... ist ein Kampf - stelle dich ihm. (22.12.)

Jan

„Jan? Wach auf.", höre ich Tims Stimme leise und von ganz weit weg. Langsam öffne ich meine Augen und versuche meine Sicht scharf zu stellen. Als ich diese Hürde überwunden habe, sehe ich direkt in Tims Gesicht und beginne zu lächeln. „Na? Auch mal wach?", fragt er grinsend, woraufhin ich meine Augen verdrehen, ihn von mir schubse und aufstehe. Kurz bevor ich den Raum verlasse zeigt Gisela Tim nochmal den Mittelfinger.

In der Küche slash Ess- und Wohnzimmer angekommen sind die Futternäpfe schnell aufgefüllt und frisches Wasser für die beiden Kater hingestellt. Als ich mich wieder aufrichten spüre ich Arme, welche sich von hinten um mich schlingen. „Du weißt das ich nur Spaß gemacht habe, oder?", höre ich Tim leise fragen. Ich nicke und kuschle mich näher an ihn „Du Vollidiot bist nicht witzig!", meint Gisela ernst. „Ich weiß.", grinst Tim gegen meinen Hals.

„Adventskalender?", fragt er mich, woraufhin ich nicke und meine: „Adventskalender!" Er löst sich und von mir und verschwindet wahrscheinlich im Bad, während ich das neue Türchen aufmache. Die goldene 22.

‚... ist ein Kamp – stelle dich ihm.'

Ich ziehe eine Augenbraue hoch und frage mich, wie Tim mir das verdeutlichen will. „Worüber denkst du nach?", fragt mich eben dieser undeutlich, weil er mit einer Zahnbürste im Mund wieder ins Zimmer kommt. Wenn man vom Teufel denkt. „Wie willst du mir den Kampf im Leben verdeutlichen?", frage ich und zucke einmal mit dem Kopf. „Wirst du schon sehen.", grinst Tim nur und verschwindet wieder. Ich decke derweil den Tisch und sehe Zorro und Duke beim Fressen zu.

Als Tim dann fertig angezogen wieder ins Zimmer kommt, sehe ich ihn erwartungsvoll an. „Du willst wissen, was für einen Kampf ich meine, oder?", seufzt er, weshalb ich nicke. Gisela ruft noch einmal Katzenfleisch und lässt mich mit den Armen wedeln. „Sagen wir es mal so, für mich ist es ein witziger Kampf.", grinst Tim und läuft auf mich zu.

Ich verstehe viel zu spät, was er vorhat, weshalb ich nicht mehr entkommen kann und somit einer Kitzelattacke von Tim ausgesetzt bin. Ich beginne zu lachen und versuche mich zu befreien, was ich auch kurz darauf schaffe. Allerdings verfolgt mich Tim, weshalb ich lachend vor ihm wegrenne.

In meinem Wäsche Zimmer angekommen verstecke ich mich und versuche Gisela zu unterdrücken, als Tim ins Zimmer kommt. Ich blicke an die Decke, damit Gisela keinen Kommentar zu Tim abgeben kann, als dieser plötzlich das Licht anmacht. Ich sehe direkt in die sehr, sehr helle Lampe und spüre schon im nächsten Moment, wie mein Körper beginnt zu zucken. Verdammt! Die wollte ich doch austauschen! „Jan!", höre ich noch Tim rufen, ehe mein Kopf gegen die Wand knallt und alles schwarz wird.

Als ich langsam wieder zu mir komme bin ich kurz überfordert. Wo bin ich? Was ist passiert? Wo ist Tim? Wieso ist alles weiß? Bin ich tot?

„Jan? Oh mein Gott, Jan!", höre ich Tims Stimme und bin mir zu 85% sicher, dass ich nicht tot bin. Es kann ja auch sein das Tim auch tot ist. „T-tim?", frage ich und merke erst jetzt, wie dünn meine Stimme doch ist. „Es tut mir so leid! Das ist alles meine Schuld! Ich bin schuld! Hätte ich dich doch bloß nicht verfolgt! Ich bin so dumm!", macht Tim sich direkt wieder Vorwürfe. Ich schlucke einmal und setze mich halb auf, um meine eine Hand an Tims Wange legen zu können.

„Das hatten wir doch schon.", hauche ich, da meine Stimme nicht mehr zulässt. Er seufzt und umarmt mich einfach. „Ich bin so froh, dass du aufgewacht bist!", flüstert er und drückt mir einen Kuss auf die Stirn. „Marion ist einen Arzt holen gegangen, als du dich bewegt hast.", erklärt er leise und das keine Sekunde zu früh, denn genau in dem Moment geht die Tür auf und Mama kommt mit einer jungen Frau ins Zimmer.

„Ah Herr Zimmermann, schön das Sie aufgewacht sind. Mein Name ist Doktor Billus Ihr Anfall war nicht besonders stark, aber die Kopfplatzwunde, die Sie sich zugezogen haben, kann Folgen haben, weshalb wir sie gerne ein paar Tage hier behalten würden.", erklärt die Ärztin freundlich.

„Was? Was ist mit Weihnachten?", frage ich entsetzt mit etwas sicherer Stimme. „Jan, es geht darum das du wieder gesund wirst.", versucht mich Mama zu beruhigen. „Aber es geht mir gut! Wenn etwas ist, dann wäre Tim doch bei mir!", versuche ich ihr klar zu machen. Tim seufzt neben mir und meint: „Es wäre wirklich besser wenn du hier bleibst." „Fällst du mir jetzt auch in den Rücken? Was ist Oma und Opa? Und unseren gemeinsamen Fest? Was ist mit unserer Tradition?", frage ich weiter verzweifelt. Ich will Weihnachten nicht in einem Krankenhaus verbringen. Nicht mit mir!

„Das fällt dieses Jahr wohl aus.", sagt Mama. Tim will gerade wahrscheinlich zustimmen, da unterbrechen ich ihn. „Aber das geht nicht! Das ist eine Tradition! Mama, dass ist nicht mein erster Anfall! Tim, dass hier ist mein Kampf! Mein lebenslanger Kampf! Ich kämpfe gegen die Epilepsie! Bitte! Ich will Weihnachten nicht alleine in einem Krankenhaus verbringen!", flehe ich und beziehe mich auf das heutige Türchen.

Tim seufzt und blickt zu meiner Mama, welche die Ärztin anblickt. Diese seufzt und meint: „Wenn Sie morgen immer noch ohne Beschwerden da stehen, kann ich es akzeptieren, dass Sie uns morgen schon verlassen. Über Nacht bleiben Sie aber!" „Danke!", sage ich und nicke. Sie seufzt noch einmal und verlässt dann das Zimmer.

„Wie spät ist es eigentlich?", frage ich. „Gleich 6 Uhr. Durch die Wunde am Kopf, warst du ziemlich lange weg.", antwortet Tim besorgt. Mama kommt zu mir und drückt mir einen Kuss auf die Stirn. „Ich muss los, aber ich verspreche dir, dass ich alles für die Tradition vorbereiten werde.", lächelt sie liebevoll und drückt mich noch einmal. „Und du passt darauf auf, dass Jan sich nicht überanstrengt.", meint Mama zu Tim, ehe sie aus den Zimmer verschwindet.

„Wehe du fängst jetzt mit bemuttern an!", meine ich ernst, als Tim sich zu mir dreht. Er seufzt und drückt seine Lippen auf meine. „Ich versuche es, okay?", fragt er, weshalb ich nicke. Eine halbe Stunde kuscheln wir, wobei ich langsam aber sich Kopfschmerzen bekomme.

Gegen 20 Uhr verabschiedet sich Tim dann, damit Zorro und Duke nicht noch länger alleine sind. Ich frage derweil eine Schwester, ob ich Kopfschmerztabletten bekommen kann, welche auch sofort anschlagen als ich sie nehme. Allerdings machen sie mich auch müde, weshalb ich, ohne auch nur irgendetwas gegessen zu haben, einschlafe.

Ich wünsche dir
einen Weihnachtengel,
der dich und deine Familie behütet
und die Zeit, die ihr gemeinsam
verbringt, zur Herzenssache
werden lässt.

Oh oh. Jan hatte einen Anfall und will nicht akzeptieren das er eigentlich im Krankenhaus bleiben muss...

Was glaubt ihr? Geht das gut?

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