... ist ein Geschenk - nimm es an. (11.12.)
Jan
Durch ein Paar Lippen, welche sanft auf meinen liegen, wache ich langsam auf. Als die Lippen sich von meinen entfernen öffne ich meine Augen einen kleinen Spalt und erkenne verschwommen die Konturen eines Gesichts. Nach kurzen blinzeln wird dieses Gesicht scharf und ich erkenne Tim.
„Guten Morgen. Gut geschlafen?", fragt er und lächelt mich liebevoll an. Ich lächle zurück und nicke. Gisela ruft sofort: „Total beschissen!" „Das tut mir leid.", grinst Tim und drückt mir noch einen Kuss auf die Lippen.
„Komm, Frühstück ist fertig." Ich brumme nur und drehe mich um. „Ach so ist das.", höre ich Tim sagen und könnte schwören das er grinst. Bevor ich oder Gisela antworten können, hat Tim die Decke zurück geschlagen und mich wieder einmal hochgehoben.
Es ist doch relativ gut, das ich mich entschieden habe abzunehmen. Deshalb kann Tim mich auch öfter rumtragen.
Ich kuschle mich näher an seine Brust und seufzte wollig. Tim lacht leise und meint: „Hast du ein Glück, dass ich wieder Zeit zum trainieren gefunden habe." Ich brumme nur wieder und lasse meine Hände in seinen Nacken gleiten.
Noch bevor er mich im Esszimmer auf einem Stuhl absetzen kann, ziehe ich ihn zu mir runter und küsse ihn nochmal.
Als wir uns lösen, lächeln wir beide, ehe Gisela schon den Moment zerstört: „Du schmeckst scheußlich! Geh mal duschen!" „Gerne. Wenn du mitkommst.", grinst Tim und gibt mir noch einen Kuss auf die Nasenspitze. Ich spüre wie mir die Röte ins Gesicht schießt und senke deshalb meinen Kopf. Tim lacht leise, drückt mir noch einen Kuss auf den Kopf und setzt sich schließlich auf den Stuhl mir gegenüber.
Das Frühstück zieht schweigend an uns vorbei. Ok, es könnte jetzt auch nicht ‚Hallo.' oder ‚Na, wie geht's euch?' rufen, dass wäre komisch!
Als Tim schließlich den letzten Bissen runtergeschluckt hat, stehe ich auf, um abzuräumen. Dabei schmeiße ich mal eine Gabel, mal ein Messer und auch einen Eierbecher runter. Also Gisela schmeißt die Sachen runter und ich darf sie wieder aufheben. Gerade wische ich mit dem feuchten Lappen über den Tisch, da wird das Adventskalenderbuch vor meine Nase gehalten.
„Du hast es aber eilig. Hurensohn!", lache ich und drehe mich zu Tim. „Wir müssen gleich zu Freddie.", erklärt er unschuldig lächelnd. „Arschwaffel!", ruft Gisela sofort. „Na dann.", sage ich noch und öffne die schwarze Seite mit der goldenen 11.
Dieses Mal steht dort: ‚...ist ein Geschenk – nimm es an.'
„Was hat du heute geplant?", frage ich sofort. „Was soll ich den geplant haben?", fragt er unschuldig. „Ich hab zwar ein Kurzzeitgedächtnis in manchen Sachen, aber dumm bin ich nicht. Während du gestern auf der Toilette warst habe ich mir das Buch noch mal die erste Seite gelesen. Dort steht das du mir jeden Tag zeigen wirst, was das bedeutet. Also? Was hast du geplant?", erkläre ich und er sieht mich leicht lächelnd an.
„Da verlässt man sich einmal auf dein Kurzzeitgedächtnis und dann sowas.", lächelt Tim und nimmt mich in den Arm. „Arsch!", sagt Gisela und ich blicke weiter abwartend zu ihm hoch. Er seufzt und sagt leise: „Lass dich einfach überraschen." Nun bin ich der der seufzt und sage: „Na gut."
„Komm. Sonst kommen wir zu spät zu Freddie.", sagt Tim, küsst mich auf die Stirn und zieht mich schließlich ins Bad zum fertig machen. Als wir das geschafft haben setzten wir uns ins Auto und fahren die halbe Stunde zu Freddie.
Dieser erwartet uns schon aufgeregt und sagt uns was wir heute für ein Video drehen werden. Wieder einmal will er Stadt, Land, Fluss spielen und dadurch das es immer lustig mit Freddie ist, stimmen wir zu.
Zusammen setzen wir uns vor die Kamera und Freddie macht sein Intro. Gisela muss natürlich reinquatschen.
„Also die Kategorien heute sind, einmal Ein Date Unglück.", fängt Sturmi an aufzuzählen. „Mordgrund.", macht Tim weiter. „Dein One-Night-Stand beschwert sich über deine Leistung, man warst du scheiße, was tust du?", lese ich die dritte Kategorie vor. Sturmwaffel lacht und liest noch die beiden letzten Kategorien vor: „Ich kündige, weil... und natürlich nochmal Was würde Gisela sagen."
So spielen wir Runde um Runde, wobei sich herausstellt das ich auch ohne Gisela meinen One-Night-Stand ziemlich gut dissen kann, während Tim kreativer in einem Date Unglück ist und Freddie die Kategorie Ich kündige, weil... ziemlich gut beherrscht.
„Sag mal bist du so gut in der Kategorie Date Unglück so gut, weil bei dir bis jetzt noch nie etwas funktioniert hat?", fragt Freddie plötzlich nach der 5. Runde. „Ne eigentlich nicht.", antwortet Tim, während Gisela ruft: „Er kann gar nichts und Dates planen schon gar nicht." „Ja. Danke Gisela.", lacht Tim.
Nachdem Sturmi das Video beendet hat, drehen wir noch ein ‚Gisela vervollständigt unsere Sätze'. Auch das wird sehr lustig, weshalb ich am Ende unseres Besuches leichte Bauchschmerzen habe.
Wieder zu Hause angekommen hänge ich meine Jacke auf und ziehe meine Schuhe aus. Tim bleibt in Winterjacke und Stiefeln.
„Willst du dich nicht ausziehen? Ja zieh dich aus!", frage ich verwirrt. „Ne. Das kommt erst heute Abend Gisela.", grinst Tim und wackelt mit den Augenbrauen. Ich werde rot und kratze mich verlegen im Nacken. „Nein, ich muss noch wohin. Bin in ungefähr 3 Stunden wieder da. Okay?", erklärt mir Tim nun ehrlich. Ich nicke und stehle mir noch einen Kuss. „Bis dann.", haucht Tim und drückt seine Lippen nochmal auf meine, ehe er verschwindet.
Ich seufzte, setze mich auf die Couch und überlege was ich machen kann. Schließlich beschließe ich mal wieder Mama anzurufen. Es tutet drei Mal, ehe sie abnimmt.
„Hallo Jan! Schön das du dich wieder meldest. Geht's dir und Tim gut?", fragt sie direkt. Ich lächle und antworte auf ihre Fragen.
Unser Telefonat dauert knapp 2 Stunden. Es ist immer wieder schön mit Mama zu telefonieren. Als wir auflegen, sehe ich eine Nachricht von Tim, dass er doch noch 1 ½ Stunden braucht. Ich seufze und stehe auf.
Vielleicht schaffe ich es ja doch etwas zu kochen. Nudeln sollten ja nicht so schwer sein. Denke ich zumindest.
Schnell setze ich Wasser auf und nehme das Salz, um dieses etwas zu salzen. Aus der kleinen Brise wird eine große Brise, durch Gisela. Als das Wasser kocht mach ich die Hörnchen Nudeln in das Wasser und tanze nochmal eine Runde, ehe der Deckel auf dem Topf landet.
Nun mache ich mich an die Soße. Ich tue etwas Butter mit Mehl, Tomatenmark und Ketchup in einen kleinen Topf und rühre diesen solange um bis eine cremige Tomatensoße entsteht. Natürlich lässt Gisela es sich nicht nehmen etwas rumzuspritzen. Ich lasse die Soße auf leichter Flamme weiterköcheln, während ich den Tisch für Tim und mich decke.
Gerade bin ich dabei die Nudeln abzugießen, da höre ich die Tür. Schnell stelle ich die Nudeln und die Soße auf den Tisch, wische noch einmal die Arbeitsfläche ab und will dann zu Tim gehen, als ich ein leises Mauzen höre.
Verwirrt Blicke ich auf den Boden vor mir, dort steht einer der zwei Katzen Brüder, den wir vor einer Weile im Tierheim besucht haben.
„Was? Katzenfleisch!", frage ich verwirrt, während Gisela auf den kleinen reagiert. Der reibt sich an meinen Beinen entlang und schnurrt.
„Na? Überraschung gelungen?", fragt Tim, welcher mit dem anderen Kater auf dem Arm ins Zimmer kommt. „Ja!", sage ich und gehe auf ihn zu, um ihn zu küssen. Er löst sich und lässt den Kleinen runter, ehe er mich wieder zu sich zieht.
„Danke! Danke! Danke!", weine ich vor Freude und umarme ihn fest. „Ein Geschenk. Nimm es an.", flüstert Tim in mein Ohr. Ich muss noch mehr lächeln und umarme ihn noch einmal fester.
„Lass uns schnell ihnen Namen geben, Essen machen und dann selbst essen. Du hast ja anscheinend gekocht und es riecht köstlich.", lächelt Tim, löst sich von mir, gibt mir noch einen Kuss auf die Schläfe, ehe er im Flur verschwindet.
Ich setze mich derweil auf den Boden und streichle beide. Die beiden sehen ja fast gleich aus, nur das der eine schwarzes Fell im Gesicht hat und der andere graues Fell.
„Du heißt jetzt Adolf! Nein tust du nicht. Wie wäre es mit Zorro?", frage ich den Kleinen mit dem schwarzen Fell im Gesicht. „Klingt super. Und der kleine Kerl hier heißt ab sofort Duke, okay?", meint Tim, welcher gerade mit allem nötigen zurück gekommen ist und streicht einmal über den Rücken von dem Kater mit hellen Fell im Gesicht.
„Ja klingt gut. Nein ich will das er Adolf heißt!", beschwärt sich Gisela, nachdem ich meine Meinung zu Tims Namen gegeben habe. Schnell haben wir alles für die beiden vorbereitet und können dann essen.
Die Nudeln sind etwas salziger als sonst, aber durch die Tomatensoße und den Käse schmeckt man es kaum.
„Du hast gut gekocht.", lobt Tim mich, als wir beginnen ab zu räumen. „Danke.", antworte ich und räume die Teller in die Spülmaschine.
Neugierig steckt Zorro seine Nase in die Spülmaschine, doch ich hole ihn schnell wieder raus. „Nein! Da gehen wir nicht rein!", sage ich streng. Er miaut schuldig und sieht mich mit großen Augen an, weshalb ich in die Hocke gehe und ihn einmal streichle. Nach der Streicheleinheit verschwindet der Kleine schnell zu seinem Bruder auf das Sofa.
„Die haben ja gar keine Angst vor der Wohnung.", stelle ich fest und zucke mit dem Kopf hin und her. „Vielleicht waren die beiden schon einmal hier, als du nicht da warst.", sagt Tim während er schnell den Lappen nimmt, um den Tisch abzuwischen.
„Was?", frage ich verwirrt. Tim seufzt und erzählt mir, was er damit meint: „Ich war mit der Pflegerin der beiden und den zwei Kleinen schon einmal hier, damit sie alles begutachten kann, damit ich sie auch wirklich adoptieren darf. Du warst in der Zeit bei deinen Eltern."
„Aha.", sage ich nur und laufe ins Wohnzimmer. Kurz darauf spüre ich zwei Arme die mich von hinten umarmen. „Tut mir leid, aber es sollte eine Überraschung werden.", flüstert Tim. „Ich bin nicht sauer. Doch! Haha! Und die Überraschung ist dir gelungen!", beruhige ich ihn. Er seufzt erleichtert und küsst einmal kurz meinen Hals.
Den restlichen Abend spielen wir mit Zorro und Duke, bis die beiden schließlich auf ihren Kratzbäumen einschlafen. Tim hat die beiden gekauft. Sie bestehen aus einem kuscheligen Viereck mit einer Kratzstange und obendrauf wieder ein kuscheliges Viereck. Dadurch das die beiden schlafen, gehen auch Tim und ich ins Bett. Morgen haben wir immerhin was großes vor.
Ich wünsche dir eine
Tüte weihnachtlichen
Glitzerstaub,
der alle Menschenherzen erhellt.
Ich weiß das die Idee doof war, aber irgendwo finde ich sie süß...
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