Rückwärts (Oneshot 3)
Heute kommt mal eine klein Info vorab: Eventuell ist der Oneshot an manchen Stellen schwieriger zu lesen, weil unklar ist, wer spricht und es wird auch ungekündigt Zeitsprünge geben, die auf den ersten Blick nicht wirklich ersichtlich sind, und nur zu erkennen sind, weil die Story sonst keinen Sinn macht. Ich hab jetzt keinen Plan, ob das irgendwie verständlich war, aber wundert euch einfach nicht über die seltsame Schreibweise, ich erkläre nach dem lesen, was es damit auf sich hat...
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„Ich liebe dich!" „Ich dich doch auch!"
Sanft verbindet er ihre Lippen und küsst ihn.
Er weiß nicht, was mit ihm los ist. Er verhält sich schon länger so seltsam. Als ob er ihm irgendwas beichten müsste, aber er wüsste nicht was es sein soll.
„Du kannst immer noch mit mir reden, du weißt, oder?", versucht Jan wieder das Gespräch zu suchen, aber Tim antwortet nur: „Danke, dass weiß ich zu schätzen"
Sie reden nicht mehr miteinander. Im Prinzip kennen sie sich nicht mehr, so fremd sind sie sich über die Zeit geworden.
Tim fehlt ihm so. Seine Nähe, seine liebevollen Umarmungen, seine Worte die ihm früher jeden Tag die kraft gegeben haben, weiterzumachen. Weiterzukämpfen für sich und alle anderen, die diese Krankheit haben. Wie soll er das jetzt alles schaffen? Er fühlt sich ausgelaugt und allein gelassen.
„Was ist mit uns bloß passiert?", flüstert er leise vor sich hin.
„Wir müssen getrennte Wege gehen!", platzt es aus ihm heraus. Als ob die Entscheidung schon längst getroffen wurde und erst jetzt über seine Lippen kommt. „Warum?", fragt er verzweifelt.
„Ich muss dir etwas sagen." Und Tims Tonlage verheißt schon nichts Gutes. „Was? Was musst du mir sagen?!?", fragt Jan angsterfüllt. Was jetzt kommen wird, kann sein Leben nur noch schlimmer machen. „Ich habe Gefühle für jemanden, die nicht sein sollten. Nicht in unserer Beziehung!" Jan hört das laute Krachen seiner Welt, die in sich zusammen bricht, während sein Herz in tausend Einzelteile zerspringt.
„Was habe ich falsch gemacht?", fragt er den Tränen nahe. Er versteht es einfach nicht.
„Ich brauche Abstand! Zeit für mich! Geh einfach!", ergänzt Jan und deutet Tim an durch die Tür zu gehen.
„Bitte wir sind doch immer noch Freunde!", versucht Tim Jan zu beruhigen, doch es ist aussichtslos.
„Wir waren Freunde! Verschwinde jetzt!", rastet Jan aus und packt Tims Klamotten in eine Tasche, die er vor die Wohnungstür schmeißt.
„Werde doch glücklich mit deinem Lover! Ich will dir nicht im Weg stehen!", schreit Jan laut durch die Wohnung, während er versucht die Tränen zu unterdrücken. Wahllos reißt er die gemeinsamen Bilder von der Wand und klirrend gehen sie auf dem Boden zu Bruch.
Er könnte durchgehend heulen bei dem Gedanken an Tim. Und gleichzeitig ist er so wütend, auf ihn, weil er glücklich ist und auf sich selbst, weil es ihn einfach nicht in Ruhe lassen will. Weil er solange geglaubt hatte, dass es noch eine Hoffnung für sie beide gemeinsam geben würde. Er sich immer wieder an diesen Gedanken geklammert hat. Dabei war es von Anfang an hoffnungslos.
Er hat Tim gesehen mit jemand anderem. Mit einem Freund. Sein neuer Freund? Er schien glücklich zu sein. Unbeschwert und sorgenlos. Er ist fröhlich im Gegensatz zu ihm, der sich in seiner Wohnung verschanzt und den Kontakt zu jedem meidet.
Jan leidet an Liebeskummer. Er liegt in seinem Bett, unter der Decke versteckt, damit niemand seine vom Weinen verquollenen Augen sieht. Der reißende Schmerz in seinem Herz bleibt bestehen. Er liebt Tim über alles. Doch diese Liebe hat keine Zukunft.
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So ich habe euch jetzt wahrscheinlich genug verwirrt und dazu hin noch ein Sad End geliefert, aber bevor ihr mich umbringt, möchte ich kurz erklären, was der Sinn dahinter ist.
Dieser Oneshot ist auf gewisse Weise ein literarisches Experiment. Hinter dem Titel "Rückwärts" verstecken sich zwei Nachrichten. Einmal, dass es eben eine Trennung ist und eben nicht der Beginn einer Beziehung und andererseits, dass man die Geschichte noch auf eine andere Art lesen kann, nämlich rückwärts. (Also die Absätze in umgedrehter Reihenfolge)
Das könnt ihr jetzt einmal machen, bevor ihr weiter lest.
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So ich hoffe es hat sich jetzt einigermaßen geklärt, warum das ganze so seltsam geschrieben ist und ich hoffe ihr habt es trotzdem einigermaßen verstanden.
Ich bin leider nicht ganz zufrieden, weil ich es selbst im Mittelteil unverständlich finde, aber anders ging es irgendwie nicht.
Schreibt mal in die Kommentare, was ihr von diesem Experiment haltet!!
Liebe Grüße
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