- Kapitel 49-

„Was denkt ihr eigentlich was ihr da gerade getan habt?" Ertönte Asanos eisige Stimme. „Asano-kun, bitte wir..wir haben doch nur versucht deine heutige Niederlage zu rächen! Für die A Klasse!" Erklärte der am Boden liegende Junge und hielt sich noch immer die Nase. „Hatte ich euch darum gebeten?!" Fuhr Asano ihn wütend an. Der Junge schüttelte heftig seinen Kopf. „Nein..aber wir dachten das-" Begann er zu protestieren, doch Asano schnitt ihm das Wort ab. „Dann hört auf zu denken wenn so etwas dabei raus kommt!" Schrie er wütend und packte ihn am Kragen. „Ihr habt nichts als Schande über die A Klasse gebracht! Helia-chan hat mich und auch Uesugi fair geschlagen. Was denkt ihr was für ein Licht diese Aktion jetzt auf die A Klasse wirft? Und noch schlimmer, was es für ein Licht auf mich wirft?! Ihr habt das hier in meinem Namen getan und mich somit unglaublich gedemütigt!" Schrie er weiter. Meine Sicht klärte sich mittlerweile wieder erheblich, da mein Hirn wieder genügend Sauerstoff bekam. Ich erkannte den Jungen, der vor Asano lag. Ich hatte ihn öfters in Asanos Dunstkreis umherschwirren sehen. Er wollte unbedingt dazu gehören. Hiro, ich hatte besseres von dir erwartet, schoss es mir durch den Kopf als ich betreten meinen Blick abwandte. Ich vernahm leises Stöhnen hinter mir und merkte, wie sich die beiden anderen langsam wieder bewegten. Sie sahen übel zugerichtet aus und bluteten heftig aus Mund und Nase. Langsam setzte ich einen Fuß vor den anderen und kniete mich mehr oder weniger galant vor sie. Beide zuckten erschrocken zurück, als sie mich sahen. „Ganz ruhig ihr Pfeifen, ich tu euch nichts. Jedenfalls jetzt nicht." Sagte ich harsch und nahm ihnen ihre Halstücher vom Gesicht. Danach zerriss ich sie in ungleiche Teile, welche ich ihnen dann wieder in die Hände drückte. „Damit müsstet ihr die Blutung erst Mal stoppen können." Teilte ich ihnen ausdruckslos mit und erhob mich langsam wieder. Ich verspürte keine Schmerzen, dafür war ich sie viel zu sehr gewohnt. Was mir allerdings zu schaffen machte war der plötzlich auftretende Schwindel. Ich lief auf Asano zu und legte ihm eine Hand auf die Schulter. Er zuckte einen Moment und sah mich aus dem Augenwinkel heraus an. „Lass gut sein. Egal was du ihm jetzt antun magst, ich kenne einen effizienteren Weg." Sagte ich und grinste hämisch dabei. Verwirrt sahen mich beide an, doch mein Blick lag dabei nur auf Hiro und bohrte sich regelrecht in seine Augen. Ängstlich sah er mir entgegen und schluckte dabei.

„Kannst du noch? Halte noch etwas durch. Wir sind gleich da." Redete Asano auf mich ein. Er bestand darauf mich zu sich ins Zimmer zu bringen um meine Wunden dort zu versorgen. Als Hiro mich vorhin mit sich zu Boden gerissen hatte schlug ich mit dem Hinterkopf auf den harten Asphalt auf. Seitdem floß das Blut unaufhörlich meinen Nacken entlang. „Ist schon gut, wirklich. Ich komm schon klar." Winkte ich ab, doch Asano sah mich wütend an weshalb ich abwehrend die Hände hob. „Ich komm doch schon mit, du brauchst mich jetzt nicht so ansehen." Nörgelte ich genervt und seufzte. „Du hattest die Wahl, entweder du läufst selbst oder ich trage dich. Also beschwer dich nicht." Entgegnete er mir kühl. Ich verdrehte dabei nur die Augen. Ja, du hast mir ja die Wahl gelassen, dachte ich mir genervt. Endlich sah ich die Gebäude der Unterkünfte vor mir auftauchen. Wir liefen auf das erste Bauwerk zu und betraten den Eingangsbereich. Asano lotste mich an den Fahrstühlen vorbei in einen breiten Gang an dessen Ende sich eine einzige Tür befand. Mit einer Hand stützte er mich weiterhin während er mit der anderen einen Schlüssel herauskramte. Er sperrte die Tür auf und führte mich im Dunkeln ein paar Schritte weiter, bis er mich an den Schultern sanft runterdrückte. Ich sank auf sein Bett und sah, wie sich seine Umrisse entfernten. Plötzlich ging das Licht an und ich kniff die Augen zusammen. Er stand beim Lichtschalter und verschwand anschließend in einem angrenzenden Raum.

Staunend sah ich mich um. Das Zimmer war riesig, kein Vergleich zu unserem Zimmer. Außerdem schien er ein weiteres Zimmer zur Verfügung zu haben, da ich eine dritte Türe bemerkte, die offen stand. Ich sah mich weiter im Zimmer um und erkannte einen großen Kleiderschrank und einen Fernseher auf einer Kommode stehen. Alles war recht modern und stilvoll eingerichtet. Ein großer grauer Teppich verlief rund um das Bett und an den Wänden hingen Bilder von Städten in schwarz weiß. Asano kam mit einem Verbandskästchen in den Händen wieder und setzte sich neben mich. Vorsichtig begann er damit mir meinen Blazer von den Schultern zu ziehen. Er wies mich an ihm den Rücken zuzudrehen damit er an die Wunde rankam. Sachte löste er meinen ohnehin schon ruinierten Dutt und strich die Haare zur Seite. Behutsam tupfte er meine Wunde ab bevor er mit einem feuchten Tuch meinen Nacken entlang glitt. Vorsichtig zog er den Kragen meiner Bluse runter und wischte mir auch dort das Blut weg. „Kannst du die ersten Knöpfe deiner Bluse öffnen damit ich an deinen Rücken ran komme?" Fragte er nach einiger Zeit der Stille. Ohne Gegenwehr tat ich, was er verlangte. Schließlich konnte ich schneller wieder verschwinden je eher er fertig war. Er zog wieder am Kragen, dabei rutschte mir ein Teil der Bluse über die Schultern. Für einen Moment spürte ich, wie er stoppte. Mein Atem ging schneller und ich begann mich irgendwie merkwürdig zu fühlen. Normalerweise machte mir sowas nichts aus, da ich nichts darauf gab was andere von mir dachten. Es interessierte mich nie ob ich anziehend auf Jungs wirkte oder nicht. Es war nicht so, das ich keine Angebote erhielt, doch ich wies sie stets ab. Ich verstand die Reaktion meines Körpers momentan nicht. Wieso fühlte ich mich auf einmal so? So verwundbar? Es war ironisch, nicht? Obwohl ich genau wusste, das Asano mir nur helfen wollte und keine Gefahr von ihm ausging fühlte ich mich angreifbar.

„Ich werde mir die Wunde später nochmal ansehen aber fürs erste kann ich nicht mehr machen. Das Blut muss erst gerinnen damit ich es ordentlich verbinden kann." Hörte ich ihn sagen als er vorsichtig die Bluse an meinen Schultern wieder nach oben zog. Dabei glitten seine Fingerspitzen unabsichtlich über meine Haut. Überall dort, wo er mich berührte breitete sich ein angenehmes Kribbeln aus. Ich zog unbemerkt scharf die Luft ein, da mich dieses seltsame Gefühl überraschte.

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