Das Junge aus den Bergen
"Leopardenstern!", jubelte er. "Psssst!", fauchte diese, "Sei ruhig! Warum bist du nicht bei Sasha?" Kurz und knapp erzählte Steinjunges ihr, was vorgefallen war. "Mäusedung. Gut, dann bleib hier! Aber du bist nicht mein Sohn! Du heißt... Seejunges. Warte hier... Nein, lieber nicht, falls er dich sucht... Geh in meinen Bau. Lass dich nicht aufhalten, ich rede kurz mit den Königinnen."
Langsam und verängstigt lief Seejunges durchs Lager. Keine Katze hatte ihn bis jetzt gesehen. Er blickte zum Königinnenbau als er plötzlich Leopardenstern schreien hörte: "Wo ist Laubwind? Wir brauchen einen Heiler! Und wo sind die Königinnen?"
"Die meisten sind auf der Großen Jagd am Baumgeviert.", krächzte ein Ältester aus einer Ecke des Lagers. Verwirrt lief Seejunges in den Königinnenbau. "Hör zu, Blütensee, das hier ist ein Junges was du zufällig gefunden hast. Er ist aus den Bergen, aber weiß nichts mehr davon.", redete Leopardenstern leise und eindringlich auf die Königin ein, welche verzweifelt versuchte zu gebähren. Als Leopardenstern merkte, dass die weiße Kätzin nicht in der Lage war zu zuhören, sagte sie: "Ich habe als Schülerin kurz überlegt Heilerin zu werden... Ich kann versuchen dir zu helfen." Kurz darauf lag Blütensee neben vier richtig atmenden Jungen. "Danke...", stammelte sie geschwächt, "Aber wenn ich jetzt noch dein Junges aus den Bergen aufziehe... Das würde ich nicht schaffen." "Gut.", sagte Leopardenstern schnappte sich ein dubkelbraunes Junges und schritt damit aus dem Bau. "Warte! Was tust du?", rief Blütensee und stolperte ihr hinterher, von der Geburt immernoch stark geschwächt. Als sie nach draußen kam, sah sie wie Leopardenstern das Junge der weißen Kätzin in den Fluss warf. "Nein!", schrie Blütensee. Sie wollte sich umdrehen um Leopardenstern anzufallen, sie zu zerkratzen. Doch als sie sich umdrehte sah sie nur wie Leopardenstern, jedem ihrer Angriffe mit einer Leichtigkeit ausweichend, das zweite Junge zum Fluss trug und hinein warf. "Warum tust du das?", kreischte Blütensee. "Du sagtest du wärst überfordert!", sagte Leopardenstern und das dritte Junge verschwand zwischen den Wellen. Leopardenstern holte das vierte und letzte Junge und hielt es über den Fluss. Es war das genaue Eigenbild seiner Mutter. Nur in männlich. Es war das jüngste der vierlinge. "Leopardenstern! Hör auf! Ich flehe dich an! Mit zwei komme ich klar! Versprochen! Aber bitte, lass es leben!", jaulte Blütensee. Endlich hatte ihr flehen gewirkt. "Lass mich raten: Es ist kein Junges aus den Bergen. Es ist deines. Deines mit Tigerstern, richtig?", fragte Blütensee. "Ja. Wäre besser, wenn du es für dich behältst.", knurrte Leopardenstern. Seejunges hatte all dem verwirrt zugesehen. Damals. Als ihn solche Grausamkeiten noch verwirrten.
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