In den Baumwipfeln
Tiames saß auf einem hölzernen Steg hoch in den Wipfeln der Bäume von Sho'Lar. Hoch über dem Erdboden in den mächtigen Baumkronen hatten die Elfen auf kunstvolle Art und Weise ihre Hütten errichtet. Sie fügten sich in das Geäst ein und bildeten eine Einheit. Eine Harmonie im Leben mit der Natur zu beiderseitigen Nutzen und nicht das bloße Ausbeuten und Beherrschen, wie es den Menschen eigen war.
„Na, mein Freund. Du bist wieder so tief in deinen Gedanken versunken, dass er mir angemessen erscheint, für ein wenig Ablenkung zu sorgen."
Aravilar musterte Tiames eindringlich.
„Ich musste nur wieder darüber nachdenken, wie anders das Leben hier in Sho'lar ist. So viel harmonischer..."
„Du denkst zu viel und folgst deinen Gefühlen zu wenig, Tiames. Es liegt in der Natur der Menschen, voreilige Schlüsse zu ziehen und zu glauben, sie könnten alles erklären und beherrschen. Unser Volk hat es gelernt, zuerst in sein eigenes Inneres hineinzuhören und nach der Stimme der Natur zu suchen. Die Natur vermag uns so vieles zu lehren, doch man muß die Geduld aufbringen, ihr zuzuhören."
„Wahrscheinlich hast du recht, Aravilar. Aber manchmal ist es so schwer, ihre Stimme zu hören..."
„Für Dich mag es schwer sein, Tiames, doch den Menschen ist es oftmals unmöglich. Komm mit mir, ich will Dir etwas zeigen!"
Tiames erhob sich und folgte Aravilar, der nach einem Seil griff und sich sanft zum Waldboden hinabgleiten ließ.
Flink wie ein Wiesel huschte der Elf davon. Schon nach einem kurzen Augenblick war er lautlos im Unterholz verschwunden.
Tiames folgte ihm.
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