27.
Spät am Abend stieg ich in die Bahn nach Köln und machte mich somit auf den Weg zu Luca. Ich konnte nicht mehr mit diesem Gewissen leben. Auch machte es mich kaputt, ihm scheinbar egal zu sein. Vielleicht nicht ganz egal, aber für ihn keine Nachricht wert. Ich hatte mich entschlossen, endlich reinen Tisch zu machen. Luca verdiente es, die Wahrheit zu erfahren. Also saß ich nun da, ganz alleine und nervös. Ich überlegte, ob ich nicht doch wieder umkehren sollte, doch ich war ihm schließlich die Erklärung schuldig, weshalb ich sitzen blieb. Immer wieder gingen Leute aus und ein, unteranderem auch betrunkene Leute. Ich mochte dies nicht und die ältere Dame neben mir scheinbar auch nicht.
Als ich dann endlich meine Zielstation erreicht hatte, stieg ich mit selbstbewusster Haltung aus. Ich zeigte mich nicht wirklich oft selbstbewusst, was wahrscheinlich daran lag, dass ich es so gut wie nie war. ,,Hey Süßeeeeee", grölte einer der Betrunkenen aus der Bahn, welcher ebenfalls hier ausgestiegen war. Er wollte mich am Arm greifen, doch ich wehrte mich. Oft genug hatte ich mir sowas von meinem Vater gefallen lassen müssen, doch nun musste ein Ende gesetzt werden. ,,Fass mich nicht an!" ,,Es ist doch allesssss gut.", meinte er. Ich schüttelte meinen Kopf und ging mit schnellerem Tritt weiter. Was war hier nur zu nächtlicher Zeit los?!
Ich erreichte die Wohnung schnaufend, da ich zwischenläufig gerannt war. Ich hatte Angst gehabt, auch wenn ich es nicht zugeben wollte. Dann klingelte ich. Ein verschlafener Luca öffnete mir im Schlafanzug die Tür. ,,Hey Mia.", begrüßte er mich ein wenig zerknirscht. ,,Hallo Luca, ich wollte mit Dir reden, wenn Du mich lässt?" ,,Mach hinne." Ich drängte mich an ihm vorbei ins Haus, da ich weder im Kalten stehen bleiben noch die Nachbarn stören wollte. Darauf erklärte ich Luca, dass ich nicht krank gewesen war, sondern einfach überfordert mit meinem Studium und deswegen blau gemacht hatte. ,,Außerdem denke ich, dass es besser wäre, mit dem Studieren aufzuhören... Es tut mir leid... Ich habe die Reife einfach noch nicht." ,,Mia... Egal, welchen Weg Du gehst, ich werde Dich immer unterstützen, ich hoffe, Du weißt das. Aber was heißt das für uns?" Er bekam feuchtere Augen und guckte mich ruhig an. "Ich werde mit meiner Mutter nach Hamburg ziehen... Und für eine Fernbeziehung fehlt meinem Herzen die Kraft... Ich denke, das hier ist der Moment, in dem unser Kapitel endet." Mein Blick richtete sich wieder auf den Boden. ,,Lass mich Dich wenigstens noch an einen Ort bringen...", meinte er und musterte mich weinend. Ich hätte nie gedacht, dass ein gebrochenes Herz so weh tun konnte, doch nun erlitt ich es. ,,Okay."
Luca zog sich an, verband mir die Augen und führte mich an diesen Ort. Ich spürte irgendwann, dass wir nicht mehr auf dem Festland waren und kurzerhand wurde mir auch die Binde von den Augen genommen. Dort sah ich den Kölner Dom wunderschön beleuchtet in seiner ganzen Pracht.
,,Es ist... wundervoll hier.", sagte ich sprachlos. ,,Ja, finde ich auch. Deswegen habe ich Dich auch hierher gebracht." Und dann küsste er mich.
OK, eigentlich wollte ich noch ein Foto einfügen, aber Wattpad hat mich nicht gelassen. XD
Nach Jahren kommt jetzt auch mal wieder ein Kapitel, aber das letzte vor dem Epilog, I am sorry! XD Aber es wird auch ein alternatives Ende geben für die, denen das Ende nicht gefällt.
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