Falsches Timing (Oneshot 7.1)
„Tim, wir müssen mal reden.", sagte Jan während er sich aus das eine Ende des Sofas nieder lies. „Ja, klar. Schieß los!", forderte Tim ihn auf, der ihm gegenüber saß. „Also ich habe irgendwie das Gefühl, dass irgendwas zwischen uns steht zurzeit. Ja dein hässliches Gesicht! Ich weiß ehrlich gesagt auch nicht was genau, aber hast du nicht auch das Gefühl, dass irgendwas ist?" Tim nickte zustimmend, auch er hatte, dass Gefühl, dass sich die akward-moments in letzter Zeit ziemlich angehäuft hatten. Früher hatten sie immer einen dummen Witz darüber gerissen, wenn sie sich „näher" gekommen sind. Jetzt trennen sie sich eher mit einem peinlich berührten Räuspern uns lenken möglichst schnell von der Situation ab. „Hab ich irgendwas falsches gemacht oder so? Ja das ich meine Zeit mit dir verbringe!", wollte Jan wissen, denn er wollte gerne, dass es wieder wie früher wird. „Nein! Du hast gar nichts gemacht. Ich weiß ja selbst nicht, was das genau ist. Vielleicht können wir es einfach ignorieren und es wird einfach wieder von selbst verschwinden.", schlug Tim vor. „Ein Versuch ist es wert", stimmte Jan zu, aber war innerlich komplett unzufrieden, immer noch nicht zu wissen, was los war.
Mit dieser Abmachung lebten sie weiter. Ihre Hoffnung erfüllte sich nicht, aber sie wussten keine andere Lösung. Jedoch hatten beide insgeheim den Verdacht, dass sie etwas mehr als Freundschaft für den anderen empfinden könnten. Nicht viel mehr, aber doch so, dass sie sich etwas zu viel freuten, den anderen zu sehen. Beide ignorierten diesen Verdacht, und hofften, es sich nur eingebildet zu haben. Das klappte auch ganz gut, bis zu dem entscheidenden Abend.
Es war eine Party bei Rewi, was genau gefeiert wurde wusste keiner mehr so genau. Zu viel Durcheinander, zu viele Personen und viel zu viel Alkohol. Irgendwann setzte sich eine kleine Gruppe YouTuber in ein Nachbarraum ab. Mit dabei waren der Gastgeber Rewi, Lukas, Sandra, Rezo, Luca, Simon, Jan und Tim. Irgendjemand beschloss, dass sie ja betrunken genug wären, um ein bisschen Wahrheit oder Pflicht zu spielen, da sich morgen früh eh keiner mehr an irgendwas erinnern würde. Ziemlich schnell wurden die Fragen sehr explizit und die Aufgaben dämlicher. Jan und Tim hatten Glück und wurden nur selten drangenommen. Schlussendlich bekam Jan jedoch, die Aufgabe mit einer beliebigen Person aus dem Raum in das nächste Zimmer zu gehen und sie können erst wieder rauskommen, wenn eine Person einen Knutschfleck hätte. Seine Entscheidung Tim mitzunehmen fiel schnell, da sie sich einfach am besten kannten. Tim ging bereitwillig mit und so verließen sie den Raum.
Die anderen spielten fröhlich weiter, während Jan und Tim sich einig werden mussten, wer den Knutschfleck bekommen sollte. „Willst du oder ich?", fragte Tim. „Was meinst du?" „Willst du es machen?" „Ja okay.", stimmte Jan ihm zu. Beide waren von sich selbst überrascht, dass es ihnen anscheinend keinerlei Probleme bereitete, dem anderen einen Knutschfleck zu machen oder einen zu bekommen. Vorsichtig legte Jan seine Hände an Tims Hüfte und zog ihn etwas näher zu sich. Tim legte seine Arme währenddessen auf Jans Schultern ab. Jan wusste nicht so recht wie er anfangen sollte und begann dann langsam leichte Küsse über Tims Hals zu verteilen, um nach der perfekten Stelle zu suchen. Gerade weil sie beste Freunde waren, wollte Jan, dass es Tim gefiel und nicht unangenehm war. Als er sich für eine besonders weiche Stelle entschieden hatte, begann es sanft zu saugen.
Tim wusste nicht ganz, was mit ihm los war, denn es gefiel viel zu sehr, dass Jans Lippen sanft seinen hals berührten. Uns als dieser dann noch anfing den Knutschfleck zu machen, konnte er sich ein leises Stöhnen nicht verkneifen und ihn überkam das Verlangen, diese wundervollen Lippen auch auf seinen zu spüren. Wie von selbst wanderte seine Hand an Jans Kopf und schob diesen soweit auf die Seite, dass er ihn küssen konnte.
Was danach passiert war, wusste keiner der beiden mehr, als sie am nächsten Morgen ohne Klamotten in Jans Bett aufwachten. Es stand zwar in der Luft geschrieben, dass etwas passiert sein musste, aber beide hofften, dass es nicht so war und verbrachten den Vormittag ohne ein Wort miteinander zu wechseln. Sie versuchten sich in ihrer gemeinsamen Wohnung möglichst nicht über den Weg zu laufen, aber sie mussten reden, das war beiden klar. Irgendwann hielt Jan es nicht mehr aus und ging rüber in Tims Zimmer. Dieser deutete ihm wortlos an sich zu setzten. Jan ließ sich also auf das Bett fallen, welches die letzte Nacht anscheinend nicht benutzt worden ist. „Kannst du dich noch an irgendwas von gestern erinnern?", fragte er vorsichtig nach. „Nur dass du mir einen Knutschfleck machen solltest, aber anscheinend hat du das nie gemacht oder zu mindest nicht fertig, weil ich habe keinen." „Okay, an mehr kann ich mich auch nicht erinnern. Doch ich habe dich heute Nacht vergewaltigt! Glaubst du, dass irgendwas passiert ist?" „Nein natürlich nicht, wir sind heute morgen ja bloß nackt in einem Bett aufgewacht!", antwortete Tim sarkastisch. „Jetzt sei nicht gleich angepisst. Ich weiß doch auch nicht, was ich denken soll." „Ich bin aber angepisst, weil das niemals hätte passieren dürfen! Wir sind beste Freunde, wohnen zusammen, arbeiten gemeinsam und haben somit unser eigenes kleines Unternehmen. Wir können nicht mal eben miteinander schlafen. Wir dürfen keine Gefühle für einander haben, das würde alles nur kompliziert machen!", äußerte Tim wütend seine Meinung. „Ich stimme dir da voll und ganz zu. Das würde alles unnötig gefährden. Aber machmal, also nicht nur heute, habe ich die Befürchtung, dass unsere Freundschaft schon längst mehr als nur eine Freundschaft ist. Das würde zumindest erklären, warum es immer so seltsam zwischen uns ist.", versuchte Jan Tim zu beruhigen. „Du hast ja recht, aber dann müssen wir das möglichst schnell wieder rückgängig machen. Wir können aktuell keine Beziehung führen und erstrecht nicht miteinander. Dazu fehlt die Zeit und der Raum. Also lass uns das ganze hier vergessen und wieder nur beste Freunde sein. Gefühle kommen und gehen, und wir werden sicherlich ganz bald gar keinen Gedanken mehr daran verschwenden." Beide waren sich sicher mit diesem Beschluss die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Es war einfach nicht der richtige Zeitpunkt und ganz bald würde all das wieder in Vergessenheit geraten.
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Ich hatte heute so ein Anwandlung und habe aus dem Stand einen dreiteiligen Oneshot geschrieben. Die anderen Teile kommen morgen früh online.
Irgendwie finde ich meinen Schreibstil hier etwas seltsam (also nicht schlecht, nur halt irgendwie anders), aber es könnte auch an der Perspektive liegen. Schreibt gerne mal eure Meinung dazu in die Kommentare.
Bis Morgen und liebe Grüße
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