31 // Der Kuss

"Also findet ihr, wir sollten sie nicht darauf ansprechen und auch nicht  nachschauen, was sie dort veröffentlicht?" fragt Josh.

"Nein, es stört ihre Privatsphäre. Es wird einen Grund geben, warum sie das Ganze anonym gemacht hat. Wir sollten ihr vertrauen und sie damit in Ruhe lassen. Seit ihr dabei?" fragt Miles in die Runde und alle stimmen ihm zu.

"Aber hat jetzt eigentlich jemand einen Plan, wie wir den Kerl stoppen wollen? Immerhin veröffentlicht er immer weiter, irgendwelche privaten Dinge über uns. Wie findet er das überhaupt alles raus, woher hat er die ganzen Informationen? Er muss ja an der Quelle sitzen" , denke ich laut nach.

"Hat irgendjemand von euch jemandem etwas erzählt?" fragt Calvin, doch alle verneinen.

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Am nächsten Tag treffen wir uns alle wieder im Diner. Cara und Marylin sind auch wieder da und alle sind gesund. Wir bestellen das übliche und dann reden wir über alles mögliche. Der Tumblr-blog kommt nichts ins Gespräch, alle halten sich an die Abmachung.

Am Abend fährt Miles mich und Cara nach Hause, Evan ist auch noch dabei. Die anderen fahren bei Josh mit. Ich verabschiede mich von den beiden und gehe schon einmal rein,  denn ich bin völlig erledigt und lege mich gleich ins Bett. Miles und Cara brauchen noch eine Weile, bis ich die Haustür zufallen höre.

"Pass auf dich auf,Cara" , sagt Miles zu seiner besten Freundin und will sich umdrehen, als Cara sein Gesicht in ihre Hände nimmt und ihn küsst.

"Ich liebe dich, Miles Boyle", sagt sie und lächelt.

"Ich liebe dich auch, Cara Whisk" , grinst er zurück und küsst sie noch einmal.

"Miles, ich wollte es dir schon die ganze Zeit immer wieder sagen, doch ich habe mich nie getraut. Doch jetzt ist es raus, ich liebe dich und ich will mit dir zusammen sein" , sagt sie.

"Mein Leben lang" , beendet Miles ihren Satz.

"Gute Nacht, Prinzessin" , lächelt er und gibt ihr noch einen Kuss auf die Stirn.

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"Miles, was war das denn eben?" fragt Evan seinen großen Bruder, als dieser grinsend ins Auto steigt.

"Das war die Szene, wie ich meine große Liebe mit meinen feuerroten Haaren überzeugt habe" , lacht er.

"Hey, die sind eher orange, aber ich glaube es liegt an deinen Hemden, die du immer trägst, oder doch an deinen überzeugenden Augen? Ich glaube, ich würde in deinen braunen Augen versinken" , lacht Evan.

"Ich denke, ich habe sie mit meinem Charakter gefesselt, ich war ja schließlich nicht ohne Grund jahrelang ihr bester Freund" , grinst Miles und fährt los.

Die beiden fahren in Ruhe nach Hause, es ist Freitagabend und ein Basketballspiel läuft.

"Spielt nicht gerade deine Lieblingsmannschaft? Dad ist nicht Zuhause, warum schaust du das Spiel nicht?" fragt Evan seinen großen Bruder.

"Was, wenn er nach Hause kommt? Du weißt doch, wie er ist" , bekommt Evan als Antwort.

Er geht mit herabhängenden Schultern in sein Zimmer, es macht ihn traurig, seinen Bruder den Traum aufgeben zu sehen, für den er geboren wurde. Nur weil ihr Vater Sport hasst, doch Miles wollte schon immer Basketballprofi werden und kein Mathematiker, so wie ihr Vater es will. Miles ist neidisch auf die anderen Jungs, denn sie dürfen im Sportteam sein, doch Miles Vater erlaubt es ihm nicht. Sein Vater ist strikt gegen den Sport, meint man könne damit nichts erreichen und kein Geld verdienen, er dudelt den Sport einfach nicht. Miles Mutter war da ganz anders, doch seitdem sie nicht mehr unter ihnen ist, ist vieles anders. Miles denkt, sein Vater verkraftet ihren Tod nicht und deshalb hat er mit dem Trinken angefangen. Er lässt seine Wut an Miles und Evan aus, die gar nicht Ihnen gilt.

"Ich werde es mit dir zusammen schauen" , ermutigt ihn sein kleiner Bruder. Miles wuschelt durch Evans, ebenfalls orangenen Haare und schaut ihm in sein mit Sommersprosen übersähten Gesicht an.

"Setz dich neben  mich, ich kann deinen grünen Augen kaum wiederstehen" , lacht Miles seinen kleinen Bruder nun an. Die beiden machen ständig solche Späße miteinander.

"Kaugummi?" fragt Evan nun.

"Sag mal, woher hast du die immer alle?" fragt Miles ihn, doch nimmt einen und konzentriert sich dann weiter auf das Spiel.

 Nach dem zwanzig Minuten des Spiels vorbei sind, hören die beiden Schritte in der Einfahrt und schalten den Fernseher aus.

"Jungs, ich bin Zuhause" , hören die beiden ihren Vater und sehen ihn durch die Tür kommen.

"Hey, Dad" , antworten die beiden und scheinen nicht sehr erfreut zu sein, denn seit ihre Mutter gestorben ist hat sich die Beziehung zwischen den dreien immer weiter vesrschlechtert.

"Ich gehe ins Bett" , sagt Evan und geht, da er seinem Vater aus dem Weg gehen will.

Miles bleibt stehen.

"Wo warst du?" fragt er seinen Vater und schaut ihm tief in die Augen.

"Das geht dich nichts an" , erwidert dieser.

"Du lässt uns ständig alleine" , antwortet Miles und sein Vater nickt nachdenklich.

"Ihr kommt doch super alleine zurecht, wie ich sehe. Ihr wart doch eh nicht Zuhause" , gibt sein Vater wieder und nimmt den Whisky, der auf der Theke steht.

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"Miles, Evan. Kommt her!" schreit ihr Vater nach einer Weile durchs Haus.

Die beiden kommen sofort, da sie keinen Ärger mit ihrem Vater wollen, aber es scheint zu spät zu sein. Ihr Vater hat den Fernseher angemacht und sieht das Basketballspiel, was die beiden gemeinsam gesehen haben.

"Was hast du da eigentlich schon wieder an, Evan? Das sieht albern aus, musst du immer diese Superheldenshirts anziehen? Lächerlich" , gibt sein Vater zur Begrüßung wieder.

"Die gefallen mir eben, du ziehst ja auch deine schrecklichen Sachen an und ich sage nichts. Also lass mich auch meine Sachen tragen, ich fühle mich immerhin darin wohl" , antwortet Evan.

"Darum gehts doch jetzt gar nicht, ich wollte was ganz anderes von euch", sagt er und zeigt auf den Fernseher.

"Was ist das? Wieso war der an und wieso läuft da Basketball? Hast du das etwa geschaut? Ich habe dir doch gesagt, was ich davon halte. Hör auf diese dämlichen Spiele zu schauen" , schreit er Miles an.

Evan geht dazwischen, den er kann es nicht mit ansehen, wie sein großer Bruder immer und immer wieder dafür fertig gemacht wird, dass er seinen Traum auch nur ansatzweise leben will, doch es nicht kann.

"Fängst du jetzt auch schon mit dem Mist an? Du tanzt, das ist noch viel schlimmer. Aber du kannst ja auch nichts anderes! Miles kann wenigstens noch Mathe und das sollte er benutzen" , schreit er seinen Sohn an.


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