5 - Story Of My Life

Die warmen Sonnenstrahlen, die durch die Frontscheibe des kleinen Cafés, in dem Brendon arbeitete fielen, schienen die Leute als Motivation zu sehen, aus ihren Wohnungen zu kommen und einen Abstecher in die Stadt zu machen.

Da das Café in einer kleinen Nebengasse lag, hatte es nur vereinzelte Londoner hierher verschlagen, um in der gemütlichen Atmosphäre einen Kaffee zu trinken und der Musik zu lauschen, die ihnen von Zeit zu Zeit dargeboten wurde. Auch Brendon würde später am Nachmittag einige seiner Songs zum Besten geben, jedoch genoss er es auch, den kleinen Künstlern zuzuhören. Die Texte hatten meist eine Bedeutung, man konnte noch die Persönlichkeit hinter der Musik heraushören. Eine gelungene Abwechslung zu der durchgekauten Pop-Musik aus den Charts, mit der man Tag ein Tag aus beschallt wurde.
Brendon war gerade dabei, die Bühne für den nächsten Künstler, einem jungen Kanadier vorzubereiten, als hinter ihm ein vorsichtiges Räuspern ertönte.
„Ähm, hey. Sorry, wenn ich störe, aber ich wusste nicht wo ich hin sollte und habe den Flyer von dem Café in der Küche gefunden und-" "Hey, hey, ganz langsam. Setz dich erstmal, alles ist in Ordnung. Du störst mich nicht, wirklich nicht. Möchtest du was trinken?", stoppte Brendon den jungen Briten vor sich, der schwach nickte.

Brendon machte sich Sorgen um den Kleineren.  Louis sah noch immer ziemlich durch den Wind aus, zwar etwas ausgeruhter, jedoch konnte man ihm ansehen, dass er noch immer in einer ziemlich schlechten Verfassung war. Zudem wirkte er sehr unsicher, was so gar nicht nach ihm aussah, zumindest nicht, wenn man ihn in den letzten Jahren verfolgt hatte. Er war immer der aufgeweckte, lebensfrohe Mensch gewesen und nur ab und zu konnte man auch ihm die Erschöpfung ansehen, die sein Beruf mit sich brachte.

"Hey Louis, darf ich dich mal was fragen?" Nachdenklich sah der Amerikaner Louis an, der seinen Blick hob und ihm bedeutete, zu sprechen. "Die Frage geht vielleicht etwas zu weit und du musst sie mir auch nicht beantworten, aber was ist gestern passiert bevor du auf der Brücke zusammengebrochen bist?"

Louis war nicht wirklich überrascht, dass sein Gegenüber ihn dies fragte. Er selbst hätte sich wahrscheinlich genau das Gleiche gefragt, wäre er an seiner Stelle gewesen. "Ich war bei meinem Management. Mal wieder. Das hört sich jetzt erstmal gar nicht so dramatisch an, aber du musst wissen, dass diese Menschen die letzten Jahre zu einer einzigen Hölle für mich gemacht haben" Er hielt kurz inne. All die Erinnerungen, die er versuchte zu verdrängen fingen langsam an wieder hochzukommen.
Louis atmete einmal tief durch bevor er weiter sprach. „Ich weiß nicht, wie viel du über mich und One Direction weißt, aber wir mussten damals ziemlich schnell erwachsen werden. Als wir nach The X Factor den Plattenvertrag angeboten bekommen haben, konnten wir unser Glück kaum fassen. Jedoch hätten wir die Verträge besser lesen müssen. Wir haben uns mit unserer Unterschrift quasi komplett Simon verschrieben. Wir waren naiv und wussten nicht auf was genau wir uns da einlassen, aber die Ausmaße davon wurden uns ziemlich schnell bewusst.
Harry wurde zum Womanizer, über Zayns Religion durfte nicht gesprochen werden, Niall war zu kindisch, Liam musste der Starke, Verantwortungsvolle sein und ich musste möglichst männlich rüberkommen. Wir durften nicht so sein wie wir waren. Wir mussten diese Rollen spielen, die sich Simon für uns ausgedacht hatte, damit wir besser verkauft werden konnten. Und wie gut wir diese Rollen zu spielen lernten, das glaubst du gar nicht. Teilweise konnten wir selbst untereinander nicht mehr unterscheiden, was jetzt fake war und was nicht". Louis lachte kurz bitter auf. Es war erschreckend gewesen, wie ernst Niall teilweise Backstage gewesen war ohne es richtig zu merken. Sie waren auch voreinander so gut darin gewesen, ihre Persönlichkeiten zu verstecken.
„Das Schlimmste war, als Simon herausgefunden hat, dass zwei Mitglieder seiner neuen Boyband gay sind und zwei weitere an ihrer Sexualität zweifeln. Simon ist the biggest homophobe, den ich kenne. Er gibt sich immer so offen und open minded, aber hinter den Kulissen hat er uns immer nur schlecht gemacht und war das Gegenteil von offen. Er hat uns das Leben zur Hölle gemacht und uns teilweise sogar dazu gebracht, uns selbst für das zu hassen, was wir sind.
Hätten wir uns nicht gehabt, hätte ich Harry nicht gehabt, wäre ich wohl schon viel früher daran zerbrochen". Bei dem Gedanken an Harry wurde er wieder traurig. Hätte Louis ihn bloß immer noch an seiner Seite. Ohne ihn ist sein Leben um einiges schwerer.
„Naja, long story short, Simon macht mir seit acht Jahren mein Leben zur Hölle und ich kann rein gar nichts dagegen tun. Er bestimmt immer noch über mein Leben, und dazu gehört eben auch, dass ich keinen Kontakt zu Harry haben darf, weil man sonst denken könnte, dass dort etwas läuft. Und weil ich in letzter Zeit nicht wirklich nach seiner Pfeife getanzt habe, hat mir Simon gestern eröffnet, dass ich bei seiner Show The X-Factor als Juror zurückkommen soll. In zwei Tagen gehts schon los, damit ich auch bloß nicht auf die Idee komme, zu versuchen, da irgendwie rauszukommen".

Brendon brauchte einen kurzen Moment um zu verarbeiteten, was er gerade gehört hatte. Die Theorien der Directioner waren die Wirklichkeit. Die Jungs litten unter dem Monster, was sich Simon Cowell schimpft und hatten wahrscheinlich auch aus diesem Grund die Bandpause eingelegt. Und Larry Stylinson ist real. Oder war es zumindest und jetzt dürfen sie sich nicht mal mehr miteinander unterhalten.
Ach du scheiße, wo war er denn da nur hineingeraten? Und viel wichtiger, wie konnte er dem Mann vor ihm helfen daraus zu kommen?

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So, jetzt wissen wir zumindest grob, was für ein Arschloch Simon Cowell ist. War jetzt aber auch keine große Überraschung.
Meint ihr, Brendon findet einen Weg um Lou daraus zu holen?
Und was passiert wohl als nächstes?
Sorry übrigens, dass länger nichts kam. Ich bin zur Zeit etwas gestresst und emotionally nicht ganz auf der Höhe, also könnte in nächster Zeit der Zeitraum zwischen den Kapiteln etwas länger werden.
As always, let me know what you think.
All the love xx
Anna

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