57 //Zusammenhalt
"Bevor ich es vergesse, ich habe dir etwas mitgebracht. Ich habe hier Sonnenblumen. Sie hatten leider keine Gänseblümchen in riesig. Sonst hätte ich diese mitgebracht" , grinse ich.
"Danke, Jean. Die sind wunderschön. Ich liebe dich" , sagt sie und gibt mir einen Kuss.
"Das ist noch nicht alles. Das Beste kommt doch erst noch. Erdbeerkuchen, den wir nun schnabolieren können. Na, was sagst du?" frage ich sie lächelnd und sie nickt grinsend. Ich setzte meinen Rucksack ab und hole den Erdbeerkuchen hinaus.
"Aber ich habe jetzt gar keine Gabeln oder sowas" , sage ich und sie grinst, nimmt sich ihr Kuchenstück und isst es mit den Händen.
"Wer braucht schon Gabeln?" fragt sie und genießt ihren Kuchen mit mir. Wir sitzen an einem Fluss und schauen auf das Wasser.
"Aber ein bisschen zerquetscht ist er ja schon. Der Kuchen war bestimmt mal schöner" , grinst sie mich an und gibt mir einen Kuss.
"Das kommt davon, dass ich ihn in meinen Rucksack stecken musste. Hauptsache er schmeckt" , sage ich und erwiedere ihren Kuss.
"Hast du wirklich nur zwei Stücke geholt?" fragt sie, als sie ihr Stück aufgegessen hat.
"Du hättest den ganzen Kuchen kaufen sollen" , lacht sie und klaut sich noch etwas von meinem Stück.
"Du kannst den Rest von meinem haben" , sage ich und halte es vor ihre Nase.
"Danke" , sagt sie und isst nun auch mein Stück genüsslich auf.
"Angel?" frage ich nach einer Weile und sie nickt zögerlich.
"Ich muss dir etwas sagen. Hier hast du in den letzten Tagen sicherlich nichts, was mit uns zutun hat, mitbekommen" , fange ich an zu reden und sie nickt wieder verunsichert.
"Also, du hast sicherlich mitbekommen.. Klar hast du das mitbekommen. Immerhin warst du auf der Party und er hat auch diese Sache über dich veröffentlicht. Er will unser aller Leben zerstören und ich weiß nicht, wie wir ihn aufhalten können. Angel, ich weiß einfach nicht mehr weiter. Ich will meinen Freunden helfen, aber", fange ich an zu schluchzen und beende meinen Satz nicht mehr, den mein Handy vibriert und Angel holt es aus meiner Hosentasche, als sie mich in den Arm nimmt.
"Wir müssen sofort weg" , schreit sie und ich bin völlig verwirrt, den ich weiß absolut nicht , was los ist.
"Wir müssen sofort ins Krankenhaus, Jean. Jetzt" , schreit sie mich an, reißt mich an der Hand hoch und rennt los.
"Aber ich habe kein Auto, Miles hat mich hergefahren. Wie sollen wir ins Krankenhaus kommen? Beruhige dich doch erstmal. Ich kann ihn doch anrufen, dass er uns beide abholt und ins Krankenhaus fährt" , sage ich, doch sie schüttelt wild den Kopf.
"Das geht nicht! Es geht doch um Miles!" , schreit sie mich an.
"Er hatte einen Autounfall!" , schreit sie und fängt an zu weinen. In diesem Moment wundere ich mich über die vielen Emotionen. Anscheinend hatte Angel meinen Freund schon unglaublich lieb gewonnen, was mich natürlich freute. In diesem Moment verunsicherte es mich allerdings, da ich keine Emotionen zeigen konnte.
"Cara hat dir eben eine Nachricht geschrieben, er ist gerade im OP und es ist noch nicht klar, ob er es schaffen wird. Sie ist so schnell wie möglich hingefahren und wir sollten das jetzt auch tun. Bitte, Jean. Wir müssen so schnell wie möglich eine Lösung finden, um zu Miles zu kommen. " , sagt sie ganz hysterisch und mir fällt in der Sekunde etwas ein.
"Mrs. Donn. Wir fragen sie, ob sie uns hinfährt. Es ist schließlich ein Notfall" , sage ich und Angel schüttelt sofort energisch mit dem Kopf.
"Wir können sie nicht fragen" , sagt sie.
"Warum?" frage ich verdutzt.
"Es geht einfach nicht, okay?"sagt sie dann wieder.
"Das ist unsere einzige Chance. Oder wir müssen mit der Bahn fahren und das dauert Ewigkeiten. Ich kann sie auch fragen. Bitte, tue es für Miles." , sage ich und gehe in Richtung Wohnzimmer, wo ich sie das letzte mal gesehen habe. Ich finde sie anschließend in der Küche. Mrs. Donn war wirklich sehr nett und ich weiß nicht, warum Angel sie nicht fragen wollte, denn sie fährt uns ins Krankenhaus. Ich bedanke mich bei ihr, als wir angekommen sind und anschließend fährt sie mit ihrem roten Mini davon. Angel hat die ganze Fahrt über kein einziges Wort gesprochen und ich habe mich eine Weile mit Mrs. Donn unterhalten, bis sie schließlich das Radio angemacht hat und Stille herrschte. Nun stürmen wir ins Krankenhaus und ich sehe Cara. Sie sitzt weinend auf einem der Stühle im Warteraum.
"Ich frage ständig irgendwelche Ärtze, doch sie können mir nicht sagen, ob er es schafft. Es scheint ziemlich heftig gewesen zu sein" , erzählt sie mir schluchzend, als sie mich und Angel bemerkt. Angel sitzt still daneben, während ich versuche meine Schwester zu beruhigen.
"Hey, Miles ist ein Kämpfer. Er wird das schaffen. Davon bin ich fest überzeugt. Unser kleiner Held wird das schaffen, okay Cara? Wenn wir nur fest genug daran glauben, dann wird er da lebend rauskommen." , sage ich und sie lächelt mich ein wenig an.
"Kommen die anderen auch noch?" frage ich meine Schwester nach einer Weile.
"Ich habe allen Bescheid gesagt. Evan müsste auch gleich noch kommen. Die anderen konnten nicht. Sie meinten, sie würden später kommen. Ich solle ihnen schreiben, wenn er aufgewacht ist. Vielleicht ist das auch besser so. Weniger Trubel. Miles ist sicherlich erschöpft." , erklärt Cara mir und ich nicke verständnisvoll.
Nach einer weiteren viertel Stunde trifft Evan dann auch ein.
"Ich bin gekommen, so schnell ich konnte. Meine Bahn hatte Verspätung. Ätzend, ist er schon wach?" fragt Evan uns erwartungsvoll.
"Er ist noch im OP" , sage ich und Evan sackt auf einem der Stühle in sich zusammen.
Nach einer weiteren halben Stunde kommt ein Artz auf uns zu und will uns etwas sagen. Er scheint ziemlich traurig zu sein und ich befürchte das schlimmste.
"Bitte lass es ihn geschafft haben" , bete ich in meinen Gedanken.
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