Best Friend - Jason Chen

Songfiction zu Best Friend von Jason Chen (Lied ist oben verlinkt)

Erinnerst du dich als ich sagte ich werde immer da sein

Immer seit wir zehn Jahre alt waren, Baby.

Wenn wir drausen auf dem Spielplatz vorgaben zu spielen

Ich wusste es bis damals nicht.

Er saß auf dem Sofa. In der Hand sein Handy. Und scrollt durch die Fotomediathek. Um sich an all die schönen gemeinsamen Tage zu erinnern. Und ja die gab es zuhauf. Auf gefühlt jedem zweiten Bild lächeln sie gemeinsam in die Kamera. So unbeschwert, so fröhlich, bevor alles irgendwie den Bach runterging. Selbst auf den ganz alten Bilden, die seine Mutter von ihnen gemacht hatte, wo sie sich noch nicht so lange kannten.

Jetzt realisiere ich dass du der einzige warst

Es ist niemals zu spät es zu zeigen

Zusammen aufgewachsen

Haben Gefühle, die wir bereits einmal hatten

Damals als wir so unschuldig waren

Aber erst jetzt sah er wie er ihn schon früher immer angeschaut hatte. Warum war ihm das erst jetzt aufgefallen? Waren die Gefühle wirklich schon immer da gewesen? Jan war immer an oberster Stelle gewesen, aber er war auch sein bester Freund. Im nach hinein scheint alles so offensichtlich. Seine Vorfreude, wenn er wusste, dass er ihn heute noch sehen würde. Seine Unterstützung, egal was Jan auch vorhatte. Sein Vertrauen, dass er nur ihm seine tiefsten Geheimnisse erzählte. Seine Haut, die bei seinen Berührungen anfing zu kribbeln. Sein Herz, was bei jeder kleinsten liebevollen Geste einen Sprung machte. Ja, es war so eindeutig. Wie konnte er nur so lange so blind sein?

Ich bete für all deine Liebe

Boy, unsere Liebe ist so unwirklich

Ich will dich erreichen, dich berühren, dich umarmen

Jemand sollte mich kneifen

Das ist wie in einem Film

Und ich weiß nicht wie er endet, Boy

Aber ich habe mich in meinen besten Freund verliebt.

Er liebte Jan über alles, aber das war nicht mehr von Relevanz. Wie gerne wüsste er, dass Jan die selben Gefühle hatte. Dass Jan wenigstens noch sein bester Freund sei. Dass das alles nur ein Alptraum ist. Er wünschte sich, dass Jan jetzt bei ihm ist. Wenn auch nicht als fester Freund, wenigstens als bester Freund. Dass würde sein Leben erträglicher machen. Wenn er eine Gänsehaut unter seinen Berührungen bekommt. Wenn sein Herz wieder heilen kann. Aber er fühlte sich wie in einer schlechten romanischen Komödie, die er noch nie gerne angeschaut hatte. Er wartete auf ein Happy End, dass im Film garantiert wird, hier jedoch unwahrscheinlicher als ein Lottogewinn schien. Wie gerne hätte er jetzt einen besten Freund mit dem er darüber reden könnte.

Bei allen Kerlen die kamen

Und in allen Nächten in denen du weintest

War ich immer neben dir

Wie konnte ich dir nur sagen ich liebe dich

Wenn du so glücklich warst

Mit einem anderen Typen ?

Aber Jan war nicht mehr da. Nachdem er in eine andere Stadt gezogen war und sie sich nicht mehr täglich sehen konnten, hatten sie sich auseinandergelebt. Anfangs versuchten sie noch alles, aber mit der neuen Stadt waren auch neue Freunde verbunden. Und bald darauf war hatte Jan auch schon einen Freund. Tim hatte sich für ihn gefreut, aber sobald er alleine in seiner Wohnung saß kamen im die Tränen. Ihm wurde deutlich, was seine wahren Gefühle waren, aber ihm schien es schon zu spät. Jan liebte wen anders. Als dann schon kurz darauf die Trennung kam und Jan ihn mitten in der Nacht anrief und ihn bittet vorbei zu kommen, keimte ihn ihm Hoffnung auf. Sie verbrachten ein paar schöne Tage miteinander und alles schien wie früher. Er hatte schon beschlossen Jan seine Gefühle zu gestehen, aber schlussendlich traute er sich doch nicht und fuhr wieder heim. Er schwor sich, dass nächste mal zu trauen. Aber wie es so ist, gab es kein wirkliches nächstes mal mehr. Jan wollte eine Pause bei ihrem YouTube Kanal einlegen, sodass sie sich nicht mehr zu den Videodrehs trafen. Und ohne es zu wollen wurde diese Pause immer länger. Tim fing an seine Ausbildung zu beenden und auch Jan ging einer anderen Arbeit hinterher. Jedes mal wenn Tim zu Jan fuhr waren seine Freunde ebenfalls dabei und er hatte keine Möglichkeit mit Jan zu sprechen. Natürlich hätte er auch um diese Gelegenheit kämpfen können, aber dazu war Tim nicht mutig genug. Irgendwann kam Jan dann auf ihn zu und wollte mal wieder bei ihm vorbei schauen. Tim sah es als seine Gelegenheit, aber als Jan freudestrahlend an der Tür stand und ihm erzählte, dass er wieder vergeben sei, verschwand auch das letzte Fünkchen Mut in Tim.

Jetzt merke ich, dass du der einzige warst

Es ist niemals zu spät es zu zeigen.

Zusammen groß geworden,

Haben Gefühle die wir bereits hatten

Als wir so unschuldig waren.

Tim war von sich selbst enttäuscht. Wieder einmal packte ihn der Liebeskummer. Wieder einmal schlief er weinend ein. Er hoffte einfach nur darauf, dass seine Gefühle irgendwann nachlassen würden, gleichzeitig war ihm klar, dass das nie der Fall sein wird. Jan war seine große Liebe und er würde nie wieder diese Gefühle für jemand anderes empfinden.

Ich bete für all deine Liebe

Boy, unsere Liebe ist so unwirklich

Ich will dich erreichen, dich berühren, dich umarmen

Jemand sollte mich kneifen

Das ist wie in einem Film

Und ich weiß nicht wie er endet, Boy

Aber ich habe mich in meinen besten Freund verliebt.

Zu seinem Liebeskummer kam irgendwann noch Einsamkeit dazu, denn Jan rief ihn nicht mehr an, wenn er Probleme hatte. Nein, dafür war jemand neues da. Tim fühlte sich unwichtig. Er wurde einfach ersetzt. Ihre Freundschaft war zerbrochen. In seinem persönlichen Film gab es sollte es einfach kein Happy End geben. Bei dieser Erkenntnis kamen ihm wieder die Tränen und er legte sein Handy beiseite um sich im Kissen zu vergraben. In den Tagen danach ging es ihm immer schlechter. Er verschloss sich in seiner Wohnung, blockte den Kontakt zu jeder Person und weinte einfach nur noch. Insgeheim hoffte er immer noch, dass Jan nochmal vorbei schauen würde und ihm helfen würde. Aber er blieb allein.

Ich weiß es klingt verrückt

Dass du mein Baby bist

Boy du bedeutest mir so viel.

Als Tim sich endlich einigermaßen erholt hatte, wurde er von seinen Eltern überredet einen Neuanfang in einer andere Stadt zu machen. Weg von all den Erinnerungen. So packte er all seine Sachen zusammen und schmeiß alles was ihn irgendwie noch an Jan erinnerte weg. Es war ein trauriger Nachmittag, aber Tim schluckte den Schmerz herunter und zwang sich weiter machen. Als er im Grunde genommen fertig war, fiel ihm noch ein letztes Bild von ihnen beiden entgegen. Jan hatte es ihm geschenkt und dazu gesagt, dass er immer für ihn da sein würde. Auf der Rückseite stand: „Wir zwei gegen den Rest der Welt!" In ihm stiegen wieder all die schönen Augenblicke hoch.

Nichts ist damit vergleichbar

wenn wir leichter als Luft sind

und wir nicht zurück kommen wollen.

In diesem Moment fasste er einen Entschluss. Er würde noch einmal all seinen Mut zusammen nehmen und einen Versuch wagen. Ohne länger darüber nach zu denken schnappte er sich das Bild und seine Autoschlüssel und stürmte aus dem Haus. Er fuhr viel zu schnell und bekam nur am Rande mit, dass er mehrfach geblitzt wurde, aber das war ihm alles egal. Er musste ankommen bevor er seinen Willen verlor. Sonst würde er sich nicht mehr trauen. Als er nach einer für ihn viel zu langen Fahrt endlich ankam, parkte er sein Auto direkt im Halteverbot vor Jans Wohnung und rannte zur Tür. Er klingelte. Nichts passierte. Sofort fingen wieder die Zweifel an in ihm hochzukochen, aber er blieb stark. Er würde hier warte bis Jan kommt. Dann öffnete sich plötzlich die Tür und Jan stand vor ihm. Tim war überfordert, er hatte sich nicht überlegt was er genau sagen wollte. „Hey, Tim." „Hey, Jan." Kurz verbreitete sich eine unangenehme Stille, aber Tim wusste einfach nicht wie er reagieren sollte. „Ich dachte eigentlich, dass ich diesen Idioten los bin! Arsch!", rief dann plötzlich Jans Tourettesyndrom raus und brachte Tim zum schmunzeln. „Gisela, da muss ich dich leider enttäuschen, aber einmal musst du mich noch ertragen", erwiderte er und merkte wie sich die Anspannung löste. Auch Jan schien sich wieder gefangen zuhaben und bittet Tim doch mit rein zu kommen.

Und ich will nicht zerstören was wir haben,

Liebe ist so unberechenbar.

Tim war schon öfters in Jans Wohnung gewesen, aber diesmal sah alles anders aus. Überall waren Kartons und Kisten. „Ziehst du um?" „Ja, ich brach mal wieder was neues. Hier sind nur Spackos! Willst du was zu trinken? Vielleicht finde ich noch in einem der Kartons zwei Gläser. Ist ja zurzeit etwas chaotisch hier." Tim muss grinsen. Jan war schon immer etwas unordentlicher und seine Umzüge jedesmal das reinste Chaos. „Mach dir keine Umstände! Ich nehme auch ne Wasserflasche." Nachdem Jan ihm eine zugeworfen hatte, setzte er sich auf einen der Stühle, der Mitten im Raum stand. Jan setzte sich zu ihm. Tim war in diesem Moment so froh hergekommen zu sein. Alleine Jans Anwesenheit lies ihn sich besser fühlen.

Aber es ist das Risiko dass ich auf mich nehme, hoffe, bete

dass du dich in deinen besten Freund verliebt hast.

Nachdem sie sich eine Weile angeschwiegen hatten, wagte Tim endlich den ersten Schritt und sagte leise: „Ich hab dich vermisst" „Ich dich auch", antwortete Jan genauso leise. Tim spürte wie sein Herz hüpfte und sein Puls ging schlagartig hoch. Jan hatte immer noch dieselbe Wirkung auf ihn. Was hatte er anderes erwartet. Gleichzeitig standen sie auf und zogen sich gegenseitig in eine Umarmung. Die Endorphine in Tim spielten verrückt und er wollte Jan nie wieder loslassen, aber schlussendlich musste er es doch und sie standen sich einfach gegenüber und schauten sich in die Augen. Irgendwann fragte Jan: „Tim, warum bist du hier?"

Ich bete für all deine Liebe

Boy, unsere Liebe ist so unwirklich

Ich will dich erreichen, dich berühren, dich umarmen

Jemand sollte mich kneifen

Das ist wie in einem Film

Und ich weiß nicht wie er endet, Boy

Aber ich habe mich in meinen besten Freund verliebt.

Alles oder Nichts. Jetzt musste Tim sein Herz offen legen, den das war schließlich seine Mission, der Grund warum er hier war. „Es ist kompliziert, aber ich möchte es dir erklären. Ich hab bloß eine Bitte, unterbrich mich nicht, sonst schaffe ich es nicht." Tim sah kurz in Jans fragendes Gesicht und fuhr dann fort: „Ich bin gerade dabei einen Neuanfang zumachen. Ich möchte gewisse Kapitel in meinem Leben abschließen und dabei ist mir dieses Bild in die Hände gefallen." Tim suchte schnell das Bild raus und reichte es Jan. Dieser betrachtet es und strich andächtig mit dem Finger darüber. „Wir zwei gegen den Rest der Welt! Das hast du damals drauf geschrieben. Du warst mein bester Freund. Ich habe alles mit dir geteilt. Aber irgendwas ist schief gelaufen, dass wir uns jetzt wie zwei Fremde gegenüber sitzen. Kaum ein Jahr später. Eigentlich wollte ich unsere gemeinsame Zeit vergessen, weil ich am Ende sehr gelitten habe. Du hast das vielleicht nicht mitbekommen, aber ich saß weinend zu Hause, weil ich gemerkt habe, dass unsere Freundschaft zerbricht. Aber ich kann dich nicht vergessen, weil ich dich brauche. Als besten Freund. Und weil ich mich schon vor langer Zeit in dich verliebt habe. Ich erwarte gar nicht, dass du meine Liebe erwiderst, aber ich brauche meinen besten Freund wieder." Tim hatte versucht die Tränen zurückzuhalten, aber die ganze Zeit hatte ihn emotional gemacht und er weinte. Jan hatte die ganze Zeit nur stumm zugehört und flüsterte jetzt während er sanft Tims Tränen wegwischte: „Bitte nicht weinen! Ich kann dich nicht weinen sehen, sonst fang ich auch noch an." Tim musste unter Tränen lächeln und langsam versiegten auch die Tränen.

Ich bete für all deine Liebe

Boy, unsere Liebe ist so unwirklich

Ich will dich erreichen, dich berühren, dich umarmen

Jemand sollte mich kneifen

Das ist wie in einem Film

Und ich weiß nicht wie er endet, Boy

Aber ich habe mich in meinen besten Freund verliebt.

„Tim, ich bin so froh, dass du gekommen bist. Ich habe nämlich auch schon sehr lange Gefühle für dich. Deshalb hatte ich mich auch versucht zu distanzieren, weil ich dachte dann würden sie weniger werden. Aber das funktionierte nicht und ich versuchte mich anderweitig abzulenken. Ich wollte niemals, dass unsere Freundschaft zerbricht, aber es schien unaufhaltsam und irgendwann hatte ich es akzeptiert." Bevor Jan weitersprechen konnte, zog Tim ihn wieder in seine Arme. Tim war sich diesmal sicher nie mehr würde er Jan gehen lassen. Lange standen sie einfach nur da und hielten sich gegenseitig fest. Tim fühlte sich als ob er so all die verpasste gemeinsame Zeit nachholen könnte.

Ich erinner mich wie ich sagte, ich werde immer da sein

Immer, seit wir zehn waren.

Irgendwann flüsterte Jan in Tims Ohr: „Ich liebe dich" Tim durchfuhr ein unendliches Glücksgefühl und er antwortet: „Ich dich auch" Daraufhin rückte Jan etwas von Tim weg um ihm in die Augen schauen zu können. „Wir zwei gegen den Rest der Welt" Dann lehnte er sich wieder nach vorne und küsste Tim sanft. 


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Erstmal für alle die sich wundern warum in diesem Buch jetzt auch Oneshots vorkommen: Ich habe beschlossen dieses Buch für alle zu benutzen was nicht in meine Hauptstory passt. Natürlich wird ein Großteil meine neue Geschichte sein, aber zwischendurch eben auch mal ein paar andere Sachen, wie auch im Titel vermerkt.

Danke an @MiriStar1310 für deinen Titelvorschlag, habe ich sofort übernommen. 

Und nun zu diesem Oneshot: ich habe sowas noch nie geschrieben, aber ich hoffe es hat euch gefallen. Lasst gerne eine Kommentar dar, damit ich weiß ob ich sowas häufiger machen soll oder nicht. 

Liebe Grüße 

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