2. Kapitel
Mein Hirn hatte sich abgeschaltet, in so einer Situation übernimmt der Panikmodus, denn der holte mich meistens aus sowas wieder raus. Alles war gut, bis ich plötzlich gegen einen sehr harten Gegenstand stieß. Langsam kam ich wieder zu Sinnen und schaute immer noch weinend hoch...
Alles um mich herum war plötzlich leise... Was sollte ich denn jetzt machen? Einfach weglaufen? Aber wohin? Oder doch auf gechillt tun und sich easy entschuldigen? Ich war einfach nur überfordert! Erst jetzt merkte ich, dass ich den Typen, in den ich versehentlich reingerannt war, immer noch anstarrte... Ahhh, peinlich... Verlegen senkte ich meinen Kopf zu Boden, linste aber in der Hoffnung, er würde es nicht merken, hoch.
Tja, Pech gehabt! Er schaute mir direkt in die Augen! Sofort senkte sich mein Blick wieder. Ich merkte, dass ich rot wurde, schon bevor ich sein unterdrücktes Kichern hörte. "Warum lachst du mich aus?" fragte ich leise, sehr sehr leise. "Weil du süß bist." Und herzlich Willkommen zurück, rote Wangen!
"Wie heißt du eigentlich?" wechselte er jetzt doch das Thema, zum Glück! "Warum willst du das wissen?" Als ich ihm mit diesen Satz antwortete, hörte ich die besorgte Stimme meines Dads in meinem Kopf: Sprich keine fremden Leute an, sag nur dem Flughafenpersonal deinen Namen und gehe auf keinen Fall mit fremden Leuten mit!
"Naja, wenn ich schon ein so hübsches Mädchen wie dich zum erröten gebracht habe, will ich jetzt auch ihren Namen wissen." Er grinste mich frech an. Naja, was soll's? Ich hab Dad's erste Regel gebrochen, also Scheiß auf die zweite.
"Ich bin Kim Sooyun, und wer bist du?" Ich versuchte, so zu tun, als hätte ich mein Selbstbewusstsein zurückbekommen. "Lee Yongbok, aber eigentlich nennen mich alle Felix. Ich mag meinen Koreanischen Namen nicht so..." "Okay..." Ich war leicht mit der Situation überfordert.
Um dies zu überspielen, sah ich ihn mir jetzt genauer an. Er hatte blonde Haare, die etwas länger waren und ihm im Nacken hingen. Die vielen Sommersprossen führten eigentlich nur dazu, dass er extrem süß aussah. Das er Ohrringe und Make-up trug, wunderte mich ein bisschen, da es in Deutschland nicht so üblich war. Naja, anderes Land, anderer Style. Und ich wollte ja nicht intolerant wirken, weswegen ich mein Blick weiter schweifen ließ. Zu seinem sehr auffälligen Hemd, wo überall Blumen draufgestickt waren. So etwas hätte ich NIEMALS tragen können, doch er trug es mit so einem Selbstbewusstsein, dass mir die Andersartigkeit erst jetzt auffiel. Dann zu seiner dunkelgrauen Jeans und den weißen Sneaker.
Als ich wieder an seinem Gesicht ankam, bemerkte ich, dass er mich genauso genau gemustert hatte. Mit seinen süßen Freckles und den leicht betonten Augen sah er perfekt aus! Wieso, wieso sehen alle hier so scheiße gut aus!? Ich meine Hallo? Wir sind hier in einem Flughafen, nicht auf einer Modeshow!
Als die Stille wieder unangenehm wurde, fing er an zu sprechen. "Was machst du eigentlich hier in dem Flughafengebäude? Durch dein Aussehen, und dadurch, dass du mit mir fliesend Koreanisch sprichst nehme ich an, dass du von hier kommst?" Ich wusste nicht ganz wie ich antworten sollte. Auch in Deutschland hielten mich alle für eine Ausländerin, obwohl ich in Deutschland geboren bin und einen Deutschen Pass hatte.
"Ähm, nein nicht ganz. Ich komme aus Europa und bin hier um meine Mom mit ihrer Familie zu besuchen." "Also hast du sowas wie ein Auslandsjahr gemacht?" Langsam wurde es lustig, wie er immer falsch riet. "Nein, mein Dad, bei dem ich normalerweise lebe, kommt aus Deutschland. Als meine Eltern sich getrennt haben, ist meine Mom wieder zurück in ihr Heimatland, also Südkorea gezogen. Ich habe sie seit 2 Jahren nicht mehr gesehen, und wollte sie mal besuchen." Das war zumindest die halbe Wahrheit, aber ich kannte ihn ja nicht. Es wunderte mich sowieso, dass ich ihm so viel über mich erzählte.
"Ah, so langsam verstehe ich es. Und jetzt wartest du auf deine Mom, dass sie dich abholt, oder?" Und schon wieder falsch geraten! "Nein. Also, naja ich habe auf sie gewartet, aber sie hat mich anscheinend vergessen. Also muss ich jetzt alleine nach Hause finden..." Meine Stimme hörte sich fester an als ich dachte, immerhin hatte ich vor gerade mal 15 Minuten genau deswegen angefangen zu heulen!
"WAS? Sie hat dich einfach vergessen abzuholen!?" Seine Stimme wurde lauter, vor Unglaube und Wut. Ich nickte nur leicht. Mit viel ruhigerer Stimme fragte er nun, "hast du deswegen Tränen in deinen Augen?" Wieder ein kleines Nicken. "Warte kurz, ich sag den anderen Bescheid. Ich fahr dich zu deiner Mom, und dann werde ich sie zur Rede stellen, warum sie so eine liebe Tochter einfach vergisst!" Die anderen? "Warte Felix, ich kann doch auch einfach ein Taxi nehmen." "Du weißt noch nicht einmal, wo hier der Ausgang ist. Da wirst du dann auch sicher kein Taxi finden, das dich nach Hause bringt." antwortete er mir bestimmt. "Woher weißt du ..."
"Hör auf zu reden und frag deine Mom nach der Adresse. Ich besorge uns währenddessen ein Auto", unterbrach er mich. "Na gut, wenn du dich unbedingt mit meiner Mom streiten willst." Gab ich mich geschlagen. "Ich bin in 15 Minuten wieder da, warte hier auf mich!"
Und schon war er verschwunden. Eigentlich war es schon süß, dass er sich so viele Gedanken um mich machte...
934 Wörter
Das war Kapitel 2, ich hoffe es hat euch gefallen.
An alle, die sich gefragt haben, warum Felix und Sooyun so einfach miteinander reden können, sie waren Abseits der Fans. Felix musste nur kurz auf die Toilette. Ich weiß, es ist trotzdem unrealistisch... ABER es ist ja nur eine ff
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