chapter 41
Eine Minizusammenfassung: Azael ist schwer verletzt, weil jemand seine Flügel abgeschnitten hat. Ale wurde von Leviatha, der Fürstin des Neids, entführt. Vio wurde in der Zeit von Zacharias in der Wüste zusammengeschlagen. Ramiel ist nicht von seiner Reise zurückgekommen, um Vio und seinen Freund*innen beizustehen. Leviatha fordert eine Verbindung und eine gemeinsame Herrschaft von Ramiel und ihr und hat ihm bis zum Blutfest Zeit gegeben eine Entscheidung zu treffen. Vio, Varaine, Cael und Henna haben am Ende des letzten Kapitels, als sie zu Ales Rettung aufbrechen wollten und Ramiel es ihnen verboten hat, erkannt, warum Ramiel sich so seltsam verhält. Wir sind an einer krassen Stelle, ich bin gespannt, was du dazu sagst!
Lest ansonsten gerne die letzten Kapitel nochmal, falls euch das nicht reicht, um wieder reinzukommen. Oder fragt, wen du dich an iwas nicht erinnerst. Ich habe jetzt auf jeden Fall ein paar Kapitel vorgeschrieben, sodass es wirklich weiter gehen wird! Ich freue mich über jede*n, der*die noch dabei ist und wünsche ganz viel Spaß beim Weiterlesen. Ich habe die Bande und die Welt vermisst 💛
***
Ramiel war nicht er selbst. Wie sollte er euch, wenn er keine Seele mehr hatte?
Ich hatte die anderen darüber reden hören. Hatte die Furcht in ihren Stimmen gehört. Die Sorge. Und doch wollte niemand wahrhaben, dass das, was uns an seinem Verhalten irritiert hatte, das war. Die Tatsache, dass er nicht mehr er selbst war.
Der Wind zerrte an mir und ich presste die Lippen fest zusammen. Ich flocht meine Haare zu einem festeren Zopf und sah teilnahmslos in die Tiefe. Ich fühlte mich entrückt, wie unter Wasser, als würde ich mir selbst aus weiter Ferne zusehen.
Das Fegefeuer erschien dunkler, je näher wir der ersten Grenze kamen und weckte in mir den Gedanken an die Dämmerung in meiner Welt. Unsere Geschwindigkeit und der starke Flugwind hinterließen ein kühles Gefühl auf meiner Haut.
„Ihr müsstet bald an der ersten Grenze sein." Varaines Stimme geisterte durch meinen Kopf. „Haltet euch fest! Chimis Magie wird von der Fürstin nicht zu merken sein, aber Auswirkungen hat sie dennoch auf euch."
Chimi wurde schneller und mein Griff automatisch fester. Mein Gedanke an die Dämmerung hatte nicht getäuscht. Denn während wir das Reich durchquerten, uns der nächsten Grenze näherten, wurde es zunehmend dunkler. Wir flogen immer weiter und tauchten immer tiefer in die Kreise der Hölle ein. Und mit jedem Reich, das wir passierten, wurde es kälter.
Leviathas Reich war als zweitstärkstes Haus im zweiten Höllenkreis angesiedelt. Immer wieder, in meinen nicht ganz so tauben Momenten, hatte ich mich gefragt, was Varaines Drink wohl bewirken würde. Und inzwischen hatte ich eine Ahnung. Eine Ahnung, die mir Angst machte und mich gleichzeitig beflügelte.
Im Reich Neid war es stockdunkel. Ich erinnerte mich daran, dass Barbados etwas über die Nachahmung des Tag-Nacht-Rhythmus gesagt hatte. Doch diese eindringliche Dunkelheit kam mir nicht sehr natürlich vor.
Nur kurz waren wir durch Ramiels Reich geflogen und ich konnte die Anspannung der anderen spüren. Den Hauch Verrat, der in der Luft lag.
Erneut tauchte ich in diese taube Benommenheit ab. Und erwachte erst wieder, als ich eine Veränderung spürte. Als mein Geist, mein Innerstes sich plötzlich anders anfühlte. Konzentrierter, fokussierter. In der Ferne leuchteten winzige rote Punkte. Und ich wusste einfach, dass es ihre Burg war. Wir näherten uns unserem Ziel.
„Beeilt euch", die Stimme meiner Oma drängte durch meine Sinne wie ein Paukenschlag. Ich war hellwach und absolut bereit. Meine Magie brannte in mir, heller als die unzähligen Feuer, denen wir uns näherten.
„Ale, wir kommen. Halt durch", flüsterte ich in die Dunkelheit. Es kam mir vor als wären Stunden vergangen, dabei waren es vermutlich kaum sechzig Minuten. Ich würde nicht ohne Ale von hier weg gehen und auch nicht ohne einen von den anderen. Ab und an hatte ich einen Blick nach hinten geworfen, aber kaum etwas erkennen können. Jetzt im Schein des Feuers erkannte ich Caels entschlossenen Gesichtsausdruck, von Nakir sah ich nur ihre zu einer Faust geballte Hand und Henna hatte bereits einen Dolch gezückt. Unter uns herum waberte Dunkelheit, aus der vereinzelt ein paar zerklüftete Felsen zu sehen waren.
Ich wagte es nicht die anderen nach der Wirkung des Elixiers zu fragen, aber für mich wurde es mit jedem Moment deutlicher. Es bündelte meine Magie, zerriss meine Zweifel und Ängste und formte meine Entschlossenheit. Ich würde keine Rücksicht nehmen, keine Verluste akzeptieren. Wir würden kämpfen und gewinnen.
Meine Magie brodelte in mir und ich ließ sie durch meinen Körper strömen, ließ ihr freien Lauf, bis mein Kopf kribbelte und meine Fingerspitzen glühten. Ich war noch nie stärker gewesen und das würde sie zu spüren kriegen. Das würden sie alle.
Ich will sie brennen sehen.
Die Burg, oder besser gesagt, die Festung bestand aus dunklem Stein. Und sie war riesig. Von einer Mauer umgeben, die der in Game of Thrones Konkurrenz machte. Die Festung war das böse Äquivalent zu einem Märchenschloss. Mit den unzähligen Türmen und Erkern, Bogen und Spitzen hätte sie schön aussehen können, wenn da nicht diese dunkle, unheimliche Aura gewesen wäre. Ich zog meine Kapuzen tiefer. Sie verbargen unsere Gesichter und unsere Umhänge wehten um unsere Silhouetten.
Chimis Schuppen veränderten sich, das leuchtende Grün wurde zunehmend dunkler. Bis die Farbe kaum noch zu erkennen war und wir mit der Dunkelheit verschmolzen.
Wir steuerten den mittleren der drei Osttürme an, weil dort Leviathas Privatgemächer lagen. Meine Magie war so präsent, so greifbar und so stark, dass sich ein Schmunzeln auf meinen Lippen ausbreitete. Ich wusste einfach, dass wenn ich dem Feuer in mir erlauben würde, zu brennen, die Flammen blau sein würden.
Wir setzten zum Landeanflug an. In unserer finalen Besprechung hatten wir darüber geredet, dass wir hofften, nur wenig Wächter und Wächterinnen zu begegnen. Am besten natürlich gar keinen. Nakir hatte erzählt, dass die meisten Fürstinnen sich so sicher in ihren Reichen fühlen, dass sie größtenteils darauf verzichteten. Zudem waren sie alle ganz schön von sich überzeugt. Wie fast alle dämonischen Wesen und hoffentlich ließ Leviatha diese Überzeugung unvorsichtig werden.
Wir landeten auf einem steinernen Sims und sprangen lautlos von Chimis Rücken. Augenblicklich begann die Schlange wieder zu schrumpfen und sich um meinen Arm zu schlängeln. Der Rest von ihr schwebte in der Luft.
Der Vorsprung befand sich am dritten Stock des Turms und Leviathas Schlafzimmer und ihr privater Festsaal im fünften und damit obersten Teil des Turms. Wir befürchteten und hofften gleichzeitig, dass wir die Fürstin und Ale dort antreffen würden. Die Treppe, die wir hinaufstiegen, bestand, ganz im Gegensatz zum Äußeren der Festung, aus hellem Marmor.
Bisher lief alles nach Plan. Fast schon zu sehr. Aber selbst wenn sie uns auflauern würde und das eine Falle ist, würden wir hier siegreich raus gehen. Meine Magie stimmte mir brüllend zu. Und wie im Thronsaal, spürte ich auch jetzt wieder die Emotionen von Cael und meinen anderen Gefährtinnen. Da war so viel brodelnde Wut und bleierne Entschlossenheit. Und da war auch etwas, das in mir nachhallte wie ein Echo. Und zwar ihr Hass. Er war wie Benzin für das Feuer in mir und er fachte sie an.
Die Treppe war leer. Im obersten Stockwerk angekommen, blieben wir vor einer Flügeltür stehen. Sie war blutrot und mit schwarzen Mustern übersehen. Wir wechselten einen Blick, unsere Waffen erhoben, dann streckte ich die Hand aus, um die Tür zu öffnen. Kurz bevor ich sie berührte, hielt Chimi mich zischend davon ab. Die schwarzen Muster begannen plötzlich sich zu bewegen. Und anzuschwellen. Wir traten schnell zurück. Chimi schwebte höher und ließ die sich bewegenden Muster nicht aus den Augen. Sie waren inzwischen so dick wie mein Unterarm und machten Anstalten sich von der Tür zu lösen. Da schnappte Chimi zu. Und nach einem kurzen Flackern fielen die Muster in sich zusammen und sahen aus wie vorher. Sie musste den Aus-Knopf gefunden haben.
Ich hauchte Chimi ein ‚Danke' und ein ‚Gut gemacht' zu, dann schob ich die Tür auf.
Nicht gerade zu unserer großen Überraschung erwartete uns Leviatha und ihr Hofstaat. Leviatha in einem prächtigen schwarzen Ballkleid. Ihr Hofstaat in ihren silbernen Rüstungen und bis an die Zähne bewaffnet. Grandios. Während wir eintraten, wanderte mein Blick auf der Suche nach Ale durch den Festungssaal. Mir begegneten höhnische Gesichter, gierig verzogene Münder und blutrünstig funkelnde Augen. Aber Ale suchte ich vergeblich. Ich spürte die Präsenz der anderen in meinem Rücken, als ich vortrat.
„Ein Blick nach oben,
wird sich loben.
Ein Blick zu Decke,
Viona, erschrecke."
Leviathas singende Stimme drang durch den Saal. Vorbei an den dämonischen Gestalten, die sich uns zu Ehren hier versammelt hatten. Einige entsprachen wahren Alptraumwesen. Ohne Gesicht, mit Krallen, Schnäbeln, Tatzen, unförmige Massen, die keinem Tier glichen, das ich je gesehen habe. Und dann realisierte ich ihre Worte und mein Blick schnellt zur Decke. Und zu dem goldenen Käfig, der mitten im Raum hing.
Das hat sie nicht getan. Das hat sie nicht getan.
Alles in mir erstarrte für einen Moment. Ale war in diesem Käfig aufgehängt. Arme und Beine mit Fesseln und Ketten von sich gestreckt. Sie war nicht bei Bewusstsein. Ich konnte nicht sehen, ob ihre Brust sich hob und senkte. Sie war waagerecht aufgehängt. Direkt unter ihr standen Pokale mit Wein und Wasser und Platten mit Obst, Gemüse und Spießen. Das, was wir letztes Mal gesehen hatten, kam nicht annähernd an die körperliche Verfassung ran, in der sie sich jetzt befand.
Entweder war sie tot, woraufhin die unzähligen blutenden Wunden und offenen Brüche sprachen, oder sie war kurz davor. Mit aufsteigendem Ekel erkannte ich, dass sie unter den besonders stark blutenden Wunden goldenen Schalen zum Auffangen platziert hatten.
In Leviathas Augen funkelte der Triumph. Die Türen hinter uns schlossen sich, einigen Dämonen entwich ein gieriges, ungeduldiges Knurren. Sie sahen uns als ihr Festmahl. Dabei waren sie unseres.
„Du musst dich ganz schön bedroht fühlen", kommentierte ich die Armee, die sie hatte auflaufen lassen. „Wir sind nur", ich deutete mit dem Finger der Reihe nach auf uns, „vier." Lächelnd trat ich weiter in den Raum. „Kein Grund zur Sorge."
„Oh, glaub mir. Ich habe keinen Grund zur Sorge. Ganz im Gegensatz..." Sie lachte leise. „Zu dir." Ihre Augen funkelten gefährlich.
„Achja?" Mein Ton war herausfordernd, während ich näherkam. „Und was sollen das für Sorgen sein?" Ich spielte mit dem Dolch aus onyx in meiner Hand und sah von seiner Klinge hoch zu der Fürstin. Sie trug ein schwarzes, teils transparentes Ballkleid. Was außergewöhnlich gut zu der Klinge in meiner Hand passte. Und was zusammengehörte, sollte man bekanntlich nicht trennen.
Ich verkniff mir das erleichterte Ausatmen, als wir endlich unter dem Käfig zum Stehen gekommen waren.
„Hmm." Sie tippte sich ans Kinn. „Lass mich überlegen." Ihre Lippen teilten sich zu einem Lächeln. „Zuerst wäre da die Tatsache, dass ihr nicht nur gegen den Befehl eures Kronprinzen handelt, sondern ihn auch noch gefroren habt." Ich versuchte mir nichts anmerken zu lassen, aber wie konnte es sein, dass sie davon wusste? „Und dann wäre da noch die Tatsache, dass für eure liebste Azalee das letzte Stündchen geschlagen hat. Oder sagen wir die letzte Minute?" Sie seufzte theatralisch. „Aber bevor es soweit ist, wird sie euch noch beim Verlieren zusehen. Euch drei," sie deutete auf Cael, Nakir und Henna, „werde ich umbringen. Es war nicht schlau von euch auf die kleine Möchtegern-Dämonin zu hören. Aber dich, Viona, für dich habe ich andere Pläne." Sie kam näher. Ihre Leibgarde mit ihr. Ich lachte spöttisch. „Azalee wird euch noch beim Sterben zusehen, dann wird auch ihr letztes Lebensfünkchen ausgehaucht."
Ich drehte mich zu Cael um. „Wow, die ist so nervig." Ich musste unwillkürlich lächeln, als ich ihre Emotionen fühlte.
„Ich weiß gar nicht, wie du es schaffst, mit ihr zu reden", knurrte Cael.
„Ich auch nicht." Mein Tonfall war leicht, amüsiert, doch in meinem Innersten sah es anders aus. Ich hob den Blick zu Ale, die die Augen geschlossen hatte. Ich dachte an sie, wie sie mit verbundenen Augen und gebrochenem Bein neben der Fürstin kniete. Ich dachte an den Teufel, der Ramiel seine Seele gestohlen hatte. Ich dachte an die Engel, die meinen Vater ermordet hatten. Und mein Hass war grenzenlos. Es war zu viel. Zu viel auf einmal.
Cael atmete zischend aus und sah mich mit großen Augen an. „Weißt du, Leviatha." Ich drehte mich langsam um. Ich spürte die Flammen an meinen Fingern mehr als das ich sie sah. Angenehm kühl fackelten sie in einem wunderschönen, gleißenden Blau. „Dass du dir keinen schlechteren Zeitpunkt hättest aussuchen können, um mich zu provozieren?" Der Dolch in meinen Händen flog. Chaos brach aus.
Henna war für Ales Verteidigung zuständig und hielt Cael den Rücken frei, der alle Dämonen. niedermachte, die in seine Richtung kamen. Chimi war wieder angeschwollen und fegte mit ihrem Körper ganze Massen an Dämonen gegen die Wände, wo sie stöhnend liegen blieben. Nakir und ich pflügten uns durch ihre Leibgarde. Die Bewegungen kamen automatisch und ohne nachzudenken. Ein Tritt, ein Stoß, ein Schlag. Einem Hieb ausweichen, jemanden aufschlitzen, einen anderen in Nakirs Schwert stoßen. Dunkelrotes Blut überschwemmte den Boden und metallener Geruch erfüllte die Luft.
Der Dolch hatte sein Ziel nicht getroffen und ich ließ die Fürstin nicht aus den Augen, während ich einen weiteren Dämon niederstreckte. Etwas zischte haarscharf an meinem Ohr vorbei und als ich herumfuhr köpfte Nakir eine Dämonin, die Wurfmesser in den Klauen hatte. „Danke."
„Gern geschehen." Sie grinste, bevor sie ihre Peitsche rausholte und damit alle dämonischen Wesen in ihrer unmittelbaren Nähe von den Beinen holte.
Mein Blick fand Leviatha, die sich auf ein Podest gestellt hatte und ihre Hände erhob. Um sie herum war ihre Leibgarde versammelt, jedenfalls die, die noch übrig waren. Wir hatten schon unzählige Dämonen niedergestreckt, die röchelnd und stöhnend am Boden lagen, unfähig weiterzukämpfen. Glaubte ich den Geräuschen hinter mir wurden es sekündlich mehr. Leviathas Fingerspitzen zuckten und ein Ruck ging durch die Gefallenen. Ich stöhnte und sah zurück. Als hätten sie einen Befehl bekommen, erhoben die am Rand stehenden Dämonen ihre Dolche und warfen. Ein schallendes Lachen drang durch die Halle, ihr Gefolge stimmte mit ein. Und mir reichte es.
Ich warf ein Schild um Ale, das den Boden zum Zittern brachte. Irgendwer hatte den Käfig runtergelassen. „Rein da", bedeutete ich Nakir, Cael und Henna. Als sie sich nicht rührten, half ich mit meiner Magie nach. Ich war nicht mehr wehrlos, war es nie gewesen, aber ich erkannte jetzt die wahre Stärke in mir. Und es war ein Genuss sie freizulassen. Ich hob die Arme und blaue Flammen schossen aus meinen Händen. Sie schlugen donnernd in die Mauer ein. Ich drehte mich, mein Umhang wehte um mich und Feuerstrahle verbrannten alles und jeden um mich herum.
Ich wollte sie brennen sehen. Ich wollte ihr ganzes Reich brennen sehen.
Asche lag zu meinen Füßen, als ich auf Leviatha zuging. Sie hatte ein Schild um sich geworfen. Die wenigen Dämonen, die noch standen, drückten sich an ihre Seite. Einige hatten die Flucht ergriffen. Ich blieb stehen, während der Turm zu schwanken begann. In Leviathas Augen stand Panik.
Und die Magie in mir brannte heller. Ich hob das Kinn und legte den Kopf schief. Ein Lächeln auf den Lippen. Dann griff ich mit meinen Flammen nach ihr. Sie presste die Lippen fest zusammen, während das Feuer ihre Haut verbrannte. Der Geruch war ekelerregend.
Etwas klirrte und ich sah mich um. Ein Messer, das auf den Schild getroffen war, landete auf dem Boden. Aus dem Augenwinkel sah ich etwas aufblitzen. Eine Kette, die auf mich zu schwebte. Dann traf mich Leviathas Macht und schleuderte mich durch den Saal, bis ich gegen die Tür knallte. Meine Knochen knirschten. Ich schmeckte Blut. Leviathas Leibgarde, die doch nicht verschwunden war, näherte sich mir mit den Ketten in der Hand. Ihre Magie hielt mich am Boden fest, presste mir die Luft aus den Lungen.
Und dann war da der Flashback. Zu Ramiel und dem Eis. Der Kälte, der Leere. Und ich begann zu brüllen. All meine Wut, mein Schmerz, mein Hass. Ich köpfte die drei übrig gebliebenen Dämoninnen mit einer Bewegung meines Zeigefingers. Und dann stand ich auf, beförderte mich und das Schild samt Ale und den anderen aus dem Turm.
„Leviatha!" Ich brüllte und mein Feuer loderte höher als ich. Sie wollte mich in Ketten legen? Sie wollte mich bluten lassen? So wie sie es bei Ale getan hatte? Ich würde sie finden und ich würde sie töten.
Ich suchte nach ihr. Meine Magie wanderte durch die Festung, durch ausgetrocknete Flussbetten, über zerklüftete Felsen und Wälder, voller toter Bäume. Ich wollte sie nicht am Leben lassen, weil ich wusste, dass sie uns wieder Probleme machen würde. Dass sie noch jemandem wehtun würde. Sie würde keine Ruhe geben. Aber ich auch nicht. Das Reich Neid begann zu schimmern und zu wanken. Der Boden unter mir begann zu beben und ich brüllte weiter und hielt die anderen in dem Schild fest. Ich tobte und brannte bis das ganze Reich zu schwanken begann. Bis es brach. Bis es stürzte und fiel.
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