All you never say - Birdy

Songfiction zu All you never say von Birdy (Lied ist oben verlinkt)

hre Beziehungen hatte sich verändert. Ob das nun gut war oder schlecht konnte Jan jetzt nicht mehr eindeutig sagen. In diesem Moment war er traurig. Aber es hatte auch viele Augenblicke gegeben, die er jetzt vermisste.

Alleine in seiner Wohnung war nach all der Zeit fast schon ungewohnt und machte ihm nur noch mehr deutlich, wie sehr er Tim vermisste. Tim, seinen besten Freund. Wobei er sich nicht sicher war, ob das noch die richtige Bezeichnung für ihn war. Nicht weil sich nicht mehr befreundet waren, sonder weil sie diese Grenze bereits deutlich überschritten hatten. Ehrlich gesagt konnte Jan nicht mehr ganz nachvollziehen, wie es dazu gekommen war.

Es war vor drei Monaten gewesen. Eine große Party mit vielen Menschen und mindestens genauso viel Alkohol. Sie waren gemeinsam dort, aber kannte auch viele der anderen Gäste und amüsierten sich prächtig. Später am Abend, sie beide waren schon etwas angetrunken, hatte sie miteinander getanzt, als ein Liebeslied einsetzte. Jan hatte die Tanzfläche verlassen wollen, weil diese Musik so gar nicht seinem Geschmack entsprach, aber Tim hatte ihn aufgehalten und ihn zu sich gezogen. Beide hatten darüber gelacht und fanden es witzig so gemeinsam zu tanzen. Irgendwie war die Situation dann ausgeartet und sie hatten sich geküsst. Freundschaftlich halt. Auch darüber hatten sie beide gelacht. Die Erinnerung an den restlichen Abend waren nur noch verschwommen da, aber Jan war sich sicher sie hatten sich noch einmal geküsst, diesmal eindeutig nicht freundschaftlich. Er stand damals nicht auf Tim genauso andersherum, aber irgendwie war es dazu gekommen. Im Nachhinein begründete Jan diese Aktion meistens damit, dass sie einfach beide Lust hatten mal wieder Sex zu haben. Schließlich war es aufgrund ihrer Bekanntheit schwierig Personen kennenzulernen, die sie nicht mit YouTube in Verbindung brachten. Wie der Abend geendet hatte konnte Jan nicht mehr sagen, aber als er am nächsten Morgen aufwachte, lagen sie nackt in einem Bett und beide konnten sich ihren Teil denken. Sie hatten anschließend darüber gesprochen. Es war anfangs unangenehm gewesen, zumal Jan dachte Tim sei hetero. Aber sie kamen zu dem Schluss, dass es erstens nicht so schlimm sein, schließlich waren sie beste Freunde und wussten sowieso schon alles über den jeweils anderen und zum anderen habe es ja sogar Vorteile, wenn sie miteinander schliefen. Sie müssten keine neuen Leute kennen lernen und wären trotzdem sexuell befriedigt. Und außerdem waren sie beide nicht erpicht darauf in nächster Zeit eine feste Beziehung einzugehen und mit dem jeweils anderen konnte sie sich sicher sein, dass es kein Drama geben würde, sondern sie einfach Freunde mit gewissen Vorzügen werden würden.

Es war dazu gekommen, dass sie sich de häufigeren küssten oder mal miteinander schliefen. Aber natürlich immer nur, wenn sie sich sicher sein konnten, dass sie ganz allein waren. Nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn diese Art von Beziehung öffentlich geworden wäre. Dies Stunden der Zweisamkeit waren für beide schön, aber irgendwann merkte Jan, dass sie ihm auch auf einer anderen Ebene gefielen und ehe er sich versah hatte er Gefühle, die nicht in ihre Beziehung passten.

Vor einer Woche dann hatte er Tim dann gesagt, dass er gerne ihre sexuelle Beziehung nicht mehr weiter führen wollte. Er erhoffte sich davon, dass seine Gefühle wieder nachlassen würden und sie einfach wieder Freunde sein würden. Den Teil mit den Gefühlen hatte er jedoch nicht ausgesprochen. Daraufhin meinte Tim, er müsse nachdenken und war zum ersten mal seit Wochen wieder zu sich nach Hause gefahren.

You've been searching

Have you found many things?

Time for learning

Why have I not learnt a thing?

Seit dem war Jan alleine und entgegen seiner Erwartungen waren seine Gefühle nicht verschwunden, sondern nur noch stärker geworden. Aber dies wäre ja nicht weiter schlimm, wenn er wenigstens zeit mit Tim verbringen könnte, dieser schien jedoch eine längere Auszeit zu benötigen, auch wenn sich Jan nicht wirklich erklären konnte, über was sich Tim solche Gedanken machte, sie würden doch nur zurück zu ihrem Status von vor drei Monaten gehen.

Eine paar Tage später stand Tim dann wieder mit vollem Gepäck vor Jans Tür und machte sich wieder in seiner Wohnung breit. Jan hatte erleichtert aufgeatmet, dass sich offensichtlich nichts verändert hatte und sie wirklich wieder nur beste Freunde werden konnten.

Words with no meaning

Have kept me dreaming

But they don't tell me anything

Allerdings merkte Jan schnell, dass seine Gefühle die Situation doch wieder in einem andern Licht erscheinen ließen. Immer wieder kam es zu Situationen, in welchen sie sich mehr als nur freundschaftlich berührten und immer wieder sagten sie Dinge, die sie mittlerweile eher zweideutig interpretierten als noch vor drei Monaten. Und jedes Mal rutschten sie anschließend stillschweigend auseinander. Jans Herz machten diese Momente verrückt, denn ohne es wirklich zu wollen, wünschte er sich, dass Tim genauso fühlte wie er. Und dann keimte immer Hoffnung auf, die gleich darauf zerstört wurden.

And all you never say is that you love me so

All I'll never know is if you want me oh

If only I could look into your mind

Maybe then I'd find a sign

Of all I want to hear you say to me

To me

Wie gerne Jan doch wüsste, wie Tim über die ganze Situation dachte. Schließlich lachte dieser genauso wenig über die kleinen Momente, so wie sie es früher wahrscheinlich getan hätten. Folglich beschäftigte Tim die ganze Sache auch noch. Möglicherweise ging es ihm genauso wie ihm, aber das würde er wohl nie erfahren.

Are you uncertain?

Or just scared to drop your guard?

Have you been broken?

Are you afraid to show your heart?

Tim hatte in der letzten Woche viel nachgedacht. Aber vor allem darüber, warum Jan so plötzlich aufhören wollte. Er konnte sich das einfach nicht erklären. Es hatte ihnen beiden doch gefallen und er hatte Jan ja zu nichts gezwungen. Warum wollte Jan also plötzlich nicht mehr?

Er dachte aber auch darüber nach, ob es wohl überhaupt wieder möglich sein werde zurück zu gehen, denn er hatte sich so daran gewöhnt, in Jan jemanden zu haben, mit dem er wirklich alles Teilen konnte, der alles über ihn wusste. Und eigentlich wollte er gar nicht mehr zurück. Aber es war eben nicht nur seine Entscheidung und für Jan würde er alles machen, dass hatte er ebenfalls festgestellt. Vielleicht könnten sie ja irgendwann wieder zurückkehren zu einer solchen Beziehung.

Was Jan anbelangte konnte er nur Vermutungen anstellen. Deshalb beschloss er nach einer Woche er, dass er zurück zu Jan gehen und es rausfinden würde. Und er brauchte nicht lange, da wusste er was los war. Die heimlichen Blicke, die Jan ihm zu warf, sprachen Bände. Jan war in ihn verliebt. Das Problem war, dass er nicht so recht wusste was er mit dieser Information anfangen sollte. Einerseits empfand er unendliches Glück, wenn er daran dachte, andererseits musste es irgendeinen Grund geben, warum Jan nicht mit ihm darüber sprechen wollte. Vielleicht war er unsicher. Aber warum sollte er? Tim war sein bester Freund, was sollte schon passieren. Er brächte es niemals zu Stande, Jan das Herz zu brechen.

Life can be unkind

But only sometimes

You're giving up before you start

Warum musste das Leben nur so kompliziert sein? Gerne würde Tim Jan auf seine Gefühle ansprechen, aber er wollte, dass dieser selbst auf ihn zukommt. Das würde jedoch wahrscheinlich nie geschehen, da sie noch nie über ihre Gefühle für einander gesprochen hatten. Es war immer klar gewesen, dass sie beste Freunde waren und sich voll und ganz vertrauen konnten. Wenn sie jetzt damit anfangen würden, müsste auch Tim sich seiner Gefühle klar werden und da herrschte bis dato reinstes Chaos. Er wusste bloß, dass es ihn freute, dass Jan in ihn verliebt war und dass er es kaum aushielt ihn nicht mehr zu küssen und vielleicht auch etwas weiter zu gehen. War er etwa auch verliebt?

And all you never say is that you love me so

All I'll never know is if you want me oh

If only I could look into your mind

Maybe then I'd find a sign

Of all I want to hear you say to me

To me

Eine weitere Woche mit all den seltsamen Momenten zwischendurch verging. Tim machte es verrückt, dass er zwar wusste was los war, aber nichts daran ändern konnte. Eigentlich war ihm klar, dass er was ändern könnte, aber dafür müsste er mit Jan reden und ihm ebenfalls sein Herz offen legen. Und was wäre dann, wenn er sich getäuscht hatte, wenn Jan aus völlig anderen Gründen aufgehört hatte, wenn er möglicherweise in jemand anderes verliebt wäre, dann würde er daran kaputt gehen. Nein, das wollte und konnte er nicht riskieren. Jetzt wäre es schön in Jans Kopf schauen zu können und die 100%-ige Versicherung zu bekommen, dass er richtig liegt.

All you never say is that you love me so

All I'll never know is if you want me oh

If only I could look into your mind

Maybe then I'd find a sign

Of all I want to hear you say to me

To me

Die Folge war, dass die beiden noch eine Woche umeinander kreisten, ohne dass irgendwas passierte. Jeder Gast meinte, dass sie verspannt wären und doch mal reden sollten, weil da irgendetwas zwischen ihnen stehen würde. Das machte die Situation nicht besser und erinnerte sie bloß jedes mal an ihre eigene Feigheit.

Am Ende der Woche saßen sie gerade gemeinsam auf der Couch und schauten einen Film, als Jan sich plötzlich durch einen Tick auf den Schoss von Tim setzte und laut: „Ah, geil!" schrie. Sofort wollte Jan wieder runterrutschen, aber Tim legte seine Hände auf Jans Seiten und hielt ihn somit fest. Peinlich berührt schaute Jan auf die Seite und sagte: „Sorry, ich wollte den Tick eigentlich unterdrücken..." Tims Griff festigte sich, sodass Jan abbrach und langsam wieder hoch schaute. Tim sagte nichts, denn er wusste überhaupt nicht was ihn dazu verleitet hatte. Wobei irgendwie schon, er sah es als Möglichkeit auf Jan zuzugehen. Langsam wurde Jan wieder unruhig. Sein Tourette lies seine Arme durch die Luft wirbeln und er machte Anstalten aufzustehen, aber Tim hielt ihn fest und zog ihn fast noch ein Stück näher zu sich. „Tim? Darf ich jetzt wieder aufstehen?" , fragte Jan nach einer Weile. Die Position war jetzt eigentlich nichts ungewohntes mehr, aber Jan hielt es einfach nicht aus und hatte Angst, dass Tim seine Nervosität merken könnte und somit auch seine Gefühle. „Nein", sagte Tim nur, mehr brachte er bei seinem rasenden Herz nicht heraus. Sein Bedürfnis Jan nah zu sein war so groß, am liebsten würde er ihn an sich reißen und nie wieder loslassen, aber da müsste Jan schon mit einverstanden sein. Dieser schaute jedoch nur hektisch im Raum herum, als ob er den perfekten Fluchtweg suchen würde. Jan fühlte sich unwohl, was wollte Tim von ihm. Zwar konnte er sich bei ihm sicher sein, dass er ihn nicht aufzog oder sich lustig machte über seine Reaktion, aber as wäre zumindest eindeutig gewesen. Jetzt saß er hier auf Tims Schoss, sein Körper spielte verrückt und erinnerte sich an all die schönen Momente der Zweisamkeit, während ihm sein Verstand warnte, kein Risiko einzugehen. Plötzlich spürte er, wie Tim ihn am Kinn zu sich drehte. Gezwungenermaßen schaute er ihn an. Tims Augen sprachen zu ihm, aber er konnte es einfach nicht verstehen und ehe er sich versah, lagen Tims Lippen auf seinen. Liebevoll forderten sie ihn auf mit zu machen und er reagierte reflexartig. So war es schon so oft gewesen und er hatte es so vermisst. Sehnsüchtig schlang Tim seine Arme um Jan. Jans Verstand protestierte mit aller Macht dagegen. Wenn er nicht verletzt werden wollen würde, sollte er wieder auf Abstand gehen, Tim zurückweisen. Aber das Angebot war zu verlockend. Innerlich kämpften Herz und Verstand noch, als Tim den Kuss bereits vertiefte und Jan wohlwollend mitging. Nur noch diese eine Nacht, danach würde er endgültig aufhören. Er fühlte sich wie in Abhängiger, der es einfach nicht schafft von seinen Drogen weg zu kommen und immer wieder noch einen letzten Zug nimmt. Dieser würde aber ganz sicher der letzte sein.

Langsam begann Jan seine Hüfte rollen zu lassen, so wie er es schon so oft gemacht hatte. Doch statt dem erwarteten Stöhnen von Tim, unterbrach dieser den Kuss abrupt. Verwirrt schaute er Tim an. „Jan, hör auf!", forderte Tim ihn auf. Enttäuscht versuchte Jan aufzustehen, er wollte nur noch alleine sein. Tim verwirrte ihn und das hielt er nicht länger aus. Aber Tim ließ ihn nicht gehen. „Ich will nicht, dass du gehst." Kurz huscht ein Anflug von Hoffnung über Jans Gesicht. „Ich will nur nicht mit dir schlafen, weil..." Tim war nervös und wie nervös er war. Jetzt würde er ihm seine Gefühle gestehen. Erwartend sah Jan ihn an. „Weil ich nicht nur sexuelles Interesse an dir haben. Sondern auch romantische Gefühle, also glaube ich zumindest. Am liebsten würde ich dich die ganze Zeit bei mir haben und dich küssen und... keine Ahnung, ich in nicht gut in sowas." Jetzt war es raus. Jetzt war es an Jan, wie die Sache ausgeht. Dieser konnte es im ersten Moment gar nicht glauben. Tim hatte Gefühle für ihn?! Dann zog er Tim an sich und küsste ihn sanft, aber bestimmt.

Als sie am nächsten Morgen aufwachten, lagen sie eng aneinander gekuschelt im Bett. Am Abend war nicht mehr viel passiert. Sie hatten sich noch eine Ewigkeit umarmt und ab und zu ein paar Küsse ausgetauscht. Aber sie hatten nicht nochmal miteinander geredet. Jetzt sahen sich gegenseitig an und waren wieder extrem unsicher. Was war das nun? Trotzdem wollte sich keiner lösen oder auf den andere zu gehen. Irgendwann zog Tim Jan wieder an sich und flüsterte ihm leise ins Ohr: „Ich liebe dich"


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Ja, ich weiß hat lange gedauert, dass ich mal wieder schreibe. Und eigentlich sollte ich statt Oneshots schreiben, viel eher meine 2 Geschichte fortführen... Aber ich wollte zum Einstieg nach der Pause erstmal mit was einfacherem anfangen.  

Ich hoffe natürlich, dass der Oneshot euch gefallen hat und hoffe, dass wir uns bald unter neuen Kapiteln meiner anderen Stories wiedersehen.

Liebe Grüße 

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