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Auf in die Qualen....

Die ersten beiden Stunden waren noch nicht ml vorbei und ich war schon bereit mir eine Kugel in den Kopf zu jagen. Dieser kleine dicklichen Mann, der sich als mein Mathelehrer Mr. Tieman herausstellte, redete schon seid Ewigkeiten über Wahrscheinlichkeit. Am liebsten würde ich ihn mit meinem schwarzen Etui erschlagen.

Wobei es sogar funktionieren würde, da mein Etui Tonnen wiegt. Ich hatte schon immer das Gefühl, das mein Etui das ganze Gewicht meiner schultasche war. Ich hatte schon öfters versucht es auszumisten, aber irgendwie wurde es nie leichter. Alles, was ich immer heraus packte, waren die vielen Bonbonpapiere und kleinen Zettel, die ich immer mit meinem besten Freund im Internat geschrieben hatte.

Endlich. Der Gong ertönte. Zwei Stunden geschafft. Juhu. Fröhlich sprang ich auf und packte meinen Block und mein Etui wieder in meine Tasche, um dann an meinem Mathelehrer vorbei zugehen, der aussah wie ein kleiner Zwerg. Neben ihm fühlte ich mich mit meinen 1,65m wie ein Riese, denn er war locker zehn Zentimeter kleiner als ich. Zudem hatte er einen langen grauen Bart und seine Augenbraun erst. So ungepflegt lang und fast eine monobraue.

Da ich kein Lust hatte die Pause in der Cafeteria bei Eddingaugenbraun und Aiden zu verbringen, lief ich zur Bücherei und schaute mir die Liste der AGs an. Schließlich hatte ich ja nicht vor die letzten Monate in diesem Kaff auch noch zu Hause zu verbringen. Ich hatte mir als Ziel gesetzte zu wenig Zeit wie möglich zu Hause zu verbringen. Meine Güte Laune wollte ich mir ja schließlich nicht von meiner Erzeugerin, Tom und Eddingaugenbraun vermiesen.

Als ich die Liste fand, erschrag ich. Oh Gott wie spießig sind die hier bitte schön. Eine AG war eine Band für klassische Musik, eine andere war eine Gruppe, die gemeinsam am Wochenende Museen besuchen. Dann gab es noch ein paar klassische wie American Football, Theater AG und so weiter. Am schlimmsten war der leseklub. Hatten die hier denn keine coolen AGs? Nicht mal etwas normales. Obwohl. Ich könnte zu den Cheerleader gehen, aber da war Tiffany und das wäre der horror. Dann könnte ich auch gleich zuhause bleiben.

Obwohl. Ich könnte zur Foto AG oder zur Schülerzeitung. Aber das wäre mir viel zu langweilig, überhaupt nicht mein Ding und wahrscheinlich auch zu spiesige Leute.

Mal sehen, vielleicht find ich etwas besseres, auch wenn ich alles viel zu spießig finde. Ich meine, wer bitteschön geht in den Leseklub oder besucht am Wochenende Museen? Wenn ich zu den coolen hier gehören wollen würde, wäre es ein Leichtes zu den Cheerleadern oder in die Handball Mannschaft zu kommen, aber mir wäre das wahrscheinlich zu oberflächlich. Ich war schon immer zu anspruchsvoll für dieses Kaff.

Wieder ertönte der Gong. Sport. Darauf hatte ich echt gar kein Lust.Gott sei dank war ich gerade noch pünktlich, denn meine Sprtlehrerin Mrs. Moners hasste verspätungen, wie ich von früher noch wusste. Erfahrungsgemäß hasste sie auch mich, denn sie hasste alles, was eine eigene Meinung hatte und nicht scheute diese den andren mitzuteilen. Besonders hasste sie es wenn man ihr wiedersprach oder, wie es den eindruck hatte, hübscher war als sie. Da aber selbst eine Mischung aus Nilpferd und Giraffe mit Tütü und Orangener Sonnenbrille um längen hübscher war, als meine Sportlehrein mit ihren neongrünen abgenutzten Turnbschuhen, die schon früher immer getragen hatte, hasste sie also alles und jeden. Zwar hasste sie Schüler, die anders waren und dies auch nicht zu verbergen versuchten, mehr als hübschere mädchen, ließ diesen aber ihren Hass auch fühlen, also war ich dieses Jahr ihr Potenzieles Opfer. Denn ich beinhaltete alle ihre gehassten Kriterien, denn ich war eindeutig Hübscher als sie, sah anders aus, vertratt meine Meinung, die ich zu gerne den anderen Mitteilte, und hinterfragte zu gerne Anweisungen von Lehren, was sich schon auf dem Internat als schlecht heraus gestellt hatte.

Jedenfalls mussten wir Jungs gegen Mädchen Volleyball spielen, wobei ich dank Tiffany erfuhr, dass Aiden in diesem Kurs dabeio sein müsste, aber nicht aufgetaucht war. Mrs. Moners bereitete sich gerade, während wir spielte, darauf vor ihm das restliche jahr zu Hölle zu machen, das sah man ihr an.

Noch zwanzig Minuten und dann hätte ich es endlich geschafft, aber nein. Das Schicksal, wenn es denn exestierte, hasste mich anscheind abgrundtief, denn so sehr ich mich gefreut hatte wieder einmal eine Stunde ohne Aiden zu haben, tauchte er gerade jetzt auf. Zwar hatte er mich noch nicht gesehen, aber ich konnte ihn sehen und das reichte aus um meinen Tag zu zerstören. Und ich hatte mich so sehr gefreut, dass er von einem Auto überfahren würde. Aber eine Sach war lehreich an diesem Fall, denn, wenn du willst, dass jemand überfahren wird, musst du das Auto fahren.

Anscheind musste ich ihn selbst überfahren, um diese Monate hier zu überleben. Schon irgendwie armseelig, dass ich nicht daran dachte ihm aus dem Weg zu gehen oder meine Probleme irgendwie wie normale Menschen zu lösen, sondern ihn direkt umbringen wollte. Aber hey, ich war noch nie normal, wieso also Probleme, wie alle andernnormalen Menschen lösen, wenn mans auch kompliziert machen kann?


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