"He'll never hurt you again."
Es gibt einen kleinen Teaser ;) Dank den Geschichten von Schnaddi3008 & mylittlelibrary habe ich nun auch die Familienplanung bei meinem Pärchen Angefangen (= Zwei Kapitel sind schon fertig. Gemeinsam mit sOph_10 sind einige sehr interessante Ideen zusammen gekommen <3
Beim Märchenbuch wird es auch bald weiter gehen. Ich tippe aktuell das nächste Kapitel, aber heute geht es erst mal hier weiter ^__^
Persönlich finde ich schon das ich Kevin ganz gut geschrieben habe. Aber das liegt wohl immer im Auge des Betrachters ^-^
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„Hey. Geht es ein bisschen besser?"
Nachdem Kevin in der Küche zusammengebrochen war, hatte Mads diesen zu sich auf den Boden gezogen und fest an sich gedrückt. Warme Tränen durchnässten sein Hemd, aber das war überhaupt nichts gegen das erhitzte Gesicht, welches Kevin an seine Halsbeuge presste. Wie lange nur quälte Kevin sich schon mit all diesen Emotionen? Dieser Zusammenbruch hätte sicher schon viel früher sein müssen.
„Kevin, du hast mich verstanden, oder? Er wird dir niemals mehr etwas antun können. Nie wieder."
Ein zaghaftes Nicken signalisierte ihm, dass sein Kumpel es wirklich verstanden hatte. Mads konnte nur ansatzweise erahnen, wie es Kevin mit diesen Neuigkeiten gehen würde. Das Monster, was ihn über lange Zeit misshandelt, gequält und gedemütigt hatte, gab es nicht mehr. Nie wieder würde dieses Monster jemandem Leid antun können. Klar und deutlich hatte Mads noch die Bilder vor Augen, welche Kevins verprügelten und geschundenen Körper zeigten. Mehr tot als lebend hatte er den anderen zu sich geholt, hatte alles unternommen, damit Kevin ihm nicht unter den Fingern wegstarb.
„Kevin? Magst du mir vielleicht von Nicholas erzählen?"
Als Mads merkte, dass Kevin ruhiger wurde und weniger zitterte, drückte er diesen etwas von sich, lächelte traurig, als er sah, wie sich dieser schnell mit dem Handrücken über die Augen wischte.
„Hm." Kevin schüttelte leicht mit dem Kopf, bevor er stark schluckte und sich aus der Umarmung befreite, sich wieder auf die Beine kämpfte und erst mal ein paar Schritte Abstand zu Mads suchte, um richtig Luft zu bekommen. Tief atmete er ein und aus, während er aus dem Küchenfenster schaute und die restlichen Tränenspuren vernichtete.
„Dir ist klar, dass wir um ein Gespräch nicht herumkommen werden, oder? Ich bin sicher nicht umsonst hierher geflogen, damit du nach deinem Zusammenbruch gerade gleich wieder einen auf Superarsch machst und so tust, als wäre dir das alles egal. Wenn du nicht reden willst, kann ich das sehr gerne übernehmen. Falls es dir nicht zu schwer fällt, kannst du ja versuchen, den Kopf zu bewegen oder grunzende Laute von dir zu geben, damit ich weiß, ob du mich verstanden hast."
Minimal zuckte sein Mundwinkel. Mads hatte sich nicht geändert. Noch immer die vorlaute Klappe und direkt voraus, egal ob er damit aneckte oder nicht. Aber hatte nicht genau dieser Charakterzug ihm das Leben gerettet? Weil sich Mads nicht von Pedder täuschen lassen und diesem immer direkt und verbal verklickert hatte, was er von ihm hielt.
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Sie einigten sich darauf, erst einmal was zu essen. Kevin brauchte unbedingt eine Stärkung, merkte er doch heute mehr denn je, wie sehr er sich und seinen Körper vernachlässigt hatte. Wie hatte er es nur in diesem erbärmlichen Zustand geschafft, Rennen zu fahren? War es schon so eine Routine, dass es gar nicht auffiel? Dass sein Körper einfach von allein handelte?
„Nachdem du verschwunden bist, hatte ich gehofft, dass du dir irgendwo anders Hilfe suchen würdest. Dass du zu einer Anlaufstelle gehen würdest. Oder mit jemandem über das redest, was in der Beziehung mit Pedder und dir passiert ist. Aber ich hatte mich in dir getäuscht. Du warst doch nicht so stark, wie du noch versucht hast, mir mit bösen Worten zu versichern. Ich konnte im Fernsehen und in den Zeitungen mitverfolgen, wie du mehr und mehr zu einem großkotzigen Arschloch wurdest. Du warst so voller Hoffnung und Zuversicht, als ich dich das letzte Mal bei Pedder weggeholt hatte und mit dir nach Kopenhagen geflohen bin. Du hattest mir versprochen zu kämpfen, dir Hilfe zu suchen. Dass du es nicht zulassen würdest, dass Pedder dir dein restliches Leben auch noch versaut."
Wie kleine Nadelstiche fühlten sich die Worte in seinem Herzen an, aber auch in seinem Kopf. Kevin versuchte, sich nichts anmerken zu lassen, als er Mads schonungslos offenbarte, was geschehen war und was dieser von ihm hielt. Und mit jedem Wort, welches der Jüngere von sich gab, hasste sich Kevin mehr. Zu genau erinnerte er sich an seine Worte, an sein Versprechen. Die Enttäuschung darüber, dass er sein Wort nie gehalten hatte, war dem anderen deutlich anzusehen, wusste Kevin doch auch, was Mads alles auf sich genommen hatte. Was sein Freund aus Kindergartenzeiten alles für ihn getan hatte, war in Worten und Gold nicht aufzuwiegen. Nach Mads hatte Kevin nie wieder so einen engen Freund, hatte er nie wieder jemanden so nah an sich herangelassen wie einst Mads.
„Was willst du hören? Ich habe es verkackt."
Die Beine an den Körper gezogen, die Arme um diese geschlungen, drückte sich Kevin in die Ecke seiner Couch. Nichts deutete auf den aufbrausenden, hitzigen und rüpelhaften Menschen hin, den sie alle kannten. Eingeholt von der Vergangenheit, von den Schmerzen und dem Leid hatte Kevin nach all den Jahren einfach keine Kraft mehr. Er war ausgebrannt. Vollkommen am Ende, um weiter die Kraft aufzubringen, um seine Fassade aufrechtzuerhalten.
„Du hast es mächtig verkackt. Aber wieso?"
„Du warst nicht mehr an meiner Seite. Meine Eltern haben sich einen Scheiß für mich interessiert, sodass ich mich in den Motorsport geflüchtet habe. Die Erwartungen und der Druck haben mich eingenommen, so hatte ich keine Zeit, viel an die Vergangenheit zu denken. Ich wollte nicht mehr daran denken, wie schwach und erbärmlich ich war. Damals, als ich dich und deine Freundschaft verloren hatte, habe ich mir geschworen, dass ich niemanden mehr an mich heranlassen werde. Ich werde nie wieder jemandem die Chance geben, mit mir zu spielen, mich auszunutzen oder zu dominieren. Nie wieder würde ich jemandem erlauben, die Überhand über meine Gefühle zu bekommen."
„Und deswegen hast du beschlossen, das größte Arschloch zu werden? Ich nehme an, dass du nicht nur vor der Kamera und deinen Teamkollegen gegenüber so eisig warst?"
„Als Arschloch kommt man dir nicht zu nah."
„Freunde? Partner? Gab es so was jemals nach Pedder?"
„Nein. Habe ich keinen Wert drauf gelegt. Und falls es dir entgangen ist, ich fahre Formel 1. Hast du schon einen geouteten Fahrer gesehen? Ein Paar?"
„Und wie kommt dann Nicholas in dieses Bild?"
Bei der Erwähnung des Kanadiers versteifte sich Kevin und er schlang die Arme so fest um seine Beine, dass es schon wehtat. Mit Nicholas hatte es alles angefangen. Dieser hatte was ausgelöst, mit dem Kevin einfach nicht gerechnet hatte. Vor wenigen Tagen noch hätte er bei diesem Gedanken wohl auch noch getobt. Aber nicht heute, nicht jetzt.
„Er hat gesagt, er wäre in mich verliebt. Dass er genauso einen Dachschaden hätte wie ich. Ich habe ihn zerstört, kaputt gemacht. Seine Kraft ist am Ende. Nicholas wollte mir immer beweisen, dass Männer nicht nur zum Ficken herhalten müssen, dass er mein Freund sein will. Er wollte mir einfach helfen. Und ich habe ihn zu einem Wrack gemacht."
Noch nicht mal mehr die Kraft für die Tränen, die hervortreten wollte, hatte er. So kraft- und hilflos hatte er sich seit Jahren nicht mehr gefühlt. War das der Moment, wo einfach alles zusammenbrach? Mit Nicholas hatte er den einzigen Mann nach Mads, der wirklich eine ehrliche Freundschaft zu ihm aufbauen wollte, vergrault, der einfach seine Hilfe anbieten wollte. Dass Nicholas tiefere Gefühle für ihn hegte, machte Kevin Angst, da er nicht verstehen konnte, wie sich jemand in ihn verlieben konnte.
„Es war schon sehr überraschend für mich, als mich ein Nicholas Latifi angeschrieben hat. Natürlich wusste ich, wer er war. Aber warum? Warum schrieb mich ein Formel-1-Fahrer an? Selbstverständlich war meine Neugierde geweckt und wir haben einige Mails ausgetauscht. Dann haben wir telefoniert und er erzählte mir von dir, von dem, was er beobachtet hat und wie wichtig es ihm ist, dass wir beide uns treffen."
„Warum? Warum hat er das gemacht?" Kevin hatte den Kopf leicht gedreht und schaute Mads mit wässrigen Augen an. Er bekam es nicht in sein Hirn. Wieso sollte ihm einfach so jemand helfen, damit es ihm besser ging?
„Weil du ihm wichtig bist. Das habe ich sofort bemerkt, als wir uns persönlich getroffen haben. Er hat nie ein Wort darüber verloren, dass er von deiner Sexualität weiß. Nicholas hat erzählt, dass es dir schlecht geht. Dass du eben von Pedder und mir erzählt hast und dass du Hilfe brauchst, aber auf niemanden hören würdest. Kevin, was für einen Beweis brauchst du noch, dass dieser Mann dich wirklich mag? Auch wenn es dich gerade überfordert, dass er Gefühle für dich hat. Selbst wenn die nicht wären, muss es dir doch zeigen, wie wichtig du für Nicholas bist. Nicholas hatte nur meinen Vornamen. Mehr nicht. Er kennt sich kein bisschen in Dänemark aus, hat es aber geschafft, mich zu finden. Er ist alle Schulen durchgegangen, bis er unsere Grundschule gefunden hat. Dann musste er hoffen, dass mein Nachname noch stimmte. Danach hat er alle weiteren Hebel in Bewegung gesetzt."
„Ich ... ich habe das nicht verdient ... Ich habe Nicholas nicht verdient ..."
Am liebsten wäre er näher zu Kevin gerutscht, wollte diesem aber seinen Freiraum lassen. Dass Kevin nach dem, was mit Pedder geschehen war, überhaupt so viel Körperkontakt zulassen konnte, erstaunte Mads. Aber er schob es einfach darauf, dass Kevin verdrängte. Oder vielleicht auch andere Mittel und Wege gefunden hatte, um damit umgehen zu können.
„Das denkst du. Aber ich denke, dass Nicholas das anders sieht. Ich würde sogar behaupten, dass er mich nur gesucht hat, weil er mehr als nur verliebt in dich ist. Sicherlich machen gute Freunde auch so einiges aus, aber nimmt ein einfacher Freund wirklich all das auf sich? All die langen Nächte? Das Reisen in ein fremdes Land und dann auch noch Corona? Nicholas mag sich vielleicht selbst eingeredet haben, dass es besser ist, wenn er versucht, nur eine Freundschaft zu dir aufzubauen, damit er dir nicht unnötig wehtut. Ihm muss bewusst sein, dass dir Schlimmes widerfahren ist. Deswegen ist die Freundschaftstour einfacher. als direkt zu sagen, dass man tiefere Gefühle hegt."
„Lando und Nic haben ihre Vermutungen. Sie haben gesagt, dass niemand als Arschloch geboren wird, dass man so wird. Mir ist in der Vergangenheit Schlimmes passiert und vielleicht hat man mich auch misshandelt, geschlagen und mir schlimmere Dinge angetan. Die beiden wissen genau, was mir passiert ist, das aber nur anhand meines Auftretens und Charakters, wie ich mit den Männern umgehe, die ich ficke."
Mads würde lügen, wenn er nicht sehr überrascht wäre. Dass Kollegen von Kevin diesen scheinbar so gut beobachtet hatten, um ihre eigene Diagnose stellen zu können, war sicher nichts, was neu war. Das taten unzählige Menschen. Aber dass sie damit zu 100% richtig lagen, war doch erstaunlich. Zeigte ihm das aber nicht auch, dass es Mitmenschen gab, denen Kevin wirklich nicht egal war? Wieso sah Kevin das nicht? Oder wollte dieser das einfach aus Angst nicht sehen?
„Du meinst Lando Norris?"
„Dieses Kind ... Er ist so verdammt jung und hat mich trotzdem durchschaut. Nachdem ich meinen ersten Spaß mit Nic hatte, war es Lando, der diesen aufgesammelt hat. Seitdem versucht dieser Bursche, Nicholas zu helfen. Vor wenigen Tagen hat Lando Dinge gesagt, von denen ich nicht mal wusste, dass er sie kennt. Er hasst mich aus tiefstem Herzen und er hat das alles nur für Nic gemacht."
Behutsam wie bei einem wilden Tier legte Mads seinen Arm um Kevin, nachdem er doch näher zu diesem gerückt war. Es war kaum mitanzusehen, was aus dem Mann geworden war, den alle Welt nur als riskanten Arsch kannten. Er kannte einen anderen Kevin, jenen der gerade neben ihm saß. Wahrscheinlich hatte, außer er selbst, niemand Kevin jemals so gesehen.
„Kannst du mir erklären, was in dir vorgeht? Du hast lange unter Pedder gelitten, hast den Absprung geschafft und hast deinen Traum leben können. Aber du hast scheinbar eine so dicke Wand hochgezogen, an der alle abprallen, die es gut mit dir meinen. Liegt das alles an Pedder? Vertraust du deswegen niemandem mehr? Zweifelst du deswegen an der Aufrichtigkeit von Nicholas? Es gibt scheinbar Menschen in deinem Umfeld, die dir wirklich helfen wollen, die dich unterstützen. Warum lässt du das nicht zu, Kevin? Du bist doch schon so kaputt und am Ende. Glaubst du, dass Nic möchte, dass du dich totfährst? Oder irgendetwas anderes Dummes machst?"
Schniefend ließ Kevin die letzte kleine Kraft aus seinem Körper und ließ sich seitlich gegen Mads fallen, suchte nach Jahren das erste Mal richtigen Körperkontakt zu jemand anderem. Körperkontakt, der gewollt war.
„Ich habe von Nic und mir geträumt", wisperte der Blonde leise, schloss die Augen und seufzte leise, als Mads durch seine Haare strich.
„Ein schöner Traum?"
„Ein sehr schöner. Vorher hatte ich von Pedder geträumt, das war nicht schön. Der Traum danach mit Nic hat alles gut gemacht. Wir waren glücklich. Nic hat so gestrahlt, so unglaublich liebevoll gelächelt."
„Würdest du wollen, dass dieser Traum wahr wird?"
Schnaubend kuschelte er sich weiter an den Jüngeren, rutschte etwas abwärts, bis er mit dem Kopf im Schoß von Mads lag. Wie lange hatte er sich nicht mehr fallen lassen? Es musste Jahre her sein und es war auch damals Mads gewesen, in dessen Schoß sein Kopf lag.
„Nicholas hat mit mir abgeschlossen. Du weißt noch? Ich habe ihm Dinge angetan, die waren wirklich sehr schlimm und ich kann einfach nicht verstehen, wie er sich trotzdem in mich verlieben konnte."
Mads wollte es nicht wirklich wissen, weil er ahnte, was Kevin gemacht haben könnte. Wenn dieser auch nur einen Bruchteil von dem übernommen hatte, was ihm einst Pedder angetan hatte, dann wurde ihm wirklich schlecht. Aber er durfte Kevin nicht verurteilen. Wobei es auch keine Rechtfertigung war, anderen Menschen Leid anzutun, nur weil man selbst so behandelt wurde.
„Ich werde noch ein paar Tage bleiben, wenn ich darf. Wir haben eine Menge zu bereden. Wenn dir irgendwas zu viel wird, dann sag mir Bescheid. Dann machen wir was anderes, weil ich denke, dass es dich wohl sehr aufwühlen wird, was du mir zu erzählen hast. Habe ich recht?"
„Ja."
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Sie redeten. Sie redeten über Stunden und Mads hatte das eine oder andere Mal das Gefühl, dass er sich übergeben wollte. Das, was sein Kumpel von sich erzählte, war grausam, schrecklich und manchmal widerlich.
Mads kam nicht umher, sich am Ende von Kevins Beichte auch zu fragen, wie sich Nicholas in den Blonden verlieben konnte. Eine Vergewaltigung war nun wirklich nicht das, was man den Eltern, Schwiegereltern und Freunden erzählen wollte, wenn es darum ging zu erklären, wie man zusammengekommen war. Es war nicht nur die Vergewaltigung, die Mads sehr zusetzte. Auch die rohe Gewalt, die Drohungen und dass sich Kevin Männer einfach nur zum Frustabbau ins Bett holte. Wenn man Sex zur Ablenkung brauchte, war das überhaupt nichts Verwerfliches. Aber wenn man sich diesen mit Androhung von Gewalt holte, war das etwas ganz anderes.
„Du hast das Rauchen nicht aufgegeben?"
„Doch, eigentlich schon. Man kann an einer Hand abzählen, wie oft ich rauche."
„Mads? Hasst du mich jetzt auch?"
Heftig schüttelte Mads den Kopf. Nachdem Kevins Erzählungen geendet hatten, war dieser ins Bad verschwunden, um sich noch mal frisch zu machen. Mads selbst war nach draußen gegangen, brauchte frische Luft. Er hatte sich gegen den kleinen Mauervorsprung gelehnt, welcher die Abgrenzung zwischen Garten und Terrasse aufzeigte.
„Ich habe gesagt, du bist mein bester Freund. Natürlich bin ich geschockt und teilweise war ich echt angewidert. Aber ich denke, mit einem gewissen Blick auf das, was dir geschehen ist, kann man nachvollziehen, wieso du in einigen Situationen so gehandelt hast. Was ich aber wirklich richtig scheiße finde, ist, dass du Nicholas vergewaltigt hast. Du hast wie Pedder die Angst von Nicholas ausgenutzt. Ich kann ja verstehen, wenn du Frust schiebst. Dass du diesen abbauen willst. Aber musstest du dafür wirklich Männer bedrohen? Verstehe mich nicht falsch, mir ist durchaus bewusst, dass du als Rennfahrer nicht irgendjemanden abschleppen kannst. Aber so?"
Schulter zuckend schob Kevin seine Hände in die Hosentaschen, ließ seinen Blick über den Garten schweifen. Es war verdammt lange her, dass er hier draußen einfach mal die Seele hatte baumeln lassen. Dabei hatte er sich bewusst für dieses Haus mit Grundstück entschieden.
„Weißt du, ich habe mit vielem, aber auch irgendwie mit nichts gerechnet, als ich vorhin vor deiner Tür stand. Damit, dass du mich zum Teufel jagst, dass du alles abblockst. Und sonst noch was ging mir durch den Kopf. Ich bin fest davon ausgegangen, dass ich sehr lange auf dich einreden muss, damit du dich öffnest. Dass wir die letzten Stunden so viel geredet haben, überrascht mich wirklich selbst etwas. Aber ich habe es Nic versprochen. Ich habe ihm gesagt, dass ich dich dazu bringen werde, endlich einzusehen, dass du Hilfe brauchst. Die Aufgabe, dich wieder aus tiefstem Herzen lächeln und lachen zu lassen, werde ich Nicholas überlassen. Ich bin mir sehr sicher, dass er Erfolg haben wird."
Mit einem breiten Lächeln stieß sich Mads von der Mauer ab, legte schwungvoll die Arme um Kevin und drückte diesen an sich.
„Keine Angst, Kevin. Ich werde dir helfen, dich unterstützen. Und Nicholas wird das sicher auch gerne machen, wenn du es zulässt."
„Ich ... ich kann das nicht. Nic ... Ich ... ich weiß nicht, was ich fühle ... Er hat alles durcheinandergebracht ... Als ... als ich mit ihm im Bett war ... hat sich alles verändert ..."
Der Kampf in seinem Kopf musste wirklich gewaltig sein. In den letzten Wochen war so viel passiert. Dinge waren geschehen, die Kevin nie erwartet hatte, die ihn vollkommen aus der Bahn geworfen hatten. Sich dann plötzlich mit Gefühlen auseinanderzusetzen, die schon einmal nur Unglück gebracht hatten, musste wirklich schwer sein. Mads wollte nicht wirklich mit seinem Kumpel tauschen, aber er würde Kevin durch all das hindurch helfen.
„Lass uns reingehen und über was anderes reden. Für heute haben wir genug in deiner Vergangenheit gewühlt und erfahren, was du in der Gegenwart abgezogen hast. Jetzt wird das beiseite geschoben."
Fast schon mechanisch nickte Kevin und folgte dem Brünetten zurück ins Haus. Wenn er ehrlich war, tat sein Kopf schon weh und er sehnte sich nach einer anderen Unterhaltung. Vielleicht sollte er Mads einfach fragen, was dieser in den letzten Jahren alles gemacht hatte. Und es konnte sicher nicht schaden, wenn dieser ihm von seinen Erfahrungen in der Therapie berichten würde. Und später, wenn er im Bett lag, würde er Nicholas schreiben.
Auch wenn der Kanadier sicher nicht antworten würde, so wollte er wenigstens das Richtige machen und sich bedanken. Die Chance war groß, dass Nic es für einen Witz hielt, dass ausgerechnet er sich bedankte. Aber irgendwie würde ihm schon was einfallen, um den Jüngeren davon zu überzeugen, dass er seinen Dank ernst meinte.
TBC ...
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