- Kapitel 83 -
Wir tanzten den gesamten Abend über miteinander und sahen uns sogar gemeinsam den Auftritt der Band an. Sie waren wirklich gut und das auch ohne mich. Als sich der Abend dem Ende neigte verließen wir die Versammlungshalle noch vor den anderen.
Asano begleitete mich bis auf mein Zimmer und verabschiedete sich dann von mir. „Nun bin ich wohl an der Reihe mich zu bedanken." Meinte er und ich sah ihn verwirrt an. „Für diesen schönen Abend meine ich." Erklärte er, doch ich winkte ab. „Wenn das so ist, dann muss ich mich ebenfalls bedanken.." Begann ich und verneigte mich ein wenig vor ihm. „..Für die Einladung deine Begleitung sein zu dürfen." Beendete ich meinen Satz und sah ihm wieder ins Gesicht. „Du siehst wunderschön aus, Helia." Meinte er verträumt und strich mir vorsichtig durch die Haare. Ich errötete bei seinem Kompliment. „Danke.." Murmelte ich leise.
„Gute Nacht, Helia." Sagte er und beugte sich zu mir runter. Er umfasste mein Kinn und drehte meinen Kopf etwas zur Seite um mir einen Kuss auf die Wange zu geben. Als seine Lippen meine Haut berührten weiteten sich meine Augen für einen Moment und ich dachte schon ich würde nun einen Herzinfarkt erleiden. Er löste sich wieder von mir und lächelte mich zufrieden an. „Gute Nacht, Asano.." Hauchte ich leise und sah, wie er sich langsam entfernte und zu den Fahrstühlen lief.
In den darauffolgenden Wochen lernten wir oft gemeinsam in der Bibliothek, da schon bald die letzten Zwischenprüfungen des Trimesters anstanden. Wenn wir unsere Zeit nicht gerade in der Bibliothek über den Büchern verbrachten unternahmen wir etwas zusammen. Da es allmählich taute und der Frühling in den Startlöchern war besuchten wir oft den Park und ich kam sogar dazu, die Enten zu füttern. Dieses Land, diese Stadt hatte so viel Schönes zu bieten, dass es mir fast leid tat bald wieder nach Hause gehen zu müssen. Ich hatte diese Menschen hier so sehr ins Herz geschlossen, dass ich mir gar nicht mehr vorstellen konnte, wie es ohne sie in meinem Leben war. Nakatani, Yuriko, Chloe, Kenshin und natürlich Asano.
Ich versuchte oft einfach nicht darüber nachzudenken, doch in solchen Momenten schlichen sich die Gedanken automatisch in meinen Kopf. Nichtsdestotrotz freute ich mich andererseits auch wieder auf mein zu Hause. Ich vermisste meine Eltern, mein Zimmer, ja sogar Leah! Ich freute mich schon auf den Tag an dem ich sie wiedersehen würde.
„Ich glaube ich hab's endlich verstanden!" Rief Chloe begeistert durch die Bibliothek. „Glückwunsch, gerade rechtzeitig zu unserer nahenden Abreise." Meinte ich trocken und brütete gerade über den Physikaufgaben. Ihre Stimmung kippte augenblicklich und Mitsuhide warf mir einen wütenden Blick zu. „Helia-chan!" Zischte er und legte tröstend seinen Arm um sie. "Was denn? Ich hab doch recht?" Verteidigte ich mich ausdruckslos. Asano lachte leise und schüttelteden Kopf. „Sei doch nicht so empfindlich Mitsuhide-kun." Meinte er neben mir und löste ebenfalls gerade einige der Physikaufgaben. „Kannst du mir hier kurz helfen?" Fragte ich ihn bittend und er sah sich die Aufgabe an. „Ich soll nicht so empfindlich sein?" Widerholte Mitsuhide Asanos Worte. Wir beide sahen vom Buch auf. „Wie kommt ihr beiden denn damit klar, dass ihr euch bald trennen müsst?" Fragte er und verschränkte dabei die Arme. Asano und ich sahen uns beide ausdruckslos an.
Ja, wie gingen wir eigentlich damit um?
Keiner von uns hatte das Thema bisher näher angesprochen. Wir waren schließlich kein Paar oder ähnliches, so wie Mitsuhide und Chloe. „Wieso sollten wir uns darüber Gedanken machen?" Fragte Asano kühl während ich ihm einen Blick von der Seite zuwarf. „Naja weil..ihr beide..naja ihr wisst schon.." Druckste Mitsuhide nervös herum. „Ja? Wir beide was?" Bohrte ich teuflisch Grinsend nach. „Ach kommt schon! Stellt euch nicht dümmer, als ihr seid." Sagte er und rümpfte seine Nase. „Weißt du wovon er spricht?" Fragte Asano mich grinsend. „Nein, keine Ahnung." Entgegnete ich schulterzuckend und sah wieder zu Mitsuhide. „Ihr beide seid wirklich unmöglich!" Blaffte er uns an und meinte, dass er sich einen Kaffee holen gehen würde.
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