Jan

„Das ist doch zum kotzen!", höre ich Tim ganz leise sagen. Ich öffne träge meine Augen und sehe Tim seufzend und mit finsteren Blick sein Handy weglegen. „Was ist denn los?", frage ich schlaftrunken nach. „Oh du bist wach.", meint Tim überrascht. „Wegen deinem ollen Geplärr!", ruft Gisela. „Sorry.", lächelt Tim und lässt sich zu mir aufs Bett zurück fallen, um mich küssen zu können.

„Was ist denn nun passiert?", frage ich noch einmal nach. Seufzend erzählt Tim: „Unser Dreh fällt heute aus. Die haben mir gerade abgesagt." „Also nicht heute.", stelle ich nochmal klar. Er nickt und lässt sich noch tiefer ins Kissen sinken. Tim gähnt noch einmal, weshalb ich grinse und mir es auf seiner Brust bequem mache. „Wie wäre es mit noch ein bisschen Schlaf und heute Nachmittag einer großen Runde mit Henry drehen?", schlage ich vor. Tim nickt und sagt: „Das klingt gut."

„Ich bin nochmal schnell die Kater füttern.", sage ich und stehe auf. Von Tim bekomme ich nur noch ein brummen, was mir zeigt das er schon wieder fast eingeschlafen ist. Ich unterdrücke Gisela und verschwinde schnell in unsere Küche, damit ich die Näpfe auffüllen kann. Zorro und Duke streifen mir schon um die Beine, sobald ich den Raum betrete. Allerdings bin ich relativ schnell wieder uninteressant, da das Essen viel wichtiger ist. Ich kraule beide nochmal ganz kurz am Kopf, ehe ich mich zurück ins Schlafzimmer begebe, die Türen aber für die Kater offen lasse.

Im Schlafzimmer wieder angekommen lasse ich mich nach einem kurzen Tänzchen zu Tim auf das Bett fallen. Trotz tiefem Schlaf dreht dieser sich auf die Seite und zieht mich an sich ran. Ich lächle und kuschle mich an ihn. Gisela ist wieder relativ leise und lässt mich somit relativ schnell wegdämmern.

Als ich das nächste Mal aufwache ist Tim verschwunden. Ich setze mich auf, reibe einmal den Schlaf aus meinen Augen und schaue dann auf meine Handy Uhr. 13:30 Uhr. Alles klar. Mein Körper hat den Schlaf, der gestern gefehlt hat, heute nachgeholt.

„Jan? Bist du wach?", höre ich Tim rufen. Ich muss schmunzeln und stehe auf. „Wäre ich es nicht, wäre ich es spätestens jetzt, du Dumpfbacke!", schreit Gisela, während ich ins Wohnzimmer gehe, wo ich Tim vermute. Allerdings treffe ich schon im Flur auf ihn und Henry. „Ich habe schon mal Henry geholt, dass wir dann nach dem Essen los können.", grinst er und drückt mir einen Kuss auf die Lippen.

„Wo sind Zorro und Duke?", frage ich sofort, als wir uns lösen. Gisela ruft einmal ‚Hundefleisch', wegen Henry ist aber danach wieder ruhig. „Als ich gegangen bin waren sie im Wohnzimmer.", meint Tim. Ich laufe sofort in das Zimmer und siehe da, die beiden springen gerade von der Couch und laufen zu mir. Ich lache leicht und setze mich zu den beiden auf den Boden.

„Also langsam werde ich eifersüchtig. So viel Aufmerksamkeit, wie du denn beiden gibst.", grinst Tim, als er mit Henry ins Zimmer kommt. „Die sind ja auch viel besser als du! Katzenfleisch!", ruft Gisela sofort, während ich mich wieder erhebe und zu Tim gehe. Einen Kuss später beobachten wir zusammen, wie Duke und Zorro Henry betrachten, während dieser interessiert schnüffelt. Kurz habe ich Angst, dass sich die drei nicht verstehen, doch die ist völlig unbegründet. Anscheinend gewinnt der Kuschelinstinkt bei den dreien, denn Duke und Zorro reiben sich nun auch an Henry, während dieser mit dem Schwanz wedelt.

„Na da haben sich aber drei gefunden.", höre ich Tim sagen. Er küsst nochmal meinen Hals und löst sich dann, um zum Tisch zu gehen. „Ich habe uns Döner mitgebracht.", lächelt er und lässt eine Plastiktüte auf den Tisch fallen. „Ich bin der Tim und esse nur 3 verschiedene Sachen!", ruft Gisela, während ich Teller hole und sie auf den Tisch stelle.

Nach gut einer halben Stunde sind wir fertig mit Essen und abräumen, sodass ich mich schnell fertig machen kann. Als auch das geschafft ist, nehmen wir Henry an die Leine, ziehen uns Winterjacken an und gehen schließlich raus. Wir wollen einen langen Spaziergang am Stadtrand entlang bis hin zu dem kleinen Wald.

Nach 10 Minuten sind meine Hände Eisblöcke, weshalb ich meine linke Hand in Tims rechte Jackentasche, wo seine Hand drin liegt, fahren lasse. Er zuckt zusammen, während ich meine kalte Hand mit seiner warmen verschränke. „Du hast schon wieder Eishände.", meint Tim, überflüssiger Weise, lächelnd. „Ich weiß. Blödmann!", murmle ich und dränge mich näher an Tim. Er nimmt unseren verschränkten Hände aus seiner Jackentasche und küsst meinen Handrücken, während Henry fröhlich vor uns herläuft.

Plötzlich spüre ich einen Blick auf mir liegen. Ich sehe mich um und entdecke ein Mädchen so um die 15 Jahre. Sie trägt einen schwarzen Wintermantel und hat ihre, vermutlich, schwarzen Haare zu einem hohen Pferdeschwanz gebunden. Ihre Ohren stecken unter Ohrwärmern. Sie sieht so aus, als würde sie gerne mit uns reden, traut sich aber nicht.

„Du Tim?", frage ich meinen Freund. „Mhm?", fragt er zurück. „Das Mädchen da drüben sieht so aus, als würde sie sie gerne mit uns reden. Wollen wir rüber gehen?", mache ich ihn auf das Mädchen aufmerksam. „Klar. Henry!", lächelt Tim und ruft seinen Hund zu uns. 2 Minuten später sind wir auf der anderen Straßenseite und stehen vor dem Mädchen.

„Hey. Sag mal, du hast uns so beobachtet, kennst du uns? Oder bist du ein Stalker?", frage ich freundlich. „Ä-ähm... Ja ich kenne euch. I-ich schaue euren Kanal.", antwortet sie schüchtern. „Du warst zu schüchtern uns anzusprechen, oder?", fragt Tim lächelnd, während Henry sie beschnuppern und schließlich an ihr hochspringt. „Henry Nein! Aus!", versucht Tim ihn zurück zu halten, doch das Mädchen sagt schnell: „Ist schon okay! Ich habe ein Leckerli in der Tasche, was er wahrscheinlich gerochen hat." Schnell holt sie es heraus und gibt es Henry, als er sitz macht.

„Du kennst dich mit Hunden aus. Hundefleisch!", meine ich beeindruckt. „Na ja mein Onkel hat einen. Ich bin übrigens Lara.", stellt sie sich vor. „Hallo Lara.", grinst Tim. „Sag mal, willst du vielleicht ein Foto? Wir sind nämlich berühmte Leute.", frage ich lächelnd. „Ja das wusste ich auch schon Gisela und ich würde sehr gerne ein Foto mit euch machen, denn ich glaube die Gelegenheit bekomme ich nicht mehr so schnell.", lächelt sie. „Na dann.", meint Tim und wir machen schnell ein Selfie mit ihr. „Danke das ihr mich angesprochen habt. Ich hätte mich das nicht getraut. Schönen Tag noch und fröhliche Weihnachten.", meint sie noch, ehe sie winken die Straße runter läuft. Wir winken auch nochmal kurz, ehe wir uns wieder auf den Weg zum kleinen Wald machen.

„Das war mal eine nette Bekanntschaft.", meint Tim, während wir unsere Finger wieder ineinander verharken. „Nein!", ruft Gisela. „Doch!", meint Tim nochmal und zieht mich in einen Kuss. Ich grinse, als wir uns lösen und lasse mich von Tim weiter ziehen.

Nach gut 3 Stunden sind wir wieder zu Hause angekommen. Zorro und Duke kommen sofort an und wollen wieder gestreichelt werden. Ich komme kurz der Aufforderung nach, ehe ich meinen Mantel ausziehe und ins Bad gehe, um warm zu duschen. Als das erledigt ist, gehe ich ins Schlafzimmer und ziehe mir warme Klamotten an. Kurz darauf gehe ich ins Wohnzimmer und sehe Tim, der mir einen Kaffee gemacht hat.

„Du bist ein Schatz!", lächle ich und gehe auf ihn zu, um ihn einen Kuss auf zudrücken. „Du hast heute morgen vergessen den Adventskalender aufzumachen.", meint Tim und umarmt mich. „Ach stimmt. Ich öffne die Tür aber nicht!", meine ich und löse mich von ihm. Ich gehe zum Tisch und nehme den Kalender, um das heutige Türchen zu öffnen.

‚... ist eine Gelegenheit – ergreife sie.'

Ich grinse: „Die Gelegenheit haben wir heute einem Fan gegeben." „Da hast du recht.", grinst Tim und umarmt mich von hinten.

Ich wünsche dir für Weihnachten
ein Zuhause voller Lachen,
Zufriedenheit und Harmonie.

Ist irgendwie unrealistisch, aber nicht unrealistischer als das in Frankreich😅😂