Kapitel 17-Kampf (Part 1)
Die erste, die Angriff war ein schwarzhaariges Mädchen mit grellen gelben Augen und einem wilden Blick, der mich an ein Raubtier erinnerte. Naja, ganz falsch war das nicht, denn genau das war anscheinend ihr Quirk. Sie hatte flauschige Katzenohren, einen langen, dunklen Schwanz und...Krallen, ziemlich spitze Krallen, mit denen sie versuchte mich zu erwischen. Sie war wirklich schnell und ein geschickter Kämpfer. Allerdings haben Tiere ja bekanntlich Angst vor Feuer, was gerade wirklich ein riesen Vorteil war. Mit meinen Flammen drängte ich sie in eine Ecke zurück und konnte noch ihr wütendes Fauchen hören, bevor ich mich wieder zu den anderen drehte. Diese hatten das ganze Spektakel bisher nur beobachtet, waren aber durchaus in Alarmbereitschaft.
Ich wollte sie wirklich nicht verletzen, aber etwas anderes blieb mir wahrscheinlich nicht übrig. Bevor ich allerdings eine weitere Ladung Feuer auf meine Gegner abschiesen konnte, wurde ich von einer Hand auf meinem Arm gestoppt. Ruckartig schnellte mein Kopf nach hinten. Ich wappnete mich schon für den nächsten Angriff, als ich bemerkte wer es war. Mitty schaute mich besänftigend an und drückte dann meine Hand, in der gerade noch blaue Flammen züngelten, langsam nach unten. "Mitty, was zum-" "Warte kurz, ich habe eine Idee." "Aber-" Meine Freundin musterte mich mit einem ernsten Blick, der mich sofort verstummen ließ. "Ich weiß, dass wir uns noch nicht so lange kennen und ich weiß auch, dass ich gerade nicht so viel ausrichten kann, aber bitte..." Wieder ein todernster Blick. "...vertrau mir."
Ihrem Blick nach zu urteilen war Widerstand zwecklos und außerdem wollte ich ihr wirklich vertrauen, also ließ ich sie mal machen. Mitty schritt langsam vor mich und wandte kein einziges mal, genauso wie ich, den Blick von unseren Gegner ab. Diese standen noch immer bloß da und musterten uns. Anscheinend dachte Mrs. Suzuki oder wer auch immer diese Leute kontrollierte, gerade über den nächsten Schritt nach. Mein Blick glitt wieder zu Mitty, die die Augen geschlossen hatte und deren Körper leicht versteift war. Sie schien sich auf etwas zu konzentrieren. Dann öffnete sie ihre Augen und schaute in die Gesichter unserer Feinde. Obwohl sie nichts tat und kein einziges Wort sagte, schien es so, als würde sie sich mit ihnen unterhalten. Und da ging mir ein Licht auf. Sie unterhielt sich ja auch mit ihnen, nur eben telepathisch.
Ich musterte jetzt auch die Gesichter der Menge genauer. Sie sahen zwar immer noch nicht aus, wie der Herr ihrer Sinne, aber etwas hatte sich dennoch verändert. Es war, als würden sie über das nachdenken, was meine Freundin ihnen gesagt hatte und als ob sie in einem Zwiespalt wären. Verständlich, immerhin erzählte Mitty ihnen wahrscheinlich gerade, dass sie sich nicht kontrollieren lassen sollten und auf der anderen Seite schrie Mrs. Suzuki wohl gerade, dass sie nicht auf uns hören sollten. Es war keine einfache Situation und die ersten unserer Gegner begannen mittlerweile schon zu zucken. Als sie sich an den Kopf fassten und ihr Blick sich veränderte, weicher wurde, dachte ich schon wir hätten gewonnen. Tja, zu früh gefreut. Auf einmal leuchtete das Gerät, auf den Köpfen unserer Feinde, rot auf und ein Ruck fuhr durch die Menge. Wieder veränderten sich ihre Blicke und diesmal sahen sie wütend aus, sehr wütend. Ab dem Moment wusste ich, wir hatten nicht gewonnen. Der Kampf hatte gerade erst angefangen.
Tausend Dinge geschahen gleichzeitig. Ich lief nach vorn und zog Mitty beschützerisch hinter mich. Gleichzeitig sah ich, wie sich alle unserer Feinde, auf uns stürzten und mir war, als würde ich Mrs. Suzukis Lachen im Hintergrund hören. Ich konnte gerade noch rechtzeitig eine riesige Feuerwand erschaffen und hoffte, dass diese Leute sie nicht so schnell durchbrechen würden. Auch wenn es vermutlich das Richtige gewesen wäre, wiederstrebte es mir immer noch, diesen Menschen weh zu tun. Sie taten das alles hier nicht aus freien Stücken, sondern wurden von Mrs. Suzuki dazu gezwungen. Eigentlich waren sie bloß gebrochene Menschen, die in diese Organisation verschleppt wurden waren und seither als Mittel zum Zweck genutzt wurden.
Immer noch auf meinen Quirk konzentriert, drehte ich mich zu Mitty um. "Was jetzt? Ich hoffe mal, du hast noch ne Idee." Sie dachte kurz nach und schaute mich dann mit einem zweifelnden Blick an. "Meine Idee würde dir wahrscheinlich nicht so gut gefallen." "Könnte sie funktionieren?", fragte ich. Es brachte nichts, jetzt über Risiken nachzudenken, denn wenn wir nicht sofort etwas unternahmen, wären wir sowieso Tod. "Wenn wir Glück haben." Diese Aussage beruhigte mich zwar nicht gerade, aber wie gesagt, lieber ein Risiko eingehen, als sofort zu sterben. "Das reicht mir.", antwortete ich deshalb. Meine Freundin hatte jetzt ein leichtes Grinsen auf den Lippen und bevor ich überhaupt reagieren konnte, war sie schon hinter den Kapselreihen verschwunden, dort wo unsere Gegner sie nicht bemerkten. "Viel Glück", murmelte ich noch, bevor ich mich wieder unseren Feinden zuwand.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top