13.

,,Schönes Appartement.", sagte ich. Dies war nicht nur aus Freundlichkeit gemeint, sondern ehrlich. Er nickte nur und fragte mich dann, was ich essen wollte. Ich verneinte zwar, aber er bestand darauf, dass ich etwas aß. ,,Was hältst Du von Pizza?" ,,Pizza klingt gut." ,,Möchtest Du mal meine Pizza probieren?", fragte er. Er hatte eine Pizza? ,,Gerne, aber warum...hast Du Deine eigene Pizza?" ,,Das erkläre ich Dir später, nun müssen wir lernen und auf das Essen warten." Ich nickte verständnisvoll. Ich war ja eigentlich nur deswegen hier... ,,Was hast Du denn nicht verstanden?" ,,Das ganze Thema." ,,Ah okay." Er holte seine Tasche mit den Schulsachen, packte sie aus und fing an zu erklären. 

Keine fünf Minuten später holte er schon die Mageritha aus dem Backofen. In aller Ruhe aßen wir sie und lernten weiter. ,,Hast Du eigentlich einen Freund?", fragte er mich urplötzlich. Hatte er mir die letzten Tage nicht zugehört?! Ich guckte ihn genervt an. ,,Sorry... Man darf doch wohl fragen!" ,,Ja, aber Du weißt die Antwort doch! Meine Eltern würden mich umbringen." ,,Ach ja? Dann würde ich mich eben auch umbringen, dann gäbe es kein Problem mehr!" Bei diesem Satz nahm er meine Hand, doch ich schlug sie weg. Erschrocken guckte er mich an. ,,Nur Nachhilfe, außerdem war das sowas von kitschig." ,,Ich dachte Mädchen stehen auf Kitsch...", gab er von sich. ,,Nicht in solchen Maßen." Er nickte verständnisvoll. Am Ende des Tages fuhr er mich nach Hause, aber diesmal hielt er nicht früher, nur weil ich es vergessen hatte zu sagen...

,,Mia?" ,,Hm?" ,,Wohin müssen wir jetzt? Links oder rechts?", fragte er mich, als wir an einer Einmündung ankamen. ,,Links."

,,Wir sind da.", sagte er kurze Zeit später. ,,Achso, gut." ,,Ich begleite Dich noch bis zur Tür dann-", fing er an, doch ich unterbrach ihn. ,,WAS? DU KOMMST NICHT BIS ZUR TÜR, DU BIST WEIT GENUG GEKOMMEN! WEIßT DU EIGENTLICH, WIE VIEL ÄRGER ICH BEKOMMEN WERDE-Oh, hallo Mutter..." Meine Eltern standen nun beide vor Luca und mir. ,,Toll gemacht.", zischte ich Luca zu. ,,Ach wie nett, dass wir ihn kennen lernen dürfen. Ich dachte, Du wärst nicht so eine Schlampe, wie Olivia! Ich dachte, wir hätten Dich besser erzogen!", schrie meine Mutter mit einem falschen Lächeln. ,,HAU AB, DU BLÖDES WEIB!", schrie auch mein Vater mich an. Wieder einmal holte er aus, doch soweit, dass er mich schlagen konnte, kam es nicht. Luca stellte sich vor mich. ,,Das nennen Sie gute Erziehung? Ich denke, es ist besser, wenn ich Mia zu mir nehme." ,,Das kommt nicht in Frage! Am Ende ist sie noch schwanger und auf Enkel, mit dem Charakter von ihr, habe ich keine Lust!" Nun verpasste er Luca eine. Dieser lachte nur ungläubig und starrte meinen Vater an. ,,Wer sagt denn hier bitte, dass sie schwanger wird? Außerdem ist Ihre Tochter ein wundervolles, nettes, schönes und kluges Mädchen. Sie könnte jeden haben, vielleicht sogar eine berühmte Person, wer weiß? Aber ich werde, egal, was kommt, um sie kämpfen,  auch wenn sie einen Freund hat! Man darf sie nicht einfach schlagen!  Und ich finde es auch ein wenig unhöflich Leuten, die man zum ersten Mal sieht, in die Fresse zu hauen! Tschüss!" Wow... Sowas hatte noch nie jemand zu mir oder viel mehr über mich gesagt. Er nahm meinen Arm und zog mich hinter sich her. ,,VERRÄTERIN!", rief mein Vater mir noch hinterher, aber es interessierte mich herzlich wenig. ,,Hast Du das eben ernst gemeint?" Er guckte mich kurz an und, obwohl es schon dunkel war, konnte man sehen, wie er ein wenig rot im Gesicht wurde. Er nickte kurz und konzentrierte sich wieder auf die Straße.  ,,Tut das weh? Also, die Stelle, wo mein Vater Dich hin geschlagen hat." ,,Naja, geht.", antwortete er mir knapp. ,,Setzt Du mich dann bei mir ab?", fragte ich und suchte nach meinen Schlüssel, aber der war noch in meiner Tasche. Diese wiederum lag noch in meinem alten Kinderzimmer...

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