Prolog
"Liam, Liam! Komm, ich möchte auf den Spielplatz!" ruft der kleine Louis durch das große Haus. Liam, sein großer Bruder, ignoriert den Jüngeren.
"Liam, Mama hat gesagt, du gehst mit mir auf den Spielplatz", wütend stampft der Sechsjährige mit dem Fuß auf den Boden und macht dabei ganz große Augen. Normalerweise wird sein Bruder dabei immer weich, aber heute schaut er nicht einmal auf.
"Geh in dein Zimmer, Louis. Wir können jetzt nicht spielen, ich muss lernen." Langsam steigen dem Blauäugigen Tränen in die Augen. "Aber Lou möchte auf den Spielplatz." Endlich hebt der Ältere seinen Blick als, er die zitternde Stimme seines Bruders bemerkt und fast sofort als er die Tränen sieht, fühlt er sich schlecht.
Seufzend fährt er sich durch die Haare. Er weiß, dass der Jüngere gleich komplett in Tränen ausbrechen wird, wenn er keine Aufmerksamkeit bekommt. Liam kennt seinen Bruder. Der kleine Junge ist so sensibel und da er von ihren Eltern keine Aufmerksamkeit bekommt, holt er sie sich von seinem Bruder. Auch wenn dieser in drei Tagen seine Abschlussprüfungen hat und eigentlich lernen sollte, schließlich war ihm die Weiterbildung sehr wichtig.
"Hör mir mal zu, ich mache das hier noch kurz fertig und dann gehen wir raus, okay Boo? Gib mir noch eine halbe Stunde." Man sieht dem Jüngeren klar an, dass er von dieser Idee nicht begeistert ist, dennoch murmelt er ein kleines Okay und verlässt das Zimmer seines älteren Bruders.
Und spätestens als er im Garten auf der grünen Schaukel hockt, den Himmel betrachtet und jeder Wolke einen Namen gibt, ist wieder alles vergessen.
So merkt er auch den grauen Kastenwagen, welcher vor dem Gartentor stehen bleibt, nicht.
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