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Fionas pov
Was war das denn eben? Peinlich hoch zwanzig. Neben mir Sofia starrt mich seit dem an und ich versuche sie stillschweigend zu ignorieren. Wieso tu ich denn sowas bitte? Hätte ich nicht einfach den Bitch move machen können und die Schuhe zu machen können? Wieso bin ich denn auch so empfindlich, ist dich nur mein Körper. Aber nein ich falle lieber in die Arme von dem größten Arsch und Fuckboy, der nebenbei bemerkt so heiß ist. Seine Arme alleine schon. Zum dahinschmelzen. Und seine Lippen sehen so weich aus. Bestimmt kann er fantastisch küssen. Göttlich, passend zum Aussehen wahrscheinlich.
Stopp. Stopp. Stopp. Was dachte ich denn da bitte. Ich wurde knallrot alleine weil ich daran dachte.
Ich sollte mich schleunigst ablenken. Also zeigte ich auf und fragte ob ich schnell auf Toilette gehen könnte. Ich brauchte eine Erfrischung, dringend. Natürlich durfte ich, sodass ich langsam aus dem Klassenzimmer schlenderte Richtung Toiletten.
Dort angekommen spritzte ich mir kaltes Wasser ins Gesicht trotz des Risikos von verlaufender Wimperntusche. Zu meinem Glück verlief nichts außer meine Selbstachtung. Alleine die Tatsache machte mich irgendwie wütend. Ich weiß nicht, irgendwas daran frustrierte mich. Vielleicht die Tatsache, dass daraus nie etwas werden würde und ich das irgendwie schade fand. Nein, das konnte es nicht sein. Oder die Tatsache, dass ich ihm verfallen war, obwohl ich ihn immer gehasst hatte? Nein, nein, nein.
Wo war mein altes ich hin? Das ich, was immer ne große klappe hatte und immer Klugscheißen musste. Das ich, was lebensfroh und dennoch gleichgültig durchs Leben ging. Das ich, was versuchte aus diesem Kaff und diesem Leben auszubrechen und sich nicht einen Grund suchte hier zu bleiben. Und er wäre dieser Grund. Es fängt immer mit einer kleinen Schwärmerei und dann endete es immer in eine Katastrophe, meist seelisch. Und ich habe dann wieder wochenlang damit zu kämpfen. Das wollte ich ehrlich nicht. Nicht schon wieder.
Da war nämlich mal was vor drei Jahren, kurz bevor ich hier weggegangen bin. Da war dieser Junge über die Sommerferien hier, Leon hieß er. Diesen Namen, wenn ich schon daran denke. Von vorne bis hinten hatte der mir was vorgespielt, ich war einfach naiv, sehr naiv. Und belogen hatte er mich erst recht. Er war mein zweiter Kuss in meinem Leben und ich wat verliebt wie auf Wolke sieben. Okay ich war 13, fast 14, aber dennoch kann mam in dem Alter schon verletzt werden. Natürlich tat er nichts geringeres als das selbe mit anderen abzuziehen. Zugegebenermaßen ziemlich extrem für einen 15 jährigen Jungen, aber was soll man sagen. Jedenfalls erwischte ich ihn mit Tiffany. Ich konnte sie zwar vorher schon nicht leiden, aber das war zu viel. Ich weiß noch ich hab ihm eine gescheuert, das erste mal das ich meinem Jungen in sein Heiligtum getretten hatte. Was danach aus ihm wurde, weiß ich nicht. Gott sei dank. Ich weiß nur bevor er ging, hatte er sich mit dem kleinen Aiden geprügelt, das endete mit einem blauen Auge für Aiden und einem gebrochen Arm für Leon. Warum die sich geprügelt hatten, ist mir egal, aber das war einer der Momente, wo ich Aiden mochte. Generell hatte er immer so ein perfektes Timing. Wenn ich mal so darüber nachdenke, immer wenn mich jemand verletzt hatte, hatte er danach Ärger mit Aiden. Komischer Zufall.
Ich wischte mir das restliche Wasser aus dem Gesicht und machte mich wieder auf dem Weg zum Klassenzimmer. Genau passend als ich ankam, endete die Stunde. Na toll jetzt Biologie mit Aiden.
Total begeistert lief ich zu dem Raum, leider hatte keiner meiner anderen Freund jetzt Biologie. Nur Aiden. Die anderen kannte ich zwar noch alle vom sehen und den Namen, aber so richtig mit ihnen etwas zu tun hatte ich nie. Die waren eher so die langweiligen, spießigen Vorstadtmenschen. Wenn ich schon ihre gelangweilten Gesichter sah, hatte ich schon kein Lust mehr, sie anzusprechen.
Und zu meinem Glück war nur noch ein Platz frei und drei mal könnt ihr raten neben wem. Bin ich etwa in einem Highschoolfilm gelandet?? Wäre ich nicht schon Atheist, würde ich jetzt an meinem Gott zweifeln und auf sein Erbarmen hoffen. Aber nein, sowas existierte nicht im wahren Leben also musste ich damit leben, leider....
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