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Pov Seungmin
"Ahhhhhhhh."
Mit einem lauten Schrei komm ich auf dem harten, gepflasterten Boden auf. Mühsam rappel ich mich auf. War ich etwa von Himmel gefallen? Ein Blick nach oben bezeugt meinen Verdacht.
Ich halte mir den Kopf, während ich mich langsam durch die Gasse schleppe. Überall schreien Marktleute und werben ihre Waren an.
Von Obst und Gemüse, über Werzeuge und Kleidung, zu Zeitschriften. Der Himmel ist von grauen Wolken durchzogen und obwohl wir eigentlich mitten am Tag haben, ist es schummrig dunkel.
Ich reibe mir über die Augen. Wo war ich gelandet? Die Menschen hatten zumeist blondes Haar und helle Augen. Vermutlich also im mittleren bis nördlichen Europa. Komischerweise verstehe ich die Sprache, auch wenn es einen starken Akzent hat.
"Büble."
Eine alte Frau greift nach meiner Hand und hält mich fest. "Flieh von hier. Geh zurück. Oder du stirbst." Erschrocken reiße ich die Augen auf. "W-Wie bitte?" Sie zieht mich näher und flüstert mir heißer ins Ohr.
"Sei gewarnt, du bist in einem Mörderland."
Meine Augen sind kugelrund. "Wie... Wie..." Sie sieht mir tief in die Augen, die faltige Hand hält meine fest im Griff. "Du bist nicht aus dieser Zeit. Geh zurück, von da wo du herkommst. Oder der Teufel wird dich holen."
Ich reiße mich los und beginne zu rennen. Weg von dieser gruseligen Frau. Woher wusste sie das nur. Die warnenden, zerfallenen Augen brennen sich in meine Seele. Das Adrenalin pumpt durch meine Venen und lässt mich schneller rennen.
Dann stolper ich in eine Person und knalle mit dem Gesicht voraus auf den dreckigen Betonboden. Den jungen Mann direkt unter mir. Wir kullern die Gasse entlang bis wir am Ende liegen bleiben.
Stöhnend halte ich mir den Kopf. "Ahh... geh runter.." Ich gleite von ihm herab. Keuchend setz sich der blondhaarige mit den blauen Augen auf und spuckt den Dreck aus. "Igitt." Angeekelt wischt er sich den restlichen Schlamm vom Gesicht. Dann blickt er an sich herab.
Er trägt eine gelbe Hemdbluse mit einem dunklengrünen Halstuch und Schulterklappen. Die Ärmel reichen ihm bis zu den zärtlichen Handgelenken. Die knöchellange schwarze Hose, ist von einem silbernen Gürtel gehalten. Braune Lederschuhe und ein beigefarbendes Stoffkäpchen vollenden den, stark ein ein Pfadfinderoutfit, erinnerten jungen Mann.
Hübsch, doch er ist nun komplett mit Schlamm bedeckt.
Wütend funkelt er mich an. "Was soll das? Jetz ist meine ganze Uniform dreckig! Wegen dir Trampeltier!" Verwirrt seh ich ihn an. Trampeltier? Was soll das sein? Ich schlucke. "Entschuldigung..."
Während ich aufstehe, kramt er in seinen Hosentaschen herum. "Zum Glück ist wenigstens das noch sauber." Lächelnd hebt er eine rotweiße Binde hoch. Ich dagegen erstarre. Nein...Nein, das konnte nicht wahr sein.
Nun richtet sich der 15 jährige auf und blickt auf die Kirchturmuhr, welche just in dem Moment 16 Uhr schlägt. Seufzend dreht er sich um. "Jetz bin ich sowieso schon zu spät dran. Das wird Ärger daheim geben..."
Schief lächelt er mich an. "Du bist nicht von hier oder?" Ich schlucke. "J-Ja." Er nickt langsam. "Na dann... willkommen in Berlin." Berlin. Deutschland also. Nat toll... Ich muss nun kreidebleich im Gesicht sein. "Wie heißt du eigentlich?" Nun zeigt er seine Zähne beim Lächeln.
"Felix."
Dann schüttelt er meine Hand. "S-Seungmin." "Freut mich dich kennenzulernen. Komm, lass mich dir meine Stadt zeigen." Damit hakt er mich unter und zieht mich weiter.
"Solltest du nicht eher jetz heim? Es ist doch schon dunkel." Nun verdunkelt sich sein Blick ein wenig. "Nein. Vater würde mich schlagen wenn er rausbekommt das ich die heutige Jugend versäumt habe."
Er sagt dies ruhig. "D-Deine Eltern schlagen dich?" Verwundert blickt er zu mir auf. "Natürlich. Das ist eine gänige Erziehungsmethode. Greifen deine Eltern bei schlechtem Verhalten nicht darauf zurück?"
Wie zum Teufel konnte er das als normal ansehen?
"N-Nein. Mein Vater ist.... tot. Schätze ich." Mitleidig sieht er mich am. "Ist er im Krieg gestorben? Das muss schrecklich sein. Weißt du an welcher Front es war?" Mein Atem geht hektisch. "Ähm... also..." Er winkt ab. "Ist ja unwichtig."
Krieg? Schlagen? Jugend? Front? Gott, wo bin ich bitte gelandet?
Krampfhaft durchforsche ich mein Gehirn. Doch es wollte mir kein geschichtliches Ereignis einfallen, was zu dem passen würde. Vermutlich aber ein dunkles Kapitel der Menschheit.
Felix löst sich. "War toll dich kennenzulernen aber nun muss ich gehen." Benommen nicke ich. "F-Felix? Kann ich dich noch was fragen?" Er nickt sanft. "Na klar." "Also... es ist so... Ich glaub ich bin ein wenig auf den Kopf gefallen..."
"Welches Jahr haben wir genau?"
Er lacht los. "Das weißt du nicht?" Langsam schüttel ich den Kopf. "Irgendwie hab ich es vergessen." Verstehend kommt er näher. "Gut. Damit du nicht verloren gehst."
"Januar 1942."
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So... wo sind diejenige wo aufgepasst habe und könne ihm die Frage beantworten
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