{LXXI}

„Mach das, was sich richtig anfühlt und nicht das, was für deinen Kopf logisch klingt. Für Gefühle gibt es keine Erklärung."

Felix Pov:

„Das sagst du so einfach." raune ich und stelle mich mit verschränkten Armen vor ihn. Glaubt er wirklich, dass mir das alles dann auf einmal so leicht fällt?

„Felix dein Timer." Kurzerhand deutet Changbin mit seinen Fingern auf meinen Arm, weshalb ich ihn etwas irritiert ansehe. Was hat mein Timer jetzt mit meinen Gefühlen zutun? Noch etwas das ich nicht weiß? Etwas das er mir verschweigt?

„Was mein Timer?" murre ich leise, woraufhin er nur erneut auf meinen Arm deutet. „Er bewegt sich."

„Verdammt." zische ich genervt, nachdem ich schließlich selber ein Blick auf meinen Timer geworfen habe. Warum muss sowas auch immer in so ungünstigen Momenten passieren?

„Vergiss nicht, dass der Changbin von damals noch nichts von all dem hier weiß." erwidert Changbin, als sich bereits alles um mich herum verzerrt und ich mich langsam auf den Boden hocke.

„Das ist so-" Auf einmal verschwindet der dunkelhaarige vor meinen Augen und ich finde mich in einem alten Gebäude wieder. „unfair."

November, 1898

Etwas benommen erhebe ich mich allmählich wieder von dem Boden und lasse meinen Block skeptisch umherwandern. Warum verändern sich meine Zeitreisen?

Früher bin ich immer am gleichen Ort geblieben, nur in einer anderen Zeit und jetzt befinde ich mich auch noch an einem völlig anderen Ort.

„Was machst du hier? Du hast mich ganz schön erschreckt." erklingt auf einmal eine Stimme hinter mir, weshalb ich mich erschrocken zu der Person umdrehe. Changbin?

„Lass mich dich ansehen." Auf einmal kommt der schwarzhaarige mit einem Lächeln auf mich zu, weshalb ich ihn ziemlich irritiert ansehe. „Ich hatte schon Angst ich sehe dich nie wieder, nachdem was beim letzten Mal passiert ist."

„Bei dem was das letzte mal passiert ist?" frage ich etwas verwirrt, woraufhin Changbin mich überrascht ansieht.

„Erinnerst du dich nicht? Der Schuss in deinen Bauch." erwidert er verwundert und mustert mich dabei auffällig.

„Ah doch.." murmle ich leise und überwinde mich zu einem zögerlichen Lächeln. Eben habe ich mich noch mit ihm gestritten und jetzt steht er vor mir, als wäre nichts gewesen. Für ihn ist es ja auch noch nicht passiert, wie er selber gesagt hat.

„Ist alles in Ordnung? Du scheinst dich ja nicht sonderlich darüber zu freuen, mich zu sehen." seufzt er leise und bleibt schließlich vor mir stehen. Wie soll ich ihm das bitte erklären.

„Es ist ein bisschen kompliziert, bei mir in meiner Zeit." erwidere ich kurz entschlossen und sehe mein gegenüber dabei entschuldigend an. Er kann nichts dafür, noch nicht.

„Ah verstehe. Hast du Hunger?" Nickend deutet er hinter seinen Rücken, weshalb ich vorsichtig um ihn herum gucke. Er hat dort eine Art kleine Kochstelle errichtet.

„Bist du immer noch auf der Flucht?" Zögerlich nicke ich ebenfalls kurz und lege meine Hand auf meinen Bauch. Jetzt wo ich so ans Essen denke, habe ich heute noch gar nichts gegessen.

„Die Männer von damals sind mittlerweile zu alt zum jagen, aber ihre Kinder versuchen ihr bestes. Ich frage mich, ob das jemals ein Ende haben wird." Mit bedrücktem Blick wendet Changbin sich schließlich von mir ab, weshalb ich ihn mitleidig von hinten mustere.

Warum tut er mir so weh, ihn so zu sehen?

***
Warum wohl?

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