Kapitel 15-Schock
Zu unserem Glück begeneten wir auf dem Weg erstmal niemanden mehr. Wahrscheinlich waren diese Typen von vorhin die einzigen Kämpfer hier. Naja, zumindest das nächste was an das Wort "Kämpfer" herankam. Immerhin hatte ich sie mit einer Attacke getötet. Mir war es nur Recht. Ich hatte keine Lust auf unnötige Kämpfe und wollte auch nicht noch mehr Menschen, als nötig, auf dem Gewissen haben. Das Gebäude war größer als ich gedacht hatte und wir mussten noch ungefähr 3 Etagen hoch laufen, bis wir unser Ziel erreicht hatten. Wir standen vor einer massiven Tür, die so aussah, als würde sich dahinter etwas befinden, das niemand sehen durfte. Stimmte eigentlich auch, wenn man bedachte das in diesem Raum wahrscheinlich ein haufen unschuldiger Menschen hockte, die nur darauf warteten, von hier befreit zu werden. Mitty und ich wechselte einen kurzen Blick, bevor sie schließlich nach hinten trat und ich meine Flammen auf die Tür abfeuerte.
Ich hatte mit vielem gerechnet, aber der Anblick der sich uns bietete, nachdem der Rauch sich gelichtet hatte, war einfach nur erschreckend. Der Raum war riesig und diente wohl als Forschungszimmer. Nur eben, das es keine normalen Forschungen waren. Überall standen große, runde Kapseln, die mit einer grünlichen Flüssigkeit gefüllt waren. Das allein war ja schon gruselig, aber das was sich darin befand, war noch viel schlimmer. An den Decken der Kapseln waren Schläuche und Kabel befestigt, an denen Menschen hingen. Mir wurde übel. Ich hatte zwar schon geahnt, dass diese Organisation noch schlimmere Sachen am laufen hatte, als das, was sie mit mir oder Mitty gemacht hatten, aber das hier war einfach nur geisteskrank. Die Menschen in den Kapseln bewegten sich nicht und ihre Augen waren geschlossen. Man könnte fast denken, dass sie nur schliefen. "Oh Gott.", hörte ich Mitty neben mir flüstern. Ich drehte mich zu ihr. Auch sie hatte anscheinend nicht mit sowas gerechnet und der Schock stand ihr sichtlich ins Gesicht geschrieben. Ich wollte gerade antworten, als ich von Schritten unterbrochen wurde.
Ruckartig drehten Mitty und ich uns um, nur um in ein bekanntes Gesicht zu blicken. "Ihr habt es weit geschafft, meine Lieben. Ich hätte nicht damit gerechnet, dass du unsere Sicherheitsleute so schnell fertig machst, geschweige denn, dass ihr überhaupt hier rauskommt. Aber anscheinend haben wir euch ganz schön unterschätzt." Mrs. Suzuki. Gott, wie ich diese Frau hasste! Sie hatte ihren normalen Arztkittel an und wirkte wie immer, aber ich wollte lieber nicht zu früh urteilen. Das Aussehen konnte trügen, immerhin sah ich auch nicht gerade nach einem Kämpfer aus. "Was haben sie mit diesen Menschen gemacht?", rief Mitty mit hasserfüllter Stimme. Hätten Blicke töten können, dann wäre die Frau vor uns spätestens jetzt gestorben. Stattdessen breitete sich nur ein Grinsen auf ihrem Gesicht aus und sie wirkte äußerst amüssiert über diese Frage.
"Ach liebes, dachtest du wirklich, wir könnten unsere Probanden einfach wieder gehen lassen? Nach allem was sie wissen!?" "Beantworten sie meine Frage! Was passiert hier mit ihnen?" Mittys Geduldsfaden war anscheinend nicht sehr lang, aber wer konnte ihr das in so einer Situation auch verübeln? Das Grinsen von Mrs. Suzuki wurde nur noch breiter, bevor sie schlussendlich seelenruhig an uns vorbei spazierte und auf die Kapseln zu lief. Ich musste mich echt zurückhalten, sie nicht in ein häufschen Asche zu verwandeln. "Wenn man etwas nicht mehr braucht oder es kaputt ist, was macht man dann damit?" Die Ärztin berührte das Glas der Kapselwand und schenkte uns keinen einzigen Blick, als sie die Frage stellte. Ich wusste nicht worauf sie hinaus wollte und auch Mitty blieb stumm. Als schließlich keine Antwort kam, drehte sich Mrs. Suzuki wieder zu uns um und dieses grässliche Grinsen auf ihrem Gesicht schien noch größer zu werden. "Ganz einfach, man wirft es weg." Okay, jetzt wusste ich was sie meinte.
"Diese Probanden hatten uns durchaus gute Dienste geleistet, aber irgendwann waren sie unnütz geworden. Sie wurden zu Ballast, also haben wir sie aussortiert. Hier haben sie einen größeren Wert, ihr Leben hat hier eine Bedeutung." "Und was soll diese Bedeutung sein?", mischte ich mich jetzt auch ein. Ich hatte dieses herumgerede gründlich satt. "Gute Frage. Lasst mich euch dieses Experiment erklären." Sie lief zu einer Kapsel mit einem jungen Mädchen und zeigte darauf. "Das ist Kora. Ihr Quirk ist die Manipulation von Menschen. Ziemlich stark. Sie war unser Goldfang. Mit dieser Fähigkeit und der Hilfe von unseren anderen Probanden, konnten wir eine Flüssigkeit herstellen, die normale Menschen stärker als zuvor macht und sie leichter zum manipulieren macht. Jetzt stellt euch doch nur mal vor was passiert, wenn man für Jahre in dieser Flüssigkeit ist. Man wird zur Meinungs- und Gefühlslosen Killermaschine. Und jetzt...", sie legte eine dramatische Künstlerpause ein, "...lasst die Show beginnen."
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