3 //Das geheimnisvolle Mädchen

Ich bekomme noch einen Schlag ins Gesicht und meine Mütze fällt auf den Boden. Ich bekomme noch mehr Schläge ins Gesicht, bis ich eine vertraute Stimme höre. Im ersten Moment denke ich, dass es Cara ist, doch als jemand Clark von mir weg zieht ,erblicke ich Angels Gesicht. Wieso hat sie mir geholfen? Alle anderen stehen immer noch in dem Kreis und Angel hält Clark fest. Sie flüstert ihm irgendetwas ins Ohr, was ich aber nicht verstehen kann, aber er scheint Angst zu bekommen. Clark ergreift schnell die Flucht und somit wird die Situation schnell uninteressant für die anderen Schüler.

"Was ist passiert?" frage ich sie verwundert und merke, wie mein Gesicht schmerzt. Meine Mütze liegt auf dem Boden und ich hebe sie wieder auf. Dabei fällt mir auf, dass auch Angel eine Mütze aufhat. 

„Wir müssen dich dringend verarzten, du siehst aus, als wenn du dich geprügelt hättest", sagt sie und kurz habe ich das Gefühl, das ein Hauch eines Lächelns über ihr Gesicht geflogen ist, aber so schnell es da war, so schnell ist es auch wieder verschwunden und schon bin ich mir nicht sicher, ob dieses Lächeln überhaupt existent war oder ob ich mir das nur eingebildet habe, weil ich es mir wünsche. Schließlich haben wir kein weiteres Wort auf dem Weg zum Krankenzimmer verloren und nun klopft sie an die Tür. Grüne Augen und ein kleines Stück braune Haare schauen durch den Spalt der Tür, woran ich erkenne, dass Timothy dies ist. Als er jedoch Angel erblickt verdüstert sich seine Miene schnell. 

„Was willst du hier?", fragt er und Angel antwortet höflich.

„Einen Kranken abliefern" , sagt sie und macht sich auf den Weg zu gehen, da sie anscheinend unerwünscht ist, auch wenn ich ihre Nähe noch hätte weiter spüren wollen.

„Was ist passiert?" fragt Timothy nun geschockt, als er mich  erblickt.

„Er hat sich geprügelt" , sagt Angel. 

"Ich kann mich nicht daran erinnern", verteidige ich mich. 

„Wir übernehmen ab hier", sagt Timothy zu Angel und sie geht den Flur entlang wieder in Richtung Cafeteria.

„ Du sollst dich von ihr fern halten, was hast du daran nicht verstanden?"  fragt er mich wütend und baut sich vor mir auf. Er ist größer als ich, weshalb es auch irgendwie angsteinflößend ist. 

"Sie ist echt nett, ich verstehe nicht, warum ich mich von ihr fern halten soll. Sie hat mich schließlich auch gerettet. Wieso habt ihr denn alle was gegen sie? Lernt sie doch erstmal richtig kennen. Wenn sie nicht gewesen wäre, hätte Clark mich wahrscheinlich tot geprügelt" stänkere ich meinen Freund an, obwohl ich weiß, dass er es nur gut meint, aber mir gefällt das eben nicht. Ich entscheide ja auch nicht, ob er sich mit Josh trifft, oder nicht, also sollen sie es auch nicht bei mir tun.

Nachdem Timothy meinen Freund und mich verartztet hat, gehen wir wieder in den Unterricht, da die Pause vorbei ist. Nun haben wir noch zwei Stunden Kunst und dannach zum Glück schon Schluss, denn heute ist Freitag und da haben wir immer früher Schluss, als sonst. Timothy und Josh trennen sich auf dem Weg von mir, denn sie haben ein anderes Fach gewählt, als ich. Ich habe Kunst, sowie mein bester Freund auch. Als ich den Kunstsaal betrete sehe ich ihn schon von weitem. Er kann mich allerdings nicht sehen, weil er mit dem Rücken zu mir gedreht sitzt. Ich setzte mich neben ihm, doch er bemerkt mich nicht.

Als die Lehrerin den Saal betritt wird auf einmal alles ruhig. Nun bemerkt Calvin mich auch und zwei blaue Augen schauen mich an, als hätte er einen Geist gesehen. Ich frage mich warum, bis mir dann einfällt, was sich eben, als alle weg waren, in der Cafetaria abgespielt hat.

"Junge, was ist passiert?" fragt er mich schokiert. 

"Ich habe mich geprügelt" , antworte ich.

"Mit Clark" , füge ich hinzu. 

Er beschimpft mich erst einmal und ist gar nicht damit einverstanden, was ich da abgezogen habe, aber er weiß auch nicht, das Clark, dieses Arschloch, unsere Freunde fertig gemacht hat. Doch auch als ich ihm dies sage, ist Calvin immer noch nicht begeistert, er ist eher sauer auf mich.

"Gewalt ist keine Lösung, und das weißt du auch. Du weißt doch, dass du dich nicht unter Kontrolle hast, wenn es mal so richtig losgeht " , belehrt mich mein bester Freund und ich weiß, dass er recht hat.

"Es tut mir Leid, aber du weißt, wie sehr ich Clark verabscheue und außerdem hat er es nicht anders verdient ", verteidige ich mich.

"Wie bist du überhaupt daraus gekommen?" fragt er mich, doch er bekommt keine Antwort mehr von mir, denn die Lehrerin ermahnt uns, dass wir leise sein sollen. Wir scheinen auch die einzigen zu sein, die noch reden.  Vielleicht ist es auch besser so, dass wir nicht mehr reden, denn es kann uns immerhin jeder zuhören.

Nach dem Kunstunterricht packen wir unsere Sachen zusammen, denn wir wollen heute alle gemeinsam ins Diner gehen, da treffen wir uns oft gemeinsam und essen etwas, meistens Freitags. Das ist irgendwie zur Tradition geworden.

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