6 // Der fast- Kuss
"Marylin, das geht nicht", stoppe ich sie noch rechzeitig.
"Ist es wegen Calvin?" , fragt sie unschuldig.
"Nein. Doch, es ist auch wegen Calvin. Er ist mein bester Freund und du bist mit ihm zusammen. " , sage ich und schaue ihr in ihre unschuldigen blauen Augen.
"Aber er war ein Arschloch!" regt sie sich auf.
"Ja, das war er vielleicht. Trotzdem ist er noch mein bester Freund und du kannst ihn nicht betrügen, nur weil er ein Arsch war und ich traurig bin. Ihr hattet doch schon Streit, da hast du ihn doch auch nicht gleich betrogen oder? " frage ich Sie.
"Nein, du hast Recht, das war dumm von mir. Es tut mir Leid. Ich sollte jetzt auch gehen und kläre das mit Calvin. Danke, Jean ", verabschiedet sie sich schnell, da ihr Ausrutscher ihr peinlich zu sein scheint. Sie wirkt ziemlich zerknirscht und ihre zierliche Statur macht das noch deutlicher.
-
Am Montag gehe ich wieder in die Schule, das Wochende habe ich alleine Zuhause in meinem Zimmer verbracht. Ich treffe gleich auf Calvin.
"Habt ihr geredet?" frage ich ihn gleich am Anfang, weil ich eindeutig zu neugierig bin.
"Wer?" fragt er ganz verwirrt.
"Na, wer wohl? Marylin und du", anwtorte ich ihm und schlender dann weiter über den Schulhof.
Calvin schließt seinen Spind und kommt mir eilig hinterher gelaufen.
"Nein, warum sollten wir geredet haben?" fragt er mich nun wieder ganz verdutzt, denn er scheint keine Ahnung zu haben von was ich rede. Doch das wird gleich anders sein, denke ich, als ich eine große Menschenmasse sehe, die sich in der Cafeteria vor der Pinnwand stehen. Calvin und ich drängeln uns auch in die Menge hinein und ich sehe, was sich auf der Pinnwand befindet.
"Clark", ist mein erster Gedanke und ich werde sauer. Ich drängel mich wieder aus der Menschenmasse hinaus und will Clark suchen, bis ich aufgehalten werde, von Calvin, der mich am Ärmel festhält.
"Ist das dein scheiß ernst? Willst du mich verarschen? Warum machst du hinter meinem Rücken mit meiner Freundin rum? Ich dachte du bist mein bester Freund!", schreit er mich an.
"Calvin, ich habe sie nicht geküsst. Es ist nichts passiert, okay? " versuche ich ihn zu beruhigen, doch es bringt nichts. Er schreit mich einfach nur noch lauter an.
"Das sieht auf dem Bild aber ganz anders aus!"
"Du bist für mich gestorben" , ist sein letzter Satz, bevor er wütend verschwindet.
Kaum ist Calvin weg, grinst mir Clark dreckig ins Gesicht.
"Danke, Arschloch", sage ich und verschwinde dann auch.
Wie man sich sicherlich vorstellen kann brodelt den ganzen Nachmittag die Gerüchteküche über uns Drei und ich kann mich kaum konzentrieren. Ich bin froh, als die Schule endlich zu Ende ist und ich nach Hause kann. Als ich Zuhause ankomme finde ich eine wütende Cara vor.
"Wie konntest du nur?" schreit sie mich nun auch an.
"Cara, es ist echt nicht so wie du denkst. Wirklich, lass es mich erklären. Hör mir wenigstens zu, bitte" , bitte ich sie und sie lässt zum Glück mit ihr reden.
"Wir haben uns nicht geküsst, ich konnte sie rechtzeitig stoppen " , versuche ich es meiner Schwester zu erklären, doch sie will mir gar nicht zuhören.
"Und das soll ich dir glauben? Das Marylin dich küssen wollte. Sie ist meine beste Freundin und ich weiß, dass sie Calvin über alles liebt. Ich kenne sie doch!Sie würde ihn niemals bertrügen. Und am allerwenigsten mit seinem besten Freund!" schreit sie mich an und fängt an zu schluchzen.
"Cara, es tut mir Leid, aber ich sage die Wahrheit. Ich weiß, dass es auf dem Bild anders aussieht. Clark hat eben im perfekten Moment fotografiert, kurz bevor ich sie aufgehalten habe, weil ich wusste, dass es nicht gut enden würde. Bitte, Clara, glaube mir " , flehe ich sie an und schaue ihr in ihre glänzenden Augen, die immer noch voller Tränen sind.
"Wieso sollte ich dich anlügen?" frage ich sie nun verzweifelt.
"Ich weiß es nicht", weint sie.
"Calvin wird nicht mehr mit mir reden, kannst du ihn dazu bringen, dass er mir zuhört?" frage ich sie vorsichtig.
"Beweise es!"
"Wie solle ich das denn bitte beweisen?" frage ich sie entsetzt, doch da ist sie auch schon wieder verschwunden.
Ich muss zu Marylin. Ich muss sie irgendwie davon überzeugen, dass sie die Wahrheit sagt. Aber ich weiß nicht wie. Ich ziehe meine Jacke an und mache mich auf den Weg zu Marylin. Auf dem Weg treffe ich Angel. Ich will an ihr vorbei gehen, was mich erstaunt, denn ich finde sie doch eigentlich toll und will mehr Kontakt mit ihr. Aber sie hält mich am Ärmel fest.
"Wie geht es dir?" fragt sie mich.
"Beschissen"
"Das, was passiert ist, tut mir Leid" , versucht sie sich auf irgendeine Art bei mir zu entschuldigen, aber sie kann doch nichts dafür. Sie hat nichts mit der Sache zutun.
"Du kannst nichts dafür" , sage ich.
"Doch, ich hätte nicht eingreifen sollen, als ihr euch geprügelt habt. Du und Clark. Gott, wie ich diesen Typen verabscheue. Ich bin an allem Schuld " , sagt sie.
"Es ist okay, Angel. Ich kann mich auch gar nicht mehr daran erinnern. Aber ich muss jetzt wirklich weiter. Es tut mir Leid" , sage ich und will gehen, doch sie lässt mich nicht los, da sie meinen Ärmel immer noch in der Hand hält.
"Willst du wirklich dorthin?" fragt sie mich. Woher weiß sie, wo ich hinwill? Vielleicht redet sie ja auch nur.
"Er ist bei ihr, ich würde jetzt nicht zu ihr gehen. Da wird es doch nur noch mehr Gerüchte geben" , sagt sie und blickt mir in die Augen.
"Woher weißt du das?" frage ich sie erstaunt.
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