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Nach Stundenlanger Fahrt, wo das einzige, was unsere stille braxch, das Radio war, kamen wir endlich in meinem neuen alten zuhause an. Dreizehn Jahre hatte ich hier gelebt und dennoch kam es mir so fremd vor. Meine ersten dreizehnjahre, wo ich laufen, sprechen und vieles mehr lernte und trotzdem wirkte alles auf mich so abweisend und fremd. Wie meine Familie.

Naja wenn ich meine Mutter, ihren Mann, mein Stiefvater Tom, und der Grund, weshalb ich überhaupt im Internat war, als Familie zählten. Der Grund hatte auch einen Namen nämlich, wie der normale Rest der Welt den Grund nannte, Tiffany. Sie ist ein Jahr älter als ich und Toms Tochter und zugleich ganzer Stolz der Familie. Sie war das Vorzeigekind meiner Mutter und Tom. Jeder in meiner sogenannten Familie vergöttert sie. Deshalb war ihr Ego auch größer als der Eiffelturm. Mit ihrem Ego wuchs auch ihre Arroganz. Wann immer sie nichts zu tun hatte, oder auch eigendlich generell, meinte sie mich herumkomandieren zu können. Im Grunde war mir schon immer egal, ob sie, auch wenn sie nicht mal zu dieser Familie gehörte, mehr gemocht wurde als ich. Wenn mir ihre Art nicht so dermaßen auf den Kecks gegangen wäre. Ich ließ und lasse mich nicht herumschupsen und herumkomandieren. Besonders damals. Denn damals war ich noch 'normaler' als jetzt. Ich hatte mich erst im Internat, zum leid von dem Rest meiner Familie, so sehr verändert, was ich selbst besser finde. Denn ich mag mich so mehr, als vorher.Aber das ich mir Tiffanys Verhalten nicht gefallen ließ passte meinem 'Vater', ihrem Vater, nicht. Er und Tiffany konnten mich noch nie leiden. Deshalb überzeugte er meine Mutter, es wäre besser mich in ein Internat zu stecken. Ich fand es aber auch besser, auch wenn ich damals verletzt war, dass meine Mutter mich einfach weggab.

Aber auch der Rest meiner ach so tollen Familie konnte mich nicht wirklich ab, zumindest verstand mich keiner von ihnen. Meine sogenannte Familie, oder wie ich sie nannte 'meine Blutsverwandten', kamen mit Menschen, die anders aussahen, redeten oder, was am schlimmsten war, dachte, konnten sie nicht leiden. Sie sind einfach zu verklemmt und festgefahren in ihrer Meinung, dass sie sich nicht auf anders, neues einlassen und es mit allen Mitteln versuchen zu vertreiben. Somit auch mich. Aber mittlerweile war mir das egal. Sollen sie doch.

Aber eins verstand ich nie. Eine Familie steht überall als der eine Ort, der einen immer willkommen heißen solle, als Menschen, die immer hinter einem stehen und lieben sollen. Aber meine familie war das totale gegenteil. Noch nie hatte ich so viel Ignoranz und Respektlosigkeit untereinander gesehen. Kein Stück Akzeptanz oder Toleranz. Zumindest nicht zu Menschen, die auf ihre eigene Weise Leben wollten.

Ich fühlte mich Inn keinster Weise verletzt von ihnen. Nein. Im Gegenteil. Ich hatte Mitleid mit ihnen. Denn wenn sie nie etwas Neues kennen lernten, könnten sie nie glücklich sein. Sie würden nie einen vielleicht besseren der schöneren Lebensweg nehmen. Und das fand ich traurig. Und deshalb hatte ich Mitleid mit ihnen.

"Kommst du." zerstörte meine Erzeugerin zum zweiten Mal an diesem Tag einen meiner heißgeliebten Momente. Aber nicht mal dafür hatte sie Verständnis. Was solls. Ich würde sie niemals ändern können, deshalb versuchte ich es auch nicht. Und solange sie sich einredete, sie wäre in dieser eintönigen Lebensweise oder Sichtweise glücklich, wollte ich nicht an ihrem Weltbild kratzen. Denn nach fast vierzig Jahren in ihrer Welt, könnte die Realität echt hart und schwer zu verstehen sein.

Ich nahm meinen Koffer in die Hand und schritt auf das Haus zu. Drei Jahre war ich nicht mehr hier. Und trotzdem ist diese schreckliche Atmosphäre immernoch da, als ich das Haus betrat. Nichts hatte sich verändert. Die Wände waren noch weiß. Die alten Bilder von mir hingen noch hier, die sie immer hier hängen ließ, damit alle dachten sie wäre die beste mutter Welt. Die Möbel standen noch alle an der selben Stelle. Ja selbst die decke auf der Kommode war noch genau die selbe. Schien ja sehr spannend gewesen zu sein in den letzten Jahren. Hatten sie überhaupt Spaß am Leben? Oder etwas Spannung und Abenteuer?

"Hi, Fiona. Schön das du wieder da bist. Weist du noch, wo dein Zimmer ist?" begrüßte mich Tom gespielt und wollte mich umarmen, aber ich wich ihm aus. Ich wollte weder nett noch scheiße zu ihm sein. Beides wäre mir für eine unwichtige Person zu viel Arbeit. Außerdem ist Ignoranz die beste Methode, um jemanden um den verstand zu bringen. Und dabei könnte er mir nicht mal mit mir streiten, weil ich ihn angeblich schlecht behandeln würde.

"Ja ich weiß." antwortete ich monoton und lief mit meinem Koffer in der Hand die Treppe hoch. Noch ein Jahr, dann könnte ich endlich ausziehen. Mit achtzehn wäre ich sie alle los. Dann müsste ich sie nie wieder sehen. Wäre sogar für beide Seiten angenehmer.

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