Prolog 🕰️⏰
Die Holztreppe, welche zum Dachboden führte, hatte ihre besten Tage bereits hinter sich, denn als ich den hölzernen Boden dieser bestieg, ächzte diese.
Der Klang war so laut, dass man beinahe dachte, sie würde jeden Moment einstürzen, sodass ich durch das morsche Kiefernholz fallen und mir meine gesamten Knochen brechen würde.
Ein mulmiges Gefühl fuhr durch meinen gesamten Körper, trotzdem ging ich weiter und schnaufte erstmal tief durch, als ich endlich den Dachboden erreicht hatte.
Ich schloss meine Augen und atmete den Geruch von Holz ein, welche aus mehreren Erinnerungen bestanden und ein Gefühl von Wärme in mir breit machten.
Es war ein Gefühl von Nostalgie.
Schließlich öffnete ich erneut meine Augenlider, um mich am Dachboden umzusehen und in alten Erinnerungen meiner Kindheit und meiner Familie zu schwelgen.
An allen Stücken, die hier aufbewahrt wurden, hängten so viel Erinnerungen, so unendlich viele Gefühle.
Traurige, sowie Glückliche.
Das waren alles Schätze, welche ich um keinen Preis der Welt hergeben wollte, selbst nicht, wenn man mir 1 Million Dollar bieten würde.
Ich hing sehr an diesen Stücken, genauso wie mein Großvater.
Übrigens lebte ich bei ihm in seinem gemütlichen Haus, das in einer ländlichen Umgebung ihren Platz hatte.
Hier waren die meisten Menschen freundlich und hier gab es viel Natur.
Nicht so wie in der Großstadt, in der es immer laut war und alle unfreundlich waren.
Ich liebe das Landleben und wollte nie von hier weg.
Glücklicherweise hasste auch mein Großvater Ernst die Stadt, da dort meine Eltern und seine Gattin aufgrund eines Autounfalls ums Leben kam.
Das passierte, als ich fünf war.
Damals fuhren meine Eltern auf eine Geschäftsreise nach Paris und da meine Oma Brigitta trotz ihrem Alter sehr abenteuerlich war, kam sie mit und checkte sich online in so einem Motel ein.
Denn es war genau zur Oldtimersaison, die Zeit, in der viele alte Leute zusammen auf Ausflüge durchs Land fuhren.
Das wollte sich meine Oma auf keinen Fall entgehen lassen.
Aber Großvater konnte leider nicht mit, da er sich bei der Kirschernte bei unserem Nachbarn sein Bein gebrochen hatte.
Unser Nachbar Thorsten Pfennig wusste nämlich nicht, dass sein frecher Sohn Maximilian zuvor die Stuhlbeine angesägt hatte, aus Groll wegen seinem Vater, da er nicht zur Scheunenparty von Kaio durfte.
Dort wäre nämlich gratis Wodka ausgeschenkt worden, es hätte dort heiße Girls wie Ursula Mainz gegeben und dort ging die Hütte ab, mit Musik von Andrea Berg und Helene Fischer.
Natürlich hatte ihm sein Vater das ausdrücklich verboten.
Eigentlich hätte Maximilian ja gar nicht um Erlaubnis gefragt, sondern wäre einfach ausgebüxt, doch unglücklicherweise verriet er es seinem Vater im betrunkenen Zustand, wie er einen Baseballschläger heimtrug und beinahe seinen Vater damit geschlagen hätte.
Keine sonderlich gute Situation.
Deshalb verbot ihm sein Vater auch, zur nächsten Feier zu gehen und schloss die Haustür ab, sowie alle Fenster.
Um sicherzugehen, dass Maximilian nicht doch ein Schlupfloch fand, durch dass er durchkroch wie eine Maus, die vor einer Katze floh, positionierte er Rex seinen großen bissigen Schäferhund vor dem Haus.
Mit diesem war nicht gut Kirschen essen und sein Biss war so stark, wie von diesem Boxer Tyson.
Nun jedenfalls brach sich Großvater sein Bein und musste daheim bleiben.
Da ich ohnehin nicht zur Geschäftsreise mitdurfte und meine Großmutter ihre Zeit nur mit anderen Pensionisten genießen wollte, blieb ich bei meinem Großvater.
Wir passten gegenseitig auf uns auf und mussten dass auch bis jetzt, da meine gesamte Familie an einem Autounfall im Mietwagen zum Flughafen verstarb.
Seitdem ist viel Zeit ins Land gegangen.
So manche Wunde ist immer noch nicht ganz verheilt, jeden einzelnen Tag dachten wir beide an Mama, Papa und Oma, doch wir wussten, sie wären immer in unserem Herzen verankert und sahen uns von ihrer Wolke aus, bei unserem Alltag zu.
Sicherlich hofften sie, dass wir nicht ewig um sie trauerten, sondern unser Leben weiter genießen würden.
Denn Leben war kostbar und die Zeit, um sie voll auszukosten, war leider begrenzt.
Plötzlich kullerte an den Gedanken an sie abermals eine Träne die Wange hinunter.
Ich konnte es einfach nicht verleugnen, ich vermisste sie so sehr.
In meinem Herzen machte sich der Wunsch breit, dass ich gerne in die Vergangenheit reisen würde und den Autounfall verhindern würde.
Allerdings existierten keine Zeitmaschinen, einzig in Science-fiction.
Ein einsamer Seufzer voller Einsamkeit drang aus meiner Kehle und ich wischte mir die Träne mit meinem Ärmel meiner Lederjacke weg.
Anschließend glitt mein Blick traurig über den gesamten Dachboden und mir fiel eine antike Uhr ins Auge, welche ich noch nie zuvor gesehen hatte.
Wahrscheinlich war unsere Nachbarin Mrs. Hedwig hier, welche schon vor Ewigkeiten versprochen hatte, den Dachboden mit ihrem Staubwedel zu bewandern.
Sicherlich hatte sie den Raum ordentlich auf Vordermann gebracht und diesen Ort von seinen Spinnweben befreit, was allerdings schade war, da Spinnen schließlich auch ein Recht hatten zu leben.
Bestimmt hatte sie beim Putzen diese Uhr von ihrem Staub befreit und hierhin gestellt.
Schließlich betrachtete ich die detaillierte Holzverarbeitung begeistert.
Der Tischler und der Uhrmacher hatten hierbei ganze Arbeit geleistet, doch ich bewunderte mehr die Tischlerarbeit, da ich selbst in der Tischlerlehre war, obwohl ich ein Mädchen war und das nicht zu meinem Geschlecht passen würde, bin ich über meinen Schatten gesprungen und bin bei Herrn Balkeno in die Lehre gegangen.
Schon bald würde ich die Gesellenprüfung ablegen.
Ich sah die Uhr noch ein Weilchen an, doch da fiel mir auf einmal eine kleine Wölbung auf, an der ein grauer Knopf war.
So etwas hatte ich noch nie gesehen und ich betätigte deshalb neugierig den Knopf.
Jedoch wünschte ich mir im Nachhinein, dass ich es nicht tat, denn augenblicklich zog mich ein weißer Kreis aus Licht ein, sodass ich in einem bunten Portal mit allen Lichtpartikeln des Regenbogens umher geschleudert wurde und als wäre das nicht bereits genug, kam mir ein Junge in meinem Alter entgegen.
Irgendwas an ihm war seltsam, doch leider ging alles so schnell, dass ich nicht richtig erkennen konnte, wieso.
Ängstlich kniff ich meine Augen zusammen und hoffte, dass alles nur ein blöder Albtraum war.
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