24. Kapitel

"Doch, natürlich", erwiderte ich leise. Irgendwie schien sich damit etwas zwischen uns zu verschieben. Der Ärger, die Wut und die Verletztheit in mir waren nicht verschwunden. Aber sie waren weniger stechend. Weniger scharfkantig in ihrer Intensität. Als hätte jemand Eis daraufgelegt, um den Schmerz zu mildern.

Sooyun Pov:

Wir lächelten uns vorsichtig an, als sei es wieder unser Erstes Treffen und man müsste noch die Grenzen des anderen austesten. „Ähm Sooyun, darf ich dich umarmen? Ich habe dich vermisst." Sonst hatte er nie gefragt, selbst als wir uns gerade mal 5 Minuten kannten. Irgendwie war das jetzt echt ein bisschen komisch.

Ich ging schnell auf ihn zu und schmiegte meinen Kopf an seine Brust, da ich ihn auch vermisst hatte. Obwohl es gerade mal zwei Tage waren, fühlten sie sich wie Wochen an. Wie soll das dann bitteschön erst werden, wenn ich zurück nach Deutschland muss? Daran will ich lieber gar nicht denken!

Wir lösten uns erst nach einer Weile wieder, schauten uns dabei aber tief in die Augen. „Versprich mir, dass du ab heute keine Geheimnisse mehr vor mir hast!" Ohne zu zögern antwortete er „Versprochen. Wenn das gleiche auch für dich gilt?" Ich hielt ihm meinen kleinen Finger hin und er hakte mit seinem ein.

Als wir beide glücklich lächelnd in die Küche kamen, wurden wir von neun ebenfalls grinsenden Gesichtern begrüßt. „Die Jungs haben mir gerade erzählt was vorgefallen ist, nachdem du es ja nicht wolltest. Ich bin froh, dass ihr beiden euch jetzt ausgesprochen habt. Ihr beiden gehört zusammen, das könnte selbst ein Blinder erkennen"

„Ja ähm..." Warum musste Mom die Situation immer so peinlich machen? „Was wolltet ihr acht uns eigentlich erzählen, was so wichtig ist, dass ihr um viertel vor sieben schon in unserer Küche steht?" Geschickt das Thema gewechselt, oder? „Wir mussten heute Morgen mit unserem Manager reden. Es ging darum, dass wir dich unabgesprochen bei uns aufgenommen haben."

Oh Shit. Chan's Gesichtsausdruck zeigte, dass es definitiv keine guten Mitteilungen waren. Und in jeder Sekunde, wo die Jungs länger schwiegen, machte ich mir mehr Sorgen. Was wenn ich mich jetzt nicht mehr mit der Band treffen durfte? Wenn ich eine so hohe Geldsumme zahlen müsste, dass ich auf ewig verschuldet bin? Oder schlimmstes Scenario, da Stray Kids es mir erlaubt hatten, brachen sie somit ihren Vertrag. Würden sie dann aufgelöst oder mussten eine Zwangspause machen?

Ich wusste zwar nicht wie erfolgreich Felix und die anderen waren, aber die K-Pop Industrie konnte echt grausam sein. Dass hatte ich schon bei Jonghyun aus SHINee mitbekommen, er starb und wurde darauf von SM-Entertainment einfach verschwiegen. Klar, sie hatten danach ein Lied für ihn veröffentlicht, und sein Name war ein Trendthema auf Twitter, ebenso wie die Hashtags „#StayStrongShawols". Doch danach, hatte man nicht mehr viel von ihm gehört. Nur damit sein Suizid kein schlechtes Licht auf das Idol-Konzept wirft.

„Er hat vorrübergehend noch keine Entscheidung getroffen. Zuerst will er mit dir, Sooyun und deinen Eltern persönlich reden. Morgen um 12.00 Uhr sollt ihr in seinem Büro sein. Ein kleiner Teil meiner Anspannung viel ab, allerdings blieb der größte noch. Wie war dieser Manager drauf, warum wollte er auch mit meinen Eltern sprechen?

„Keine Sorge. Mr. Choi ist zwar sehr streng, aber kein Unmensch. Zuerst wird er sehr kritisch mit die sein, aber wenn du einmal seinen Respekt erlangst, ist er eigentlich echt nett." Man hörte an Felix Stimme, dass er aus Erfahrung sprach. „Minho und ich wurden vor unserem Debüt aus der Gruppe eliminiert. Aber als wir noch härter gearbeitet haben und uns noch mal verbesserten, nahm er uns wieder auf. Sei einfach du selbst, dann wird schon alles klappen."

„Ich müsste zwar ein paar meiner Termine verschieben, aber das sollte kein Problem sein. Ihr seid jetzt schon so weit gekommen, da soll es nicht an meinem Terminplan scheitern. Und bei dir? Kannst du den Frisörsalon morgen einfach später öffnen?" Ja, meine Mum hatte auch schon in Deutschland einen Frisörjob, spezialisiert auf das färben und tönen von Haaren.

„Ich hab zwar ein paar Kunden, aber die sollten Jungkook und Taehyung übernehmen können." Wie viel Aufwand sich alle um mich machten, rührte mich echt. So langsam glaube ich, dass Jin, obwohl wir einen schwierigen Start hatten, echt der beste Stiefvater ist, den ich mir nur wünschen hätte konnte. Er ist freundlich, lustig, hilfsbereit und scheinbar echt reich. Aber das Wichtigste, bei ihm habe ich das Gefühl, immer mit meinen Problemen ankommen zu können und er macht sich ehrlich Gedanken über die Lösung.

Nachdem wir zu Ende gegessen hatten, ging ich noch schnell in Mijins Zimmer um mich zu verabschieden. „Hey Sis, ich würde wieder mit den Jungs mitgehen. Danke das du dich gestern um mich gekümmert hast, als es mir so scheiße ging." Sie stand von ihrem Schreibtisch auf, und umarmte mich. „Klar, dafür sind Schwestern doch da! Wenn noch mal irgendwas ist, melde sich einfach! Ansonsten können wir uns ja auch noch mal einfach so treffen, zum brunchen oder shoppen." „Natürlich! Hab dich lieb!"

Zeitsprung 28 Stunden:

Es war kurz vor zwölf und ich stand mit meinen Eltern und Felix vor dem JYP-Gebäude. Zwar wollte ich es mir nicht eingestehen, aber ich war echt nervös. Ich hatte gefühlt fünf Schichten Deo aufgetragen, konnte meinen Schweiß aber immer noch riechen. Mein enges Kleid klebte an meinem Rücken und verrutschte mit jedem Schritt, sodass ich es alle fünf Sekunden zurechtrücken musste. Dank an meine Mom geht an dieser Stelle raus... Wir nahmen den Aufzug in den 35. Stock. Es war irgend so ein super modernes Ding, was bis zu 40 km/h schaffte.

Die Zeit verging viel zu schnell, und schon standen wir vor dem Büro, des Managers der Jungs. Zum Glück klopfte Jin, da sich meine ganzen Gliedmaßen wie Gummi anfühlten und unglaublich zitterten. „Herein!" Wir traten nacheinander ein. Zuerst Jin, dann Mom, Felix und ich zum Schluss. „Schön das sie sich frei nehmen konnten. Worüber es geht, wissen sie bestimmt schon?"

Er wirkte gleichgültig, so als ob er sich gar nicht für mich und das ganze Drama interessieren würde. Bisher hatte er uns noch nicht einmal angeschaut, sondern war ganz vertieft in seinen Laptop gewesen. „Guten Tag Mr. Choi, ja wir sind bereits informiert. Wollen wir anfangen?" Jetzt riss er ruckartig seinen Kopf hoch. „Mr. Kim, was machen sie denn hier?"

1042 Wörter

Hey Guys, wie geht's euch so?

Hab gerade gesehen, dass wir genau 143 Votes haben!

Außerdem beim Ranking #1 von stray, kids, yongbok und lee!? Thank you sooo much!!!

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