"The past is only when it no longer hurts."

Ich bin ja selbst etwas fassungslos, wie lange es her ist, dass ich hier gepostet habe Oo Nun ja. Heute kann ich was neues Posten ^-^
Und es gibt noch weitere gute Neuigkeiten. Denke ich ;)
Es könnte sein, das es nächste Woche vielleicht ein neues Kapitel bei der Baby Carlando Story gibt. Zwei Kapitel sind fertig und habe ich auch schon zurück. 1-2 wollte ich jetzt noch schreiben.
Und diese Woche wird es auch bei den Wünschen weiter gehen. Ich habe es tatsächlich geschafft in zwei Tagen, zwei Wünsche abzuarbeiten und nebenbei damit zwei FS zu Schreiben. ^^

Aber nun geht es erstmal mit Kevin und Nicholas weiter. <3

+

„Du warst wirklich bei Kevin?"

„Ja. Und er bei mir."

„Wow. Ich bin sprachlos."

„Nicht geschockt? Angewidert? Entsetzt?"

„Vielleicht ein bisschen."

„Hätte mich auch gewundert, wenn du es so hingenommen hättest. Nachdem, was alles geschehen ist."

Nachdenklich nickte Lando, während er an seiner Milch nippte. Trotz Corona hatten sich Nicholas und er nach dem letzten Rennen bei Lando zu Hause getroffen. Carlos würde nachkommen, hatte aber in Spanien noch etwas zu erledigen. Und aus Spanien rauszukommen, war durch die Pandemie alles andere als leicht.

„Ich habe nicht damit gerechnet, dass du wirklich auf Carlos und mich hören würdest, nachdem du den Brief ja am liebsten zerrissen hättest."

Er wollte diesen Brief auch nicht lesen, den Romain ihm zugesteckt hatte. Im ersten Moment war Nicholas etwas ratlos, wusste nicht, wieso der Franzose ihm einen Brief gab. Erst als er den Namen des Dänen erwähnte, wurde Nicholas bewusst, was es mit diesem Brief auf sich hatte. Er musste Romain komisch angesehen haben, denn dieser lachte leise und bestätigte ihm, dass Kevin um Hilfe gebeten hatte.

„Zum Glück habe ich auf euch gehört."

„Bereust du es? Es war doch sicher nicht einfach mit Kevin, oder?"

„Nein, einfach war es sicher nicht. Aber ich möchte jetzt auch nicht zu sehr ins Detail gehen. Kevin ging es sehr schlecht. Ich hatte Angst, Lando. So hatte ich ihn noch nie gesehen. Als er dann darum gebeten hat, dass ich ihm etwas erzähle, war ich vollkommen überfordert."

Die Erinnerung an die Zusammenbrüche, welche der Däne gehabt hatte, waren noch immer sehr präsent in seinem Kopf und würden so schnell sicher auch nicht wieder verschwinden. Aber was Nicholas wirklich überrascht hatte, war ihr gemeinsames Abendessen und die fast normale Unterhaltung danach. Wie Mads geraten hatte, sprachen sie über Familie, Hobbys und einfach belanglose Dinge. Natürlich war die Stimmung alles andere als entspannt, aber bei weitem entspannter als all die Male davor. Nic fiel es schwer, nach Hause zu fahren, wäre er doch gerne bei Kevin geblieben. Aber aufdrängen wollte er sich auch nicht.

„Du hast Kevin also versprochen, dass ihr so einen Abend wiederholen werdet?"

„Durch diese Pandemie ist ja sehr vieles verschoben und so haben wir unweigerlich etwas mehr freie Zeit für uns. Ich dachte, es wäre eine gute Idee, wenn Kevin und ich in dieser Zeit weiter unsere Gespräche führen. Das schlimme Thema haben wir noch nicht angesprochen. Im Grunde weiß ich schon einiges. Kevin hat das eine oder andere erzählt, aber ich glaube, da ist noch so vieles mehr, was er verbirgt. Was er nicht an die Oberfläche lassen möchte."

„Du wirst nichts sagen. Nicht wahr?"

„Nein, werde ich nicht. Ich bin zu Kevin, um als Freund für ihn da zu sein und um ihn zu unterstützen. Freunde verraten keine Freunde. Kevin weiß ja, dass du so einiges mitbekommen hast. Auch dass wir über eine Therapie gesprochen haben. Aber ich möchte sein Vertrauen wirklich nicht missbrauchen. Natürlich würde ich es gutheißen, wenn er sich wirklich richtige Hilfe suchen würde. Es gibt Menschen, die dafür ausgebildet sind. Ich kann nur zuhören und versuchen, für ihn da zu sein."

Hinzu kam, dass Nic ja selbst merkte, wie sehr ihm das alles an die Substanz ging. Es war eben keine einfache Kost, die ihm Kevin serviert hatte. Aber er hatte sich eben in den Kopf gesetzt, dem Dänen zu helfen. Und ganz gewiss würde er jetzt, wo er wieder ein wenig mehr über die Vergangenheit des Blonden wusste, keinen Rückzieher machen. Nic war in diesen Momenten so dankbar und erleichtert, dass Kevin Körperkontakt zuließ. Es war ein schönes Gefühl, den Älteren in den Armen zu halten. Selbst in den Momenten, in denen sich Kevin einfach genommen hatte, was er wollte, war es schön, die warme Haut des anderen auf der seinen zu spüren.

+

Vertieft in einem Bericht über toxische Beziehungen und deren Gründe hatte Nicholas das Klingeln Tage später nach dem Besuch bei Lando die ersten Male gar nicht gehört. Der Bericht war verstörend und interessant gleichermaßen.

Er hatte belanglose Nachrichten an Kevin geschrieben, aber nicht erwartet, dass dieser antworten würde. Im Grunde fühlte sich Nicholas hin und wieder wie ein Eindringling. Zwar wusste sein Kopf, dass dies Bullshit war, da er Kevin ja wirklich helfen wollte. Aber irgendwie erwischte er sich schon hin und wieder dabei, wie er ja doch ziemlich tief in das Privatleben des Älteren eindrang.

Als sein Handy klingelte, schreckte Nicholas aus seinem konzentrierten Lesen auf. Er war so tief in diesem Dokument, dass er richtig erschrocken war, als er nach dem Handy auf dem Tisch fischte und es entsperrte.

„Bist du zu Hause?"

Die Wörter waren verständlich und sie kamen direkt in seinem Kopf an. Aber scheinbar waren seine Hirnzellen etwas träge, um den Kontext hinter den Worten direkt zu verstehen, weswegen Nicholas etwas verwirrt blinzelte. Die Nachricht war von Kevin und es überraschte ihn schon ein klein wenig. Aber es freute ihn auch sehr, dass der Däne ihm schrieb.

„Ja. Man kann nicht viel machen. Wieso?"

„Ich stehe seit 10 Minuten vor deiner Haustür und klingel'. Es brennt Licht im Wohnzimmer."

„Fuck!"

Fast wäre er über seine eigenen Beine gestolpert, als er von der Couch sprang, aus dem Wohnzimmer über den Flur rannte und die Haustür quasi aufriss.

„Tut mir leid. Ich war am Lesen und so vertieft, dass ich nichts um mich herum wahrgenommen habe."

„Alles gut. Ich hätte vielleicht vorher fragen sollen, ob du überhaupt Zeit und Lust auf Besuch hast."

„Ich habe dir angeboten, dass du jederzeit vorbeischauen kannst. Komm rein. Ich denke, hier im Warmen redet es sich besser."

Lächelnd ließ er den Blonden in sein Haus treten, verschloss die Haustür und nahm Kevin auch gleich die Jacke ab und hing diese auf.

„Geh schon mal vor. Ich hole eben noch was zu trinken."

Sein Herz schlug ihm bis zum Hals und Nicholas nahm sich einen kurzen Moment in der Küche, um sich zu sammeln. Dass Kevin sein Angebot tatsächlich annehmen würde, hatte er nicht erwartet. Ob das ein gutes Zeichen war? Über was würden sie reden? Wollte Kevin überhaupt reden oder einfach nur Gesellschaft? Würde der Blonde vielleicht sogar versuchen, ihn nochmal zu küssen? Nicholas hatte lange mit sich selbst kämpfen müssen, um sich einzugestehen, dass er die Küsse und den direkten Körperkontakt zu Kevin vermisste. Sie hatten nie direkt zärtliche Liebkosungen geteilt und Kevin hatte sich immer genommen, was er wollte. Wie konnte er es also vermissen, von dem Älteren geküsst zu werden? Oder die Hände an seinen Körper spüren zu wollen?

„Entschuldige. Hat etwas länger gedauert."

„Du hast Berichte über toxische Beziehungen? Und Ratgeber, um richtig helfen zu können?"

Ertappt färbten sich seine Wangen rot, als er die Getränke auf den Tisch stellte. Bei seinem Sprint zur Haustür hatte er vollkommen vergessen, den Laptop zu schließen.

„Du solltest dich nicht mit so etwas beschäftigen."

„Ich möchte aber, weil ich wissen möchte, was ich noch machen kann, um dir zu helfen."

Langsam ließ er sich neben Kevin nieder, schielte nervös auf den Älteren. Kevin schien nicht wütend zu sein, aber Nicholas konnte dem anderen ansehen, dass er es wirklich nicht wollte, dass er sich mit solch schlimmen Dingen befasste. War Kevin besorgt? Um sein Wohl?

„Mads und ich haben die letzten Tage viel telefoniert. Nachdem er vorgeschlagen hatte, dass wir einen normalen Abend verbringen sollten, war er natürlich neugierig, ob es funktioniert hat. Er hat mir erzählt, dass er auch vieles über toxische Partnerschaften gelesen hat. Und er hat einige renommierte Therapien in Dänemark herausgesucht und mir geschickt. Es ist schwer, auf einmal zu sehen und zu merken, dass es Menschen gibt, die mir wirklich helfen wollen, denen ich scheinbar wichtig bin. Ich habe über Jahrzehnte alles nur mit mir selbst ausgemacht, habe die Tatsache hingenommen, an ein widerliches Arschloch als Partner gekommen zu sein, weil ich blind vor Liebe war. Ich habe es hingenommen und für mich selbst akzeptiert, als ich ebenfalls zu einem widerlichen Arsch wurde. Ich habe mich nicht dagegen gewehrt, als ich zu dem Monster wurde, vor welchem ich geflohen war."

Schmerz zeichnete das Gesicht des Älteren und Nicholas wollte und konnte sich nicht mehr zurückhalten. Er griff nach der Hand des Blonden und verschränkte ihre Finger miteinander.

„Du bist vielleicht ein Monster geworden. Und du magst einiges übernommen haben, was man dir selbst angetan hat. Aber im Gegensatz zu dem Mann, der dir das alles angetan hat, bist du jetzt bereit, dir helfen zu lassen. Du hast es in deinem Kopf durchgespielt und selbst schon nach Therapien gesucht. Ich denke, das ist schon ein richtig großer und vor allem mutiger Schritt."

„Ich verstehe nicht, wieso Mads und du immer davon redet, dass es mutig sei, diesen Schritt zu gehen. Was ist daran mutig? Ich habe jahrelang anderen vor den Kopf geschlagen, habe verbal ausgeteilt und Männern Gewalt angetan. Welcher Therapeut wird das gutheißen?"

Ruhig strich Nicholas mit den Fingerspitzen über die etwas zittrige Hand des Dänen. Die nächsten Worte musste er sich auch erst mal überlegen. Es war so, dass Kevin einfach nicht einsah, dass der Schritt, sich Hilfe zu suchen, ein gewisses Maß an Mut erforderte.

„Du könntest ja auch weiter so machen wie bisher. Du könntest dir Männer weiterhin mit Gewalt nehmen. Du könntest anderen Menschen weiterhin drohen, sie auslachen und erniedrigen. Kevin, ganz ehrlich. Hast du seit unserem Gespräch damals wieder Sex mit jemandem gehabt? Als du mich damals gefesselt und geschlagen hast, hatte ich wirklich schreckliche Angst vor dir und nur dieser klitzekleine Funken in deinen Augen hat mir Mut gemacht, dich überhaupt darum zu bitten, die Fesseln zu lösen. Siehst du? Ich musste auch meinen Mut zusammennehmen, um dich darum zu bitten. Das war sehr schwer, weil ich bis zu diesem Zeitpunkt wirklich Angst und Ekel vor dir hatte. Gleichzeitig habe ich mich selbst verabscheut, weil ich Gefühle für jemanden wie dich entwickelt habe."

+

Es verlangte Nicholas viel ab, um Kevin halbwegs davon zu überzeugen, dass er die richtige Entscheidung getroffen hatte. Oft hatte er sich schon gefragt, wie Kevin all die Last überhaupt aushielt. An Kevins Stelle wäre er schon lange durchgedreht und hätte wohl auch dumme Entscheidungen getroffen. Kevin kämpfte nun schon so lange mit den dunklen Geistern der Vergangenheit und den Schmerzen, die man ihm zugefügt hatte, dass Nicholas der festen Überzeugung war, dass andere Menschen schon lange daran zugrunde gegangen wären.

„Kevin? Darf ich dich was fragen?"

„Wenn nicht du, wer dann? Du hast von allen Personen in meinem Umfeld sicher die meisten Anrechte, um Fragen stellen zu können."

„Du hast meine Frage vorhin nicht beantwortet. Hattest du wieder Sex?"

„Nein."

„Wieso nicht? Es war dir sonst auch immer egal, wie es deinen Sexpuppen ging."

„Ich weiß es nicht. Aber wahrscheinlich hast du mich einfach zu sehr aus dem Konzept gebracht. Ich wollte weiterhin meinen Spaß haben und ich hatte mir da auch einige Männer gesucht, aber irgendwie wollte es mit dem Ficken nicht mehr funktionieren. Klar, ich kann dir dafür die Schuld geben und vor einigen Monaten hätte ich das auch. Das wäre der einfachste Weg. Ich konnte deinen Blick und deine Überzeugung in der Stimme nicht vergessen."

„Wie ist es für dich zu wissen, dass ich in dich verliebt bin? Findest du das absurd? Macht es dir Angst?"

Nachdenklich drehte Kevin den Kopf zur Seite, schaute Nicholas lange an, bevor er den Blick wieder abwendete. Ihre Hände waren noch immer verbunden, was ihm tatsächlich Kraft und Sicherheit gab. Für Kevin war es immer noch unbegreiflich, wie der Kanadier so eine Auswirkung haben konnte.

„Es verwirrt mich. Und ich kann es nicht verstehen, geschweige denn nachvollziehen. Ich verstehe nicht, wie du dich in so ein widerliches, gestörtes Wrack wie mich verlieben konntest. Mal ehrlich, ich habe dir doch nie auch nur einen Anlass geboten, der mich sympathisch macht, der auch nur überhaupt in Erwägung gezogen werden konnte, sich in mich zu verlieben."

„Du kannst dir sicher sein, dass ich mir diese Frage auch schon sehr oft gestellt habe. Und nicht nur ich. Lando und Carlos haben mir die Frage auch des Öfteren gestellt. Unsere Geschichte ist nicht unbedingt das, was man bei einer Familienfeier erzählen möchte, wenn gefragt wird, wie man zusammengekommen ist. Ich kann dir eigentlich nur eine Antwort darauf geben. Ich weiß es selbst nicht. Ich kann es nicht erklären. Es hat mir damals selbst Angst gemacht, als ich tatsächlich Schmetterlinge im Bauch und Herzklopfen hatte. Ich habe echt an meinem Verstand gezweifelt. Wie um alles in der Welt konnte man romantische Gefühle für den Mann entwickeln, der einen vergewaltigt, geschlagen und gedemütigt hat? Irgendwann habe ich einfach aufgegeben, es zu hinterfragen und mehr oder weniger angefangen, es zu akzeptieren."

Nach dieser Ansage und Aussage herrschte erst mal Stille. Sowohl Kevin als auch Nicholas mussten über das, was in den letzten Minuten gesagt wurde, erst mal verarbeiten.

+

Ein seltsames Geräusch weckte Nicholas. Verschlafen rieb er sich die Augen, gähnte herzhaft. Der Blick auf seine Uhr sagte ihm, dass es gerade mal 2 Uhr morgens war. Und es brauchte auch noch einige Minuten, bis Nicholas begriff, um was für ein Geräusch es sich handelte, welches ihn geweckt hatte.

Kevin.

Der Däne schlief in seinem Gästezimmer. Eine Tatsache, die für Nicholas noch unbegreiflich wirkte. Nachdem sie noch ein wenig geredet hatten, war Nic irgendwann dazu übergegangen und hatte Kevin mit in die Küche genommen, wo er sich um das Abendessen kümmerte. Zu seiner Überraschung, aber auch Verwunderung unterstütze ihn Kevin, wo er konnte, so dass sie am Ende ein doch wirklich leckeres Essen gezaubert hatten.

Als er Kevin spät am Abend angeboten hatte, im Gästezimmer schlafen zu können, war Nicholas felsenfest davon ausgegangen, dass der Blonde ablehnen würde. Aber auch hier erlebte er eine Überraschung. Kevin stimmte zu und bedankte sich für das Angebot. Irgendwann während des Essens und dem Zusammensitzen danach war Kevin klar geworden, dass er einfach nicht weiter gegen die Hilfe, die man ihm anbot, kämpfen sollte. Zwar stellte er direkt klar, dass er sicherlich nicht von heute auf morgen komplett die Hilfe von Nicholas annehmen könnte und dass er sicherlich auch noch mal zurück in sein altes Verhaltensmuster fallen würde, aber er wollte versuchen zu akzeptieren, dass es der Kanadier wirklich ernst meinte.

Müde schlug Nicholas die Bettdecke zurück und stieg aus dem Bett. Wenn er Kevin durch die geschlossenen Türen hören konnte, musste es diesem gerade wirklich schlecht gehen. Oder aber er war einfach sehr sensibel, wenn es um den Dänen ging. Das Gästezimmer lag direkt gegenüber seines Schlafzimmers, so dass es wirklich gefühlt nur drei Schritte zu diesem waren. So leise wie möglich öffnete Nicholas die Tür und spähte in die Dunkelheit.

Je länger er lauschte, desto deutlicher konnte er das Wimmern hören. Kevin schien einen Alptraum zu haben. Am liebsten wäre er sofort zu dem Älteren gerannt und hätte diesen geweckt, aber Nic wusste, dass man vorsichtig sein sollte. Manche Menschen reagierten sehr erschrocken und heftig, wenn man diese plötzlich aus dem Schlaf riss. Also ging er ruhig zum Bett. Auch wenn es stockfinster war, kannte er sich in dem Zimmer gut genug aus. Behutsam hob er die Bettdecke an, tastete über die Matratze und legte sich ganz vorsichtig zu Kevin.

„Kevin?"

Tränen liefen über sein Gesicht und er versuchte, sich so klein wie möglich zu machen. Wenn er Glück hatte, würde Pedder ihn jetzt erst mal in Ruhe lassen. Sein Körper schmerzte und er konnte das Blut schmecken, welches sich in seinem Mund gebildet hatte, nachdem der andere ihn mehrmals geschlagen hatte.

„Hey."

Ängstlich wimmerte er auf, als eine Hand auf seine Schulter gelegt wurde.

„Bitte. Bitte nicht."

„Kevin, ich bin es. Nicholas."

Sanfte, fast schon liebevolle Berührungen an seiner Schulter ließen Kevin den Kopf heben. Aber er traute sich nicht, die Augen zu öffnen. Pedder spielte sicher nur wieder mit ihm.

„Du brauchst keine Angst zu haben. Ich lasse nicht zu, dass er dir weiterhin wehtut. Bitte, Kevin, vertrau mir. Pedder ist weg. Er wird nie wieder die Chance haben, dir wehzutun. Nie. Wieder."

Die Stimme war so vertraut, so warm. Sie beruhigte ihn. Auch wenn sich alles in ihm sträubte, öffnete er seine Augen und blickte direkt in das Gesicht eines Mannes, welcher ihn gütig und sanft anlächelte.

„Nicholas?"

„Ja."

„Ist er wirklich weg? Tut er mir nicht mehr weh? Versprichst du mir das?"

„Er kann dir nur noch in deinen Erinnerungen wehtun. Aber das werden wir auch schaffen. Ich bin bei dir. Gemeinsam werden wir das hinbekommen."

Ganz vorsichtig schob sich Nicholas näher an den Blonden, bis er die Arme um den zitternden Körper legen konnte. Beruhigend streichelte er über den bebenden Rücken und hauchte immer wieder kleine Küsse auf die blonden Haare.

Nicholas schlug das Herz bis zum Hals, als sich Kevin weiter in seine Arme und somit an seine Brust drückte. Es schien, als wolle der Ältere in ihm verschwinden. Achtsam sorgte er dafür, dass Kevin weiter schlief, streichelte weiter über den Rücken und deckte sie beide zu.

Erst als er sich sicher war, dass es Kevin besser ging, dass dieser nun ruhiger schlafen konnte, erlaubte auch er es sich, der Müdigkeit wieder nachzugeben. Beschützend hielt er Kevin in den Armen, während die Augenlider schwerer wurden und er wieder einschlief.

TBC ...

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