Teil XXIII
Es ist kurz, ich weiß, aber ich hoffe, es gefällt euch trotzdem :D ♥♥
Gabriel beobachtete Charlie und Sam eine Weile, ehe er sich aus dem Staub machte. Sein Vater war wieder zurück, es war alles möglich. Vielleicht konnte er irgendwie dafür sorgen, dass Luzifer Deans Seele frei ließ. Notfalls müsste er seinen Vater um Hilfe bitte, vielleicht würde er ihm sogar helfen.
Luzifer saß auf seinem Thron und starrte auf die wenigen Dämonen hinab, die sich vor seinem Thron zusammenkrümmten. Das Stottern des Dämons machte ihn jedoch nur noch wütender. „Er..... er..... ist verschwunden...", murmelte er und traute sich kaum seinen Blick zu erheben und seinem Herren in die Augen zu sehen. „Verschwunden?! Wir sind hier in der Hölle! Seelen können nicht einfach verschwinden! Es gibt keinen Weg zurück, außer den durch einen Deal und es wurde kein Deal geschlossen!", rief er wütend und seine Augen leuchteten rot auf und starrten auf die gekrümmten Gestalten nieder. „Findet ihn! Und bringt ihn wieder hier her!" Seine Augen glühten auf und mit einem Fingerschnippen waren alle Dämonen aus dem Thronsaal verschwunden und Luzifer war allein. Unruhig und aufgebracht ließ er den Blick über die kahlen Backsteinmauern schweifen und dachte nach. Es war unmöglich, dass Dean Winchester einfach verschwunden war. Im einen Moment hatte Dean noch in einer Vision von seiner Tochter gesteckt, während er sich an seinem Leiden ergötzte, doch im nächsten Moment war er einfach verschwunden. Seine Hülle, die er für den Aufenthalt in der Hölle besetzt hatte, war verschwunden und seine Seele war einfach entglitten. Luzifer hatte gesehen wie Deans Seele einfach durch die Kerkermauern gedrungen war und hatte natürlich sofort alle verfügbaren Dämonen auf die Suche geschickt. Seine Augen hatten aufgehört zu glühen, sobald seine Untertanen verschwunden waren. „Na endlich!", sagte eine Stimme und Luzifer setzte sich sofort gerader auf. „Ich dachte schon, dass du diese Idioten niemals wegschickst" Luzifers Augen musterten den Mann, der sich sichtbar machte und verengte die Augen zu schlitzen. „Wie kommst du hierher?", fragte er und stand schließlich auf. Der Engel stand ein Stück Engel unter ihm und sah zu ihm auf. „Du weißt, dass das hier mein Reich ist, du hast hier nichts zu suchen" Der Engel zuckte mit den Schultern. „Und du hast hier unten etwas, dass auch nicht hierhergehört, besser gesagt, jemanden" Luzifer lachte. „Du bist wegen Dean hier!?", fragte er und grinste. „Bruder, du weißt, dass ich keine Seelen frei lasse" Gabriel schüttelte den Kopf. „Luzifer, du hast die Chance etwas Gutes zu tun" Das Lachen wurde lauter. „Du redest hier von mir, Gabriel, ich bin der Teufel, ich herrsche über die Hölle!", er sah ihn an. „Ich werde Dean Winchester nicht frei lassen, er hatte mehr als eine Chance seine Seele rein zu halten" Luzifer beschloss nichts zu sagen, er wollte seiner Macht keinen Dämpfer verpassen, sein Bruder musste nicht wissen, dass er eine Seele einfach verloren hatte. Gabriel schüttelte den Kopf. „Du hast dich wirklich überhaupt nicht geändert, Bruder", meinte er. „Natürlich nicht, wieso sollte ich auch? Wieso sollte ich diesen Menschen einen Gefallen tun?! Wegen ihnen bin ich hier! Unser Vater hat mich verstoßen, weil ich ihn mehr geliebt habe als diese unwürdigen Kreaturen. Und Dean und Sam Winchester waren mir schon lange genug ein Dorn im Auge, genauso wie unser Bruder Castiel." Luzifer sah zu seinem Bruder. „Die Winchesters sind gute Jungs", sagte er und seufzte. „Ach ja und bevor ich es vergesse, Dad ist wieder da" In Luzifers Augen konnte Gabriel den Abscheu erkennen, der diese Bezeichnung hervorrief. „Er hat sich seit Jahrhunderten nicht mehr gemeldet, wieso sollte er das jetzt tun? Es ist nichts passiert, nichts wirklich Wichtiges. Nicht einmal zur Apokalypse ist er aufgetaucht Wieso also ausgerechnet jetzt?", fragte er. Gabriel zuckte den Augen. „Das solltest du unseren Bruder Castiel fragen", meinte er sarkastisch. „Castiel ist tot", sagte er sofort und ohne jegliche Emotion. „Das stimmt nicht ganz", sagte Gabe grinsend. „er ist bei unserem Vater, im Himmel" Luzifers Augen wurden groß. „Unmöglich! Engel sterben! Sie kommen nicht in den Himmel oder in die Hölle! Du lügst!", sagte er wütend. „Nein, Luzifer, Dad hat es möglich gemacht" „Du solltest besser gehen", sagte Luzifer jetzt und wandte sich von seinem Bruder ab. Dieser seufzte, da er wusste, dass Luzifer sich nicht würde umstimmen lassen. „Wir werden uns wiedersehen, Bruder" Mit diesen Worten verschwand Gabriel und tauchte wenige Sekunden später wieder in dem Haus der Winchesters auf. Sam und Charlie saßen noch immer auf der Couch und Charlie erzählte Sam, was sie in den letzten Jahren alles erlebt hatte.
Luzifer schlug mit der Faust gegen die Wand und schrie auf. „ER HAT IHN!", brüllte er. Die Wand bröckelte und ein Beben kam aus der Tiefe. Der Boden zitterte, „Dieser verdammte Mistkerl! Das hier ist mein Reich und Dean Winchesters Seele gehörte mir!", rief er und sah nach oben, von wo sein Vater vermutlich auf ihn herab schaute. Seine Wut kannte keine Grenzen, er hasste seinen Vater, er hatte ihn in einen Käfig gesperrt und dort verrotten lassen. Und jetzt, wo er frei war, mischte er sich auch noch in seine Angelegenheiten ein. Die Dämonen vor der Tür zuckten zusammen und verschwanden möglichst schnell aus dem Machtbereich von Luzifer. In dieser Stimmung sollte niemand in seiner Nähe sein. Als er sich wieder etwas beruhigt hatte beschloss er, sich Deans Seele zurückzuholen. Er würde sich nicht hintergehen lassen, er würde nicht zurückschrecken und sich nicht beugen, erst recht nicht seinem Vater. Und niemand würde danach jemals wieder wagen ihm die Hölle streitig zu machen.
Es dauerte nicht lange du er stand mitten auf der Straße und sah sich um. Die Autos um ihn herum hupten und wichen ihm aus, doch all das interessierte Luzifer einfach nicht. Langsamen Schrittes ging er über die Straße und suchte sich die nächstgelegene Bar.
Sollte Gott doch an seinen eigenen Kreaturen ersticken, dachte er und sah sich grinsend in der Bar um. „Also dann, wollen wir mal loslegen", rief er und klatschte in die Hände. Die Leute warfen ihm seltsame Blicke zu und wandten sich dann wieder von ihm ab. Luzifer verdrehte die Augen und schnippte mit den Fingern und etwa die Hälfte der Besucher wurden pulverisiert. Die anderen wurden mit ihrem Blut getränkt und starrten schockiert auf die am Boden liegenden Leichen. Die Barkeeperin schrie zuerst, dann stimmten alle anderen mit ein und versuchen wie kopflose Hühner einen Weg aus diesem Alptraum herauszufinden. „Klappe halten!", rief Luzifer und die Menge blieb stehen. „Jetzt, da ihr gesehen habt, wozu ich im Stande bin, werdet ihr gehen und mir einen Typen namens Sam Winchester bringen, habt ihr das verstanden?" Die Leute starrten ihn einfach nur an und sagten gar nichts. „Und wenn auch nur einer von euch auf die Idee kommt, das Land zu verlassen, werde ich ihn oder sie finden" Ein teuflisches Grinsen bildete sich auf seinem Gesicht und seine Augen leuchteten kurz rot auf. Die Menschen strömten Richtung Ausgang und Luzifer setzte sich an die Bar, nur die Barkeeperin war noch da und konnte den Blick nicht von ihrem toten Kollegen abwenden. „Etwas starkes", orderte er und sah sie an. Ihr leerer Blick ging zu Luzifer und dann wieder zu ihrem Kollegen, langsam setzte sie sich in Bewegung und holte ein Glas und eine Flasche Whisky. Einen kurzen Moment zögerte sie, ihre Hand glitt unter den Tresen und schloss sich um das kühle Holz der Schrotflinte. Luzifer stand hinter ihr und hielt ihr Handgelenk fest. „Na na na", sagte er und wackelte mit dem Zeigefinger. „Wir wollen doch nichts dummes anstellen", sagte er und nahm die Flinte an sich, sie lag ungewöhnlich schwer in der Hand und er ließ seinen Blick darüber gleiten. „Menschen und ihre Waffen, das hab ich noch nie so wirklich kapiert, als ob uns solche kleinen Dinger irgendeinen Schaden zufügen könnten", er sah wieder zu der Kellnerin, die vor ihm zurückwich. „Sie sind verrückt!", rief sie und wollte rausrennen, doch mit einem einzigen Fingerschnipsen Luzifers war auch sie nur noch eine verstreute Masse von Eingeweiden an der Holzvertäfelung. „Ich finde das richtige Wort wäre mächtig", sagte er mit einem Grinsen und leerte das Whiskyglas in einem Zug. Jetzt müsste er nur noch warten und die Meute würde ihm Sam Winchester bringen und dann wäre es nur noch eine Frage der Zeit, bis er schlussendlich Ja sagen würde. Und in seiner wahren Hülle würde er seinen Vater endlich stürzen können.
Sam hatte Charlie alles erzählt und er fühlte, wie eine schwere Last von ihm abfiel, alles was er nach Deans Tod in sich reingefressen hatte, er war froh alles rauslassen zu können. Charlie standen mittlerweile ebenfalls Tränen in den Augen und sie hatte die Arme um ihn gelegt um ihn zu trösten. „Du musst ihn gehen lassen....", flüsterte sie leise, ihr Kopf war gegen seine Schulter gelehnt. Sam schüttelte den Kopf, „Wie könnte ich das, er ist in der Hölle, Charlie." Sie sah ihn an. „Und ansonsten nimmst du seinen Platz ein, was ist daran fair?" Natürlich war ihr klar, dass Sam ohne seinen Bruder immer weiter abrutschen würde. Die Beiden brauchten einander, so war es schon immer. Sam brauchte seinen großen Bruder und Dean hatte es definitiv nicht verdient in der Hölle gefoltert zu werden. Sie sah auf und nickte Gabriel zu. ‚Schick ihn zurück', formte sie mit den Lippen und Gabriel schnippte wieder mit den Fingern und Sams Gesichtsausdruck wurde leer. „Was hast du vor, Charlie?", fragte Gabe und sah zu ihr. Sie gab Sam einen Kuss auf die Wange und stand auf. „Na was wohl, ich sorge dafür, dass Sam seinen Bruder wiederbekommt", sagte sie ernst und ging an Gabriel vorbei. „Moment, was?! Nein, das kann ich nicht zulassen", sagte er und stellte sich ihr in den Weg. „Dad hat dich hierher geschickt, damit du dich um Sam kümmerst und ihm hilfst" Charlie nickte, „das stimmt und am besten ist ihm geholfen, wenn sein Bruder nicht mehr in der Hölle ist", sagte sie und sah Gabriel in die Augen. „Dean fände das nicht gut und er würde sich das niemals verzeihen, das weißt du. Du bist für die beiden wie eine kleine Schwester" Charlie unterdrückte die Tränen. „Ich weiß, deswegen werd ich jetzt auch meinen Bruder retten" Sie ging an Gabriel vorbei und verließ das Haus. Sie erinnerte sich noch genau an das Ritual, mit dem sie Crowley rufen konnte. Wenn ihr jemand helfen würde, dann er. Gabriel schüttelte den Kopf. „Tu es nicht, Charlie!", rief er ihr hinterher, doch sie hörte nicht, sie lief einfach weiter, als wäre nie etwas gewesen. Sein Blick ging zu Sam, der auf der Couch saß und ins Leere starrte, er brauchte seinen Bruder wirklich, aber das war der falsche Weg. Gabriel tauchte im Himmel auf und sah sich um. „Dad?!", rief er und folgte den schmalen weißen Gängen, die mit unzähligen Türen gesäumt waren. „Dad?! Ich muss mit dir sprechen! Es geht um Charlie!", sagte er und sah sich um, doch alles blieb leer. Kein Engel stellte sich ihm in den Weg oder begegnete ihm auch nur, er war völlig allein.
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