... ist eine Pflicht - erfülle sie. (15.12.)

Jan

Am nächsten Morgen wache ich wieder von alleine auf. Es ist kurz nach 8 Uhr, weshalb ich mich einfach näher an Tim kuschle und mit kleinen Tics darauf warte, dass dieser aufwacht. Ich betrachte einfach den Eiffelturm.

Gegen dreiviertel 9 geschieht dann auch das. „Morgen.“, lächle ich. Tim setzt sich auf, da mein Kopf auf seiner Brust lag muss ich mich auch aufsetzen, und stiehlt sich bei mir einen Kuss.

„Morgen.“, lächelt er. „Ist der Fettkloß auch endlich mal wach?“, begrüßt auch Gisela Tim. „Ja bin ich Gisela. Und apropos Fettkloß, wollen wir uns was auf unser Zimmer bestellen?“, fragt er lachend. Ich nicke und greife zu der Karte auf meinem Nachttisch.

„Lass mich das mal lieber machen.“, grinst Tim und spielt somit auf Gisela an, ehe er mir die Karte aus der Hand nimmt und nach kurzen Suchen unten anruft. Gisela muss natürlich irgendwas dazwischen rufen, sodass der Morgen relativ unterhaltsam startet.

Kurze Zeit später ist unser Essen da. Tim hat Pfannkuchen und verschiedene Früchte bestellt. Nachdem wir dieses himmlische Frühstück gegessen haben, steht Tim auf und holt den Adventskalender aus dem Auto, da wir ihn dort vergessen haben, während ich das Geschirr zusammen Räume und alles bereit für die Abholung mache.

5 Minuten später ist Tim mit dem kleinen Buch in der Hand wieder im Zimmer. „Danke das du es geholt hast.“, lächle ich dankbar und will das Buch an mich nehmen, doch er hält es außerhalb meiner Reichweite.

„Was bekomme ich dafür?“, fragt er grinsend. „Nichts! Gib’s mir!“, ruft Gisela. „Aber doch nicht jetzt! Da musst du schon bis heute Abend warten.“, grinst Tim zweideutig. Ich schlage ihm gegen die Brust, küsse ihn dann aber und nutze es aus, dass er seine Arme um mich schlingt. Schnell nehme ich das Buch an mich und löse unsere Lippen voneinander.

„Hey.“, ruft er empört, als ich mich aus seinen Armen löse. „Wie du schon gesagt hast, erst heute Abend! Hops genommen!“, grinse ich und setze mich auf unser Bett. Tim schmollt und kommt auf mich zu, während ich die goldene 15 öffne.

„Ich möchte den Kuss, aber jetzt!“, sagt er und drückt mein Kinn hoch, bevor ich den Satz lesen kann. Seine Lippen landen auf meinen und verwickeln mich in einen heißen Kuss. Ich lasse mich nach hinten fallen, nachdem ich das Buch zu Seite gelegt habe, und ziehe Tim somit auf mich drauf. Aus dem normalen Kuss wird eine kleine Knutscherei, die Gisela nach kurzer Zeit mit einem Tritt beendet. Sie trifft nicht Tims intime Zone, aber sein Schienbein.

„Oh Gott, dass tut mir so leid!“, sage ich sofort, als Tim sich löst und sein Bein hält. Ich drücke ihm noch einen sanften Kuss auf, ehe ich mir das Bein anschaue. „Alles gut. Gisela hat ja recht. Wir haben heute noch etwas vor.“, beruhigt mich Tim und hält mir das Buch, welches die ganze Zeit neben uns lag, hin. Ich nehme es mit einem letzten besorgten Blick auf sein Bett an und lese mir den Satz für heute durch.

‚… ist eine Pflicht – erfülle sie.‘

Nein die Pflicht ist mir scheiß egal!“, ruft Gisela sofort. „Ach Gisela hätte ich das gewusst hätte ich ja abgesagt.“, grinst Tim. „Was denn abgesagt?“, frage ich neugierig. „Zieh dir Schuhe an und dann kannst du es herausfinden.“, meint Tim nur grinsend und steht vom Bett auf.

Angezogen haben wir uns schon vor den Frühstück, weshalb ich wirklich nur noch Schuhe anziehen muss, um dann Tim auf die Straße folgen zu können. Dieser geht zu seinem Auto, in dass wir beide einsteigen. Nach einer kurzen Fahrt stellt er den Wagen wieder ab und grinst mich an. Ich sehe mich um und merke das wir vorm Präsidentenhaus Paris sind.

„Was machen wir hier?“, frage ich verwirrt. „Unsere Pflicht erfüllen.“, antwortet Tim nur und steigt aus. Ich tue es ihm gleich und folge ihm durch das Tor. Vor der Eingangstor werden wir abgefangen.

„Entschuldigen Sie? Sind Sie Monsieur Zimmermann und Monsieur Lehmann?“, fragt der Mann, welcher ungefähr Mitte 40 zu sein scheint. „Ja sind wir.“, antwortet Tim. „Ah. Mein Name ist Richard Moreau. Ich bin ihr Dolmetscher für Ihr Gespräch mit Emmanuel Macron.“, erklärt er. „Du Baguettschlampe! Gespräch mit Macron?“, frage ich verwirrt. „Ja. Unsere Pflicht ist es heute Frankreich über das Tourette Syndrom aufzuklären.“, lächelt Tim und zieht mich mit sich mit, als er Richard folgt.

„Hättest du mir das eher gesagt, hätte ich mich vorbereiten können!“, zische ich vorwurfsvoll. „Dann wärst du nicht du selbst.“, erwidert Tim nur grinsend. Ich bleibe still und fluche in mich hinein. „Du weißt das ich recht habe.“, lächelt Tim und küsst meine Schläfe.

Wir kommen in einen Raum, indem eine französische und eine deutsche Flagge steht. Vor diesen beiden Flaggen stehen 4 Stühle, während rund herum mehrere Kameras. „Wir hoffen das es okay ist, wenn das Live übertragen wird. Ich werde für die Leute da draußen und unseren Präsident euer gesagte ins Französische übersetzen und das was Macron sagt für euch ins Deutsche. Gibt es etwas, was Macron und ich am Anfang wissen sollten?“, erklärt Richard.

„Ähm Gisela, also mein Tourette, ist besonders bei Kameras aktiv. Außerdem hat sie sich vor einiger Zeit angewöhnt auch auf Französisch zu beleidigen und sagt des Öfteren Schimpfwörter. Hitler!“, zähle ich die ersten Punkte auf. „Gisela zählt auch sehr gerne auf Körper Kontakt oder zwingt jemanden zu etwas. Wenn das passiert, einfach nicht wehren, dann ist es schnell vorbei. Ich versuche aber Gisela auf mich aufmerksam zu machen, damit Sie verschont bleiben.“, sagt Tim noch, ehe Richard hinter einer weiteren Tür verschwindet und 5 Minuten später mit dem Präsidenten von Frankreich wieder raus kommt.

„Bereit?“, fragt Tim nochmal leise. „Nein!“, ruft Gisela und packt Tims Kapuze, um sie über sein Gesicht zu ziehen. Tim lacht und schafft es relativ schnell sich zu lösen. „Hab ich eine Wahl?“, flüstere ich noch schnell, bevor wir auf Richards Zeichen uns zu den beiden begeben.

„Bonjour Monsieur Zimmermann. Bonjour Monsieur Lehmann. Ich freue mich Sie kennen zu lernen.“, lächelt Emmanuel Macron und reicht uns die Hände. „Wir uns auch. Je cherche un baguette!“, erwidere ich. Nach dem Tic von Gisela muss Macron schmunzeln und setzt sich auf einen der vier Stühle. Tim und ich setzen uns auf die anderen beiden Stühle, die dem von Macron gegenüber stehen.

„Allé!“, ruft einer hinter der Kamera und schon beginnt Macron auf Französisch zu reden. Er begrüßt die Bürger und Bürgerinnen, während Gisela mehr mit dem Körper zuckt. Plötzlich schreit sie: „Mach mal hin du Affe!“ Macron und Richard müssen wieder lachen, genauso wie die Leute hinter der Kamera. Der Tic leitet Macron dazu uns vorzustellen, was ich daran erkenne das er auf uns zeigt und die Kamera zu uns schwingt.

So beginnt das Interview oder mehr das Gespräch, indem Tim und ich unsere Pflicht erfüllen. Die Pflicht über Tourette, dessen Auswirkungen, Folgen und die beste Umgangsweise aufzuklären. Richard übersetzt wirklich Weltklasse, weshalb das Gespräch relativ flüssig von dannen geht. Gisela hat es zwar wieder sehr auf Tim abgesehen, zwingt aber auch mal Richard zum Trinken oder den Präsidenten. Auch läuft sie einemal hinter die Kameras und will bei den Tonmann irgendwas ändern, doch schafft Tim es rechtzeitig mich einzuholen und festzuhalten.

Insgesamt reden wir 3 Stunden miteinander, ehe wir uns verabschieden. „Merci pour cette conversation amusante.“, lächelt Macron und schüttelt nochmal unsere Hand. „Er hat sich für das lustige Gespräch bedankt.“, übersetzt Richard schnell. „Wir haben zu danken! Nein haben wir nicht!“, lächle ich und nehme seine Hand entgegen. „Il a dit qu’il devait remercier.“, übersetzt Richard für seinen Präsidenten, welcher daraufhin lächelt. „Au revoir.“, sagt er noch, was wir erwidern, ehe wir wieder im Auto sitzen.

„Siehst du? Ist doch nicht so schlimm gewesen.“, lächelt Tim. „Du hättest mich trotzdem vorwarnen können.“, bleibe ich bei meiner Meinung. „Ja ja.“, grinst Tim und fährt zum Hotel, wo wir schnell auschecken, da wir morgen einen Drehtermin bei Joey’s Jungle haben.

Kurz darauf sind wir wieder auf der Autobahn und fahren 6 Stunden zurück. Unser Kurzurlaub in Paris ist vorbei. „Hat es dir in Paris gefallen?“, fragt Tim nach einer Weile. „Es war wunderschön. Baguette!“, antworte ich lächelnd. Den Rest der Fahrt reden wir über Gott und die Welt, lachen über Gisela und besprechen unsere Drehtermine.

Am Abend kommen wir schließlich wieder bei mir an und essen schnell noch eine Scheibe Brot, ehe wir uns ins Bett begeben. Natürlich haben wir Zorro und Duke noch etwas zu Essen gegeben.

MEIN PLÄTZCHENTEIG FÜR DICH:
1kg Liebe
750g Gelassenheit
1 Schöpfkelle voll Glück

Und dann alle Zeit, die du brauchst,
um daraus 1000 HERZEN
zu formen un mit Vorfreude zu bestäuben.

Ich habe die Story endlich fertig vorgeschrieben!

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