38 // Die grausame Wahrheit
Am Montag in der Schule begegnen die Freunde sich früh am morgen, doch keiner von Ihnen hat die neue Nachricht von ihnen im Internet schon gelesen. Bis Cara aufgeregt in die Klasse gestürmt kommt und lachend zu den beiden Freunden geht und Ihnen die Nachricht zeigt.
"Timothy und Josh haben gemeinsame Vorlieben. Sie haben sich einen Stripper bestellt" , steht dort und Josh fallen fast die Augen aus dem Kopf.
"Als ob das stimmen würde" , lacht Cara immernoch, doch die beiden bleiben still und verschwinden dann in eine stille Ecke.
"Davon existieren keine Fotos, oder?" fragt der eine den anderen nun panisch.
"Nicht das ich wüsste" , antwortet Timothy dann.
"Wir streiten es ab, das alles, was in dieser Nacht passiert ist, ist nie passiert. Niemals" , antwortet Josh und sie gehen wieder zu den anderen. Das Thema ist schnell aus der Welt geschafft.
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Am Nachmittag lädt der Vater von Miles und Evan die anderen Mal wieder zum Essen ein, denn er ist ein hervorragender Koch und ihm passt es nicht, wenn die Freunde immer nur ins Diner gehen, um dort zu essen.
"Wie läuft es denn bei euch momentan in der Schule?" fragt er interessiert und man merkt, dass er getrunken hat. Dennoch hat er sehr gute Laune und hat hervorragendes Essen gekocht. Er weiß, dass Caras Lieblingsessen Spagetthi sind und nun, zum Anlass des Tages, da er vor einigen Tagen erst erfahren hatte, dass die beiden nun zusammen sind, kocht er ihr Lieblingsessen.
Sie reden über alles mögliche und es ist ein sehr netter Abend, den die Freunde zusammen mit Miles und Evans Vater verbringen, bis jemand das falsche Thema aufbringt.
"Miles, wir wollten nachher doch noch Basketball spielen gehen, kommst du mit?" fragt Josh in die Runde, denn er ist der Einzige, der nichts von dem Vaterproblemen weiß. Cara schüttelt den Kopf, doch Josh versteht es nicht, was sie meint und fragt ihn noch einmal lauter, bis es dann auch sein Vater mitbekommt.
"Du gehst nirgendwohin, mein Junge" , antwortet er daraufhin. Miles schüttelt traurig den Kopf und schaut auf den Boden. Zum Glück sind seine Freunde hier, sonst wäre das Ganze ganz sicher nicht so ruhig ausgegangen.
Als die Anderen gegangen sind,um Basketball spielen zu gehen, bleiben Miles und Cara bei ihm Zuhause.
"Es tut mir Leid" , sagt Cara.
"Was?" fragt Miles sie danach direkt.
"Das mit deinem Vater" , antwortet sie und blickt ihm ins Gesicht.
"Es ist nicht deine Schuld" , antwortet er.
"Es tut mir trotzdem Leid" , sagt sie wieder und schaut ihn unsicher an. Sie ist nicht sicher, ob sie fragen kann, was sie schon die ganze Zeit beschäftigt.
"Was ist mit deiner Mutter? Du hast nie von ihr erzählt" , fragt sie dann letzendlich doch.
"Sie..", stammelt er, doch bekommt kein Wort heraus.
"Ich könnte es verstehen, wenn sie abgehauen ist. Aber was ich nicht verstehe ist, warum sie euch hier gelassen hat" , versucht Cara es, doch Miles bleibt still. Bis er letzendlich platzt, als sie zu viel gesagt hat.
"Sie ist nicht abgehauen" , schreit er Cara dann an.
"Tut mir Leid" , entschuldigt sie sich bei ihm und nimmt ihn in den Arm.
"Aber du hast recht, sie hat es nicht mehr ausgehalten.." , fängt er an, als er sich etwas beruhigt hat. Dann läuft ihm eine Träne übers Gesicht.
"Sie hat Suizid begangen" , sagt er und Cara ist still. Sie sagt eine Weile nichts mehr.
"Das tut mir Leid" , sagt sie und schaut ihn mitleidig an.
"Manchmal wünschte ich, sie hätte mich mitgenommen. Aber sie ist alleine gegangen, hat uns verlassen und uns mit diesem Nichtsnutz allein gelassen. Ich hasse meinen Vater" , gesteht Miles und vergräbt sich in Caras Arme, weil er sich dafür schämt.
"Es ist okay" , versucht Cara ihn zu trösten.
"Jeder hasst irgendetwas und ich kann es verstehen, warum du deinen Vater hast. Ich kann es verstehen" , versucht sie ihm klar zu machen.
"Du verstehst es nicht, du verstehst gar nichts" , weint er in sie hinein.
"Ich hasse Menschen, die mich traurig machen. Du hasst deinen Vater. Und wir beide haben unsere Gründe. Du hasst deinen Vater, weil er deiner Mutter wehgetan hat. Er hat sie in den Tod gebracht, deshalb hasst du deinen Vater. Du hasst ihn, weil er deinem Bruder und dir wehtut. Du hasst ihn, weil er gegen dich ist und dich nicht unterstützt. Sowas sollte ein Vater aber tun. Du hasst ihn, weil er kein guter Vater ist und das ist vollkommen in Ordnung. Dein Hass ist berechtigt. Ich würde ihn auch hassen, wenn er mir sowas antun würde" , versucht Cara ihren Freund zu trösten.
"Aber du hasst deinen Vater nicht, du liebst ihn. Ich bin ein schrecklicher Mensch" , weint er nun wieder.
"Bei mir ist es etwas anderes. Mein Vater hat mir nicht weh getan" , sagt sie nun.
"Du verstehst mich nicht" , sagt Miles.
"Das kann sein, aber ich möchte dir helfen, Miles" , versucht sie es ein letztes Mal.
"Keiner kann mir helfen. Du kannst meine Mutter nicht zurückholen. " , weint Miles immer noch in ihre Arme, denn es ist ihm peinlich vor ihr zu weinen. Doch er braucht sich nicht zu schämen, denn sie weiß am besten, wie dieses Gefühl ist.
Sie entscheidet sich dagegen, Miles jemals das angebliche Tatto zu zeigen, nicht nachdem, was er ihr gerade erzählt hat.
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