Teil XX
Gabriel nickte und schnippte mit den Fingern und die Illusion verschwand. Sam sah sich verwirrt im Raum um. „Was ist passiert?!", er sah Gabriel wütend an. „Du! Wie kannst du es wagen, mich hier festzuhalten? Ich muss Dean helfen! Er hat es nicht verdient in der Hölle zu schmoren!", rief er wütend, Charlie hatte er bis jetzt noch überhaupt nicht bemerkt, sie stand etwas abseits und sah Sam traurig an. „Du aber genauso wenig, Sam", sagte sie mit ruhiger Stimme. Sams Gesicht wurde bleich und er starrte weiter auf Gabriel. Nein, das konnte nicht sein, das war sie nicht. Sie hatte sie vor zwei Jahren verlassen. Sie konnte nicht wieder hier sein, wieso ausgerechnet jetzt? Langsam wandte er den Kopf in ihre Richtung, der Schock und die Sehnsucht in seine Augen vermischten sich zu Trauer und Wiedersehensfreude. „Charlie.... Wie bist du.... Woher....", er konnte keinen normalen Satz bilden. Sein Kopf ruckte zu Gabe. „Hast du sie?" Er schüttelte den Kopf, „Nein, sie stand einfach vor der Tür, ich habe sie nicht hergeholt, aber ich bin froh, dass sie da ist. Ihr habt viel zu bereden.", sagte er. „Ich bin in der Küche, wenn ihr was braucht. Sam starrte wieder Charlie an. „Hey Sammy", flüsterte sie und Sam ging mit großen Schritten auf sie zu und zog sie in seine Arme. Er hatte sie vermisst, sie war seine kleine Schwester gewesen, Dean und er hatten sie so lange gesucht und immer Ausschau nach ihr gehalten, doch sie hatten sie nie gefunden. „Wir wussten nicht ob du tot bist oder am Leben! Wieso hast du dich nie gemeldet!?", fragte er, während Charlie sich an seine Brust drückte und es einfach genoss wieder bei ihrer Familie zu sein. „Ich hatte Angst, ehrlich gesagt, als wenn ihr noch immer sauer auf mich gewesen wärt? Ich hätte es nicht verkraftet, wenn meine Familie mich hasst", sagte sie und schloss die Augen. „Aber als ich das von Dean gehört habe....", sie stockte. „Es tut mir leid, Sam, es tut mir leid, dass ich nicht schon früher zurück gekommen bin, es tut mir leid, dass ich überhaupt gegangen bin und mich nie gemeldet habe! Es tut mir alles so unglaublich leid!", schluchzte sie in seinen Armen und Sam hielt sie einfach nur fest. „Ich weiß, Charlie, ich weiß das, und Dean wusste es auch, da bin ich mir sicher", die Tränen liefen in Charlies Haare, doch um nichts in der Welt hätte sie Sam jetzt losgelassen. Er brauchte es, genauso wie sie es brauchte. Sie waren jetzt allein und sie würde Sam nicht mehr verlassen, sie würde ihn nicht noch einmal im Stich lassen. „Ich hätte ihm so gern noch so viel gesagt", flüsterte Charlie. „Ich liebe dich, Sam, vergiss das bitte nicht! Auch wenn ich es Dean nicht mehr sagen kann, aber dir kann ich es sagen! Du bist meine Familie, du, Cass und Dean, ihr wart schon immer meine Familie und ich hab jeden Tag an euch gedacht in der ich weg war.", sie redete so schnell, dass Sam überhaupt keine Chance hatte etwas zu sagen, als sie dann doch Luft holte, gab er ihr einen Kuss auf den Haaransatz. „Das wusste er und er hat dich auch geliebt. Du bist für uns wie eine Schwester, für mich genauso wie für Dean. Er hat dich geliebt und er wusste, dass du ihn liebst", beruhigte er sie und wiegte sie langsam hin und her. Sie nickte langsam. „Bitte verlass mich nicht, Sam", sagte sie und er schluckte. „Aber Dean...." „Dean ist tot..", flüsterte sie und ich will nicht zwischen euch wählen müssen. Er ist tot, Sam, und du kannst nichts tun, denn wir wissen Beide, dass wenn du deine Seele verkaufst wird Dean nicht ruhen, bis du wieder an seiner Stelle bist! Das ist ein Teufelskreis" Sie sah zu ihm nach oben und ihre grünen Augen bohrten sich in seine nussbraunen. „Ich bitte dich, Sam" „Aber ich kann ihn nicht einfach in der Hölle tausend Tode sterben lassen! Das hat er nicht verdient! Er sollte bei seiner Tochter sein, er sollte bei Cass sein. Verdammt, sie sollten alle drei noch hier sein und ihr Leben weiterführen!" rief er und löste sich von Charlie. „Ich weiß.... Es ist schrecklich jemanden zu verlieren den man liebt, mit dem man sein ganzes Leben verbracht hat...", sie schluckte kurz und verdrängte den Gedanken an ihre Mutter und an Dean und Castiel. „Aber, wir müssen lernen loszulassen, Sam, sonst zerbrechen wir. Und ich will nicht, dass du zerbrichst. Es ist schlimm genug, dass Dean und Cass gegangen sind, geh du nicht auch noch", flüsterte sie und sah ihn an. „Wie könnte ich meinen Bruder in der Hölle lassen nach allem was er für mich getan hat, Charlie? Er ist mein Bruder, ich kann ohne ihn nicht weitermachen" „Doch du kannst Sam", sagte sie leise. „Aber ich will nicht!", Sam erinnerte sich genau daran, wie Dean ihm diese Worte gesagt hatte, als er ihn zur Jagd abgeholt hatte, damals hatte er es für eine Überredungsweise gehalten, doch jetzt wusste er, was sein Bruder gemeint hatte. Ohne seinen Bruder war es einfach nicht dasselbe, es fehlte etwas, die Familie. „Sam, versprich es mir!" Gabriel kam aus der Küche, „Du hast es Dean versprochen, du wirst nichts Dummes anstellen und das gilt definitiv als dumm", sagte er und stellte sich hinter Charlie. „Du hast die Chance dein Leben weiterzuführen, lebe es, lebe es für Dean, für Cass und Lillian, führe das Leben, das jeder einzelne von ihnen sich für dich erhofft hat, Sam" Charlie nickte bestätigend. „Gabe hat Recht" Sam setzte sich auf die Couch und vergrub sein Gesicht in den Händen. Es blieb einige Sekunden still, doch dann hörte Charlie ihn vor sich hin murmeln, „Ich werde diesen verdammten Engel finden und umbringen! Er wird dafür bezahlen, was er meiner Familie angetan hat!" Er sah auf und in seinem Blick leuchtete wilde Entschlossenheit auf. „Ich werde ihn leiden lassen für alles was er mir genommen hat, für das, was er uns genommen hat" Er sah zu Charlie. „Wirst du mir helfen?" Charlie nickte, „Natürlich, lass uns diesen Drecksack finden", sagte sie und schaffte ein kurzes Lächeln. Sie wusste, dass es Sam nach der Racheaktion nicht besser gehen würde, aber so hatte er wenigstens eine Mission und war von seinem Vorhaben einen Deal zu schließen abgelenkt. „Ich werde euch selbstverständlich helfen. Ach, und Sam", er sah ihn an. „Du wolltest mir ja eben nicht ganz zuhören, aber Cass und Lillian geht es gut", sagte er und sah ihn an. „Cass ist bei ihr, er sorgt für sie und sie haben einen wunderschönen Platz im Himmel gefunden" Sams Tränen kamen zurück, „Er....er ist nicht einfach weg?", fragte er und Gabe schüttelte den Kopf. „Ich weiß nicht, wie das möglich ist, er wollte es mir auch nicht sagen, aber es ist so. Er passt auf seine Tochter auf und sie vermissen dich und Lillian sagte mir dass ich dich an Jacky erinnern soll?" Er sah ihn etwas fragend an und Sam lächelte traurig. „Jacky..... Man kommt über den Tod immer hinweg, egal wie schwer es ist", murmelte er. Charlie sah zu Sam. „Wer war Jacky?", fragte sie. „Sie war eine Maus, die Lillian unbedingt haben wollte, aber sie wurde krank und sie ist gestorben. Lillian war in dieser Zeit so unglaublich traurig, dass fast nichts sie zum Lachen bringen konnte. Ich habe ihr damals gesagt, dass man irgendwann darüber hinwegkommt. Es wird zwar immer wehtun, aber man lernt damit zu leben und dass sie stark sein soll", er schüttelte den Kopf und strich die Tränen weg. „Du hast Recht, Sam, es wird immer weh tun, aber was wäre das Glück ohne Schmerz, wir hätten keine Relation zu irgendwelchen Gefühlen, aber du weißt genauso gut wie ich, dass der Schmerz irgendwann nachlassen wird" Sam nickte langsam. „Ja, vielleicht" Er seufzte. „Ich werde duschen gehen", sagte er, doch kurz bevor er aus dem Zimmer ging, drehte sich nochmal um, „Charlie, woher hast du eigentlich von Dean gewusst und wo wir zu finden sind?" Sie lächelte kurz. „Ein alter Freund ist zurückgekehrt, ich bin sicher du kennst ihn. Er hat meine Lieblingsbücherreihe geschrieben", sie zwinkerte ihm zu und Sams und Gabes Augen wurden groß. „Chuck?!", fragte Sam und sah sie an. „Wieso ist er wieder da?", fragte er, doch Charlie zuckte nur mit den Schultern, „Er hat mir nur von Dean erzählt und gemeint, ich sollte mich um dich kümmern, da Dean das sicher gewollt hätte" Sam lächelte. „Dann muss ich ihm wohl danken, es ist nämlich wirklich verdammt schön dich wiederzusehen, kleine Schwester" Er verließ den Raum und Charlie war nun mit Gabriel allein. „Du hast Dad wirklich gesehen?", fragte er und sie nickte. „Ja, hab ich", sagte sie und sah zu ihm. „Hat er sonst noch etwas gesagt?", fragte er. „Nein, tut mir leid, Gabriel", sie sah zu Boden, „Er hatte keine Nachricht für dich" Sie fühlte sich unwohl, Gabe ließ die Schultern hängen und wandte sich von ihr ab. „Natürlich nicht, er hat sich ja nie gemeldet, wieso sollte er das jetzt tun" „Gabe, so darfst du das nicht sehen, er liebt dich" „Ach ja? Seit Jahren ist er nicht mehr aufgetaucht, hat den Himmel sich selbst überlassen und er kommt immer nur dann zurück, wenn die Beiden ihn brauchen! Was ist mit uns? Wir sind seine Söhne!" Er schüttelte den Kopf. „Und das werdet ihr immer bleiben", die Stimme klang tief und hallte durch das Haus. Gabe und Charlie sahen beide erschrocken auf. „Nur, weil ihr mich nicht seht, heißt das nicht, dass ich nicht da bin, mein Sohn" Gabriel schwieg, er wusste nicht, was er sagen sollte, sondern sah stattdessen zu Boden. Charlie legte ihm kurz die Hand auf die Schulter und verließ dann ebenfalls den Raum. Sie nahm ihre Tasche und stellte sie in den Flur, sie nahm einige Sachen und zog sich dann etwas anderes an.
Als Sam fertig war, warteten die anderen Beiden bereits im Wohnzimmer und saßen um einen Laptop herum. „Also, wie finden wir diesen Mistkerl jetzt?", fragte Charlie, aber weder Sam noch Gabe schienen eine Antwort darauf zu haben. Charlie seufzte, „Gabe, du sagtest doch, du hast mit Cass gesprochen, hat er dir nicht gesagt, wer ihn getötet hat?" Gabe schüttelte den Kopf, „Und ich bezweifle ehrlich gesagt auch, dass er es uns erzählen wird. Ihr kennt doch Cass, er ist keiner der Rache übt" Sam seufzte. „Bitte, versuch es dennoch nochmal", sagte er und setzte sich zu ihnen. Gabe nickte und war dann auch schon verschwunden. „Keine Sorge, wir kriegen ihn schon", sagte Charlie und ließ sich auf das Sofa sinken. „Und jetzt, rede bitte mit mir, Sam. Ich weiß, du willst alles in dich reinfressen, aber das wird nicht gut enden, also erzähl es mir"
Sam seufzte und fing dann schließlich an ihr zu erzählen, was in den letzte Jahren passiert ist in denen sie auf getrennte Wege gegangen waren.
Hey, sry, dass das Kapitel so kurz ist, aber ich wollte es veröffentlichen, damit ihr wieder was zu lesen habt :D
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