihm ins Genick. Der Mann sank reglos zu Boden. Danach ging er auf den Typ los, der die Ansagen gemacht hatte. In dem Moment wurde die Menge unruhiger und Jordan konnte unbemerkt zu mir gelangen.

Er kam zu mir und befreite mich von den Fesseln ohne auch nur eine Verbrennung zu kriegen. Danach verwandelte er sich ebenfalls in einen grauen Wolf und ging auf einen Raveer los, der gerade auf Gideon zustürmte. Jetzt war nur noch einer übrig, der angreifen konnte. Die anderen beiden waren mit Jordan und Gideon beschäftigt. Gideon jaulte. Der Raveer hatte ihn mit dem Messer getroffen und lag jetzt auf ihm. Gideon verwandelte sich notgedrungen zurück, um die Hand mit dem Messer davon abzuhalten nochmal zuzustoßen. Doch er war noch immer geschwächt. Dass die Menge weg war, hatte ich gar nicht mitbekommen. Der letzte Raveer hatte sie zu ihrer Sicherheit weggeführt. Gideon keuchte. Das Messer hatte die Oberfläche seiner Brust erreicht und da er kein T-Shirt anhatte, ätzte es sofort. Ich stürmte zu ihm und riss den Mann von ihm runter. Ich schaffte es, aber als er nach hinten fiel, traf er mit seinem Messer meinen linken Arm. Ich bekam nur noch mit wie Jordan ihm die Kehle aufriss und Gideon auf mich zugestürmt kam. Dann wurde mir schwarz vor Augen.


Hiiiiii Leute
Sorry dass das mit dem Kapitel etwas länger gedauert hat ich hatte eine kleine Schreibblockade :/
Diese habe ich zum Glück jetzt überwunden und euch ein neues Kapitel geschrieben :) ich hoffe es gefällt euch!
Byee

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