3|Right into your kiss

《Uh Huh》- Julia Michaels

"Ich verstehe wirklich nicht, warum du deinen freien Tag damit verschwendest, Geschirr zu spülen."

Louis' Stimme brachte Harry dazu, sich umzudrehen und die Pfanne sinken zu lassen, die er bis eben mit Spülmittel und einem Schwamm bearbeitet hatte. Sein Freund saß -genau wie die letzten zehn Minuten- am Küchentisch und kritzelte Wörter in sein Notizbuch, neben ihm eine Tasse Tee und ein halb aufgegessener Schokomuffin.

Harry legte die Bürste hinter sich und lehnte seinen Po gegen die Arbeitsplatte. "Du könntest mir ja helfen, dann haben wir Zeit für... andere Dinge", machte er ein absolut verführerisches Angebot, doch Louis würdigte ihn keines Blickes.

Stattdessen hob er nur sein Buch hoch und antwortete mit einem knappen "Ich arbeite", was Harry zum Schmollen brachte.

"Das sehe ich", antwortete er augenrollend. Bis eben hatte er noch gute Laune gehabt, doch nun war er beleidigt. "Ich frag mich nur, warum du deine Arbeit nicht um fünf Minuten verschieben kannst. Wir haben zusammen Mittag gegessen, aber ich bin der, der den Abwasch macht."

Nun sah sein Freund doch auf, mit unordentlichen Haaren und genervtem Gesichtsausdruck. "Wir haben eine Spülmaschine, Harold. Ich hab sie von meinem ersten Gehalt gekauft, also benutze sie auch." Er senkte seinen Visus wieder auf die Zettel vor sich und begann erneut zu schreiben.

Der Lockenkopf schnaubte und zupfte seinen Dutt zurecht, den er sich zum Abwasch gebunden hatte. "Wir haben in der Pfanne Fisch gebraten, Louis. Ich werde sie nicht einfach in die Spülmaschine stellen! Hast du eine Ahnung, wie sehr das stinkt? Und was glaubst du, wie mies sich angeklebter Kartoffelbrei entfernen lässt? Da bleibt die Hälfte im Topf hängen und der Rest verstopft den Abfluss. Und ich hab wenig Lust, das alles sauber-"

"Ich hör dir gar nicht zu", murmelte der Kleinere abwesend in Harrys Redeschwall hinein und brachte ihn damit zum sofortigen Verstummen.

Ein gekränktes Schniefen entkam ihm, während er auf seinen Freund hinunter sah und sich fragte, ob es eine angemessene Reaktion wäre, seinen Kopf in das gefüllte Spülbecken zu tunken, aber schnell verwarf er den Gedanken wieder.

"Du bist ein Arsch", sagte er stattdessen eingeschnappt und drehte sich demonstrativ von ihm weg, um die Pfanne wieder in die Hand zu nehmen und fester als nötig darin herum zu schrubben, was Louis allerdings nicht im Geringsten zu beeindrucken schien, denn er blieb weiterhin sitzen und brabbelte leise vor sich hin.

Erst, als der ganze Abwasch fertig und Harry dazu übergegangen war, das Geschirr abzutrocknen, hörte er, wie sich sein Freund hinter ihm regte und seinen Stuhl zurück schob. Der Lockenkopf versuchte, es zu ignorieren, bis er einen warmen Körper an seinem Rücken spürte und sich zwei Arme um seinen Torso schlangen.

Dummerweise hielt er gerade ein nicht ganz billiges Weinglas in der Hand, das ein Erbstück seiner Großeltern war, weshalb er es nicht einfach auf der Arbeitsplatte abstellen wollte und dadurch gefährden würde, dass es womöglich kaputt ging. Eigentlich gehörte das Glas in eine gepolsterte Kiste im Wohnzimmer, aber dadurch, dass seinen Freund ihn festhielt, hatte er keine Möglichkeit, dorthin zu kommen.

"Geh weg", grummelte er deshalb und versuchte mit den Ellbogen, Louis' Hände von seinem Bauch zu schieben. Doch der Kleinere festigte nur seinen Griff und begann, Küsse in Harrys entblößten Nacken zu verteilen, während dieser nichts dagegen tun konnte und sich zusammenreißen musste, um sich den Berührungen nicht entgegen zu lehnen.

"Lou..." Seine Stimme klang heiser und er musste sich räuspern. "Hör auf. Ich bin... sauer auf dich." Das leises Seufzen, das ihm entwich, als sein Freund begann, sanft an seiner Haut zu saugen, trug nicht wirklich dazu bei, seinen Worten mehr Überzeugungskraft zu verleihen, doch Louis übersah es freundlicherweise.

"Ich weiß", sagte er und ließ seine Hände ein paar Zentimeter tiefer rutschen, was den Größeren erschaudern ließ. "Ich entschuldige mich dafür, ein Arsch zu sein. Irgendwie hab ich mich beim Schreiben festgefahren und musste das erstmal entknoten. Tut mir leid, Baby." Seine Finger fuhren unter den Saum von Harrys Pullover und öffneten den Verschluss seiner Hose.

Der Lockenkopf atmete tief ein und schloss die Augen, während er fast automatisch den Kopf zur Seite legte, um Louis' Lippen mehr Platz zu bieten. Wenn sein Freund sich immer so entschuldigte, würde Harry ständig allein den Abwasch machen, dachte er. Freiwillig.

Als der Kleinere eine Hand in seine Jeans gleiten ließ und diese gegen seinen harten Schritt drückte, schnappte er nach Luft und stieß reflexartig mit der Hüfte nach vorne. Fast hätte er dabei das Weinglas fallen gelassen und er zwang sich dazu, die Augen zu öffnen.

"Lou, warte", keuchte er, "Wir können nicht- fuck! Das- das Glas. Ich muss..."

Seine Gedanken waren vernebelt und er hatte Schwierigkeiten, einen klaren Gedanken zu fassen, geschweige denn, einen vernünftigen Satz zu bilden. Louis war einfach zu gut darin, ihn um den Verstand zu bringen, selbst mit nur einer Hand (und wenn er weniger rational darüber nachdachte, wollte er gar nicht, dass dieses Gefühl aufhörte).

Der Wuschelkopf lachte leise gegen seine Haut und keine Sekunde später war der Druck an seinem Schwanz verschwunden. Ein jammernder Laut entwich Harrys Kehle, als das warme Kribbeln in seinem Bauch nachließ und durch die unangenehme Reibung seiner engen Hose ersetzt wurde.

Er fühlte sich wackelig und war froh um Louis' Hände an seiner Hüfte, die ihn vor dem Stolpern bewahrten - auch, wenn er es trotz allem ziemlich uncool fand, erst scharf gemacht und dann einfach so hängen gelassen zu werden.

Heißer Atem traf seinen Nacken. "Hab ich schonmal erwähnt, dass du den nervigsten Klingelton auf der ganzen Welt hast?"

"Was?" Harrys Verstand schwebte noch immer mehrere Meter über ihm, weshalb er den Worten seines Freundes nicht so ganz folgen konnte.

"Dein Handy klingelt, Dummy. Was denkst du denn, warum ich aufgehört hab? Den Scheiß kann man sich doch nicht anhören, wenn man jemandem einen runterholen will."

Nun nahm auch der Lockenkopf endlich das nervtötend laute Jodeln wahr (wie zur Hölle hatte er das gerade überhören können?), das er vor einiger Zeit in einem Anflug von Witzigkeit als Klingelton eingestellt hatte und welches seinen Freund nahezu in den Wahnsinn trieb. Harry drehte sich in Louis' Armen um und warf ihm ein entschuldigendes Lächeln zu, doch der Wuschelkopf verdrehte nur die blauen Augen.

"Ernsthaft, Harold", sagte er und ließ ihn vorsichtig los, um einen halben Schritt nach hinten zu treten. "Es gibt nichts, das mehr die Stimmung killt, als dieses... dieses... Ding."

Er deutete auf das Handy, welches auf einem kleinen Tisch neben der Küchentür lag, bezog sich aber wohl eher auf den Sänger -Jodler?-, der in diesem Moment eine besonders schrille Note heraus schmetterte.

"Okay, bitte beende diese Folter." Louis grinste ihn nun doch an und zog eine Grimasse, bevor er seine Hand ausstreckte. "Hier, gib mir das Glas. Und mach deine Hose zu."

Bevor Harry reagieren konnte, hatte sein Freund ihm das Weinglas aus der Hand geschnappt und die Küche verlassen, während sein Handy weiter vor sich hin jodelte.

Er machte zwei Schritte zur Tür und zog dabei den Reißverschluss seiner Hose hoch, bevor er auf das Display schaute und den Anruf entgegen nahm.

"Nialler", begrüßte er seinen besten Freund. "Was verschafft mir die Ehre?"

"Harold. Was geht, was steht? Hoffentlich dein Schwanz, wenn ihr Sex haben wollt."

Er lachte, als hätte er den Witz des Jahrhunderts gerissen, während Harry nur den Kopf schütteln konnte.

"Ich verliere jede Hoffnung in dich", seufzte er. "Sag bitte nicht, dass du nur anrufst, um mir auf den Sack zu gehen."

"Oh, jemand hat gute Laune", sagte Niall und man konnte das Grinsen, das er dabei hatte, deutlich raushören. "Ich wollte dich eigentlich fragen, ob du mit mir auf ein Date gehen willst, aber vielleicht warte ich damit, bis du wieder besser drauf bist. Übrigens, meine Nachbarin will mir die Tage ihren geilen Apple Crumble backen, da kannst du dir ein paar Stücke abholen, wenn du magst."

Harry runzelte die Stirn. Hatte Niall gerade...?

"Du willst was?", fragte er und lehnte sich gegen das Fensterbrett.

"Ich will dir was von meinem Apple Crumble abgeben", antwortete sein bester Freund, "Außer natürlich, du willst nichts davon."

"Natürlich will ich Apple Crumble. Ich meinte das davor, du Trottel."

Louis betrat die Küche und sah ihn fragend an, worauf Harry nur die Augen verdrehte und mit den Lippen Nialls Namen formte. Verstehend nickte der Kleinere und stützte sich mit einem Arm auf dem Tisch ab, während er sein Handy aus der Hosentasche zog und den Blick auf das Display senkte.

"Ach, das Date." Sein Gesprächspartner schien tatsächlich keine Ahnung zu haben, was daran verwerflich sein sollte. "Jaah, es gibt doch jetzt diese vor-Weihnachtsmärkte in der Stadt und ich dachte, es wäre cool-"

"Warum zur Hölle willst du mit mir auf ein Date gehen?", unterbrach Harry ihn verwirrt.

Louis' Kopf ruckte nach oben und er sah ihn mit einem Blick an, der ganz eindeutig "What the fuck?!" aussagte. Der Lockenkopf musste bei diesem Anblick fast lachen, riss sich aber zusammen, da er wusste, dass sein Freund das Ganze wohl eher weniger lustig fand.

Auf der anderen Seite der Leitung raschelte es und Niall kicherte. Anscheinend hatte auch er endlich geschnallt, wie seltsam das eben Gesagte klang. "Komm schon, Harold. Du wartest doch schon seit Jahren drauf, dass ich dich endlich frage", witzelte er.

Schmunzelnd verdrehte der Angesprochene erneut die Augen. "Natürlich, Nialler. Seit unserer ersten Begegnung. Ich kann an nichts anderes denken, als an dich."

"Wusst ich's doch", triumphierte der junge Mann lachend. "Ich bin einfach unwiderstehlich."

Harry schaute zu Louis und grinste, als er sah, dass der Blauäugigen die Augenbrauen zusammengezogen hatte und schmollte.

"Sag dem Kobold, er soll seine Finger von dir lassen!", forderte er und verschränkte die Arme vor der Brust.

Der Lockenkopf gab ein amüsiertes Schnauben von sich und schüttelte den Kopf.

"Okay, Spaß beiseite", sagte er (und verzichtete darauf, seinen irischen besten Freund davon in Kenntnis zu setzen, wie Louis ihn gerade genannt hatte. Um des Friedens Willen.). "Erleuchte mich mit einer Erklärung, bevor mein Freund uns beide umbringt."

"Harold!" Empört wurde er angesehen, worauf er nur mit den Schultern zuckte und irgendwie-entschuldigend-aber-nicht-wirklich lächelte.

"Okay, erinnerst du dich an dieses eine Mädchen, von dem ich dir erzählt hab? Aus meiner Montagmorgen Vorlesung?", begann Niall.

"Das Kaffee-Mädchen, natürlich." Harry nickte. "Sag bloß, du hast sie endlich angesprochen!"

Seit Anfang des Semesters schwärmte sein Kumpel von ihr - oder besser gesagt, seit dem zweiten Montag, als sie mitten in der Vorlesung eine wahnsinnige Überschwemmung angerichtet hatte, weil sie beim Jacke-Ausziehen ihren Kaffeebecher umgeschmissen hatte. Niall, der eine Reihe hinter ihr gesessen hatte, hatte ihr wortlos eine Packung Taschentücher gereicht und ein dankbares Lächeln geschenkt bekommen, welches ihn in seinem Zustand des Halbschlafes anscheinend so aus der Bahn geworfen hatte, dass er seitdem quasi nur noch an sie denken konnte.

"Ich hab sie gestern Mittag vor der Uni gesehen", erzählte er, "Und irgendwie hatte ich dann so eine Kurzschluss-Reaktion, bin einfach zu ihr hingegangen und hab sie angequatscht."

"Warte, was? Wirklich?", wollte Harry ungläubig wissen. Niall war definitiv kein Typ, der einfach so auf Mädchen zuging. "Was hast du gesagt?"

Der Ire stöhnte auf. "Nur Müll. Es ist mir schon peinlich, nur darüber nachzudenken. Aber irgendwie haben wir uns total lange unterhalten und dann hat sie gefragt, ob ich mit ihr Mittagessen gehen will."

"Oh Gott, wie süß", quietschte der Lockenkopf, "Hat sie sich an dich erinnert?"

Sein bester Freund lachte verlegen auf. "Hat sie. Wir sind nach dem Essen noch in ein Café gegangen und sie hat mir einen Cappuccino spendiert - als verspätetes Dankeschön, hat sie gesagt."

"Aww, Ni!"

"Und dann hab ich sie gefragt, ob ich das Ganze als Date sehen kann."

"Oh, wow." Harry zog lachend die Augenbrauen hoch. "Fast forward, huh? Was hat sie gesagt?"

"Sie meinte, sie würde sich freuen." Nialls Stimme klang, als würde er versuchen, ein Dauergrinsen zu unterdrücken. Vermutlich scheiterte er dabei. "Und morgen Abend haben wir auf diesem Weihnachtsmarkt unser zweites Date."

"Aah, das erklärt so einiges", meinte der Lockenkopf, "Aber warum genau muss ich mit dabei sein?"

Kurz druckste der Ire etwas herum, ehe er sich schließlich erklärte: "Sie hat mir erzählt, dass sie irgendwie total auf Doppeldates steht aber noch nie eins hatte. Und du weißt, ich nerve dich normalerweise nicht mit sowas -vor allem wegen Louis und so-, aber ihre beste Freundin hat von Typen momentan die Schnauze voll und weil du mein best buddy bist, dachte ich, es würde sie vielleicht freuen, wenn stattdessen ihr mitkommt...?"

"Oh." Überrascht hob Harry die Augenbrauen. "Oh, das ist... wirklich süß, Ni." Er kratzte sich am Kopf. "Wie wär's damit: Ich besprech das Ganze erstmal mit Lou und schau, ob das für ihn in Ordnung geht. Danach kann ich dir nochmal schreiben und du gibst mir dann die Infos." Er sah zu seinem Freund, der dem Gespräch mit fragendem Blick lauschte und lächelte ihn an.

"Klingt gut", erwiderte Niall, "Danke, Haz."

"Wofür sind Freunde da?", fragte Harry und zuckte mit den Schultern. "Ich krieg dann übrigens 30£ von dir. Kannst auch in Raten zahlen."

"Halt die Fresse", lachte Niall und brachte auch den Lockenkopf zum Grinsen.

"Nur Spaß, Nialler. Also, wir schreiben uns gleich nochmal, richtig? Mach's gut."

Er legte auf und begegnete Louis' Blick.

"Was wollte Niall?", fragte dieser.

"Er hatte endlich ein Date mit diesem Mädel aus seiner Uni", erklärte Harry, "Sie gehen morgen Abend in die Stadt und er wollte wissen, ob wir vielleicht mitkommen möchten."

"Oh", machte Louis und biss sich auf die Lippe. "Als... Paar?" Unsicher sah er Harry an und zog sich seine Pulloverärmel über die Hände.

"Naja..." Harry fuhr sich über den Nacken und lächelte schief. "Du bist mein Freund, von daher wäre das der Plan gewesen."

"Mit Niall und seiner... Freundin?"

"Ich glaube, so weit sind die beiden noch nicht. Aber wir wären zu viert, ja. Und sie scheint wirklich nett zu sein, sonst würde Ni sie vermutlich nicht daten."

Louis' Blick huschte durch die Küche, bevor er einmal tief durchatmete. "Okay", sagte er.

"Okay?" Hoffnungsvoll sah Harry ihn an. "Kann ich dich dann richtig auf ein Date einladen? Wir hatten schon lange keins mehr."

Ein fast schon schüchternes Grinsen erschien auf Louis' Gesicht. Er mochte es, umworben zu werden. "Ich bitte darum."

"Gut." Harry stieß sich vom Fensterbrett ab und stellte sich vor seinen Freund. "Also, würdest du morgen mit mir auf ein Date gehen? Und mit Niall. Und seiner Freundin. Ich lad dich auch ein."

Louis biss sich auf die Lippe, um ein Lächeln zu verstecken. "Du bist ein Idiot", sagte er mit roten Wangen.

"Und du bist süß", erwiderte Harry, wickelte seine Arme um den Kleineren und küsste die erhitzte Haut. "Also bist du dabei?"

Louis wurde -wenn möglich- noch röter. "Ja. okay. Wir haben ein Date mit deinem besten Freund und seinem Mädchen. Und das ist absolut normal."

Harry grinste und gab seinem Freund einen weiteren Kuss. "Ist es. Jeder macht das, aber wir können es zur Tarnung einfach Doppeldate nennen."

"Du bist ein Spinner", murmelte Louis und drehte den Kopf, um Harrys Lippen mit seinen einzufangen.

Dieser ließ sich gerne auf den gefühlvollen Kuss ein, ließ zu, dass Louis ihm seine Zunge in den Mund schob, seine eigene umspielte und ihm damit ein Seufzen entlockte. Warme Schauer liefen über Harrys Rücken, brachten seinen Körper zum Kribbeln und sein Herz zum Hämmern. Louis' Hände legten sich an seine Taille, zogen ihn näher, während er nicht aufhörten, ihn um den Verstand zu küssen. Harry musste seinen Griff lösen und sich mit den Armen auf dem Tisch hinter seinem Freund abstützen, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Seine Gedanken waren vernebelt, ihm war fast schwindelig.

Louis unterbrach den Kuss und wanderte mit seinen Lippen Harrys markanten Kiefer entlang, bevor er an der Haut knapp unter dem herausstechenden Knochen saugte und einen roten Fleck hinterließ. Zufrieden leckte er einmal über den Liebesbiss, was Harry ein leises Wimmern entlockte und ihn dazu brachte, sein Becken nach vorne zu drücken.

"Lou..."

"Shh!" Er küsste ihn erneut und Harry gab sich dem vollkommen hin. Er wusste nicht, wie sein Freund innerhalb von Sekunden so selbstsicher werden konnte, doch es machte ihn unglaublich an.

Louis' Griff festigte sich um seine Hüfte und sanft aber bestimmend wurde er in Richtung Küchentür geschoben.

Schwer atmend löste sich Harry von ihm. "Was machst du da?"

"Naja-" Der Kleinere sah mit verführerischem Blick zu ihm auf und biss sich auf die Unterlippe, was ihn schlucken ließ. "Wir wurden vorhin ziemlich unhöflich bei etwas unterbrochen und ich gedenke, das jetzt weiterzuführen... im Schlafzimmer."

Bevor Harry darauf irgendwas antworten konnte, vereinte Louis ihre Lippen ein weiteres Mal kurz, bevor er seine Hand nahm und ihn in Richtung Flur zog.

"Lou- Baby, warte! Ich muss Niall noch schreiben!"

Louis drehte sich um und sah ihn mit einem "Dein scheiß Ernst?"-Blick an.

"Ich bin mir sicher, dass Niall warten kann", sagte er und zog eine Augenbraue hoch, "Glaubst du nicht, love?"

Harrys Mund wurde trocken. Louis' Worte klangen so bestimmend und gaben ihm gleichzeitig ein Gefühl von Sicherheit, was eine Welle der Erregung durch seinen Körper schickte.

"Doch", erwiderte er mit kratziger Stimme und musste sich räuspern, ehe er weitersprechen konnte. "Doch, er... er kann warten."

Ein zufriedenes Grinsen erschien auf Louis' Gesicht und er drückte Harrys Hand.

"Gut."

Er ging ein paar Schritte rückwärts und zog Harry mit sich durch den Flur zum Schlafzimmer, wo er ihn ohne Umschweife erneut küsste, feurig und verlangend. Ihre Zungen tanzten miteinander, ihre Hände fuhren unablässig über den Körper des anderen und es dauerte nicht lange, bis Harry seine Kleidung verloren hatte und auch Louis nur noch Unterwäsche trug. Er stieß Harry aufs Bett und ließ ihn kurz in eine bequeme Position rutschen, ehe er über ihn krabbelte und seine Hände über seinem Kopf in die Matratze drückte.

"Fuck, du bist so heiß", keuchte er und beugte sich vor, um mit den Zähnen leicht über Harrys Adamsapfel zu kratzen. Gleichzeitig drückte er sein Becken nach unten, rieb über seinen Schritt und wurde mit einem kehligen Stöhnen belohnt.

"Lass deine Arme so", wies Louis ihn an, bevor er seinen Griff löste und begann, Harry mit Zunge, Zähnen und Fingern in den Wahnsinn zu treiben, bis dieser es nicht mehr aushielt. Sein Körper zitterte und glänzte vor Schweiß und er brauchte Louis in sich.

"Lou..." Sein Rücken ging ins Hohlkreuz, als dessen Finger erneut gegen seine Prostata stießen, ihn reizten und zum Wimmern brachten. "B-bitte, Lou. Ich kann nicht-... brauch dich-"

Sein Freund schien endlich genug davon zu haben, ihn bis aufs Äußerste zu reizen, denn plötzlich endete die süße Folter und Harry fiel erschöpft auf die Matratze zurück. Louis' Lippen fuhren über seine Brust nach oben, fanden seinen Mund und küssten ihn tief und verlangend, ehe er sich sein linkes Bein um die Hüfte legte und in einer einzigen Bewegung in ihn eindrang.

Harry legte den Kopf in den Nacken, als sein Freund begann, rhythmisch in ihn zu stoßen und es dauerte nicht lange, bis er ein weiteres Mal kurz vor dem Orgasmus stand. Das Vorspiel hatte ihn schon so aufgeheizt, dass die Reibung von Louis' Bauch an seinem Schwanz ausreichte, um ihn über die Klippe zu stoßen, und laut stöhnend kam er zwischen ihre Körper. Auch Louis ergoss sich nur wenige Sekunden später in das Kondom, bevor seine Arme nachgaben und er sich auf Harry sinken ließ, der völlig ausgepowert da lag und mit geschlossenen Augen versuchte, wieder zu Atem zu kommen.

Louis küsste seine Schulter und zog sich vorsichtig aus ihm zurück. Er entsorgte das Kondom und angelte sich ein T-Shirt vom Boden, um sie beide einigermaßen sauber zu machen. Anschließend warf er es zurück auf den Parkettboden -Harry würde ihn nachher umbringen- und ließ sich neben seinen Freund auf die Matratze fallen, um ihn in seine Arme zu ziehen.

"Alles okay?", murmelte er und Harry antwortete mit einem bejahenden Brummen, während er sich an Louis' Brust schmiegte und einen Arm locker um ihn legte.

"Ich mag es, wenn du so bist", nuschelte er und fuhr mit der Nase über den tätowierten Schriftzug auf seinem Schlüsselbein. It is what it is.

"Wenn ich wie bin?", fragte Louis und malte mit den Fingerspitzen sinnfreie Muster auf die Haut seines Freundes.

"So selbstbewusst", erklärte Harry und sah zu ihm auf. "So sicher in dem, was du tust und wie du bist. Das macht mich glücklich."

Louis' Griff um seinen Körper wurde fast unmerklich fester und er schwieg ein paar lange Sekunden. "Das kann ich bei dir eben sein", sagte er dann leise und sah dabei so tief in Harrys Augen, dass dieser das Gefühl hatte, alle seine Emotionen lesen zu können.

"Das kannst du", stimmte er flüsternd zu, bevor sich ihre Lippen zu einem liebevollen Kuss verbanden.

Eine ganze Weile später tippte Harry eine Date-Zusage an seinen besten Freund und musste nicht lange auf eine Rückmeldung warten

《Du hast jetzt fast zwei Stunden zum Antworten gebraucht》, schrieb Niall, 《Ich will gar nicht wissen, was du in der Zwischenzeit gemacht hast.》

Kapitel Nummer 3 ist draußen, ich hoffe, es hat euch gefallen :)

Es gibt ein paar kleine Änderungen im letzten Kapitel, weil mich beim Schreiben die Logik verlassen hat und ich außerdem nicht rechnen kann (nein, Denken war noch nie meine Stärke) 🤦🏼‍♀️ Louis und Harry sind seit zwei- statt dreieinhalb Jahren zusammen, also bitte um 12 Monate umdenken ^^

(Kapitel Nummer 4 kommt -hoffentlich- Samstag raus)

Love, Irishkween

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