Kapitel 24-Heilung

Langsam lief die Ärztin auf uns zu. Zuerst wollte ich wieder etwas Abstand zwischen uns schaffen, doch beließ es dann dabei. Als Tenshi kurz vor uns zum stehen kam, hielt sie uns die Ampulle hin, die ich zögernd in die Hand nahm. Sie meinte, dass das ein Heilmittel, gegen Mrs. Suzukis Manipulations-Projekt war und genau das stand auch auf dem Etikett, aber ich war mir noch immer nicht sicher, ob das wieder nur ein Trick war.

Ich schielte zu Mitty herüber, die anscheinend das selbe, wie ich dachte und unser Gegenüber mit feindseligen Blicken musterte. "Ich kauf ihr das nicht ab." "Mitty, bitte wir-", ich wurde mitten im Satz von Tenshi unterbrochen. "Ich kann verstehen, dass ihr mir nicht vertraut. Das würde ich in eurem Fall auch nicht, aber bitte lasst mich helfen. Ich möchte einmal in meinem Leben etwas gutes tun. Bitte." Meine Freundin und ich sahen und kurz an, bevor wir der Braunhaarigen mitteilten, dass wir kurz nachdenken müssten und uns in eine Ecke zurückzogen.

"Also, ich nehme an, du vertraust ihr?" Ich seufzte. "Ja, ja ich glaube ihr. Ich weiß, dass das alles ne Falle seien kann, aber hast du mal darauf geachtet, wie sie ihre Geschichte und alles andere erzählt hat? Ich finde, es klang nicht so wie jemand, der uns mitten ins Gesicht lügt." "Früher sind wir auch auf ihre Lügen reingefallen, hast du das vergessen?" "Nein, das hab ich nicht. Ich denke nur einfach, dass wir ihr eine Chance geben sollten. Was wenn sie die Wahrheit sagt? Wir könnten alle von hier retten und ihnen ihr richtiges Leben zurückgeben. Es ist die beste Chance, die wir haben. Bitte! Lass es uns wenigstens versuchen." Diesmal, war Mitty diejenige von uns, die seufzte. "Ja, ja, schon gut. Aber wenn sie uns anlügt, dann töten wir sie!" Ich nickte und musste leicht grinsen, als ich das Funkeln in ihren Augen, bei diesen Worten sah. Anscheinend hatte sie doch mehr von ihren Eltern, als erwartet. Naja, ich sollte sowas lieber nicht berurteilen, schließlich hatte ich heute schon genug solcher Sachen getan.

Als Tenshi eine Spritze, mit der Flüssigkeit aus der Ampulle, befüllte und nacheinander unsere Ex-Feinde damit impfte, war ich schon ziemlich nervös. Ich glaubte ihr zwar, aber das konnte auch nach hinten losgehen. Tja, glücklicherweise war dies nicht der Fall.

Nach dem Impfen sah man schon deutliche Veränderungen in der Mimik unserer ehemaligen Gegner und nach ein paar Minuten waren sie wieder ganz sie selbst. Sie waren erstmal sichtlich verwirrt über diese Situstion, doch nachdem wir alles erklärt hatten, war wieder alles okay. Naja, es gab zwar die ein oder andere Morddrohung an Tenshi, doch nachdem sie auch ihnen ihre Lebensgeschichte erzählte und ich dann noch sagte, dass wir nur durch sie an das Heilmittel gekommen waren, hatte sie schon deutlich mehr Freunde, als Feinde.

Insgesamt war ich ziemlich überrascht, über das Verhalten der anderen. Ich hatte gedacht, sie würden ausrasten oder verzweifeln, doch jeder ging ziemlich entspannt mit dieser Situation um. Ich glaube, sie waren einfach nur froh, wieder sie selbst seien zu dürfen. Auch waren sie alle nett und höflich zu uns. Rita, eine der ältesten aus der Gruppe, hatte sogar meine Verletzungen geheilt. Einige hatten sich auch nochmal für diesen Kampf entschuldigt, doch das war nicht notwendig gewesen. Es war nicht ihre Schuld und diese werde ich ihnen auch niemals geben. Allerdings bringt mich ein anders Thema zum nachdenken.

Die anderen meinten, dass es sie sich hier, trotz, dass sie jetzt gerettet waren, nicht mehr wohlfühlten. Und mit hier meine ich ganz Japan. Das ist dann auch das Problem. Die anderen haben beschlossen nach Amerika auszureißen, da ein Mann namens Kuro einen Teleportationsquirk hat. Sie wollen ihrer Heimat den Rücken zukehren und in ein Land, dass sie nicht nur an Schmerz und Leid erinnert. Sogar Mitty und Tenshi haben zugestimmt. Eigentlich ist das ja keine schlechte Idee, aber ich weiß nicht, ob ich wirklich mit will. Es gibt noch Dinge, die ich tuen muss. Dinge, die ich hier tuen muss. So schwer es mir auch fällt, aber ich glaube, ich werde hierbleiben. Kurz bevor Mitty also auch noch durch ein Portal verschwindet, ziehe ich sie am Arm zurück und werde von ihr komisch angesehen. "Was ist denn los?" Ich überlege, wie ich es ihr am besten sagen könnte, aber entscheide mich dazu, es einfach klar heraus zu sagen. "Mitty, ich werde hierbleiben."

Geschockt sieht sie mich an. "Was meinst du damit?" "Ich... Naja, also es gibt halt noch Sachen, die ich hier erledigen muss. Es tut mir Leid, wirklich.", sage ich und erwarte halb einen Ausraster, aber das, was ich bekomme, sind zwei Arme, die sich um mich schlingen. "Ich kann dich verstehen. Du bist noch sehr jung und hast noch dein ganzes Leben vor dir. Es ist deine Entscheidung, was du damit machst." Ich lächle und drücke Mitty an mich. Wir kennen uns noch nicht lange, aber sie ist mir wirklich ans Herz gewachsen. Ich hoffe einfach, dass wir uns irgendwann nochmal wiedersehen.

Ein paar Abschiedsworte und Tränen später, steht Mitty schließlich wieder vor dem Portal. Kuro ist schon durchgegangen, also sind wir nur noch zu zweit. Meine Freundin dreht sich ein letztes mal zu mir um und lächelt mich an. "Machs gut, Toya. Und denk dran, man sieht sich immer zweimal im Leben." Mit diesen Worten läuft sie durch das Portal. Ich bin wieder allein.

------------------------------------------
Hey, ich hoffe das heutige Kapitel hat euch gefallen.
Also ich fand, dass es bisher die krasseste Wendung hatte und hätte selbst nicht damit gerechnet, dass ich die Story so weiterschreibe.😂

Jedenfalls, wollte ich sagen, dass wir kurz vor dem Ende stehen und noch ein Kapitel kommt. Ich hoffe wirklich, euch hat die Story bisher gefallen und ich plane auch schon ein neues Projekt, aber das erfahrt ihr dann alles entweder nächstes Kapitel oder (wovon ich eher ausgehe) im Nachwort.

Bye, bis zum nächsten Chapter.❤

-julislifestyle

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top