8. Kapitel
⚠️ TW! Panikattacken und Selbstverletzung in diesem Kapitel ⚠️
Ich werde diese Stelle kennzeichnen, wenn ihr also eher empfindlich bei solchen Themen seid, einfach bis zur Endmarkierung vorspulen.
Nachdem mich nun auch Park fucking Jimin verlassen hatte, verfiel ich tatsächlich in eine Depression. Warum bin ich nur so Kaputt!?
Gegenwart:
"Aber wenn ich es euch doch sage, ich wusste es nicht!" Wurde ich durch meine schluchzende Mom wieder in die Gegenwart geholt. Felix schien ihr Gesagtes allerdings nicht ernst zu nehmen, denn er verzog keine Miene. Bei Innie setzt so langsam aber das Mitleid ein.
Er stand auf und ging zu meiner Mom ans Sofa. "Beruhigen sie sich erst einmal, dann können wir weiter überlegen. Sollen wir ihnen etwas bringen?" Wow, seine Eltern hatten bei der Erziehung definitiv was richtig gemacht! "N-nein danke, aber sehr nett von dir." Meine Mom versuchte ein Lächeln, scheiterte aber.
"Okay, ich mache ihnen jetzt einen Tee und Sooyun sucht im Haus mal nach einer warmen Decke, sie zittern ja schon." Also er könnte zu 100% auch Krangenpfleger werden, was arbeitet er eigentlich? Oder vermutlich hat er noch keinen Job, er ist ja gerade mal ein Jahr älter als ich.
Felix reichte mir seine Hand und zog mich vom Sofa hoch. "Ich gehe mit dir mit, vielleicht finden wir ja auch noch ein paar Kissen?" Ja klar Kissen, Felix ernsthaft? Warum sagst du nicht gleich, dass du nicht hier alleine sitzen bleiben willst? "Klar. Mom, wo haben wir die beste Chance fündig zu werden?" Ich will jetzt nicht das ganze Haus durchsuchen. Erstens wegen Privatsphäre und zweitens hab ich einfach keinen Bock.
"Oben-n" kam nur zittrig über ihre Lippen, okay besser als nichts. Also liefen Lixie und ich die Treppe hoch. Überall Familienbilder hängen zu sehen tat echt weh. Klar sie hat sich ein komplett neues Leben aufgebaut, aber das nicht mal ein einziges Bild von mir und Mom zu sehen war, fand ich schon ein bisschen unfair.
⚠️ Jetzt fängt der oben erwähnte Part an ⚠️
Ich bin halt einfach nur überflüssig! Meine Familie wünschte sich, ich würde sie endlich in Ruhe lassen, meine Freunde haben sich alle von mir abgewannt und ich wünschte ich würde nicht einmal mehr existieren. Warum also diese ganzen Probleme noch versuchen durch zu stehen, wenn sowieso jeder weiß, dass ich zum Schluss zusammenbrechen werde? Ich blieb stehen und ließ mich langsam an einer Wand auf den kalten Boden sinken, Felix war vergessen.
Alles war ausgeblendet, nur noch meine Angst existierte. Die Angst unnütz und überflüssig zu sein. Die Angst genau deswegen alleine gelassen zu werden. Ich hatte in meinem Leben schon zu viele Abfuhren bekommen, ich will dass alles nicht mehr. "Dich braucht niemand, dein Leben ist eine Verschwendung!" An die Stimme in meinem Kopf hatte ich mich mittlerweile gewöhnt. Nur wurde sie immer stärker.
"Du isst armen Kindern das Essen weg. Verbrauchst die Luft von denen, die sie verdient haben! Geh und setzt dem ein Ende! Nimm eine Klinge und schneid dir dein Handgelenk auf!" Zum Ende hin wurde die Stimme immer kreischender. Ich wollte sie unbedingt zufrieden stellen, wollte tun was sie sagte. Denn wenn ich ihre Befehle ausführe, dann ist sie für die nächsten paar Tage ruhig.
Aber ich konnte es nicht. Vielleicht wollte ich es auch nicht. Es gab ja auch noch ein paar, zwar seltene, deswegen aber umso intensivere schöne Momente in meinem Leben. Außerdem konnte die Stimme ja auch unrecht haben. Dann will ich die Menschen, denen ich doch noch ein bisschen wichtig bin, nicht enttäuschen. Ja solle einer mal checken was in meinem Kopf so los ist, ich tu es nämlich nicht!
"Genug abgelenkt! Komm jetzt, wenigstens ein zwei Schnitte, die Schaden ja nicht!" "NEIN! Hör endlich auf, lass mich in Ruhe! Ich will dich nicht mehr, geh endlich weg!" Ich bemerkte gar nicht, dass ich wirklich schrie. "Aber kleines, sonst hast du doch auch immer mitgemacht." "Jetzt aber nicht mehr, verschwinde einfach!" Ich bin mit meinen Nerven so am Ende. Ich muss anfangen zu weinen und kurz darauf kommt auch das heftige Zittern. Aber dies bedeutet auch, dass ich es bald geschafft habe, nur noch ein bisschen durchhalten, Sooyun! Versuchte ich mir selbst Mut zuzusprechen.
⚠️ Angststörung-Scene Ende ⚠️
"-yun!? Sooyun!" schrie mir Felix panisch ins Ohr. So langsam kam ich wieder zu mir. Es war aber noch nicht geschafft, ich durfte mir keine falschen Hoffnungen machen. Diese paar Minuten zwischen größter Panik und Ende sind mein größter Schwachpunkt. Es ist die Zeit, die ich komplett hilflos und ohne meine sonst immer aufgebaute Schutzhülle überstehen muss. Ich hab am meisten Angst vor dieser Phase, da sie schon mehrfach ausgenutzt wurde, um mich psychisch zu zerstören.
"Hey, sieh mich an! Ich bin für dich da, du bist nicht alleine!" Felix ruhige Stimme beruhigte mich tatsächlich. "Komm, du atmest mir jetzt erst einmal nach, so kriegen wir deine Atmung wieder unter Kontrolle. Also tief einatmen und jetzt ganz langsam ausatmen. Ja noch einmal. Du machst das super!" Er half mir mich wieder zu beruhigen. Und es wirkte sogar. Was mich überraschte, da ich sonst immer unter allen Umständen alleine sein will. Aber seine Anwesenheit tat mir gut.
Jetzt öffnete er die Arme und gab mir so ein eindeutiges Zeichen. Ich nahm sein Angebot an und kletterte auf seinen Schoß. Er legte vorsichtig seine Arme um meinen immer noch leicht zitternden Körper. Ich kuschelte mich fester an Lixies Brust und atmete seinen perfekten Duft ein. Er tat mir gut, dass hatte ich schon bei unserem ersten Treffen am Flughafen gemerkt.
"Hey, geht es langsam wieder?" Wollte mein Beschützer vorsichtig von mir wissen. Ich atmete noch einmal tief ein bevor ich ihm antwortete. "Ja, es wird besser. Danke dass du für mich da bist. Du hast mir sehr geholfen." Felix lächelte mich liebevoll an und drückte mich fester. "Mein bester Freund Hyunjin hatte eine Zeit lang auch immer wieder Panikattacken. Ich war damals immer für ihn da, genauso wie ich jetzt für dich da bin."
Wie kann ein Mensch nur so verständnisvoll sein? Alle anderen hätten mich ausgelacht oder sich über mich lustig gemacht. Felix aber kümmert sich um mich und ist für mich da. "Ich geh kurz ins Bad, ich möchte mein Gesicht waschen." Die getrockneten Tränen verklebten meine Augen und fühlten sich einfach nicht gut auf der Haut an.
"Soll ich mitkommen oder schaffst du es alleine?" Wie lieb er doch ist. "Es ist alles wieder in Ordnung, ich gehe alleine. Such du schonmal nach Kissen und Decken." Und es war wirklich alles okay, bis ich auf der Ablage neben dem Badezimmerspiegel eine kleine Nagelschere liege sah. Sofort kam die Stimme zurück. Die, wo ich dachte, ich hätte sie für heute besiegt.
⚠️ Selbstverletzung ⚠️
"Wenn du dich schon nicht umbringen willst, ritz dich wenigstens!" Und weil ich wusste, dass die Stimme nicht aufhören würde, sperrte ich die Tür zu und nah die Schere vorsichtig in die Hand. Ich klappt sie auf und setzte die eine Klinge an mein Handgelenk. Der Schmerz, der kam als ich fester drückte war fast schon befreiend. Ich zog drei mal durch meine sowieso schon mit Narben bedeckte Haut. Einmal dafür, dass dich keiner leiden kann, nicht einmal deine eigenen Eltern. Noch einmal, dafür dass du so ein erbärmlicher Loser bist. Und ein letztes mal, dafür dass du alle nur unnötig belastest.
⚠️ Selbstverletzung Ende ⚠️
1334 Wörter
Ich habe gerade gesehen, dass wir einfach schon bei 150 Reads sind!? 🤯😲😱🥳
Vielen, vielen Dank! Es macht mich echt glücklich, dass so viele meine Geschichte lesen 😍😘
Oke, dann noch einmal zum Kapitel: Dieses ganze Thema ist sehr wichtig! Bitte seid respektvoll gegenüber Leuten die unter einer Angststörung leiden. Und verletzt euch niemals selbst, es gibt immer einen besseren Ausweg, redet mit jemandem über eure Probleme und geht zu einem Psychotherapeuten, der kann euch helfen.
Luv ya, bis zum nächsten Kapitel 🤍🤍🤍
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