Teil Vierzehn
Harry POV
Seit Freitag, seit dem kleinen Streit und dem anschließenden Versöhnungssex, war die Welt so viel klarer, als hätte ich eine Brille gebraucht und sie jetzt endlich aufgesetzt bekommen. Ich wusste was Louis wollte und ich wusste, was ich wollte. Ich musste mir keine Sorgen mache, dass ich mich in der ganzen Situation verrennen würde, weil auch er mir versichert hatte, das ich mit meinen Gefühlen nicht alleine war. Es fühlte sich gut an, das Herz so frei und voller Liebe schlagen zu lassen, nicht die ganze Zeit dafür sorgen zu müssen, dass es eingesperrt und verbannt wurde.
Jede Nachricht von ihm, bedeutete ein Lächeln von mir, manchmal geschah das sogar im Sekundentakt und das Liam und Niall auch mehr als nur einverstanden mit Louis waren, nach nur einem gemeinsamen Frühstück, beruhigte mich ungemein. Es bestätigte mir, mich nicht in Louis zu täuschen, er war wirklich so liebenswürdig, wie ich ihn auf den ersten Blick wahrgenommen hatte und es brachte mich beinahe zum durchdrehen, das ich mich trotzallem immer noch nicht traute, ihn nach einem Treffen zu fragen. Eine Nachricht, es könnte so leicht sein, doch jedes Mal fingen meine Hände so stark an zu schwitzen und mein Herz raste vor Nervosität, was seine Antwort sein könnte, sodass ich nicht fragte, um keine negative Antwort zu erhalten. Die Logik war nicht sonderlich existent, aber mittlerweile war sowieso wieder Montag und er hatte sicher alle Hände voll zu tun mit der Uni, da wollte ich nicht stören.
Dennoch konnte ich mich in meiner eigenen Vorlesung nicht konzentrieren, der Professor erzählte, welche Noten und Töne in einem Song, welche Gefühle übermittelten, doch im Moment war das einzige Gefühl, was ich dauerhaft präsent kannte, das Glück. In Louis Armen zu liegen oder ihn mit meinen zu umschließen, seine Lippen auf meinen zu spüren und seine Hände überall auf meinem Körper, seufzend schloss ich kurzzeitig die Augen und sehnte mich dabei nach Louis. Nicht nur nach seinen Berührungen, sondern nach ihm, nach dem Gesamtpaket, dass mir den Kopf verdreht hatte. Liam hatte Recht, ich wollte Louis definitiv auch unter der Woche treffen und Dinge gemeinsam unternehmen, die an einem Freitagabend im Club nicht möglich waren.
Nach der Vorlesung verpasste ich beinahe, den Saal zu verlassen, wären Niall und Liam nicht dabei gewesen, da ich so in Gedanken bei Louis war. Drei Wochen, es waren nur drei Wochen gewesen, drei Treffen und er hatte sich langsam aber sicher mein Herz zu eigen gemacht. Wie würde das nach drei Monaten aussehen? Oder nach drei Jahren? Ich pirschte mich schon wieder viel zu weit an die Zukunft heran, aber mit Louis fühlte sich das alles nicht so beängstigend an. Ich wusste nicht wie er das getan hatte und auf was für eine Weise, der man einfach nicht entfliehen konnte, aber es fühlte sich verdammt gut an. Er war einfach mein passendes Puzzleteil, verständnisvoll, wenn es um Eifersucht und Misstrauen ging, aber bis auf die Nachricht von Zayn, bei der mich irgendwas daran gehindert hatte, dies zunächst bis zum Beweis zu glauben, war ich mir sicher, so schnell nicht mehr misstrauisch zu werden.
Ich vertraute Louis und glaubte nicht, dass er mich nochmal anlügen oder verletzen würde. Bei der Eifersucht konnte ich dennoch nichts garantieren, diese würde sicher noch öfter wieder hochkommen, es war ein unkontrollierbares Gefühl und wenn man es empfand, konnte man es selten unterdrücken. Völlig in Träumereien lief ich meinen Freunden einfach nur hinterher, bis sie mit einem Mal stehen blieben und ich in Liams Rücken hineinlief. ,,Hey", beschwerte ich mich, rieb mir die Nase, bis ich den Grund entdeckte, weshalb die beiden stehen geblieben waren.
Wir befanden uns in der Eingangshalle der Universität und mittendrinne stand Louis mit einem Strauß Rosen in den Händen. Von einigen Seiten wurde er schräg angeguckt, doch er hatte nur Augen für mich und lächelte mir, wenn auch nervös, zu. ,,Na los, geh schon", Niall schubste mich wie beim ersten Mal etwas in Louis Richtung, die letzten Meter schaffte ich dabei auf zittrigen Beinen alleine. Ich hatte ebenfalls nur noch Augen für ihn, seine verwuschelten Haare und die strahlend blauen Augen, die mich seit der ersten Sekunde an fasziniert hatten. ,,Hi", begrüßte ich ihn, als ich vor ihm stehen blieb, in einer ganz anderen Umgebung als sonst, keine laute Musik und zwar dennoch einiges an Menschen wie in dem Club, aber diesmal aus einem anderen Grund.
,,Hey, ich suche einen gewissen Harry Styles, ist der womöglich hier?" Erwiderte Louis, was uns beide zum Grinsen brachte. ,,Ich weiß nicht, kommt darauf an, wer fragt." ,,Louis Tomlinson würde sich sehr über dessen Anwesenheit freuen", schmunzelte der Wuschelkopf und kichernd schüttelte ich einmal den Kopf. ,,Na wenn dem so ist, Harry Styles steht gleich vor Ihnen", führte ich das Schauspiel noch etwas fort, ehe es uns beide in lautes Gelächter verfallen ließ. ,,Hier, ich habe dir Rosen mitgebracht. Ich hab mich erinnert, dass diese zu deinen Lieblingsblumen gehören." Louis gab mir den wunderschönen Strauß in die Hände, den ich dankbar entgegen nahm. ,,Dankeschön, womit habe ich das verdient? Und dein Auftauchen in meiner Universität?" Fragte ich neugierig und hoffte, dass ich mit meiner Vermutung richtig lag.
,,Ich weiß es ist erst Montag und wenn man die letzten Fälle betrachtet, haben wir uns immer nur Freitags gesehen, aber ich konnte nicht mehr warten. All das was in den letzten drei Wochen passiert ist, in alldem wo wir uns ähnlich sind oder uns ergänzen, jedes Mal bringst du mein Herz zum schmelzen und ich wollte dich vorallem persönlich fragen, ob du am Freitag mit mir essen gehen wollen würdest?" Ein wenig schüchtern sah Louis rauf in meine Augen und sofort nickte ich überglücklich. ,,Das würde ich sehr gerne. Ich wollte dich auch die ganze Zeit fragen, ich wusste bloß nicht wie. Danke für die Einladung und für die Blumen", ich fiel Louis um den Hals, sofort schlug mein Herz schneller und es fühlte sich an, als würden wir fliegen, gemeinsam und nur wir zwei.
,,Allgemein, danke für alles, was du mir in den letzten Wochen gezeigt hast, ich fühle mich so verbunden zu dir, neben dir aufzuwachen, von dir wachgeküsst zu werden, es fühlt sich so an, als wäre das einfach ein wunderschöner Traum und ich wäre noch gar nicht aufgewacht. Du hattest immer Pech, was Beziehungen angeht und ich mit meiner auch, ich glaube an Schicksal und Seelenverwandtschaft und ich denke, es sollte einfach so sein, dass ausgerechnet wir uns begegnet sind. Wir können einander verstehen, zumindest fühle ich mich bei dir gut verstanden und mehr als gut aufgehoben. Du hast mir eine andere Seite gezeigt, eine, wo Lieben zu können, schön ist und dafür bin ich dir mehr als dankbar."
Louis sah mich mit großen Augen an, ich hatte schon Angst mit meinen Worten übertrieben zu haben, bis er seine Hände auf meine Wangen legte und kurz darauf einen hauchzarten Kuss auf meine Lippen platzierte. Ihm war es egal, das wir in der Eingangshalle meiner Uni standen und alle möglichen Leute uns beobachten konnten. Jedes Mal aufs neue nahm er mir damit den Atem und jegliches Denkvermögen. ,,Wie ich dir schon am Freitag gesagt habe, glaube ich auch daran, dass du ein Geschenk für mich bist. An dem Zeitpunkt, an dem ich die Hoffnung schon fast aufgegeben hatte, trittst du in mein Leben und veränderst einfach alles. Ich wusste nicht einmal, dass ich jemals wieder so fühlen kann, dass ich überhaupt so intensiv fühlen kann, ich bin mir auch sicher, dass ich bei niemand anderem jemals so fühlen kann, wie bei dir, das ich bei niemand anderem bisher so gefühlt habe."
Nun war ich an der Reihe, Louis voller Glücksgefühle einen Kuss auf die Lippen zu drücken. Ich konnte nicht glauben, dass das Leben es so gut mit mir meinte, mir so einen tollen Mann an die Seite stellte. Innerhalb von drei Wochen hatte sich alles verändert, alles was ich jemals geglaubt hatte, über die Liebe zu wissen, darüber, dass ich meine Ängste nie überwinden und nie wieder jemandem vertrauen könnte. Louis hatte mich vom Gegenteil überzeugt und mir gezeigt, dass Schmetterlingen im Bauch nicht irgendwann die Flügel gebrochen wurden.
Das Date am Freitag blieb nicht das Letzte. Auch zu diesem brachte Louis mir Rosen mit, wir unterhielten uns mehr als gut, konnten über Gott und die Welt reden, ohne das es jemals langweilig wurde. Beim nächsten Treffen war ich bei ihm Zuhause, ich lernte seine Mitbewohner und seine ganz persönliche Unordnung kennen. Ich liebte alles an ihm, alles was ich neu kennenlernte und wofür er sich begeisterte, schloss ich sofort ins Herz. Genauso, wie ich Louis von Anfang an ins Herz geschlossen hatte. Treffen um Treffen verging, schon längst waren wir eine Beziehung voller Liebe eingegangen, zeigten uns all die schönen Facetten und auch wenn Streitigkeiten nicht ausblieben, wir konnten offen über alles reden und Versöhnungssex lehnten wir sowieso nicht ab. Jahr um Jahr zog dahin und auch wenn ich es gehofft hatte, hätte ich nie geglaubt, dass sich das mit Louis tatsächlich so wunderschön entwickeln und er mich zum glücklichsten Menschen der Welt machen würde.
___
Ende.
Das Ende unserer und vorallem meiner ersten Partnerstory fühlt sich komisch an, aber ich bin sehr froh, dass hier mit Michelle geschrieben zu haben und ich beziehungsweise wir sind sehr glücklich, dass die Kurzgeschichte so gut bei euch angekommen ist.
Ich bin eher jemand, der alleine schreibt und war sehr unsicher, ob ich das hier überhaupt gut machen werde, deshalb war ich noch dankbarer für das positive Feedback.
Danke Boo, für deine Unterstützung und das du an mich geglaubt hast.❤
Lasst uns doch einen Abschlusskommentar da, wie euch die Geschichte insgesamt gefallen hat, das würde uns sehr freuen, danke für die ganze Unterstützung und Motivation, wer weiß was daraus als nächstes entstehen könnte..🌝
All the love, H xx
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top