5 // Die Wahrheit

"Es geht um Clark", fängt Calvin an, doch Marylin lässt ihn nicht ausreden. 

"Was hat Clark mit der Scheiße zutun?"

"Lass mich bitte ausreden", versucht er es noch einmal. 

"Clark. Das Arschloch aus unserem Jahrgang. Du weißt wie er ist und du weißt genau was Jean da produziert hat, oder? Was er angerichtet hat, als sie sich geprügelt haben? Du kennst doch unsere Freunde aus der zwölften oder? Sie haben genau dasselbe durchmachen müssen und wir wollen das nicht auch tun. Jean wird nach Hause gelaufen sein, weil er weiß, was ihn erwartet. Er weiß, wie das abläuft. Er kennt das schon.  Clark wird unser aller Leben zerstören. Deshalb suchen wir nicht nach ihm. Ich habe den anderen gesagt, dass er mir gesagt hat, dass er nach Hause gegangen ist, weil ihm schlecht ist", erklärt Calvin das Ganze. 

"Du Arschloch! Dann musst du jetzt erst recht für ihn da sein. Gerade als sein bester Freund" schreit Marylin ihn wieder an und geht, um Jean zu suchen. 

"Marylin, warte doch. Du verstehst das nicht"

"Tue ich auch nicht", und damit beendet sie ihr Gespräch und lässt Calvin stehen.  Sie wartet auf den nächsten Bus und fährt zu Jean nach Hause. Auf dem Weg dorthin beruhigt sie sich kein Stück, sie versteht ihren Freund einfach nicht und schreibt ihm noch eine böse Nachricht, weil sie so wütend auf ihn ist. Am aller meisten ärgert sie aber, dass er seine Freunde angelogen hat. Es könnte sonst was passieren, wenn Jean nicht nach Hause gegangen ist. Schließlich weiß Calvin das nicht genau, und auch wenn das alles schon mal passiert ist, kann er nicht wissen, ob es genauso abläuft, wie damals.

Marylin klopft an der Haustür von Familie Whisks, doch es macht keiner auf. Marylin schaut durch die Fenster, doch auch da kann sie nichts erkennen. Das ganze Licht im Haus ist aus. Marylin setzt sich vor die Haustür und wartet, bis es anfängt zu regnen, doch sie will nicht gehen. Sie will sich sicher sein, dass Jean in Sicherheit ist, vor allem nachdem was Calvin ihr erzählt hat. Man weiß nie, wozu Clark noch alles im Stande ist. Sie wartet also im Regen, bis Jeans Mutter irgendwann auftaucht. 

"Kind, du bist ja völlig erfroren. Was machst du denn hier?" fragt sie Marylin ganz verwirrt, weil sie anscheinend nicht mit ihr gerechnet hat. 

"Ich wollte gucken, ob es Jean gut geht und auch wirklich sicher gehen", antwortet sie. 

"Du, ich weiß nicht, ob er Zuhause ist. Aber komm erstmal mit rein, ich mache dir einen heißen Tee und gebe dir neue Klamotten. Du wirst ja sonst noch krank", sorgt sich Frau Whisk.

Sie bittet Marylin herein und packt anschließend die Einkäufe aus. Nebenbei macht sie einen Tee für Marylin und vorher bekommt Marylin noch eine Jogginghose und einen dicken Pullover von Frau Whisk.

Marylin zieht sich um, und fährt sich durch die langen blonden Haare, die total durchnässt sind.

"Hier hast du noch eine Decke und hier kommt dein Tee " , sagt sie und setzt sich zu Marylin.  

"Möchtest du auch noch was zu essen?" fragt Jeans Mutter höflich. 

Marylin schüttelt den Kopf und dann fangen die beiden ein Gespräch an, weil Marylin gewöhnlich wegen Cara hier ist. Nicht oft wegen Jean und wenn, dann treffen sie sich meistens mit allen zusammen und nie alleine. Fast nie, das ein oder andere mal haben sie sich schon getroffen, aber eben öfter mit Cara. Immerhin ist es eine ihrer besten Freundinnen. 

Marylin hat fast ausgetrunken, da kommt Jean aus seinem Zimmer geschlurft. Sie läuft auf ihn zu und umarmt ihn. Er trägt immer noch seine Collegejacke und auch seine Mütze, die er immer aufhat. Marylin zieht mir die Mütze ab und meine braunen wuscheligen Haare kommen zum Vorschein. 

"Ein Glück, es geht dir gut " , entgegnet Marylin heilfroh.

"Wieso sollte es mir nicht gut gehen?" frage ich sie verwirrt. 

"Calvin hat mir alles erzählt", erklärt Marylin und so kommen wir ins Gespräch, bis wir uns am Ende in den Armen liegen.

"Es tut mir alles so unendlich Leid, ich wollte das doch alles gar nicht ", entschuldige ich mich jetzt gefühlt zum tausendsten Mal bei Marylin. 

"Du kannst doch nichts dafür, dass Clark so ein Arschloch ist", versucht Sie mich zu trösten und nimmt mich ein erneutes mal in den Arm. "Du musst es aber den anderen sagen " , meint Sie.  

Wir gehen auf mein Zimmer zu und Marylin schließt die Tür. 

"Calvin hat es mir erklärt, aber ich verstehe es noch immer nicht so recht " , beginnt sie zu reden doch ich lasse sie nicht ausreden. 

"Calvin wird uns alle zerstören", sage ich. 

"Das verstehe ich nicht", erwidert Marylin, doch ich sage nichts mehr. Ich starre einfach nur in die Ferne und sage lange nichts,bis Marylin ungeduldig wird und selbst das Wort wieder in die Hand nimmt. 

"Wie meinst du das? Er wird uns alle zesrtören, wie?" fragt sie. 

Mir läuft eine Träne die Wange runter und ich versuche Marylin nicht anzuschauen.  

Marylin macht die Augen zu und kommt immer näher an mein Gesicht heran. 

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