... ist eine Herausforderung - begegne ihr. (10.12.)

Jan

Der nächste Morgen ist wunderschön. Tim hat bei mir übernachtet, weshalb ich mich schon am frühen Morgen an ihn kuscheln kann und verstehe, dass er wirklich da ist und die letzten 3 Monate kein Traum waren, aus dem ich jeden Moment aufwachen kann.

„Morgen!“, haucht Tim, als er auch aufwacht. Ich lächle ihn an und drücke meine Lippen auf seine. „Morgen du Arschloch!“, erwidere ich seinen Morgengruß. „Ich will nicht aufstehen.“, brummt er und vergräbt seinen Kopf in den Kissen. „Dann bleiben wir einfach liegen. He!“, sage ich und kuschle mich noch näher an Tim, wenn das überhaupt geht. „Wir müssen aber.“, meint nun er wieder. „Warum?“, frage ich und male mit meinen Fingern kleine Figuren auf seinen Oberkörper, welcher als mein Kopfkissen dient. „Treffen mit Rezo, TJ, Lucas und Sebastian. Vergessen? Außerdem musst du dein Türchen aufmachen.“, erwidert er und küsst meine Haare.

Ich seufzte und quäle mich aus dem Bett. „Dann steh aber auch auf du Fettsack!“, schreit Gisela, weil Tim noch liegen bleibt. „Ja ja, Gisela.“, lacht er nur und erhebt sich jetzt ebenfalls. Zusammen laufen wir ins Bad und führen unsere Morgenrutine durch.

Als wir schließlich beim Frühstück sitzen und ich gerade meinen letzten Bissen runter schlucke, steht Tim auf und holt das Buch hervor. Zusammen mit einem Lineal reicht er mir dieses und gibt mir einen Wangenkuss. Ich lächle Tim dankbar an und nehme beides entgegen. Schnell öffne ich die schwarze Seite mit der goldenen 10 und lese mir die Worte durch.

‚… ist eine Herausforderung – begegne ihr.‘, steht dort in schwarzer Schrift auf weißen Grund. „Das Leben ist eine Herausforderung? Was soll mir das jetzt sagen?“, frage ich verwirrt nach. „Das erfährst du, wenn wir uns mit Rezo und Co. treffen. Und jetzt hopp hopp! Wir müssen in 5 Minuten los, um pünktlich da zu sein.“, grinst Tim, küsst mich nochmal und beginnt schließlich den Tisch abzuräumen.

Natürlich kommen wir 10 Minuten zu spät. Allerdings können wir nichts dafür! „Ihr seid zu spät!“, stellt Sebastian grinsend fest. „Da waren Vollspakken auf der Straßen die von Tim alle als Frau abgestempelt wurden!“, erklärt Gisela freundlich wie sie ist. „Das stimmt doch gar nicht!“, meint Tim sofort empört. „Nein hast du nicht! Du doch nicht!“, sagt Gisela sofort mit sehr viel Ironie.

Die anderen lachen nur, bis TJ meint: „Los. Lasst uns rein gehen.“ „Was machen wir den nun?“, frage ich zum x-ten Mal. Während der kompletten Fahrt habe ich Tim genervt mit der Frage, was wir den machen werden. „Wir gehen in einen Escape-Room.“, antwortet Lucas und zieht mich mit in das Gebäude neben uns.

Escape-Room? Das ist das, was ich in Berlin schon mal mit Tim gemacht habe. Wieso hat er mir denn nichts gesagt?

Wir kommen im Vorraum an und werden begrüßt. Der Mann, welcher sich als Torsten vorgestellt hat, erklärt uns die Vorgeschichte und den üblichen Kram halt. Die Vorgeschichte beinhaltet im groben, dass ein Verbrecher türmen konnte und wir jetzt herausfinden sollen wie er das gemacht hat. Außerdem wird vermutet das der Verbrecher seine Kontakte unter den Polizisten hat und deshalb fliehen konnte.

Am Ende der Erklärung meint er, dass wir zwei Gruppen bilden sollen. Nach kurzem hin und her haben wir die Teams zusammengestellt. Rewi, TJ und Tim sind in einem Team, während Rezo, Lucas und ich das andere bilden.

Zuerst werden Tim, TJ und Rewi in den Startraum gebracht, während wir anderen noch kurz warten. Gisela nutzt die Gelegenheit, wuschelt durch Rezos Haare und ruft: „Schlumpfinchen!“ Wir lachen darüber, während Torsten wieder kommt und nun auch uns in den Startraum bringt.

Der Startraum besteht aus zwei Zellen. In der linken Zelle sind schon die anderen drei, während Torsten uns in die rechte sperrt.

„Also. Ihr habt 1 Stunde Zeit und wenn ihr nicht weiter kommt ruft nach mir, dann gebe ich euch einen Tipp.“, mit den Worten verschwindet er und lässt uns alleine. „Kommt. Die Herausforderung schaffen wir!“, höre ich Tim sagen und ich könnte schwören, dass er grinst.

Ob er das so geplant hat? Mit den Spruch und dem Escape Room. Es könnte auch Zufall sein. Es wäre zwar ein relativ komischer Zufall, aber es könnte ja sein.

Wir werden alle verkacken und für immer hier drin sein!“, motiviert auch Gisela die anderen. Die anderen lachen wieder, während Gisela das sagt. „Okay lasst uns anfangen! Wir müssen die Schlüssel suchen.“, höre ich TJ aus der anderen Zelle sagen.

Ich lasse meinen Blick einmal durch die ‚Zelle‘ schweifen. Ein Hochbett, ein Blechschrank, ein Waschbecken und eine Toilette mit Klopapier innen drin.

„Sorry Leute, aber ich muss in die Toilette fassen!“, meint Lucas und greift schon mit der Hand in das Klopapier. „Wenn du das machst, dann bekommst du nie wieder einen Kuss!“, höre ich Rewi sofort rufen. „Zu spät! Der hat schon reingegriffen!“, ruft Gisela und verrät somit Lucas. Rezo muss leise lachen, während er weiter die Zelle absucht. Ich mache mich nun auch daran den kleinen Raum genauer zu betrachten.

Unter dem Hochbett sehe ich eine Kiste und hole diese hervor, als Lucas erfreut ruft: „Ich habe einen Schlüssel!“ „Und ich habe eine Kiste!“, sage ich und wollen den Schlüssel gerade probieren, als uns auffällt das das ein Buchstabenschloss ist. Enttäuscht stelle ich die Truhe wieder auf den Boden.

Rezo nimmt Lucas den Schlüssel aus der Hand und sagt: „Lass mich mal was versuchen!“ Er geht zu dem Schrank und will gerade versuchen diesen aufzuschließen, als Gisela eingreift und Rezo an der Kapuze seines Kapuzenpullis auf dem ‚JA LOL EY‘ steht, nach hinten zieht und die Augen zu hält. „Du siehst es nicht! Du siehst es nicht!“, lacht Gisela währenddessen.

Lucas lacht ebenfalls, während er den Schrank aufschließt. „Der Schlüssel passt.“, grinst er und öffnet die Türen. Auf der einen Seite sieht man eine Stoffhose, welche schwarz-weiß gestreift ist, und auf der anderen Seite eine Metallstab. Und auf einer abgetrennten Ablage liegt noch ein Schlüssel.

Plötzlich geht die rote Lampe über der Tür an und keine Minute später tritt Torsten als Polizist verkleidet in den Raum. „Bullenfotze!“, ruft Gisela sofort. „Na?“, fragt Torsten grinsend und kommt näher an unsere Zelle. „Was habt ihr den Verbrochen, dass ihr hier gelandet seid?“, fragt er.

„Ja also… ähm.“, stottert Lucas rum und sieht uns fragend an. „Wir haben nur eine Tankstelle überfallen. Mehr nicht.“, springt Rezo ein. Allerdings kann Gisela es sich nicht nehmen lassen noch einen drauf zu setzen. „Und drei Menschen umgebracht. Einen Polizisten angeschossen und 2 Häuser in Brand gesteckt, aber das ist ja nichts schlimmes!“, sagt sie. Lucas muss ein Lachen unterdrücken und sagt: „Stimmt. Das ist ja Schnee von gestern.“ Torsten nickt schmunzelnd und läuft zu den anderen.

Was sie sagen höre ich nicht, weil wir uns wieder auf den Schrank konzentrieren. Als Torsten wieder verschwunden ist fällt mir plötzlich was ein. „Sagt mal habt ihr auch einen Schrank?“, frage ich in die andere Zelle. „Ja, aber keinen Schlüssel.“, antwortet Tim und tritt ebenfalls an die Gitterstäbe, was ich durch den Spiegel, der an der gegenüberliegenden Seite hängt, sehen kann.

„Vielleicht ist unser Schlüssel ja für euch bestimmt.“, stellt Rewi die Vermutung auf. „Du könntest recht haben. Warte ich reiche ihn dir rüber.“, sagt Lucas und will das gerade machen, als Gisela wieder dazwischen funkt. Sie will den Schlüssel greifen und höchst wahrscheinlich weg werfen. „Nein, nein! Rezo halt ihn auf!“, lacht Lucas und versucht den Schlüssel zu schützen. Rezo kommt sofort zur Hilfe und hält mich zurück. Zwar macht es Gisela ihm nicht gerade leicht, aber er schafft es.

Als der Schlüssel überreicht ist, Lucas musste ihn doch über den Boden mit Schwung zur anderen Zelle schieben, hören wir drüben ein scheppern und kurz darauf Tim sagen: „Der Schlüssel passt!“ „Und was ist bei euch drin?“, frage ich nach. „Ein Tablett mit mehreren roten Klebebandstreifen.“, antwortet TJ. „Warte mal! Genau solche Streifen sind bei euch an den Gitterstäben. Das kann ich durch den Spiegel sehen!“, sagt Rewi und zeigt durch den Spiegel auf uns. „Warte. Wir haben eine Kiste mit einem Buchstabenschloss! Vielleicht ist das der Code für dieses Schloss!“, sagt Lucas und holt die Kiste zu den Stäben.

Während Rezo, Lucas und Rewi sich um die Kiste kümmern, laufe ich nochmal zu dem Hochbett. Am Kopfende des unteren Bettes stehen Zahlen. Zusammenhangslose Zahlen. Plötzlich fällt mir ein Blatt ins Auge. Es ist in das Bettgestell des oberen Bett geklemmt und enthält verschiedene Fingerzeichen. Die Zeichen, welche die Gehörlosen zur Kommunikation benutzen.

„Ich habe etwas gefunden.“, sage ich und habe damit nur die Aufmerksamkeit von Tim und TJ, da die anderen drei noch mit der Truhe beschäftigt sind. „Was sind das den für Zeichen?“, fragt Tim. „Mittelfinger! Und umgedreht Kreuze! Nein, da sind Hände die immer eine verschiedene Anzahl an Fingern zeigen.“, antworte ich. „Warte wir haben eine Erklärung dafür und eine Truhe mit Zahlenschloss.“, sagt TJ.

Und so geht das immer weiter. Eine geschlagene halbe Stunde brauchen wir, um in diesen Vorraum zu kommen. Davon haben Tim und Rewi 5 Minuten lange versucht den Schlüssel, welcher in einer Halterung gegenüber ihrer Zelle steckte, mit dem Metallstab zu sich zu holen.

Als wir dann in dem Vorraum stehen geht es weiter mit Codes knacken. Während TJ und Rezo sich sofort an die Zahlenkombination neben der Tür machen, drückt Rewi Lucas noch einen Kuss auf, ehe auch er zu der kleinen hängenden Box neben der Tür geht.

Lucas verdreht die Augen und fragt: „Wolltest du mich nicht nie wieder küssen, weil ich ins Klo gefasst habe?“ „Das sei dir verziehen.“, grinst Rewi und Lucas läuft lachend zu dem kleinen Tresor, welcher auf dem Tisch steht, der auch in den Vorraum steht.

Auch Tim kommt nochmal kurz zu mir und haucht in mein Ohr: „Ich wusste gar nicht das du so kriminell bist.“ Ich werde leicht rot, was Tim grinsend zu Kenntnis nimmt und mir noch einen Kuss auf die Wange gibt, ehe er sich nach einer Fluchtmöglichkeit, außer der Tür, umsieht.

Ich selbst laufe zu Lucas, um ihn zu helfen. „Du Spakko lass mich das mal machen! Du kannst das nicht!“, sagt Gisela und schubst Lucas zur Seite. Gisela gibt irgendeine Zahlenkombination ein.

„Das klappt doch niemals.“, sagt Lucas, als der Tresor auch schon ein Geräusch von sich gibt und die grüne Lampe aufleuchtet. Ich sehe mit einem überraschten Gesicht zu Lucas, welcher mich genauso ansieht. Wir prusten zusammen los, während er wieder näher tritt und den Tresor öffnet. In dem Tresor finden wir einen Schraubenzieher.

Während Lucas den rausholt höre ich Rezo sagen: „Also hier wäre der Code für den Tresor gewesen, aber den braucht ihr ja nicht mehr.“ Tim kommt wieder zu uns und fragt, als er den Schraubenzieher sieht: „Und wie sollen wir jetzt raus kommen?“

„Bitte lieber Torsten hilf uns!“, ruft Rewi sofort. Wir anderen beginnen zu lachen, während Lucas Rewi einen Kuss gibt. Warum wir lachen? Nun, Rewi hat das in der letzten halben Stunde öfter gemacht, als wir nicht weiter gekommen sind. „Wodurch bekommt man Luft?“, hören wir den Tipp von Torsten.

Kurz überlegen wir bis TJ auf die Lüftung zeigt, welche in der linken Zelle ist. Rewi nimmt Lucas den Schraubenzieher aus der Hand und läuft zu dem Gitter, um dieses abzuschrauben. Wir anderen laufen ihm nach und schauen ihm zu.

Plötzlich schreit Gisela: „Alam! Alam! Wir brechen jetzt aus! Tim sei leise oder willst du das wir entdeckt werden?“ Rewi ist bei der letzten Schraube angekommen und muss unterbrechen, weil er lachen muss. Als die letzte Schraube rausgedreht ist beginnt plötzlich ein Alam. Schnell kriechen wir durch den ‚Lüftungsschacht‘ in den nächsten Raum. Wir haben noch knapp 15 Minuten.

In dem Raum suchen wir nach den fehlenden Pokale, als uns auffällt das welche fehlen. Also TJ, Rewi und Lucas suchen nach den Pokalen. Rezo versucht sich währenddessen in den Computer, welcher im Raum steht, zu hacken. Ich suche derweil den Schreibtisch, auf dem der Computer steht, nach Hinweisen, warum der Verbrecher türmen konnte.

Ich finde das Tagebuch des Chefs und setze mich in den Sessel, der neben dem Schreibtisch steht. Ich lese das Buch und finde heraus, dass der Chef des Gefängnis mit dem Verbrecher verwandt ist und ihm, wegen seiner Schwester, aus dem Knast geholfen hat.

He schäm dich!“, ruft Gisela, weshalb alle zu mir sehen. „Ich habe herausgefunden das der Chef des Gefängnis mit dem Verbrecher verwandt ist. Der Typ der ausgebrochen ist, ist der Ehemann von der Schwester des Chefs hier.“, erkläre ich den Tic. Die anderen nicken und machen sich wieder an ihre Aufgabe. Sie sind mittlerweile soweit, dass sie den Computer entsperrt haben und nun nur noch die letzten Sachen herausfinden, um rauszukommen. TJ dreht gerade den letzten Riegel, als die Uhr auf 0 geht und die Tür aufschwingt.

„Wir haben es geschafft!“, ruft Rezo und umarmt TJ. Die beiden sind schon süß, denke ich mir und spüre wie mich jemand von hinten umarmt.

Währenddessen umarmen sich auch Lucas und Rewi. Allerdings sieht es so aus, als würde Rewi Lucas Hals küssen. Auch die beiden sind süß zusammen. „Und? Herausforderung begegnet und bestanden?“, haucht Tim in mein Ohr. „War das wirklich geplant?“, frage ich zurück, doch er dreht mich nur in seinen Armen um und haucht, ehe er mich küsst: „Vielleicht.“

Als wir uns lösen steht Torsten in der Tür und lächelt uns zu. „Herzlichen Glückwunsch. Ihr habt es geschafft.“ Nach einer kurzen Auswertung, wo er nochmal genau auf Giselas Glückstreffer bei den Safe zu sprechen kommt, verlassen wir auch schon das Gebäude und verabschieden uns voneinander. TJ und Rezo wollen nochmal zusammen in die Stadt, während Lucas und Rewi zu sich nach Hause fahren. Auch Tim und ich fahren zu mir nach Hause.

Als wir am Abend wieder gemeinsam im Bett liegen, kuscheln wir einfach und sagen kein Wort. Aber das brauchen wir auch gar nicht. Es ist so perfekt, wie es ist.

Schließlich unterbreche ich doch die Stille und sage zu Tim: „Der Tag war wirklich schön. Ich liebe dich!“ „Ich liebe dich auch!“, erwidert er und küsst mich. Als wir uns aus dem Kuss lösen, kuschle ich mich wieder an ihn und schlafe kurz darauf auch ein.

Ich wünsche dir Momente des Glücks
in dieser ganz besonderen Zeit:
Spüre die freundlichen Blicke anderer Menschen,
atme tief kristallklare Winterluft,
lasse dir Plätzchen auf der Zunge zergehen.

Hope you like it.

By the way, ich plane eine Kurzgeschichte zu Weihnachten die zwar mit Tian zu tun hat, aber irgendwie auch nicht.

(Jeden Tag ein Rätsel zum lösen des Shipping bis zum 24. 😉 Mal sehen ob ihr drauf kommt😊)

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